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Post will an umstrittener Praxis bei Arbeitsverträgen festhalten

Post will an umstrittener Praxis bei Arbeitsverträgen festhalten

Ungeachtet aller Kritik will die Deutsche Post ihre umstrittene Praxis bei der Entfristung von Arbeitsverträgen nicht ändern. Die Bundesregierung reagiert empört - und will nun ihren Einfluss bei der Post nutzen.

Die Deutsche Post will ihre umstrittenen Einstellungsverfahren vorerst nicht ändern.

"Wir werden an den Eckpunkten festhalten, denn sie haben sich in der Praxis bewährt und sind arbeitsrechtlich nicht zu beanstanden" Personalvorstand Thomas Ogilvie in der Süddeutschen Zeitung

Der Bonner Konzern übernimmt Angestellte nur dann unbefristet, wenn sie zuvor innerhalb von zwei Jahren nicht mehr als 20 Krankheitstage hatten und nicht mehr als zwei selbstverschuldete Unfälle mit konzerneigenen Fahrzeugen.

Massive Kritik

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) kündigte an, den Einfluss des Bundes für eine Änderung der Kriterien zu nutzen. Der Bund hält über die Staatsbank KfW knapp 21 Prozent an der Deutschen Post.

"Nur Anhaltspunkte"

Post-Personalvorstand Ogilvie bekräftigte inzwischen allerdings, dass die Kriterien nur Anhaltspunkte seien und die Verantwortlichen, die vor Ort über jede einzelne Entfristung entscheiden müssten, Entscheidungsspielräume hätten. "Wenn es eine Grippewelle gab oder jemand einen Sportunfall mit langer Ausfallzeit hatte, kann von den Eckpunkten durchaus abgewichen werden", sagt Ogilvie. "Wir brauchen Kriterien wie jeder andere Arbeitgeber auch, weil wir nicht willkürlich allein nach Bauchgefühl über die Entfristung von Verträgen entscheiden wollen."