In den sozialen Medien machen gerade Videos und Fotos die Runde von Personen, die anscheinend die “Autopilot-Funktion” in ihrem Tesla-Fahrzeug eingeschaltet haben und dabei ein Apple Vision Pro Headset tragen. US-Behörden sind besorgt.
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Scherz oder echt? Videos von Tesla-Fahrern mit Apple Brille

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Scherz oder echt? Videos von Tesla-Fahrern mit Apple Brille

In den sozialen Medien machen gerade Videos und Fotos die Runde von Personen, die anscheinend die “Autopilot-Funktion” in ihrem Tesla-Fahrzeug eingeschaltet haben und dabei ein Apple Vision Pro Headset tragen. US-Behörden sind besorgt.

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Seit dem 2. Februar kann die neue Superbrille von Apple in den USA gekauft werden. Die Vision Pro verbindet digitale Anwendungen mit der physischen Umgebung. Umgerechnet 3500 Euro kostet die Brille. Ein teures Vergnügen also.

Markteinführung und Stolz der Besitzer: Die neue Apple Vision Pro

Seit der Markteinführung zeigen sich die neuen Besitzer stolz mit der Hightech-Brille in den sozialen Medien - im Restaurant, beim Friseur oder unter der Dusche (Achtung: Die Brille ist nicht wasserdicht). Doch einige Videos haben den US-Verkehrsminister Pete Buttigieg auf den Plan gerufen. Sie zeigen Menschen, die die Brille tragen und hinter dem Steuer sitzend gleichzeitig die Autopilot-Funktion ihres Teslas aktiviert haben. Obwohl einige dieser Videos inszeniert und von einer anderen Person als dem Fahrer gefilmt zu sein scheinen, haben sie ernsthafte Bedenken ausgelöst.

US-Verkehrsminister und Behörden reagieren auf riskante Praktiken

Verkehrsminister Pete Buttigieg betonte, dass alle fortschrittlichen Fahrerassistenzsysteme nach wie vor die Kontrolle und Aufmerksamkeit des Fahrers erfordern. Auch die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) hat in einer Stellungnahme das Fahren mit Virtual-Reality-Headsets als rücksichtslos und gefährlich verurteilt. Die Behörde betonte, dass derzeit keine vollständig selbstfahrenden Autos für Privatpersonen auf US-Straßen zugelassen seien. Dies gelte auch für Autos von Tesla, deren Fahrassistenzsystem den irreführenden Namen “Autopilot” trägt.

Unfallstatistik offenbart Risiken von Tesla Autopilot

Nach Recherchen der “Washington Post” kam es in den USA seit 2019 zu mindestens 736 Unfällen, an denen Tesla-Fahrzeuge mit eingeschaltetem Autopilot beteiligt waren. Mindestens 17 dieser Unfälle endeten tödlich. Diese Informationen basieren auf einer Analyse von Daten der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA).

Tesla in der Mehrheit der Unfälle mit Fahrerassistenzsystemen

Eine separate Analyse der NHTSA, die sich auf den Zeitraum vom 1. Juli 2021 bis zum 15. Mai 2022 konzentrierte, ergab, dass von 522 Unfällen mit automatisierten Fahrzeugen und Fahrzeugen mit fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems, ADAS) in den USA 274 (oder 52 Prozent) Tesla-Fahrzeuge beteiligt waren.

In diesem 10-monatigen Zeitraum waren Fahrzeuge mit fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen wie Teslas Autopilot in 392 Kollisionen verwickelt, von denen fast 70 Prozent (273 Kollisionen) mit Tesla-Fahrzeugen stattfanden.

Virales Video entpuppt sich als Inszenierung: Die Wahrheit hinter dem Hype

Dante Lentini, ein 21-Jähriger, der ein Video von sich beim Fahren eines Tesla mit einem Vision Pro-Headset auf dem Kurznachrichtendienst X postete, gab später zu, dass er das Ganze nur für das Video inszeniert hatte.

Obwohl sein Video über 24 Millionen Mal angeklickt wurde, stellte Lentini klar, dass er das Headset nur für etwa 30 Sekunden eingeschaltet hatte, um zu filmen, und während dieser Zeit keine Apps benutzte.

Und was sagen Tesla und Apple?

Der Autohersteller Tesla äußerte sich nicht zu dem Thema, während Apple davon abriet, das Headset bei der Bedienung von Fahrzeugen oder Maschinen zu verwenden. Das Unternehmen verweist auf seine Sicherheitsrichtlinien, zu denen auch ein Fahrmodus für Beifahrer gehört, in dem viele Apps deaktiviert sind, um die Sicherheit zu gewährleisten.

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