Denkmal in Moldaus Hauptstadt Chisinau
Bildrechte: picture alliance/dpa/MAXPPP | Sadak Souici / Le Pictorium

Denkmal in Moldaus Hauptstadt Chisinau

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Moldau befürchtet russische Invasion im kommenden Jahr

Der Geheimdienst der an die Ukraine grenzenden Republik Moldau befürchtet eine russische Invasion im kommenden Jahr. Die Frage sei nicht, ob eine Offensive Russlands erfolge, sondern wann, so der Geheimdienstchef im Staatsfernsehen.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Die Republik Moldau geht von einer russischen Invasion im kommenden Jahr aus. Die Frage sei nicht, ob die Russische Föderation eine Offensive gegen das Territorium der Republik Moldau durchführen werde, sondern wann, sagte Geheimdienstchef Alexandru Musteata im Staatsfernsehen am Montag. Möglich sei ein Zeitraum zwischen Januar und April.

Russische Soldaten sind bereits in dem seit Anfang der 1990er-Jahre abtrünnigen Landesteil Transnistrien stationiert. Nach den Informationen seines Geheimdienstes beabsichtige Russland, Transnistrien und Moldau zu verbinden, sagte Musteata und fügte an: "Ja, wir können klar sagen, dass sie beabsichtigen, hierher zu kommen." Die russischen Pläne in Bezug auf die Hauptstadt Chisinau seien noch nicht erkennbar. "Aber das ist ein echtes und sehr hohes Risiko."

Putin: Ergebnisreiche Gespräche mit Lukaschenko

Wladimir Putin war indes zu Gesprächen in Belarus. Die Beratungen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko bezeichnete der Kremlchef als "sehr ergebnisreich". Sein Gastgeber in Minsk wiederum sprach von "konstruktiven und produktiven" Unterredungen, wie die russische Staatsagentur Tass am Montag nach Abschluss der Gespräche in Minsk berichtete. Unter anderem hätten sich die beiden Staatschefs auf eine Fortsetzung der militärischen Kooperation verständigt, ebenso wie eine noch engere wirtschaftliche Zusammenarbeit. Im Energiesektor habe es Preisabsprachen gegeben, die Putin jedoch nicht näher erläutern wollte.

Konkret einigten sich die beiden Langzeit-Präsidenten im militärischen Bereich darauf, an gemeinsamen Manövern ihrer Streitkräfte festzuhalten. Zudem werde Russland belarussische Flugzeugbesatzungen für mögliche Einsätze mit Nuklearwaffen ausbilden, sagte Putin.

Belarus abhängig von Moskau

Nach Überzeugung Putins widersetzten sich sowohl Moskau als auch Minsk erfolgreich dem Sanktionsdruck des Westens und den Versuchen, Russland und Belarus zu isolieren. "Wir koordinieren unsere Schritte zur Minimierung des Einflusses der illegalen Beschränkungsmaßnahmen auf unsere Wirtschaft", sagte Putin. "Und das machen wir auch ziemlich überzeugend und effektiv."

Lukaschenko hatte Putin am Vormittag am Flughafen in Minsk auf einem roten Teppich mit Brot und Salz empfangen. Das zeigten Bilder des regierungsnahen belarussischen Telegram-Kanals Pool Perwogo am Montag. Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken sind enge Verbündete, wobei Lukaschenkos Regierung politisch, wirtschaftlich und militärisch völlig abhängig von Moskau ist.

Während die Kontakte der beiden Staatschefs regelmäßig und häufig sind, ist es der erste Besuch Putins in Belarus seit drei Jahren. Vor der Visite hatte Lukaschenko angekündigt, dass es in erster Linie um eine Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit gehen werde. Auf Moskauer Seite trat Kremlsprecher Dmitri Peskow Spekulationen entgegen, dass Russland seinen westlichen Nachbarn zum Kriegseintritt gegen die Ukraine drängen werde.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Russisches Militär greift Kiew erneut mit Drohnen an

Das russische Militär hat am Montag weiter die ukrainische Hauptstadt Kiew mit sogenannten Kampfdrohnen angegriffen. Die Stadtverwaltung teilte auf ihrem Telegram-Kanal mit, 23 sogenannte Kamikaze-Drohnen seien im Luftraum über der Stadt entdeckt worden, wovon 18 abgeschossen worden seien. Todesopfer wurden nicht gemeldet. Allerdings teilte das ukrainische Präsidialamt mit, zwischen Sonntag und Montag seien im Land mindestens drei Zivilisten getötet und elf verletzt worden.

  • Zum Artikel: Russen greifen Kiew wieder mit Drohnen an

Die Drohnen verursachten einen Ausfall der Notstromversorgung in elf zentralen und östlichen Regionen des Landes, darunter auch in der Hauptstadtregion. Gouverneur Oleksij Kuleba sagte, wichtige Infrastruktur und Privathäuser seien beschädigt. Es habe mindestens zwei Verletzte gegeben. Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete von Explosionen in zwei Stadtbezirken. Rettungsdienste seien in der Gegend.

Selenskyj fordert erneut Luftabwehrsysteme

Größere Schäden wurden nicht gemeldet. Trümmer abgeschossener Drohnen hätten eine Straße beschädigt und die Fensterscheiben eines mehrstöckigen Gebäudes zertrümmert, teilten Kommunalbeamte mit. Ein 83-Jähriger wurde am Kopf verletzt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die täglichen Angriffe als Terror und rief westliche Staaten erneut auf, angesichts des sich verschärfenden Winters hoch entwickelte Luftabwehrsysteme zu schicken.

"Kritische Infrastruktur" brennt in Kiew
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Aleksandr Gusev
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

"Kritische Infrastruktur" brennt in Kiew

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!