Richter zu Trump: Zu spät für DNA-Probe in Fall Carroll
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Richter zu Trump: Zu spät für DNA-Probe in Fall Carroll

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Richter zu Trump: Zu spät für DNA-Probe in Fall Carroll

Die Verteidiger des Ex-US-Präsidenten hatten jüngst ihre Taktik geändert - und für eine Gegenleistung eine DNA-Probe Trumps in Aussicht gestellt. Doch die Strategie der Trump-Anwälte ist nicht aufgegangen.

Donald Trump hat es nach Ansicht eines US-Bundesrichters versäumt, seine Unschuld im Vergewaltigungsvorwurf durch eine DNA-Probe zu beweisen. Richter Lewis A. Kaplan lehnte am Mittwoch das Angebot der Anwälte des Ex-Präsidenten ab, eine solche Probe zur Verfügung zu stellen - und räumte damit ein mögliches Hindernis für den Prozessbeginn im April aus dem Weg.

Buchautorin wirft Trump Vergewaltigung vor

Die Autorin E. Jean Carroll wirft Trump vor, sie in den 1990er Jahren in einer Umkleidekabine des Luxuskaufhauses Bergdorf Goodman im New Yorker Stadtteil Manhattan vergewaltigt zu haben. Sie machte die Vorwürfe erstmals 2019 in einem Buch öffentlich.

Richter will offenbar Verzögerung des Prozess vermeiden

Kaplan sagte, die Anwälte von Trump und Carroll hätten mehr als drei Jahre Zeit gehabt, die DNA in den Fall einzubringen. Beide Seiten hätten sich dagegen entschieden. Es jetzt zu tun, vier Monate nach Ablauf der Frist für die Einreichung von Beweismitteln und nur wenige Wochen vor Beginn des Prozesses, hätte sicherlich zu einer Verzögerung des für den 25. April geplanten Prozessbeginns geführt, sagte er.

Trumps Anwalt Joe Tacopina lehnte es ab, die Entscheidung zu kommentieren, ebenso wie Carrolls Anwältin Roberta Kaplan, die trotz des gleichen Nachnamens nicht mit dem zuständigen Richter verwandt ist.

Carrolls Anwälte wollten schon früher DNA-Probe von Trump

Carrolls Anwälte hatten drei Jahre lang versucht, eine DNA-Probe des Ex-Staatschefs zu bekommen, um sie mit Flecken auf dem Kleid zu vergleichen, das sie am mutmaßlichen Tattag trug. Eine DNA-Analyse der Rückstände hatte ergeben, dass sie einem unbekannten Mann zuzuordnen waren.

Trump streitet ab: "Autorin will nur Buchverkauf ankurbeln"

Trump hat wiederholt bestritten, die Autorin zu kennen. Er habe sie nie vergewaltigt, erklärte er mehrfach. Sie erhebe die Vorwürfe, um den Verkauf ihres Buches anzukurbeln. Trumps Anwälte hatten sich zunächst geweigert, eine DNA-Probe zur Verfügung zu stellen, änderten jedoch kürzlich ihre Taktik und boten an, eine solche Probe zur Verfügung zu stellen, wenn die Gegenseite den vollständigen Bericht über die DNA-Analyse des Kleidungsstücks zur Verfügung stellt.

Mit Informationen von AP

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