Stau auf der Krimbrücke - Russen auf dem Weg in den Urlaub
Bildrechte: picture alliance/dpa/TASS | Roman Sokolov

Scharen russischer Urlauber zieht es auf die Krim zum Urlaub machen

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Russische Urlauber strömen trotz Krieg auf die Krim

Vor der Kertsch-Brücke bilden sich lange Staus: Viele Russen wollen ihre Ferien auf der besetzten ukrainischen Halbinsel Krim verbringen - trotz angespannter Sicherheitslage. Immer wieder kommt es dort zu Angriffen mit Drohnen und Raketen.

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Als gäbe es keinen Krieg, zieht es auch in diesem Sommer wieder viele russische Urlauber auf die annektierte Schwarzmeerhalbinsel Krim. Vor der Zufahrt zur Kertsch-Brücke, über die man von Russland aus mit dem Pkw auf die Krim gelangt, bildete sich heute ein 13 Kilometer langer Stau.

Da alle Fahrzeuge, die die 19 Kilometer lange Brücke passieren wollen, unter anderem auf Sprengstoff und auf Waffen kontrolliert werden, gab es Wartezeiten von bis zu fünf Stunden. Laut russischer Agentur Interfax verteilten Rettungskräfte, Freiwillige und Verwaltungsangestellte Wasser an die Wartenden in den Autos. Auf der Krim herrschen in dieser Woche heiße sommerliche Temperaturen von bis zu 35 Grad.

Kein Flugverkehr auf die Krim möglich

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die Schwarzmeerhalbinsel nur mit dem Pkw oder mit der Bahn zu erreichen, da der Flugverkehr dorthin eingestellt ist. Besonders beliebte Ziele sind die Bade- und Kurorte der Krim, etwa Jalta mit dem weltberühmten Schlösschen Schwalbennest hoch über dem Meer. Oder Foros, wo auch der damalige Präsident der UdSSR, Michail Gorbatschow, eine Datscha besaß.

Wegen der Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs können viele russische Urlauber nur noch eingeschränkt im Westen Urlaub machen. Angesichts eines verlockenden Urlaubs in mediterranen Klima scheint bei vielen jedoch in Vergessenheit geraten zu sein, dass vor circa einem Jahr Luftwaffenstützpunkte auf der Krim von der Ukraine angegriffen wurden. Die Videos von Stränden mit Rauchwolken im Hintergrund sorgt für hämische Kommentare auf ukrainischer Seite. Man solle in der Nähe von explosivem Material nun mal nicht rauchen.

6,5 Millionen Krim-Urlauber im vergangenen Jahr

Seitdem gab es immer wieder Angriffe auf die militärische Infrastruktur der Krim mit Drohnen und Raketen. Erst kürzlich wurden bei einem ukrainischen Angriff zwei Brücken beschädigt. Sie führten vom Gebiet Cherson auf die Krim.

Heute hieß es von russischer Seite, die Brücke bei Tschonhar sei wieder repariert worden. Allerdings ist sie für Urlauber nicht geeignet, da sie hauptsächlich für Militärtransporte genutzt wird. Im vergangenen Jahr verbrachten nach offiziellen russischen Angaben 6,5 Millionen Urlauber auf der Krim ihre Ferien. Vor dem Krieg sollen es 9,5 Millionen gewesen sein.

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