Das Ortsschild von Peutenhausen - hier kam es vor der Geflüchtetenunterkunft zu einer Pyrotechnikaktion
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Das Ortsschild von Peutenhausen - hier kam es vor der Geflüchtetenunterkunft zu einer Pyrotechnikaktion

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Nach Vorfall vor Asylunterkunft: Razzia gegen Tatverdächtige

Wer hat im vergangenen Winter vor einer Asylunterkunft in Oberbayern Rauchfeuer entzündet? Polizei und Justiz ermitteln seit Monaten, nun haben sie umfassende Razzien gegen sieben Verdächtige durchgeführt. Die Spur führt zu identitären Gruppen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Nach einer Pyrotechnikaktion vor einer Asylunterkunft im oberbayerischen Peutenhausen sind Polizei und Justiz mit Durchsuchungen in Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz gegen sieben tatverdächtige Personen vorgegangen.

Sechs teils vermummte Personen hatten am 9. Februar dieses Jahres Rauchfeuer vor einer Gemeinschaftsunterkunft in Peutenhausen entzündet, dazu ein Plakat mit ausländerfeindlichen Parolen enthüllt und die ganze Szenerie gefilmt. Drei Tatverdächtige konnte die Polizei anschließend bei der Fahndung auf einem Autobahnrastplatz bei Dasing in Schwaben festnehmen.

Razzia bei sieben Tatverdächtigen

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei führten danach zur Identifizierung weiterer Tatverdächtiger. Nun gingen Justiz und Polizei mit einer Durchsuchungsaktion gegen die mittlerweile sieben Tatverdächtigen vor, darunter sechs Männer und eine Frau im Alter zwischen 20 und 33 Jahren. Einsatzkräfte durchsuchten mehrere Objekte in Oberbayern, Schwaben, Baden-Württemberg sowie in drei Schweizer Kantonen.

Dabei seien umfangreiches Beweismaterial wie Speichermedien, vermutlich tatrelevante Kleidung und politische Schriftstücke sichergestellt worden, heißt es. Durchsucht wurden auch Räumlichkeiten eines unbeteiligten Zeugen.

Polizei: Verdächtige gehören zu Identitären

Die Polizei ordnet die sieben Tatverdächtigen identitären Gruppierungen zu. Gegen die sechs Männer und die Frau wird jetzt weiter wegen Volksverhetzung und Nötigung ermittelt.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz ordnet die Identitäre Bewegung dem rechtsextremen Spektrum zu. Die Anhänger der Bewegung hegten die Idealvorstellung einer staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung in einem ethnisch und kulturell homogenen Staat. Diese Ideologie sei mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unvereinbar, schreibt das Bundesamt auf seiner Internetseite.

mit dpa-Material

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