Eine kolorierte transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme von Partikeln des Affenpockenvirus (rot) in einer infizierten Zelle (blau)
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Eine kolorierte Aufnahme von Partikeln des Affenpockenvirus (rot) in einer infizierten Zelle (blau)

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Kürzere Inkubationszeit bei Affenpocken beobachtet

Die Zahl der gemeldeten Affenpocken-Infektionen sinkt weiter. Während im Juli mehr als 400 Fälle pro Woche erfasst wurden, waren es in den vergangenen zwei Wochen nur noch 70 beziehungsweise 30. Neue Erkenntnisse gibt es zur Inkubationszeit.

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Nach dem Affenpocken-Ausbruch in Deutschland sinkt die Zahl der pro Woche gemeldeten Infizierten weiter. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind bisher für die beiden vergangenen Meldewochen nur noch 70 beziehungsweise rund 30 registrierte Erkrankungen erfasst worden. Auch im besonders betroffenen Land Berlin hält der rückläufige Trend weiter an. Offen ist, inwieweit Nachmeldungen das Bild noch verändern.

Bei einem Teil der betroffenen Menschen war die Zeit zwischen mutmaßlicher Ansteckung und ersten Krankheitsanzeichen kürzer als angenommen. Wie aus einer kürzlich veröffentlichten RKI-Untersuchung zu einem Teil der in Deutschland erfassten Fälle hervorgeht, betrug die Inkubationszeit teils nur ein bis drei Tage. Das sei bisher nur von einer Studie aus Spanien bekannt. Allgemein würden bislang drei oder vier Tage als untere Grenze angesehen, hieß es. Maximal könne die Inkubationszeit laut Literaturangaben 21 Tage dauern.

Inkubationszeit bei Impfstrategie zu berücksichtigen

"Die Dauer der Inkubationszeit kann vom Übertragungsweg abhängen, was erklären könnte, warum wir bei dem aktuellen Ausbruch mit sexueller Übertragung kürzere Inkubationszeiten beobachtet haben als bei früheren MPX-Ausbrüchen mit anderen Übertragungswegen", schreiben die RKI-Autoren. MPX steht als Abkürzung für Affenpocken (monkeypox).

Eine kürzere Inkubationszeit sollte laut RKI bei der Impfstrategie bedacht werden, da dies die Wirksamkeit der Impfung nach einem Kontakt zu einem bestätigten Fall einschränken könne. Diese sogenannte Postexpositionsprophylaxe soll so früh wie möglich im Zeitraum von bis zu 14 Tagen nach dem Kontakt erfolgen.

Bisher bundesweit mehr als 3.500 Fälle - fast nur Männer

Deutschland gehört laut RKI zu den Ländern mit den meisten Fällen im Rahmen des weltweiten Ausbruchs. Erste Nachweise gab es im Mai, nach aktuellen Angaben sind bislang mehr als 3.500 Infizierte bundesweit erfasst worden. Bei der großen Mehrheit der erfassten Erkrankten handelt es sich um Männer. "Bislang sind in Deutschland nur 14 weibliche Fälle, drei Fälle bei männlichen Jugendlichen und zwei Fälle bei Kindern unter 14 Jahren übermittelt worden", erklärte das Robert Koch-Institut am vergangenen Freitag. In Bayern wurden bislang insgesamt 284 Fälle erfasst, wie aus den Daten des RKI hervorgeht.

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