Vom Unwetter zerstörte Kirschen in der italienischen Stadt Molfetta, aufgenommen am 19.05.23.
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Vom Unwetter zerstörte Kirschen in der italienischen Stadt Molfetta, aufgenommen am 19.05.23.

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Unwetter in Italien: Obsternte beeinträchtigt – Höhere Preise?

"Erstickte" Wurzeln, ausgerissene Pflanzen: Die schweren Unwetter in Italien haben auch massive Folgen für die Landwirtschaft – womöglich jahrelang. Das dürfte Auswirkungen auf Preise für Obst aus der Region Emilia-Romagna haben.

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Nach den verheerenden Überschwemmungen infolge heftiger Regenfälle in der italienischen Region Emilia-Romagna verzeichnet die lokale Landwirtschaft hohe Schäden. Die Obsternte in der Adria-Region könnte nach den schweren Unwettern für die nächsten vier bis fünf Jahre stark beeinträchtigt werden, wie die Agrarvereinigung Coldiretti mitteilte.

Massive Auswirkungen auf die Obstpreise?

Das in den Obstplantagen zurückgebliebene Wasser habe die Wurzeln der Pflanzen "erstickt", sodass diese verfaulen. Ganze Plantagen müssten ausgepflanzt und anschließend neu bepflanzt werden, hieß es weiter. Eine riesige Masse von Pflanzen müsse entsprechend ausgerissen werden. Coldiretti zufolge wird sich das massiv auf die Obstpreise auswirken. Ganze Anbauflächen von Mais, Sonnenblumen oder Sojabohnen seien von einer dicken Schlammschicht bedeckt.

Die Emilia-Romagna gilt als Italiens Obstregion – dort werden etwa Aprikosen, Nektarinen, Pflaumen, Äpfel, Birnen, Kiwis und Erdbeeren angebaut. Auch die Produktion von mindestens 400 Millionen Kilo Weizen sei nun gefährdet.

Unwetter: Viehzucht auch stark betroffen

Auch die Viehzucht in der Region ist stark betroffen. Laut Coldiretti müssen rund 250.000 Rinder, Schweine und Schafe noch gerettet werden. Nicht nur die Überschwemmungen an sich, die bereits zum Tod von Tausenden Tieren geführt hatten, sondern insbesondere Erdrutsche erschweren die Lage. Viele Bauernhöfe sind durch verschlungene Straßen unerreichbar. Die Tiere dort benötigten Nahrung sowie Wasser.

In den vergangenen Tagen kam es in der Emilia-Romagna zu heftigen Regenfällen. Dramatische Überschwemmungen und Erdrutsche waren die Folge. Die Region verzeichnet schwere Schäden. Die regionale Regierung geht von Milliardenschäden aus. Mindestens 14 Menschen kamen ums Leben, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Auch bayerische Helfer inzwischen im Einsatz

Seit Sonntag sind auch bayerische Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) startklar, um in den betroffenen Gegenden zu helfen. Wie das THW mitteilte, sind unter anderem 13 "Auslandsspezialisten" aus dem Freistaat für einen entsprechenden Einsatz vorgesehen. Aktuell warten sie mit Kollegen aus anderen Bundesländern in Rosenheim auf den Start ihrer Hilfsmission.

Mit Informationen von dpa

Ein Bagger steht auf einer mit Schlamm bedeckten Straße in Forli nach den verheerenden Überschwemmungen  in der Region Emilia-Romagna.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Federico Baldoni
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Ein Bagger steht auf einer mit Schlamm bedeckten Straße in Forli nach den verheerenden Überschwemmungen in der Region Emilia-Romagna.

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