Ein Junge kauert sich auf seinem Bett zusammen (Symbolbild).
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Studie zeigt: Corona-Pandemie hat Familien langfristig belastet (Symbolbild).

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Studie: Wohlbefinden der Familien nahm über Corona-Zeit ab

Die Gesundheit der Kinder schützen: In Corona-Zeiten ein Argument für viele Seiten. Eine Studie der LMU zeigt, dass das familienbezogene Wohlbefinden im Verlauf der Pandemie stetig abnahm. Elterlicher Stress erwies sich als starker Risikofaktor.

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Lockdowns, Phasen gelockerter Beschränkungen, wieder mehr Verbote – das Coronavirus und die politischen Maßnahmen dagegen stellten das gesellschaftliche Leben auf den Kopf. Eine Studie zeigt nun: Das Wohlbefinden der Familien hat im Verlauf der Corona-Pandemie stetig abgenommen. Ein wesentlicher Faktor für die belastenden Folgen sei dabei der Stress der Eltern gewesen, ergab eine am Montag von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität vorgelegte Studie. Den Angaben zufolge ist es die erste Studie zu den kurz- und langfristigen Effekten nach Lockdowns in Deutschland.

Kinder brauchen Kontakt zu Gleichaltrigen

"Die Lockdowns waren schon hart, natürlich, aber unsere Studie zeigt auch, dass das Wohlbefinden von Familien über den gesamten Zeitraum der Corona-Pandemie gesunken ist", erklärte Studienautor Samuel Essler und Mitarbeiter am Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie. Die Ergebnisse hätten bestätigt, wie wichtig der Kontakt für die Kinder zu Gleichaltrigen sei. So sei das Wohlbefinden der Kinder im ersten Lockdown aufgrund der Isolation von ihren Freunden gesunken. Zugleich sei es manchen Familien gelungen, im ersten Lockdown davon zu profitieren, dass auf einmal mehr Zeit füreinander da war.

Wohlbefinden nimmt ab - gestresste Eltern beeinflussen

Dieser Effekt habe jedoch nicht angehalten. Im Gegenteil habe das Wohlbefinden der Familien bis zum Ende des letzten Lockdowns im März 2021 kontinuierlich abgenommen. Ein großer Risikofaktor für die emotionale Situation der Kinder sei der zunehmende elterliche Stress gewesen. Je gestresster die Eltern waren, desto schlechter sei es den Kindern gegangen. Das habe sich besonders bemerkbar gemacht, als der zweite Lockdown begann.

Gute Eltern-Kind-Beziehung relevant

Nur eine gute Eltern-Kind-Beziehung habe die Kinder vor allzu negativen Auswirkungen der Pandemie geschützt. Die Studienmacher untersuchten den Angaben zufolge emotionale Schwierigkeiten, Verhaltensprobleme und Hyperaktivität von Kindern, das Wohlbefinden der Familie insgesamt, Stress der Eltern sowie die Qualität der Beziehung zwischen Eltern und Kind. Die Daten kamen über Elternberichte per Online-Fragebögen zu mehreren Messzeitpunkten zustande.

Mit Informationen von AFP

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