Bildrechte: pa/dpa

Union und SPD beraten über große Koalition

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Union und SPD beraten über große Koalition

Können sie sich doch noch zusammenraufen? Zur Stunde läuft in Berlin ein erstes Vor-Sondierungsgespräch, bei dem Union und SPD im Grunde nur eines eines herausfinden wollen: Hat es Sinn, weiter miteinander zu reden? Von Achim Wendler

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

80 Tage nach der Wahl beginnen CDU, CSU und SPD mit der Bildung einer neuen Regierung. Sie wollen es anders machen, als bei den Jamaika-Gesprächen: nicht zu viel Öffentlichkeit, nicht zu viel Transparenz. Deshalb sollte auch der Ort dieses ersten Gesprächs geheim bleiben. Tatsächlich wurde erst kurz vor Beginn bekannt: Man trifft sich im Büro von Unionsfraktionschef Volker Kauder.

GroKo um jeden Preis?

Mit dabei sind nun CDU-Chefin Angela Merkel, SPD-Chef Martin Schulz, CSU-Chef Horst Seehofer, SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles sowie Alexander Dobrindt, der Landesgruppenvorsitzende der CSU. Die Ausgangslage ist klar, jedenfalls bei der Union: Merkel und Seehofer streben eine große Koalition an, so deutlich, dass zum Beispiel CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn warnte, eine Groko um jeden Preis lehne er ab. Die SPD dagegen weiß noch nicht, was sie will. "Ergebnisoffen" sollen die Gespräche sein. Am Freitag will der Parteivorstand beschließen, ob den Vorsondierungen Sondierungen folgen sollen.

Union schiebt, SPD bremst

Heute geht es zunächst um Termine. Die Union drückt aufs Tempo, will noch vor der Weihnachtspause mindestens ein weiteres Gespräch ansetzen. Die SPD dagegen bremst, sie will erst im Januar wieder mit der Union zusammen kommen. Ansonsten stehen "Themenpakete" auf der Tagesordnung. Die Spitzenpolitiker wollen ausloten, was der anderen Seite wirklich wichtig ist, wo Spielraum ist. Details wollen sie indes unbedingt vermeiden. Auch das ist eine Konsequenz aus den Jamaika-Gesprächen: In der Union heißt es, sie seien zu detailliert und dadurch überfrachtet gewesen.