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Warum die U18-Wahl wichtig ist

Heute ist Wahltag - für Wähler unter 18 Jahren. Der Bayerische Jugendring (BJR) ruft Jugendliche dazu auf, in über 180 eigens geschaffene Wahllokale zu gehen. Was der Sinn der Übung ist, erklärt Regina Renner vom BJR in der radioWelt auf Bayern 2.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Aus der Entwicklungspsychologie sei bekannt, dass Jugendliche bereits mit 14 Jahren moralisch urteilsfähig seien, so Renner im Interview in der radioWelt. Sie fordert deshalb ein Herabsetzen des Wahlalters. Die Bedürfnisse und Wünsche junger Menschen fänden bislang allerdings in der Politik zu wenig Gehör. Und das, obwohl "wir wissen, dass politisches Wissen einen sehr großen Einfluss darauf hat, ob man sich bei Wahlen beteiligt oder anderweitig politisch beteiligt".


Die Jugendwahl


In den letzten Jahren haben sich rund 21.000 Jugendliche beteiligt, die ersten Hochrechnungen gibt es noch am Freitagabend. Morgen steht dann das "Endergebnis", das aber natürlich nur symbolisch ist.


Das Wahlalter in Deutschland


Wählen mit 18 – das geht in der Bundesrepublik erst seit 1972. Vorher musste man mindestens 21 Jahre alt sein, um die Politik mitzubestimmen. Der damalige Bundeskanzler Willy Brandt von der SPD, setzte sich getreu seinem damaligen Regierungsmotto "Mehr Demokratie wagen" für ein geringeres Wahlalter ein. Gegner gab es damals in allen Fraktionen; dennoch beschloss der Bundestag, das Grundgesetz entsprechend zu ändern. Seitdem ist das Wahlalter bei Bundestags- oder Europawahlen an die Volljährigkeit gekoppelt. Anders ist das auf regionaler Ebene. In einigen Bundesländern können Jugendliche bereits mit 16 Jahren ihre Stimme abgeben, bei Kommunal – oder Landtagswahlen, zum Beispiel in Brandenburg, Bremen, Hamburg oder in Schleswig-Holstein. SPD, Grüne und Linke möchten das Wahlalter gerne bundesweit auf 16 Jahre herabsetzen. 2013 hatten die drei Parteien einem entsprechenden Gesetzesentwurf zugestimmt, die damalige schwarz-gelbe Koalition lehnte aber ab. Und auch heute noch sind Union und FDP dagegen, dass junge Menschen bereits mit 16 statt mit 18 Jahren an der Bundestagswahl teilnehmen.