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Demonstranten in New York

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Gewichtiger Widerstand gegen Trump

Die rechten Ausschreitungen in Charlottesville und die zögerliche Reaktion des Präsidenten darauf sorgen in den USA nach wie vor für Aufregung. Mehrere Unternehmenschefs wandten sich von Trump ab. Im Internet wird indes Jagd auf Rassisten gemacht.

Erst nach zwei Tagen und auf massiven öffentlichen Druck hin verurteilte Donald Trump die rassistischen Übergriffe vom Wochenende. Zu spät für Merck & Co-Chef Kenneth Frazier. Der Pharma-Boss verließ aus Protest ein Beratergremium des Präsidenten.

"Ich fühle mich verantwortlich, Stellung gegen Intoleranz und Extremismus zu beziehen." Merck & Co-Chefs Kenneth Frazier auf Twitter

Bosse kehren Trump den Rücken

Seinem Beispiel folgten die Unternehmenslenker des Computerkonzerns Intel und der Sportmarke Under Armour.

"Ich trete zurück, weil ich Fortschritte machen möchte, während viele Leute in Washington mehr damit beschäftigt zu sein scheinen, jeden zu attackieren, der nicht mit ihnen übereinstimmt." Intel-Chef Brian Krzanich in einem Firmenblog

Auch Google wurde aktiv. Der Internetkonzern blockierte zusammen mit dem Domainanbieter GoDaddy eine US-Neonazi-Seite, die das Todesopfer von Charlottesville verhöhnt hatte. Die 32-jährige Heather Heyer starb, als ein mutmaßlich Rechtsextremer mit seinem Auto in Gegendemonstranten raste. Bei dem Aufmarsch von Neurechten, Ku Klux Klan und Neonazis in der Kleinstadt Charlottesville war es zu massiver Gewalt gekommen.

"Die Gesichter des Hasses"

Die Internet-Kampagne "Yes, You're Racist" ("Ja, du bist Rassist") versucht mit Hilfe der sozialen Medien alle Teilnehmer der rechtsextremen Kundgebung ausfindig zu machen. Die Resonanz ist riesig. Auch Hollywood-Star Jennifer Lawrence stellte sich hinter die Initiative. "Das sind die Gesichter des Hasses", schrieb die Schauspielerin auf Facebook. Wer die Namen kenne, solle sie posten. An die Adresse der Rechtsextremisten schrieb sie: "Im Internet könnt ihr euch nicht verstecken, ihr erbärmlichen Feiglinge."

Proteste landesweit

In New York demonstrierten gestern Abend rund 1.000 Menschen vor dem Trump-Tower, wo der US-Präsident erwartet wurde. Mit Plakaten wie "Hass wird Amerika nicht wieder groß machen" und "Stoppt Rassismus" protestierten sie gegen Trump. Sie werfen ihm vor, die Gewalt geschürt zu haben und forderten seinen sofortigen Rücktritt. Auch in anderen Städten gingen tausende Rassismus-Gegner auf die Straße.