Sieben Männer in NRW unter Terrorverdacht festgenommen (Symbolbild)
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Sieben Männer in NRW unter Terrorverdacht festgenommen

Die Bundesanwaltschaft hat in Nordrhein-Westfalen eine mutmaßliche islamistische Terrorzelle aufgedeckt und sieben Verdächtige festnehmen lassen. Den Männern wird vorgeworfen, eine terroristische Vereinigung in Deutschland gegründet zu haben.

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Wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) sind in Nordrhein-Westfalen sieben Personen festgenommen worden. Den Männern wird vorgeworfen, in Deutschland eine terroristische Vereinigung gegründet zu haben und in ihr aktiv gewesen zu sein, wie die Bundesanwaltschaft am Donnerstag mitteilte.

Fünf der Festgenommenen haben die tadschikische, einer die kirgisische und einer die turkmenische Staatsbürgerschaft. Die Festnahmen erfolgten an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen. Der Einsatz war eng mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz und mit Ermittlungsbehörden in den Niederlanden koordiniert. Dort kam es zeitgleich zur Festnahme von zwei weiteren Personen.

Terrorzelle plante Anschläge

Nach Informationen der Bundesanwaltschaft sind die sieben Beschuldigten seit längerem miteinander bekannt und teilen eine radikal-islamische Einstellung. Kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine im Frühjahr 2022 seien sie nahezu zeitgleich nach Deutschland eingereist. Ende Juni 2022 hätten sie sich hier zu einer terroristischen Vereinigung zusammengeschlossen, mit dem Ziel, in Deutschland öffentlichkeitswirksame Anschläge im Sinne des IS zu verüben.

Der Vereinigung gehörte, wie die Bundesanwaltschaft weiter mitteilt, auch ein am Donnerstag in den Niederlanden festgenommener Mann an. Die Gruppierung habe mit im Ausland befindlichen Mitgliedern des regionalen IS-Ablegers "Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK) in Kontakt gestanden. Zur Umsetzung ihres Vorhabens die Beschuldigten den Inforamtionen zufolge bereits Anschlagsobjekte in Deutschland ins Auge gefasst, mögliche Tatorte ausgekundschaftet und versucht, sich Waffen zu beschaffen. Ein konkreter Anschlagsplan habe allerdings zum Zeitpunkt der heutigen Festnahme noch nicht festgestanden, so die Bundesanwaltschaft.

Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshof eröffnet Haftbefehle

Mit Ausnahme eines Verdächtigen sammelten die in Deutschland festgenommenen Beschuldigten zudem seit April 2022 Geld für den IS und transferierten dieses wiederholt zu der terroristischen Vereinigung ins Ausland. Die Beschuldigten werden im Laufe des heutigen Donnerstags sowie morgen dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihnen die Haftbefehle eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.

Mit Informationen von dpa und Reuters

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