Ein Braunkohlekraftwerk
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Bundesregierung hält an Klimaschutzzielen fest

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Scholz unterstreicht Klimaschutzziele Deutschlands

Die unsichere Gasversorgung in Deutschland sorgt dafür, dass bereits abgeschaltete Öl- und Kohlekraftwerke wieder in Betrieb genommen werden müssen. Der Kanzler stellt aber klar: die Klimaschutzziele der Bundesregierung bleiben bestehen.

Der Ukraine-Krieg hat in Deutschland zu einer Energiekrise geführt. Weil nicht mehr sicher ist, dass russisches Gas weiter geliefert wird, muss die Politik nach Alternativen suchen. Bereits stillgelegte Öl- und Kohlekraftwerke werden reanimiert, um sicherzustellen, dass es im kommenden Herbst und Winter nicht zu massiven Engpässen bei der Energieversorgung kommt.

Scholz will Klimakrise dennoch bekämpfen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nun noch einmal unterstrichen, dass Deutschland seine Klimaschutzziele dennoch einhalten will. "Dass wir jetzt vorübergehend wegen des brutalen Angriffs Russlands auf die Ukraine manche Kraftwerke nutzen müssen, die wir schon außer Betrieb genommen haben, das ist bitter. Aber es ist nur für sehr kurze Zeit", sagte Scholz in seiner wöchentlichen Videobotschaft. "Denn wir legen jetzt erst recht los und wollen jetzt erst recht alles tun, um die Klimakrise zu bekämpfen."

Ab 2045 ohne CO2-Emissionen

Der Kanzler sagte weiter, es werde dafür gesorgt, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien endlich vorankomme. "Die Windkraft auf hoher See, an Land, die Solarenergie, die Biomasse. Alles das brauchen wir, um Strom zu produzieren und um Wasserstoff herstellen zu können, damit wir eine industrielle Zukunft haben, ohne CO2-Emissionen. 2045 wollen wir das schon erreichen." Ziel sei es, als eines der ersten Länder CO2-neutral und gleichzeitig global wettbewerbsfähig zu sein, so der SPD-Politiker.

Diskussion um AKW-Laufzeitverlängerung hält an

Im Zuge der unsicheren Gasversorgung wird auch die Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke heiß diskutiert. Die Grünen-Bundesvorsitzende Ricarda Lang sprach sich erneut deutlich dagegen aus. "Neue Studien gehen davon aus, dass Atomkraft nur weniger als ein Prozent der Stromerzeugung aus Gaskraftwerken ersetzen könnte", sagte Lang dem Nachrichtenportal t-online. "Es wäre, als ob man das Pflaster auf die falsche Stelle klebt." Kosten, Risiken und Nutzen eines Weiterbetriebs stünden "aktuell in keinem Verhältnis". Während man bei Grünen und SPD bei einem klaren Nein zu Laufzeitverlängerung bleibt, kommt vom Koalitionspartner FDP Zustimmung für diesen Vorschlag.

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