Auch den 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland begeht Russland heute mit einer riesigen Militärparade. Auf dem Roten Platz zogen am Vormittag Tausende Soldaten bei kaltem Wetter in Formation auf. Hunderte Veteranen, die russische Führung sowie Patriarch Kirill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, zeigten sich auf den Ehrentribünen. Mit besonderer Spannung wurde die Rede von Staatspräsident Putin erwartet. Würde er eine Generalmobilmachung verkünden?
Keine Generalmobilmachung
Soweit kommt es nicht, aber weiterhin hält der Kreml an seinen Zerrbildern fest und Putin spricht in Bezug auf den Ukraine-Konflikt von einer "militärischen Spezial-Operation" statt von einem Krieg. Die Soldaten kämpften im Donbass in der Ostukraine für die Sicherheit Russlands. Die Ukraine habe sich aufgerüstet mit Waffen der Nato und stelle deshalb eine Gefahr für das Land dar, so der Kreml-Chef.
Weitere EU-Sanktionen geplant
Währenddessen bringt die EU das bereits sechste Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg. Als wichtigsten Punkt schlägt die EU-Kommission ein Öl-Importstopp vor. Zudem sollen Banken vom SWIFT-System ausgeschlossen und Sanktionen gegen 58 Personen verhängt werden, darunter gegen die Familie von Kreml-Sprecher Peskow.
Wie mit Russland umgehen?
Ist das der richtige Umgang mit Russland? Müsste noch mehr Druck auf den Kreml ausgeübt werden? Oder sollte der Westen wieder stärker auf Dialoge setzen? Wie können ein Waffenstillstand und Frieden erreicht werden?
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Zu Gast bei Moderatorin Stephanie Heinzeller ist Dr. Johannes Grotzky, früherer Hörfunkdirektor des BR und ehemals ARD-Korrespondent in Moskau.
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