US-Botschaft in Kiew
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USA verlegen Botschaftsgeschäfte von Kiew nach Lwiw

Aus Sicherheitsgründen verlegt die US-Regierung die Geschäfte ihrer diplomatischen Vertretung von Kiew in die Nähe der polnischen Grenze nach Lwiw. Zuvor war wegen der Eskalation der Ukraine-Krise schon das Botschaftspersonal reduziert worden.

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Die USA verlegen angesichts der angespannten Lage im Ukraine-Konflikt ihre Botschaftsgeschäfte von der ukrainischen Hauptstadt Kiew in die Stadt Lwiw (Lemberg) nahe der Grenze zu Polen. Dort würden für Notfälle noch konsularische Dienste angeboten. Es handle sich um eine vorübergehende Vorsichtsmaßnahme, so US-Außenminister Antony Blinken. Die US-Botschaft werde weiterhin mit der ukrainischen Regierung zusammenarbeiten. Die "Vorsichtsmaßnahmen" würden in keiner Weise die Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Ukraine untergraben.

Blinken betonte, der einzige Grund für die Maßnahme, die Diplomaten nach Lwiw zu verlegen, sei die Sorge um die Sicherheit der Mitarbeiter. "Für mich gibt es keine höhere Priorität als die Sicherheit der Amerikaner auf der ganzen Welt, und das schließt natürlich auch unsere Kollegen ein." Aus dem US-Außenministerium hatte es bereits am Samstag geheißen, das Personal in der Botschaft in Kiew werde auf "ein absolutes Minimum" reduziert.

US-Bürger sollen die Ukraine verlassen

Blinken rief zudem erneut US-amerikanische Staatsbürger in der Ukraine zur Ausreise auf. "Wir fordern alle in der Ukraine verbliebenen US-Bürger dringend auf, das Land sofort zu verlassen."

Die US-Regierung warnt seit Wochen mit zunehmender Dramatik vor einer drohenden russischen Invasion der Ukraine. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte am Montag im US-Sender CNN mit Blick auf einen möglichen russischen Angriff: "Ich denke, dass wir alle darauf vorbereitet sein müssen."

"Nur Putin kennt Wahrscheinlichkeit einer Invasion"

Auf die Frage nach der Wahrscheinlichkeit einer Invasion antwortete Kirby mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin: "Ich denke, dass Herr Putin der Einzige ist, der die Antwort darauf kennt."

Putin habe über das Wochenende weiter Truppen im Grenzbereich zur Ukraine zusammengezogen, sagte Kirby. Die Zahl der russischen Soldaten liege inzwischen weit über 100.000. Putin verfügte zudem über "ein beeindruckendes Arsenal an militärischen Fähigkeiten", sollte er sich für einen Angriff entscheiden.

Kirby sagte weiter, die USA hätten "eine kleine militärische Präsenz" im Land, die mit der fortdauernden Anwesenheit von US-Diplomaten zusammenhänge. Er betonte erneut: "Wir werden keine amerikanischen Truppen in die Ukraine schicken, um zu kämpfen." Russland müsse aber mit harten wirtschaftlichen Sanktionen rechnen. Die Nato stünde vereint in der Krise.

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