Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesaußenministerin, aufgenommen bei einem Doorstep im Rahmen des Rats für Außenbeziehungen in Brüssel, 13.11.2023.
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Baerbock fordert "humanitäre Pausen" bei Kämpfen

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 46 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 13. bis 19. November im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Sonntag, 19. November 2023

22.08 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 13.000

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der islamistischen Hamas auf mehr als 13.000 gestiegen. Mehr als 30.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierungspressestelle in Gaza am Sonntagabend mit. Tausende Menschen würden weiter vermisst. Es handelt sich den Angaben nach um die mit Abstand höchste Zahl getöteter Palästinenser während eines Kriegs in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts. Diese Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Auf israelischer Seite sind mehr als 1.200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 859 Zivilisten.

21.51 Uhr: Israel - Hamas tötete festgehaltene Wehrpflichtige

Israel wirft der Hamas vor, eine als Geisel genommene israelische Wehrpflichtige getötet zu haben. Die 19-Jährige sei mit nicht lebensbedrohlichen Verletzungen von Hamas-Mitgliedern ins Al-Schifa-Krankenhaus gebracht und dort von einem Hamas-Mitglied getötet worden, sagt ein israelischer Militärsprecher. Er beruft sich auf eine forensische Untersuchung und Geheimdienstinformationen. Nachdem der Leichnam in der vergangenen Woche in der Nähe des Krankenhauses geborgen worden war, hatte die Hamas erklärt, die Frau sei bei einem israelischen Luftangriff gestorben.

21.46 Uhr: Israel: 64 Soldaten seit Beginn von Bodeneinsätzen in Gaza getötet

Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 64 israelische Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 385 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen.

Zum Vergleich: Während des 50-tägigen Gaza-Kriegs 2014 waren auf israelischer Seite 66 Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden. Während des damaligen Konflikts wurden nach UN-Angaben 2251 Palästinenser getötet.

21.45 Uhr: Israel wirft Hamas Tötung einer Geisel vor

Israel wirft der Hamas vor, eine als Geisel genommene israelische Wehrpflichtige getötet zu haben. Die 19-Jährige sei mit nicht lebensbedrohlichen Verletzungen von Hamas-Mitgliedern ins Al-Schifa-Krankenhaus gebracht und dort von einem Hamas-Mitglied getötet worden, sagt ein israelischer Militärsprecher. Er beruft sich auf eine forensische Untersuchung und Geheimdienstinformationen. Nachdem der Leichnam in der vergangenen Woche in der Nähe des Krankenhauses geborgen worden war, hatte die Hamas erklärt, die Frau sei bei einem israelischen Luftangriff gestorben.

20.57 Uhr: Macron ruft Netanjahu zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen auf

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in einem Telefonat zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen ermahnt. Macron habe Netanjahu an die absolute Notwendigkeit erinnert, zwischen Terroristen und der Bevölkerung zu unterscheiden, teilte der Élyséepalast in Paris am Sonntagabend im Anschluss an das Gespräch mit. Es habe zu viele zivile Verluste im Zusammenhang mit den laufenden militärischen Operationen im Gazastreifen gegeben. Macron wies zudem auf die Notwendigkeit hin, eine sofortige Feuerpause einzurichten.

20.57 Uhr: Israelische Ministerin: Internationale Gemeinschaft soll "freiwillige Umsiedlung" von Palästinensern finanzieren

Die israelische Geheimdienstministerin Gila Gamliel hat die internationale Gemeinschaft am Sonntag dazu aufgerufen, anstelle eines Wiederaufbaus des Gazastreifens eine "freiwillige Umsiedlung" der Palästinenser aus dem Küstengebiet in andere Länder zu fördern. Anstatt Geld für den Wiederaufbau des Gazastreifens oder das "gescheiterte" UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) bereitzustellen, "kann sich die internationale Gemeinschaft an den Kosten für die Umsiedlung beteiligen" und den Bewohnern des Gazastreifens helfen, "sich ein neues Leben in ihren neuen Gastländern aufzubauen", schrieb Gamliel am Sonntag in der Zeitung "Jerusalem Post".

20.53 Uhr: Israelische Armee: Aufnahmen vom 7. Oktober zeigen Hamas-Geiseln in Al-Schifa-Klinik

Die israelische Armee hat Aufnahmen von Überwachungskameras veröffentlicht, die zeigen sollen, dass die Hamas am Tag ihres Großangriffs auf Israel Geiseln in das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza gebracht hat. Die Videos seien ein Beleg dafür, dass die radikalislamische Palästinenserorganisation das Klinikgelände "am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte", teilten das israelische Militär und die Geheimdienste am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Aufnahmen der Überwachungskameras der Klinik sollen einen entführten nepalesischen sowie einen thailändischen Staatsbürger in der Einrichtung am 7. Oktober zeigen. Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Aufnahmen zunächst nicht verifizieren.

20.03 Uhr: Huthi-Rebellen wollen israelisches Schiff gekapert haben - Israel dementiert

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben ein israelisches Schiff im Roten Meer gekapert. Die Rebellen hätten das Schiff beschlagnahmt und an die jemenitische Küste gebracht, erklärte der Militärsprecher der Huthis, Jahya Saree, am Sonntag im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. Das israelische Militär wies die Darstellung umgehend zurück und erklärte auf X, es handele sich nicht um ein israelisches Schiff.

"Die Entführung eines Frachtschiffs durch die Huthis nahe Jemen im Roten Meer ist ein sehr schwerwiegender Vorfall von globaler Tragweite", teilte das Militär mit. Das Schiff habe die Türkei auf dem Weg nach Indien verlassen. Die Besatzung bestehe aus Zivilisten mit verschiedenen Nationalitäten - "darunter keine Israelis". "An Bord des Schiffs sollen sich 25 Besatzungsmitglieder verschiedener Nationalitäten befinden, darunter Ukrainer, Bulgaren, Philippiner und Mexikaner.

19.02 Uhr: Hamas: 41 Mitglieder einer Familie bei israelischem Angriff im Gazastreifen getötet

Bei einem israelischen Angriff sind im Gazastreifen nach Angaben der Hamas am Sonntag 41 Mitglieder einer Familie getötet worden. Das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation geleitete Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlichte eine Liste mit den Namen von 41 Mitgliedern der Familie Malka, die demnach bei dem Angriff im Morgengrauen in der Stadt Gaza getötet wurden. Einem AFP-Journalisten zufolge hatten sich in dem Stadtteil Seitun am Morgen israelische Soldaten und palästinensische Kämpfer heftige Gefechte geliefert. Er berichtete zudem über israelische Luftangriffe. Insgesamt wurden seit Beginn des Krieges nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, 13.000 Menschen im Gazastreifen getötet.

18.27 Uhr: 55 Meter langer Tunnel unter Al-Schifa-Krankenhaus entdeckt

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen 55 Meter langen "Terrortunnel" in 10 Metern Tiefe unter dem Al-Schifa-Krankenhauskomplex in Gaza-Stadt freigelegt. Die israelischen Streitkräfte (IDF) teilten am Sonntagabend mit, dass eine tiefe Treppe zum Eingang des Tunnelschachts führe, der verschiedene Verteidigungsmaßnahmen beinhalte, darunter eine explosionssichere Tür und ein Schießschacht. "Diese Art von Tür wird von der Terrororganisation Hamas verwendet, um israelischen Streitkräften den Zutritt zu den Kommandozentralen und den Untergrundanlagen der Hamas zu verwehren", hieß es. Der Tunnelschacht sei im Bereich des Krankenhauses unter einem Schuppen neben einem Fahrzeug freigelegt worden, in dem zahlreiche Waffen gefunden worden seien, darunter Sprengstoffe und Kalaschnikow-Gewehre. Israelische Truppen seien weiterhin damit beschäftigt, "die Route des Tunnels aufzudecken". Die radikal-islamische Hamas hat bestritten, das ihr militärisch genutztes Tunnelsystem auch unter zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser reicht.

17.52 Uhr: UN-Generalsekretär schockiert wegen Angriffen auf UN-Schulen

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich entsetzt über Angriffe auf Schulen der Vereinten Nationen (UN) im Gazastreifen gezeigt. Er sei "zutiefst schockiert", dass binnen weniger als 24 Stunden zwei Schulen getroffen und dabei Dutzende Menschen getötet oder verletzt worden seien, erklärt Guterres. Bei den Opfern habe es sich um viele Frauen und Kinder gehandelt, die auf dem Gelände der UN Schutz gesucht hätten. Dies täten im Gazastreifen Hunderttausende palästinensische Zivilisten. "Ich bekräftige, dass unsere Einrichtungen unantastbar sind", betont Guterres. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas führe zu einer Zahl von zivilen Opfern, die erschütternd und inakzeptabel sei. Guterres fordert erneut eine sofortigen humanitäre Waffenpause.

17.17 Uhr: Irischer Regierungschef wirft anderen Staaten Doppelmoral vor

Irlands Regierungschef Leo Varadkar hat anderen Staaten angesichts der Eskalation im Nahen Osten eine Doppelmoral vorgeworfen. In einem Interview mit dem irischen Rundfunksender RTÉ erwähnte er die EU und andere westliche Staaten. "Es wird als Doppelmoral wahrgenommen, dass die absolute Ablehnung dessen, was (Wladimir) Putin in der Ukraine getan hat, nicht mit einer ähnlichen Reaktion in Bezug auf Israel einhergeht", sagte Varadkar am Sonntag.

17.14 Uhr: Tanklaster mit fast 50.000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen

Im Gazastreifen sind drei weitere Tankwagen mit insgesamt etwa 50.000 Litern Diesel eingetroffen. Das sagte der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes, Raed Abdel Nasser, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Mit den vorigen Lieferungen hätten damit bisher acht Tankwagen insgesamt 210.000 Treibstoff mit in das abgeriegelte Küstengebiet geliefert. Zudem seien am Sonntag etwa 300 Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausgereist.

Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung im Gazastreifen täglich rund 200.000 Liter Treibstoff nötig. Israel hatte am Freitag die Einfuhr von Diesel für humanitäre Zwecke genehmigt.

17.06 Uhr: Frankreich will kranke Kinder aus Gazastreifen aufnehmen

Frankreich will kranke und verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufnehmen, die dringende medizinische Hilfe benötigen. Man werde alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um zu helfen, die Kinder aus dem Küstengebiet in französische Krankenhäuser zu bringen, teilte der Élyséepalast in Paris am Sonntag mit. Bis zu 50 Kinder sollten in Frankreich versorgt werden, präzisierte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf der früher als Twitter bekannten Plattform X.

Ein Helikopterträger der französischen Marine zur medizinischen Unterstützung soll zudem in einigen Tagen in Ägypten eintreffen. In 40 Betten sollen dort die schwersten Fälle behandelt werden. Ein weiterer französischer Hilfsflug mit medizinischem Material soll Anfang der Woche ebenfalls abheben. An Bord sind auch zwei mobile Sanitätsstationen zur Versorgung Hunderter Verletzter.

16.08 Uhr: Huthi-Rebellen entführen offenbar Tanker im Roten Meer

Die Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens Medienberichten zufolge ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. Die Rebellen hätten an Bord des Autotransporters "Galaxy Leader" die Kontrolle übernommen, berichtete der Nachrichtensender Al-Hadath am Sonntag. An Bord sei eine 22-köpfige Besatzung. Eine Quelle für diese Angaben nannte Al-Hadath nicht.

Israelischen Medien zufolge soll das Frachtschiff von einem Unternehmen betrieben werden, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Die etwa 190 Meter lange "Galaxy Leader" wurde 2002 gebaut und fährt unter Flagge der Bahamas.

Ein Sprecher der israelischen Armee sprach von einem "sehr schwerwiegendem Vorfall mit globaler Reichweite". Der Frachter sei von der Türkei auf dem Weg nach Indien mit einer internationalen Crew an Bord gewesen. Israelische Staatsangehörige seien nicht an Bord. Er betonte, es handle sich um "kein israelisches Schiff".

15.50 Uhr: Chamenei sieht "Niederlage" Israels

Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei sieht eine "Niederlage" Israels im Krieg gegen die vom Iran unterstützte radikalislamische Hamas als eine "Tatsache" an. In einer Rede in der iranischen Hauptstadt Teheran sagte Chamenei am Sonntag, die Niederlage "des zionistischen Regimes (Israel) in Gaza" sei eine Tatsache. "Vorzurücken und in Krankenhäuser oder Häuser der Menschen einzudringen, ist kein Sieg, weil Sieg bedeutet, die andere Seite zu besiegen", fuhr er fort.

15.20 Uhr: Israels Botschafter in den USA zeigt Zuversicht zu Geiselfreilassung

Der israelische Botschafter in den USA, Michael Herzog, zeigt sich mit Blick auf eine Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas zuversichtlich. Er hoffe, dass es in den kommenden Tagen eine Einigung gebe und eine nennenswerte Zahl von Geiseln freigelassen werden könne, sagt Herzog in einem Interview des US-Fernsehsenders ABC. Zuvor hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen Bericht der "Washington Post" dementiert, wonach Israel, die USA und die Hamas sich auf eine fünftägige Kampfpause und die Freilassung Dutzender Frauen und Kindern aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen geeinigt haben sollen.

15.09 Uhr: Hochkommissar für Menschenrechte entsetzt über Gaza-Angriffe

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die Angriffe auf mehrere Schulen, in denen Zivilisten im Gazastreifen Zuflucht gesucht hatten, scharf kritisiert. Das humanitäre Völkerrecht verlange den Schutz von Zivilisten, betonte Türk am Sonntag in Genf. "Die schrecklichen Ereignisse der letzten 48 Stunden in Gaza sind unfassbar", teilte er mit. In einem Video, das in einer der Schulen aufgenommen wurde, waren zahlreiche Tote und Verwundete sowie weitreichende Zerstörung zu sehen. Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) bestätigte den Angriff auf eine Schule, konnte aber nicht sagen, wie viele Menschen dort ums Leben gekommen waren.

Türk äußerte sich auch zur Flucht von hunderten Menschen aus dem Schifa-Krankenhaus, die um ihr Leben fürchteten. Hunderttausende seien vertrieben und auf der Flucht. Er kritisierte das israelische Militär, das Menschen in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens über Flugblätter aufrufe, in Schutzunterkünfte zu ziehen. Die gebe es aber nicht: "Nirgendwo im Gazastreifen ist es sicher", so Türk. "Unabhängig von solchen Warnungen hat Israel die Pflicht, Zivilisten zu schützen, wo immer sie sich aufhalten."

15.01 Uhr: Huthi-Rebellen wollen alle israelischen Schiffe angreifen

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben mit Angriffen auf "sämtliche Schiffe" mit Bezug zu Israel gedroht. Ab sofort seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, teilte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari am Sonntag bei X mit. Alle Staaten der Welt seien aufgerufen, keine Landsleute mehr in die Besatzungen dieser Schiffe zu schicken und mit diesen keine Geschäfte mehr zu machen. Grund für den Schritt sei die "israelisch-amerikanische Aggression" im Gazastreifen.

In den vergangenen Wochen hatten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen eigenen Angaben nach mehrmals Drohnen und Raketen vom Süden der Arabischen Halbinsel Richtung Israel abgefeuert.

14.08 Uhr: Zehntausende protestieren in Pakistan gegen israelische Luftangriffe

Zehntausende Menschen haben am Sonntag in Pakistan gegen israelische Luftangriffe auf den Gazastreifen protestiert. Die Teilnehmer der Protestaktion in der Stadt Lahore im Osten des Landes riefen antiisraelische und antiamerikanische Parolen und forderten zum Dschihad, einem sogenannten heiligen Krieg, auf.

Zu dem Protest aufgerufen hatte die wichtigste religiöse Partei des Landes, Jamaat-e-Islami. Sie hatte in diesem Monat bereits Großdemonstrationen in der Hafenstadt Karachi und in der Hauptstadt Islamabad organisiert. Der Parteivorsitzende Sirajul Haq sagte am Sonntag, die weltweiten Kundgebungen zur Unterstützung der Palästinenser rüttelten Regierung auf und gäben den Unschuldigen eine Stimme. Resolutionen und Worte der Organisation für Islamische Zusammenarbeit reichten nicht aus, erklärte er. Die muslimischen Führer müssten sich erheben, um die Hand des Aggressors zu stoppen.

13.16 Uhr: 31 Frühchen aus Schifa-Krankenhaus evakuiert

31 Frühchen sind am Sonntag aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza evakuiert worden. Der Rettungsdienst Roter Halbmond teilte mit, sie seien in Krankenwagen in den Süden des Gazastreifens gebracht worden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kamen die Babys dort auf die Intensivstation der Entbindungsklinik des emiratischen Al-Hilal-Krankenhauses. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte auf der Plattform X, vormals Twitter, einen UN-Mitarbeiter mit kugelsicherer Weste und Helm, der ein winziges Baby hochhebt.

Es würden weitere Evakuierungen von verbliebenen Schwerkranken im Schifa-Krankenhaus geplant, teilte Tedros mit. Dafür seien aber Sicherheitsgarantien der Konfliktparteien nötig.

WHO-Mitarbeiter hatten die Zustände im Schifa-Krankenhaus nach einem ersten Besuch am Samstag als verheerend beschrieben. Am Eingang hätten sie ein Massengrab gesehen, in dem nach Angaben von Schifa-Personal mehr als 80 Menschen begraben worden waren. Das Personal habe wegen der Kämpfe rund um den Krankenhauskomplex keine Abfälle mehr beseitigen können, die sich deshalb in den Gängen und vor den Türen sammelten. Die WHO sprach von einer "Todeszone".

13.13 Uhr: Erdogan nennt Israel nach Berlin-Besuch erneut "Terrorstaat"

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel nach seinem Deutschland-Besuch erneut verbal angegriffen und als "Terrorstaat" bezeichnet. Mit Bezug auf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sagte Erdogan nach Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag: Der "Verantwortliche dieses Terrorstaates" habe "das israelische Volk zum Aufschrei und zum Aufstand gegen sich selbst gebracht. Deshalb ist sein Ende nah."

Es war Erdogans erste Rede in der Türkei nach seinen Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitag in Berlin. Der Besuch des türkischen Präsidenten war wegen dessen verbaler Attacken gegen Israel im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg umstritten.

13.01 Uhr: Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe mehrere Ziele in der Grenzregion beschossen und den Kibbutz Hanita auf israelischer Seite "direkt getroffen". Israels Armee teilte mit, sie habe mehrere "verdächtige Luftziele" angegriffen, die aus dem Libanon in Richtung Israel geflogen seien. Eines davon sei erfolgreich abgefangen worden. Zudem habe es weitere Angriffe aus dem Libanon gegeben, auf die Israel mit Beschuss reagiert habe. Berichte über Verletzte gab es nicht.

12.26 Uhr: Von der Leyen verurteilt Gewalt von Extremisten in Westjordanland

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat "die inakzeptable Gewalt von Extremisten im Westjordanland" verurteilt. Sie schrieb am Sonntag auf der Online-Plattform X, der Kreislauf der Gewalt müsse durchbrochen werden, "eine Zwei-Staaten-Lösung ist der einzige Weg, um Frieden zu erreichen."

11.46 Uhr: Klinik – 47 Tote bei Angriffen im südlichen Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben einer Klinik seit Samstag mindestens 47 Menschen getötet worden. Dies ging aus einer am Sonntag veröffentlichten Statistik des Nasser-Krankenhauses hervor. Ein Fotograf berichtete der Deutschen Presse-Agentur, in der Klinik seien viele Leichensäcke aufgereiht gewesen. Die israelische Armee veröffentlichte bisher keine Mitteilung zu den Berichten über Angriffe im Süden des Gazastreifens.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Samstag angekündigt, die Angriffe im Gazastreifen würden in Kürze auf den Süden ausgeweitet. Das Militär ruft die Einwohner des Nordens seit mehr als einem Monat dazu auf, in eine Zone im Süden zu fliehen, die westlich von Chan Junis am Mittelmeer liegt. Zuletzt wurden erstmals auch Einwohner von Chan Junis zur Flucht aufgerufen.

Israel geht nach Medienberichten davon aus, dass die Hamas-Führer Jihia al-Sinwar und Mohammed Deif sich in Chan Junis aufhalten. Sie gelten als Hauptverantwortliche für das verheerende Massaker am 7. Oktober in Israel mit rund 1.200 Toten.

11.42 Uhr: Wohl 30 Säuglinge aus Schifa-Klinik gerettet

Aus dem Schifa-Krankenhaus in Gaza sind am Sonntag nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden mindestens 30 Säuglinge evakuiert worden. Ein Sprecher der Behörden bestätigte diese Zahl in einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur AP. Die Babys sollten in medizinische Einrichtungen in Ägypten verlegt werden. Zuvor teilte die Weltgesundheitsorganisation mit, ein Team habe die Klinik besucht und dort unter anderem 32 Babys vorgefunden. Es war nicht sofort möglich, die Diskrepanz in den Zahlen zu klären. Von der WHO gab es keine unmittelbare Stellungnahme.

10.42 Uhr: Katar bestätigt Verhandlungen über Geiselfreilassung

Katar bestätigt indirekt fortgeschrittene Verhandlungen über eine Geiselfreilassung im Gazastreifen. Man sei zuversichtlicher als zuletzt, dass es zu einer Vereinbarung komme, sagte Ministerpräsident Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani auf einer Pressekonferenz mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Die Herausforderungen im Zusammenhang damit seien inzwischen nur noch sehr gering. Die Gespräche würden aber noch andauern. Die strittigen Punkte bezögen sich auf praktische und logistische Fragen.

Die "Washington Post" hatte zuvor unter Berufung auf einen in Katar ausgearbeiteten Plan berichtet, es gebe eine vorläufige Einigung auf eine fünftägige Kampfpause. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte indes gesagt, es gebe noch keine Einigung. Die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson, schrieb am späten Samstagabend auf der Plattform X: "Wir haben noch keine Einigung erzielt, aber wir arbeiten weiter hart daran."

10.41 Uhr: 10.000 weitere Menschen in Süden des Gazastreifens geflohen

Nach Angaben der UN sind im Lauf des Samstags etwa 10.000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Süden geflüchtet. Die Zahl beruht auf Schätzungen von UN-Beobachtern vor Ort, berichtet das UN-Nothilfebüro OCHA. Darunter seien auch unbegleitete Minderjährige gewesen.

Die Menschen folgten dem Aufruf der israelischen Streitkräfte, die Zivilisten seit Wochen dazu auffordern, den Nordteil des abgeriegelten Küstengebiets verlassen. Israel zufolge unterhält die islamistische Hamas im Norden in Krankenhäusern, Schulen und Wohnhäusern Kommandozentralen und Abschussbasen für Raketen.

Nach Angaben von OCHA berichteten Geflüchtete, sie hätten durch israelische Checkpoints mit Maschinen zur Gesichtserkennung gehen müssen. Israel fürchtet offenbar, dass sich bekannte Terroristen unter den Flüchtenden befinden. Einige Menschen wurden dort nach unbestätigten Berichten festgenommen.

10.07 Uhr: 59 israelische Soldaten in Gazastreifen getötet

Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 59 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 380 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen.

Zum Vergleich: Während des 50-tägigen Gaza-Kriegs 2014 waren auf israelischer Seite 66 Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden. Während des damaligen Konflikts wurden nach UN-Angaben 2.251 Palästinenser getötet.

9.44 Uhr: Hamas-Behörde meldet mehr als 12.300 Tote

Die von Seiten der Hamas gemeldete Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser lässt sich nicht unabhängig überprüfen, bei vergangenen Konflikten erwiesen sich die Zahlen im Nachhinein allerdings als akkurat. Nach Angaben der Regierungspressestelle sind mittlerweile mehr als 12.300 Tote zu verzeichnen, darunter mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche. Rund 30.000 Menschen seien verletzt worden, heißt es. Es gebe auch Tausende von Vermissten. Den Angaben zufolge handelt es sich um die mit Abstand höchste Zahl getöteter Palästinenser während eines Kriegs in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

Die Behörde im Gazastreifen veröffentlichte zuletzt kein tägliches Update der Opferzahlen mehr. Als Gründe führten Beobachter die israelischen Bombardements, den zunehmenden Zusammenbruch des Gesundheitswesens und das Vorgehen der israelischen Truppen im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens an.

5.17 Uhr: WHO plant Rettung verbliebener Patienten in Schifa-Klinik

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) arbeitet derzeit an einem Plan zur Rettung der verbliebenen Patientinnen und Patienten aus dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen. Das schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in der Nacht zum Sonntag bei X. Mitarbeiter hätten das Krankenhaus am Samstag aufgesucht und eine desolate Lage vorgefunden. Es gebe dort kein Wasser, keinen Strom und keine Nahrungsmittel mehr und kaum noch medizinischen Bedarf.

Das Team habe am Eingang des Krankenhauses ein Massengrab vorgefunden und sei informiert worden, dass dort mehr als 80 Menschen begraben seien, schrieb die WHO in einer Mitteilung am Samstag. Das Personal habe angesichts der "erbärmlichen Situation und des Zustands vieler Patienten" um Unterstützung bei der Evakuierung gebeten, so der WHO-Chef.

Samstag, 18. November 2023

22.52 Uhr: Bericht: Nahe Einigung auf Feuerpause

Laut einem Bericht der "Washington Post" sollen Israel und die Hamas kurz vor einiger möglichen Einigung auf eine Feuerpause stehen. In einem unter Vermittlung der USA verhandelten Abkommen erwägen die beiden Kriegsparteien demnach eine fünftägige Feuerpause, in der Dutzende von der islamistischen Terrororganisation im Gazastreifen festgehaltene israelische Geiseln freigelassen werden könnten. Das berichtete die Zeitung in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf mit den Bestimmungen vertraute Personen. Als Reaktion auf den Beitrag schrieb die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson, auf der Plattform X: "Wir haben noch keine Einigung erzielt, aber wir arbeiten weiter hart daran."

22.45 Uhr: Netanjahu sieht Bidens Vorschlag skeptisch

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußert sich skeptisch zur Forderung von US-Präsident Joe Biden, der Gazastreifen solle mittelfristig der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstellt werden. "Ich denke, dass die Palästinensische Autonomiebehörde in ihrer jetzigen Form nicht in der Lage ist, die Verantwortung für Gaza zu übernehmen", sagt Netanjahu in Tel Aviv.

22.16 Uhr: Biden: Gazastreifen und Westjordanland sollten "wiedervereinigt" werden

US-Präsident Joe Biden hat sich mit Blick auf die Nachkriegszeit für eine Wiedervereinigung der Palästinensergebiete unter dem Dach einer neuen palästinensischen Behörde ausgesprochen. "Der Gazastreifen und das Westjordanland sollten unter einer einheitlichen Regierungsstruktur wiedervereinigt werden, letztlich unter einer wiederbelebten palästinensischen Behörde", schrieb er in einem Beitrag für die "Washington Post". Dies solle geschehen, "während wir alle auf eine Zweistaatenlösung hinarbeiten".

"Eine Zweistaatenlösung ist der einzige Weg, um langfristig Sicherheit für das israelische und das palästinensische Volk zu garantieren", schrieb Biden weiter. "Auch wenn es derzeit so aussehen mag, dass eine solche Zukunft weiter denn je entfernt ist, so hat diese Krise es zwingender denn je gemacht."

21.56 Uhr: Abbas fordert sofortiges Ende des Gaza-Kriegs

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat zu einem sofortigen Ende des Kriegs im Gazastreifen aufgerufen. In einer Fernsehansprache forderte Abbas den US-Präsidenten Joe Biden dazu auf, "zu intervenieren und diese Aggression sofort zu stoppen". Er fragte: "Worauf warten die USA angesichts des fortwährenden Völkermords an unserem Volk in Gaza?" Abbas forderte Biden außerdem dazu auf, sich für die Einfuhr von mehr humanitärer Hilfe in den blockierten Küstenstreifen einzusetzen.

Die Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemäßigtere Fatah von Abbas gesiegt. Ein Jahr später übernahm die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens. Israel hatte das Gebiet 2005 geräumt und mehr als 20 israelische Siedlungen dort evakuiert. Seit der Machtübernahme der Terrororganisation Hamas gab es de facto zwei getrennte Regierungen - eine in Gaza und eine in Ramallah. Seit Beginn des Bruderkriegs zwischen den beiden rivalisierenden Palästinenserorganisationen gab es auch keine neuen Parlaments- oder Präsidentenwahlen mehr.

21.09 Uhr: Netanjahu: Humanitäre Hilfe in Gaza wichtig für Kampf gegen Hamas

Israel hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der Einfuhr eingeschränkter Mengen von Treibstoff in den Gazastreifen zugestimmt, um internationale Unterstützung für den Kampf gegen die Hamas zu gewährleisten. "Die humanitäre Hilfe ist essentiell wichtig für die Fortsetzung der internationalen Unterstützung", sagte Netanjahu vor Journalisten in Tel Aviv. Deswegen habe man auf Bitte der USA die Einfuhr von zwei Tanklastern am Tag in den Küstenstreifen erlaubt.

21.03 Uhr: UN-Nothilfekoordinator nennt Angriffe auf Gaza-Flüchtlinge "tragisch"

Nach den Angriffen auf Flüchtlingslager im Süden des Gaza-Streifens hat UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths von "tragischen Nachrichten" über den Tod von Kindern, Frauen und Männern gesprochen. "Schulen sind ein Platz zum Lernen", schrieb er im Onlinedienst X (vormals Twitter). "Zivilisten können das nicht länger ertragen und sollten das nicht länger ertragen müssen."

Der Leiter des UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, forderte, solche Angriffe müssten aufhören. "Sie dürfen nicht alltäglich werden", erklärte er auf X.

Die israelische Armee machte keine konkreten Angaben zu diesen Vorfällen, erklärte aber, dass sie ihre Einsätze im Gazastreifen ausweite, was auch Teile von Dschabalia betreffe. Ziel sei es, "Terroristen ins Visier zu nehmen und Infrastruktur der Hamas zu treffen".

Dschabalia im Norden des Gazastreifens ist die größte von acht Flüchtlingssiedlungen in dem Palästinensergebiet. Mehr als 80 Prozent der Bewohner der Lager sind Flüchtlinge oder Nachkommen von Flüchtlingen, die ihre Häuser bei der Gründung des Staats Israel im Jahr 1948 verlassen hatten.

20.37 Uhr: Biden: Palästinenserbehörde soll auch Gazastreifen regieren

Nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden soll nach dem Krieg Israels und der Hamas die Palästinensische Autonomiebehörde sowohl den Gazastreifen als auch das Westjordanland regieren. In einem Beitrag für die "Washington Post" erklärt Biden zudem, die USA seien bereit zu Visasperren für "Extremisten", die im Westjordanland Zivilisten angriffen.

19.43 Uhr: Hamas-Führer laut Medienbericht in Süden des Gazastreifens geflohen

Die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ist nach israelischen Informationen aus der Stadt Gaza in den Süden des Gazastreifens geflohen. Der israelische TV-Sender Kan berichtete, Israel gehe davon aus, dass die Hamas-Führer Jihia al-Sinwar und Mohammed Deif während des Kriegs in den Süden entkommen seien. Sie würden dort im Bereich der Stadt Chan Junis vermutet, wo Sinwar geboren ist. Der Sender nannte allerdings keine Quelle für diese Information.

Sinwar ist der Chef der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Deif Kommandeur des bewaffneten Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden.

17.56 Uhr: Angehörige der Hamas Geiseln demonstrieren vor Büro Netanjahus

Vor dem Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu haben sich mehrere tausend Demonstranten des Marsches der Angehörigen von Hamas-Geiseln versammelt. Sie skandierten: "Bringt sie nach Hause, jetzt". Die Angehörigen der Geiseln werfen der Regierung Netanjahu vor, sie nicht über ihre Bemühungen zur Befreiung der Verschleppten zu informieren. Einige Aktivisten konnten am Abend mit den zwei Mitgliedern des israelischen Kriegskabinetts, Benny Gantz und Gadi Eizenkot sprechen.

17.11 Uhr: Scholz fordert von Nethajahu "humanitäre Feuerpausen" im Gazastreifen

Bundeskanzler Scholz hat sich in einem Telefonat mit Israels Regierungschef Netanjahu für "humanitäre Feuerpausen" im Gazastreifen ausgesprochen. Diese "könnten zu einer wesentlichen Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung beitragen", sagte Scholz nach Angaben seiner Sprecherin bei dem Gespräch. Netanjahu habe daraufhin die "israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten" erläutert, diese würden aber weiterhin "von der Hamas konterkariert".

Das Vorgehen der israelischen Armee und in den vergangenen Tagen vor allem die Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza hatten international Kritik hervorgerufen. Israel vermutet das Hauptquartier der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas in Tunneln unter dem Krankenhauskomplex.

17.00 Uhr: Ägypten und Jordanien verurteilen "Anschlag" auf UN-Schule in Gaza

Ägypten hat den Beschuss einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen als "schrecklichen Bombenanschlag der israelischen Besatzungstruppen" scharf verurteilt. Das Außenministerium erklärte, man betrachte den Vorfall als ein weiteres Kriegsverbrechen, das untersucht werden müsse und dessen Täter zur Rechenschaft gezogen werden müssten.

Jordanien verurteilte in einer Erklärung des Außenministeriums die "abscheulichen und anhaltenden Kriegsverbrechen" Israels auf das Schärfste. Dazu zähle auch der jüngste Angriff auf die UN-Schule. Es handele sich um "einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht".

Das israelische Militär teilte mit, man prüfe Berichte zu dem angeblichen Angriff.

16.36 Uhr: Wieder Beschuss an der der Grenze zwischen Libanon und Israel

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Israelische Artillerie griff "Terrorziele" im Libanon an, wie das Militär mitteilte. Zuvor seien 25 Raketenstarts aus dem Libanon Richtung Israel registriert worden, hieß es. Berichte über Verletzte im Norden Israels gab es zunächst nicht. Die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon teilte mit, sie habe auf israelische Truppen und weitere Stellungen des Militärs gezielt.

Die staatliche Nachrichtenagentur im Libanon berichtete, dass bei einem israelischen Angriff in der Früh eine Aluminiumfabrik nahe der Stadt Nabatieh getroffen wurde. Die Fabrik sei völlig niedergebrannt. Verletzte soll es nicht gegeben haben. Augenzeugen zufolge hinderte die Hisbollah Journalisten und andere Personen daran, sich dem Gebiet zu nähern.

15.26 Uhr: Hamas-Ministerium meldet mehr als 80 Tote bei Angriffen auf Flüchtlingslager

Bei zwei israelischen Angriffen im Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mehr als 80 Menschen getötet worden. Die von der UNO betriebene und als Flüchtlingsunterkunft genutzte Al-Fachura-Schule im Flüchtlingslager Dschabalia sei am frühen Morgen beschossen worden, sagte ein Ministeriumsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Dabei seien 50 Menschen getötet worden. Bei einem zweiten Angriff auf ein weiteres Gebäude wurden laut Ministeriumsvertreter 32 Mitglieder einer Familie getötet.

Online verbreitete Aufnahmen zeigten mit Staub und Blut befleckte Leichen in der Al-Fachura-Schule, wo Matratzen unter Schulbänken ausgebreitet waren. Die Echtheit der Aufnahmen ließ sich nicht verifizieren.

Das Gesundheitsministerium veröffentlichte eine Liste mit den Namen aller beim zweiten Angriff getöteten Familienmitglieder. Den Angaben nach waren 19 der Todesopfer Kinder. Die israelische Armee antwortete auf Bitten um eine Stellungnahme zunächst nicht.

14.55 Uhr: Marsch der Angehörigen von Hamas-Geiseln erreichen Jerusalem

Zehntausende Teilnehmer eines Protestmarsches für die Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas haben Jerusalem erreicht. Sie wollten dort zum Amtssitz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ziehen. Der Demonstrationszug für die Freilassung der Geiseln war am Dienstag in Tel Aviv gestartet, die Teilnehmer legten die 63 Kilometer zwischen den beiden Städten zu Fuß zurück.

Zu dem Protestmarsch hatte das Forum der Familien von Geiseln und Verschwundenen aufgerufen. Dieses war nach dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel gegründet worden war, um die öffentliche Aufmerksamkeit für die rund 240 in den Gazastreifen Verschleppten wach zu halten.

14.49 Uhr: Ministerin fordert Verlegung verbliebener Patienten in Schifa-Klinik

Die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila fordert von Israel, im Schifa-Krankenhaus "zurückgelassene" Patienten in andere Kliniken zu verlegen. In der größten Klinik des Gazastreifens seien noch 32 Frühchen und 126 Verletzte, sagte sie in einer Pressekonferenz in Ramallah im Westjordanland. Die Betroffenen könnten nicht laufen und sich in Sicherheit bringen. Sie verlangte, die Patienten nach Ägypten oder ins Westjordanland verlegen zu lassen. Es seien nur noch fünf Ärzte in dem Krankenhaus.

Alle anderen Menschen wurden nach ihrer Darstellung in der Früh dazu gezwungen, die Klinik innerhalb einer Stunde zu verlassen. Israels Armee hingegen erklärte, zu keinem Zeitpunkt die Evakuierung von Patienten oder medizinischem Personal angeordnet zu haben. Die Ausweitung der Evakuierung geschehe auf Wunsch des Klinik-Direktors.

14.32 Uhr: Tanklaster mit fast 130 000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen

Einen Tag nach der Zusage Israels, für humanitäre Zwecke täglich die Einfuhr einer begrenzten Menge Treibstoff in den Gazastreifen zu erlauben, sind nach Angaben von Helfern mit Diesel befüllte Tankwagen angekommen. Der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes (ECR), Raed Abdel Nasser, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dass drei mit rund 129 000 Litern Diesel beladene Lastwagen eingetroffen seien. Das UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) bestätigte kurz danach die Ankunft und erklärte, für humanitäre Einsätze sei viel mehr nötig als die Menge, die angekommen sei.

Nach UNRWA-Angaben erlaubten die Israelis nur die Einfuhr von rund 120 000 Litern aus Ägypten in das abgeriegelte Küstengebiet - also etwas weniger, als vom Roten Halbmond angegeben.

14.28 Uhr: Verletzte palästinensische Kinder treffen in den Emiraten ein

Eine erste Gruppe verletzter palästinensischer Kinder aus dem Gaza-Krieg ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingetroffen. Die insgesamt 15 Menschen - Kinder und Familienmitglieder - landeten mit einem Flugzeug aus der ägyptischen Stadt Al-Arisch in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Emirate. Insgesamt haben die Emirate eine Hilfsaktion für 1.000 Kinder aus dem Gazastreifen angekündigt.

Während des Fluges lagen die kleineren Kinder auf dem Schoß ihrer Mütter. Andere wurden wegen ihrer Verletzungen auf Tragen transportiert, für die ein Teil der Sitze der Maschine entfernt wurde. Einige der Kinder hatten Arme und Beine bandagiert. Manche wurden von Eltern oder anderen Verwandten begleitet, andere reisten allein. Viele der Mütter sagten, sie seien erschöpft.

14.14 Uhr: Fünf militante Palästinenser im Westjordanland getötet

Im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben fünf militante Palästinenser bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Wie der Palästinensische Rote Halbmond mitteilte, traf der Angriff in der Früh das örtliche Hauptquartier der Fatah-Bewegung im Flüchtlingslager Balata nahe Nablus. Fatah-nahe Quellen bestätigten den Tod von fünf Mitgliedern ihres bewaffneten Arms, der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden. Unter den Getöteten war nach Angaben der israelischen Armee mit Muhammad Sahed auch einer der "meistgesuchten Terroristen in der Stadt Nablus".

Das Flüchtlingslager Balata im Westen des besetzten Westjordanlandes gilt als Unterschlupf für Kämpfer der radikalislamischen Hamas, der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad sowie des bewaffneten Arms der im Westjordanland regierenden Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

13.55 Uhr: Jordaniens Außenminister wirft Israel Kriegsverbrechen vor

Der jordanische Außenminister Aiman Safadi hat am Samstag den israelischen Militäreinsatz gegen die Hamas im Gazastreifen verurteilt. Israel betreibe keine Selbstverteidigung, sondern eine eklatante Aggression, deren Opfer unschuldige Palästinenser seien, sagte Safadi beim jährlichen Manama-Dialog in Bahrain. Die Belagerung des Gazastreifens und die Unterbrechung von Lebensmittel-, Medikamenten- und Treibstofflieferungen stellten Kriegsverbrechen dar.

13.40 Uhr: Patienten und Mitarbeiter verlassen Schifa-Klinik in Gaza

Patienten, Personal und Vertriebene haben am Samstag in großer Zahl das Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen verlassen. Zurück blieb nur eine Notbesetzung, die sich um die Kranken kümmerte, die nicht transportfähig waren, wie die von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden mitteilten. In und um das Krankenhaus suchen israelische Soldaten seit Tagen nach Hamas-Terroristen und von ihnen verschleppten Geiseln. Das israelische Militär betonte jedoch am Samstag, es habe keine Evakuierung des Geländes angeordnet.

Die Streitkräfte forderten Tausende Menschen, die sich auf dem Klinikgelände aufhielten, zum Gehen auf. Sie seien vom Klinikdirektor gebeten worden, den Menschen, die das Krankenhaus verlassen wollten, einen sicheren Weg hinaus zu ermöglichen, teilten sie mit. Eine Evakuierung sei nicht angeordnet worden und das medizinische Personal dürfe in der Klinik bleiben, um Patienten zu versorgen, die nicht verlegt werden könnten.

Dagegen sagte ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, Medhat Abbas, das Militär habe die Räumung der Einrichtung angeordnet und dem Krankenhaus eine Stunde Zeit gegeben, um die Menschen herauszubringen.

12.00 Uhr: Scholz kritisiert Siedler-Gewalt im Westjordanland

Bundeskanzler Olaf Scholz übt an der israelischen Siedlungspolitik im besetzten Westjordanland Kritik. "Wir wollen keine neuen Siedlungen in der Westbank, keine Gewalt von Siedlern gegen die Palästinenser in der Westbank", sagt der SPD-Politiker im brandenburgischen Nuthetal in einem Bürgerdialog in seinem Wahlkreis. Die Perspektive für Israelis und Palästinenser müsse die Zweistaatenlösung bleiben. "Wenn einige in der israelischen Politik davon Abstand nehmen, unterstützen wir das nicht", betont Scholz. "Es muss diese Persepktive geben." Dies sei auch im ureigensten Interesse Israels.

10.44 Uhr: Hunderte Menschen verlassen Al-Schifa-Krankenhaus

Hunderte Menschen haben nach einer Evakuierungsaufforderung der israelischen Armee das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza verlassen. Die Menschen flohen zu Fuß auf einer Straße in Richtung Süden, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag berichtete. Vertreter des von der radikalislamischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen erklärten, es befänden sich noch 450 Patienten in der Einrichtung.

Der Angaben zufolge handelt es sich bei den zurückgelassenen Patienten um Verletzte und Menschen mit chronischen Krankheiten, die nicht transportfähig seien. Für ihre Betreuung verblieb demnach auch eine nicht näher genannte Zahl von Krankenhausmitarbeitern vor Ort. In einer Erklärung des Hamas-geführten Gesundheitsministeriums hieß es, im Al-Schifa-Krankenhaus befänden sich noch 120 Verletzte sowie eine nicht spezifizierte Anzahl an frühgeborenen Säuglingen. Die Angaben der Hamas lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

10.00 Uhr: Israelische Truppen ordnen schnelle Evakuierung des Al-Schifa-Krankenhauses an

Israelische Soldaten haben während eines Einsatzes im Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen über einen Lautsprecher die Evakuierung der Einrichtung "binnen einer Stunde" angeordnet. Das berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag von vor Ort. Krankenhausleiter Mohammed Abu Salmija sagte der AFP, er sei angewiesen worden, "die Evakuierung von Patienten, Verletzten, Vertriebenen und medizinischem Personal" sicherzustellen. Die Menschen sollten demnach das Krankenhaus in Richtung der nahe gelegenen Küstenstraße verlassen.

08.57 Uhr: Kämpfe im Westjordanland bei Nablus

Auch aus dem Westjordanland werden Angriffe gemeldet. Der palästinensische Rote Halbmond erklärte, bei einem Angriff auf ein Gebäude im Flüchtlingslager Balata in der Nähe von Nablus seien fünf Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Der israelische Angriff galt dem Hauptquartier der Fatah-Bewegung in dem Lager.

04.25 Uhr: 26 Palästinenser bei Chan Junis getötet

Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA meldet 26 Palästinenser, die Mehrheit Kinder, seien bei einem Bombardement der Stadt Chan Junis durch Israel getötet worden. Die israelischen Streitkräfte hatten die Einwohner der Stadt im Süden des Gazastreifens und die aus dem umkämpften Norden dorthin geflüchteten Palästinenser zuvor aufgefordert, Chan Junis in Richtung Westen zu verlassen.

03.20 Uhr: Hamas droht mit langwierigem Kampf

Hamas ist auf eine lange währende Auseinandersetzung mit Israel vorbereitet. Dies sagt ein Sprecher des bewaffneten Flügels der Hamas in einer Videoerklärung."Wir haben uns auf eine lange und anhaltende Verteidigung aus allen Richtungen vorbereitet. Je länger die Besatzungstruppen im Gazastreifen bleiben, desto größer sind ihre ständigen Verluste", sagte Abu Ubaida.

02.23 Uhr: IWF-Chefin Kristalina Georgieva verurteilt Verwüstung des Gaza-Streifens

Die Chefin des IWF, Kristalina Georgieva, sagt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, der Krieg zwischen Israel und Hamas habe die Bevölkerung und die Wirtschaft des Gazastreifens verwüstet und schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft des Westjordanlandes. Auch in den Nachbarländern Ägypten, Libanon und Jordanien gebe es durch den Verlust des Tourismus und höhere Energiekosten wirtschaftliche Schwierigkeiten. Der Internationale Währungsfonds erwäge daher, das 3-Milliarden-Dollar-Kreditprogramm für Ägypten aufzustocken. Weltweit habe der Nahost-Krieg zur Zeit noch sehr beschränkte wirtschaftliche Auswirkungen. Das könne sich aber bei einem länger andauerndem Konflikt ändern.

01.43 Uhr: Israel warnt Bewohner von Chan Junis, die Stadt zu verlassen

Die Palästinenser in der südlichen Stadt Chan Junis werden von Israel erneut gewarnt, die Stadt zu verlassen und sich in Richtung Westen in Sicherheit zu bringen. Dort seien sie auch näher an Verteilungszentren für humanitäre Hilfe. "Wir fordern die Menschen auf zu gehen. Ich weiß, dass es für viele von ihnen nicht leicht ist, aber wir wollen nicht, dass Zivilisten ins Kreuzfeuer geraten", sagte Mark Regev, ein Berater des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, im US-Fernsehsender MSNBC. Die israelischen Streitkräfte müssten in die Stadt eindringen, um Hamas-Kämpfer aus unterirdischen Tunneln und Bunkern zu vertreiben. Chan Junis im Süden des Gazastreifens hat mehr als 400.000 Einwohner. In den vergangenen Wochen sind zudem Hunderttausende Palästinenser aus dem umkämpften Norden in den Süden geflohen.

00.24 Uhr: Fünf Palästinenser bei Nablus getötet

Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes sind bei einem israelischen Angriff auf ein Gebäude in einem Flüchtlingslager in der Stadt Nablus im Westjordanland mindestens fünf Palästinenser getötet worden. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, teilt der Rote Halbmond mit.

Freitag, 17. November 2023

22.42 Uhr: WHO-Chef: Israels Angriffe im Gazastreifen zunehmend ungerechtfertigt

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat die anhaltenden Angriffe Israels im Gazastreifen scharf kritisiert. Er verurteilte die Terrorangriffe auf Israel am 7. Oktober als völlig ungerechtfertigt. Aber das gelte auch für das, was darauf gefolgt sei: "Das Ausmaß der israelischen Reaktion scheint zunehmend ungerechtfertigt zu sein", sagte Tedros in einer Videoansprache an die UN-Generalversammlung in New York unter Verweis auf die hohen Toten- und Verletztenzahlen im Gazastreifen. Nach Angaben der dortigen Behörden kamen mehr als 11.500 Menschen um.

Tedros stellte den Sinn der Vereinten Nationen in Frage, wenn die Mitgliedsländer nicht in der Lage seien, das Blutvergießen zu stoppen. Tedros verlangte wie die Spitzen aller anderen UN-Organisationen eine humanitäre Feuerpause. "Wir sind Zeugen einer Zerstörung von Leben und Eigentum in entsetzlichem Ausmaß. Aber wir sind auch Zeugen der Zerstörung des menschlichen Anstands, des auf Regeln basierenden Systems und des Vertrauens zwischen Ländern"; so Tedros.

22.15 Uhr: Israelischer Armeesprecher: Hamas über Krankenhäuser verteilt

Der Sprecher der israelischen Armee, Arye Shalicar, hat das umstrittene israelische Vorgehen im Gazastreifen mit vielen palästinensischen Opfern mit der Struktur der Hamas und ihren "kleinen Terrorzentralen" in zivilen Einrichtungen begründet. So würden zum Beispiel in einem Krankenhauskomplex von mehreren Dutzend Gebäuden zwei oder drei als Terrorzentralen genutzt, dabei über mehrere Stockwerke verteilt "und dann natürlich unterirdisch", schilderte Shalicar die Lage im ZDF-"heute journal". "Und das natürlich nicht in einem Krankenhaus, sondern in vielen Krankenhäusern."

In den vergangenen Wochen seien aus dem Küstengebiet rund 10.000 Raketen auf Israel abgefeuert worden. "Von wo wurden diese Raketen abgeschossen? Es gibt im Gazastreifen nicht eine einzige Militärkaserne", sagte Shalicar. Die Geschosse würden nach wie vor aus zivilen Infrastrukturen wie Krankenhäusern, Moscheen und Schulen abgefeuert. "Würden sie Raketen aus Militärkasernen schießen, dann wäre die Hamas an einem Tag schon zerstört." Die Verantwortung für zivile Opfer trage daher allein die Terrororganisation, so Shalicar.

Der Armee-Sprecher forderte die Bevölkerung im Gazastreifen erneut auf, sich sämtlich in ein Lager in der Region Al-Mawasi nahe dem Mittelmeer zu begeben, wo ihre Versorgung sichergestellt sei.

22.11 Uhr: Kommunikationsnetze im Gazastreifen teilweise wiederhergestellt

Die Kommunikationsnetze im Gazastreifen sind nach Angaben des Anbieters in einigen Gebieten des Küstengebiets wiederhergestellt worden. Grund dafür sei, dass das UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) eine begrenzte Menge Treibstoff für den Betrieb der Hauptgeneratoren des Unternehmens bereitgestellt habe, teilte Paltel mit. Das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen hatte am Abend zuvor den Zusammenbruch seiner Netze gemeldet.

Israelische Medien berichteten unter Berufung auf die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde, der in den Gazastreifen gelieferte Treibstoff dürfe dort auch für den Betrieb von Mobilfunkdiensten verwendet werden. Israel hatte zuvor mitgeteilt, zwei Tanklastern am Tag sei es künftig erlaubt, Diesel in den Küstenstreifen bringen.

21.17 Uhr: Gaza-Grenzbehörde: 17.000 Liter Treibstoff in Gazastreifen geliefert

In den Gazastreifen sind 17.000 Liter Treibstoff geliefert worden. Wie die zuständige palästinensische Grenzbehörde am Abend mitteilte, wurde der Treibstoff aus Ägypten über den Grenzübergang Rafah gebracht. Mit ihm sollen demnach Stromgeneratoren versorgt werden, die der Aufrechterhaltung der Telekommunikation in dem dicht besiedelten Gebiet dienen.

Gestern hatte das Telekommunikationsunternehmen Paltel die "Unterbrechung aller Telekommunikationsdienstleistungen" im Gazastreifen verkündet und dies mit Treibstoffmangel begründet. Am Freitag hieß es aus israelischen Regierungskreisen, das Kriegskabinett des Landes habe eine Treibstofflieferung in den Gazastreifen genehmigt und damit "der Bitte der USA entsprochen".

21.10 Uhr: Netanjahu bestätigt Fund einer Hamas-Zentrale unter Klinik

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat US-Medien gegenüber den Fund einer unterirdischen Hamas-Kommandozentrale in der größten Klinik des Gazastreifens bestätigt. Die Armee habe im zweiten Untergeschoss des Schifa-Krankenhauses eine Kommando- und Kontrollzentrale gefunden, sagte er dem Radiosender NPR. Terroristen seien vor der Ankunft der Soldaten aus der Klinik geflüchtet. Die Armee habe dort auch Waffen und Bomben entdeckt.

Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, bei ihrem Einsatz in dem Krankenhaus auch Kommando- und Kontrollzentren gefunden zu haben. Unklar war zunächst, ob es sich dabei auch um die unter dem Krankenhaus vermutete Hamas-Kommandozentrale handelte. Die Hamas bestreitet die Existenz eines solchen Stützpunkts unter der Klinik.

20.29 Uhr: Berichte: Totenzahl nach Hamas-Massaker auf Festival steigt auf 364

Nach dem Massaker der Hamas im israelischen Grenzgebiet ist Berichten zufolge die Zahl der Todesopfer auf einem Festival auf 364 gestiegen. Dies habe eine polizeiliche Untersuchung ergeben, meldeten israelische Medien. Zuvor war die Zahl mit 270 angegeben worden. Dem Bericht zufolge soll die Islamistenorganisation aus dem Gazastreifen vor ihren Terrorangriffen nichts von dem Festival gewusst haben.

Bei dem Blutbad auf dem Event in der Negev-Wüste wurde auch die Deutsche Shani Louk getötet. Ein Überlebender des Massakers berichtete davon, wie Terroristen Autos anzündeten und Menschen darin dann lebendig verbrannten.

19.45 Uhr: Hamas veröffentlicht weiteres Video einer Geisel - Mann soll tot sein

Die Terrororganisation Hamas hat ein weiteres Video einer Geisel veröffentlicht. Der darin zu sehende Mann soll nach Darstellung des bewaffneten Arms der Islamistenorganisation inzwischen tot sein. Die Echtheit des Videos, das im Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden veröffentlicht wurde, konnte zunächst nicht überprüft werden.

Zu Beginn des Clips sagt der alte Mann, der nach Darstellung der Hamas chronisch krank war und zeitweise auf einer Intensivstation behandelt wurde, er fühle sich nicht gut. Das Video soll ihn zunächst in einer Klinik zeigen. Später zeigt das Video einen Mann mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund in ein Leichentuch gehüllt. Dabei handelt es sich mutmaßlich um dieselbe Person.

Nach Darstellung der Hamas starb der Mann in Folge von Panikattacken wegen der israelischen Bombardements. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israelischen Medien zufolge ist der Mann 86 Jahre alt und war wegen nicht näher genannter Probleme in medizinischer Behandlung.

18.50 Uhr: Hamas spricht von 120.000 getöteten Palästinensern

Nach Angaben der Hamas sind seit Beginn der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen mindestens 120.000 Palästinenser getötet worden. Darunter seien 5000 Kinder.

17.29 Uhr: Wieder Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Tel Aviv

Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben wieder Raketen Richtung Tel Aviv abgefeuert. In der israelischen Küstenmetropole und im Zentrum des Landes wurde am Abend Raketenalarm ausgelöst. Im Stadtzentrum waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören.

Zuvor gab es auch in Orten in der Nähe des Gazastreifens mehrmals Raketenalarm, wie die israelische Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer.

Seit Beginn des Krieges sind israelischen Armeeangaben zufolge Tausende Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen worden.

Zuletzt war Tel Aviv am Dienstag Ziel von Raketen der Hamas aus dem Gazastreifen geworden. Dabei wurden drei Menschen verletzt, einer von ihnen schwer.

17.01 Uhr: Israels Armee: Waffen in Schule und Kita im Gazastreifen gefunden

Die israelische Armee hat nach eigener Darstellung Dutzende Mörsergranaten der islamistischen Hamas in einer Kindertagesstätte im Norden des Gazastreifens gefunden. Ein Teil der Einrichtung habe als Lager für die Granaten gedient, hieß es in einem vom Militär veröffentlichten Video. Auch in einer Grundschule entdeckten Soldaten demnach zahlreiche Waffen der Terrororganisation. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Das israelische Militär wirft der Hamas vor, sich inmitten der Zivilbevölkerung zu verstecken und dort auch ihre Waffen zu lagern.

16.40 Uhr: Verwirrung um weitere Hilfslieferungen in den Gazastreifen

Bei der Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen hat es am Freitag widersprüchliche Angaben gegeben. Nach israelischer Darstellung wurde 144 Lastwagen die Fahrt aus Ägypten in den Gazastreifen genehmigt. Nach Aussage des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) vom Mittag kam jedoch keine Hilfe an. Die Organisation habe ihren Betrieb mangels Treibstoff und wegen des Zusammenbruch der Kommunikationsnetze einstellen müssen, erklärte das Hilfswerk. Das UN-Nothilfebüro OCHA präzisierte am Nachmittag, dass bis 18.00 Uhr am Donnerstag keine Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangt seien.

Die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde hatte gestern Abend auf der Plattform X (vormals Twitter) mitgeteilt, 144 Lastwagen hätten unter anderem Essen, Wasser und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht.

16.29 Uhr: Israelische Minister verärgert über Erlaubnis für Dieseleinfuhr nach Gaza

Israels Genehmigung für die Einfuhr kleiner Mengen Diesel in den Gazastreifen für humanitäre Zwecke sorgt für Ärger in der israelischen Koalition. Die Entscheidung sei illegal, betonte der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich am Freitag auf der Plattform X. Er forderte eine Umbesetzung des Kriegskabinetts, das den Beschluss getroffen hatte. Smotrich forderte, dass alle Parteien der Regierung - es ist die am weitesten rechts stehende in der Geschichte Israels - vertreten sein sollten.Auch Israels rechtsextremer Polizeiminister kritisierte den Beschluss für die Treibstofflieferungen - genehmigt wurden zwei Tankwagen täglich.

16.19 Uhr: Mehr als 70 Verletzte aus Gaza in Ägypten angekommen

Mehrere Dutzend verletzte Menschen aus dem Gazastreifen sind nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds (ERC) in Ägypten angekommen. 73 verletzte Palästinenser hätten das abgeriegelte Küstengebiet über den Grenzübergang Rafah verlassen, sagte der ERC-Leiter im Nord-Sinai, Khaled Zayed, der Deutschen Presse-Agentur. Gemeinsam mit Begleitpersonen seien sie in Krankenhäuser im Nord-Sinai gebracht worden.

14.09 Uhr: WHO fordert tägliche Evakuierungen von Patienten aus Gaza nach Ägypten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert zur Entlastung der Krankenhäuser im Gazastreifen tägliche Evakuierungen von Patienten nach Ägypten. Der Leiter des WHO-Büros in den besetzten palästinensischen Gebieten, Richard Peeperkorn, rief zu einem Mechanismus auf, um die Evakuierung der dringendsten Fälle zu erleichtern. Seinen Angaben zufolge müssten jeden Tag 50 bis 60 Patienten nach Ägypten gebracht werden.

In einer Mitteilung rief die WHO zu "täglichen, ungehinderten und sicheren medizinischen Evakuierungen von schwer verletzten und kranken Patienten nach Ägypten" auf. Demnach sind 47 von 72 medizinischen Grundversorgungszentren im Gazastreifen außer Betrieb. 25 von 36 Krankenhäuser seien nicht betriebsfähig, die restlichen würden nur unter Schwierigkeiten arbeiten.

13.26 Uhr: Israel erlaubt zwei Tanklaster nach Gaza pro Tag

Israel genehmigt für humanitäre Zwecke die Einfuhr von Diesel mit zwei Tanklastwagen pro Tag aus Ägypten in den Gazastreifen. Das Kriegskabinett habe einer entsprechenden Empfehlung des Militärs sowie des Inlandsgeheimdiensts zugestimmt, bestätigte ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter. Damit solle dazu beigetragen werden, den Bedarf der UN-Hilfsorganisationen zu decken. Die Entscheidung zur Erteilung der Genehmigungen sei auf Bitten der US-Regierung erfolgt. Die UN-Hilfslieferungen in den Gazastreifen waren zuvor abermals ausgesetzt worden. Als Grund wurden die Treibstoffknappheit und der Zusammenbruch der Kommunikationsmöglichkeiten über Handy, Telefon und Internet genannt. Die Lkw-Lieferungen ließen sich so nicht koordinieren, hieß es.

12.30 Uhr: Wieder Gefechte an libanesisch-israelischer Grenze

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es wieder Gefechte gegeben. Das israelische Militär meldete, mehrere "Terrorziele der Hisbollah" angegriffen zuhaben. Darunter sei auch ein Waffenlager gewesen. Darüber hinaus sei im Grenzgebiet eine "im Libanon identifizierte Terrorzelle angegriffen" worden. Das Militär habe mehrere Abschüsse aus der Grenzregion identifiziert. Die pro-iranische Hisbollah erklärte, israelische Ziele mit "angemessenen Waffen" attackiert zu haben und "direkte Treffer" erzielt zu haben.

11.53 Uhr: Tote und Verletzte im Süden des Gazastreifens

Israel hat am Donnerstagabend und Freitagmorgen im Süden des Gazastreifens zwei Wohnhäuser bombardiert, wie Überlebende berichteten, die Tote und Verletzte ins Hauptkrankenhaus der Stadt Chan Junis begleiteten. Der Angriff am Donnerstagabend tötete elf Mitglieder einer Familie, die aus der Hauptkampfzone in der Stadt Gaza in Richtung Süden geflohen war. Dazu hatte das israelische Militär Zivilisten in den vergangenen Tagen und Wochen aufgefordert. Die Angriffe trafen Bani Suheila, ein Gebiet westlich von Chan Junis im Süden des dicht besiedelten Küstenstreifens.

Am Mittwoch hatte Israel über Bani Suheila und umliegenden Gebieten Flugblätter abgeworfen, in denen die Bewohner aufgefordert wurden, auch diese Gegend zu verlassen und andernorts Zuflucht zu suchen. Die israelische Armee hat erklärt, Luftangriffe richteten sich gegen Extremisten und Einrichtungen der militant-islamistischen Hamas. Mohammed Sakut, der Leiter der Krankenhäuser des Gazastreifens, erklärte, insgesamt seien in der Nacht bei Luftangriffen in Chan Junis und dem nahegelegenen Rafah 35 Menschen getötet worden. Unabhängig können die Zahlen nicht bestätigt werden.

11.36 Uhr: Zivilbevölkerung in Gaza laut UN von Hunger bedroht

Hilfslieferungen der Vereinten Nationen in den Gazastreifen sind abermals ausgesetzt worden. Als Grund wurden die Treibstoffknappheit und der Zusammenbruch der Kommunikationsmöglichkeiten über Handy, Telefon oder Internet genannt. Die Direktorin der Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP), Cindy McCain, erklärt, eine Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser gebe es in Gaza praktisch nicht. Nur ein Bruchteil dessen, was benötigt werde, gelange über die Grenzen in das Gebiet. Da der Winter schnell näher rücke, die Notunterkünfte unsicher und überfüllt seien und es an sauberem Wasser mangele, sei die Zivilbevölkerung unmittelbar von Hunger bedroht.

11.29 Uhr: Kommunikationsnetze im Gazastreifen weiter unterbrochen

Der Zusammenbruch der Kommunikationsnetze im Gazastreifen dauert an. Palästinensische Medien im Westjordanland berichteten von erheblichen Problemen, Bewohner des Küstenstreifens zu erreichen. Anrufe gingen nicht durch, Nachrichten würden nicht zugestellt. Das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel hatte am Abend zuvor den Zusammenbruch seiner Netze gemeldet. Auch die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte auf der Plattform X die Unterbrechung der Internetverbindungen. Grund soll fehlender Treibstoff für die Stromerzeugung der Kommunikationsinfrastruktur sein. Das UN-Nothilfebüro OCHA erklärte: "Humanitäre Organisationen und Rettungsdienste haben gewarnt, dass Blackouts die Sicherheit von Zivilisten und die Bereitstellung lebensrettender Unterstützung gefährden."

11:00 Uhr: Israel fordert zum Verlassen mehrerer Viertel in Gaza auf

Israels Armee hat erneut Bewohner in mehreren Stadtvierteln Gazas zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollten drei Wohngebiete verlassen werden, schrieb ein Sprecher der Armee auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Zudem kündigte er im Süden des Gazastreifens für mehrere Stunden eine "taktische Pause" westlich der Stadt Rafah für "humanitäre Zwecke" an. In der Gegend liegt auch der Grenzübergang nach Ägypten.

10.55 Uhr: WHO besorgt wegen Ausbreitung von Krankheiten in Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich alarmiert wegen der Ausbreitung von Krankheiten im Gazastreifen. Man sei deswegen "extrem besorgt", sagt der WHO-Gesandte für die Palästinensischen Gebiete, Richard Peeperkorn. In dem dicht besiedelten Küstengebiet seien mehr als 70.000 Fälle von akuten Atemwegsinfektionen und über 44.000 Fälle von Durchfall registriert worden seien. Die Zahlen seien deutlich höher als erwartet.

10.47 Uhr: Palästinenser: Noch 800.000 Menschen im Norden

In nördlichen Teil des Gazastreifens sollen sich fast sechs Wochen nach Kriegsbeginn immer noch rund 800.000 Menschen aufhalten. Das berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA unter Berufung auf die palästinensische Statistikbehörde im Westjordanland. Auf welcher Erhebung diese Schätzung beruhte - inmitten von Kriegschaos und angesichts der Präsenz des israelischen Militärs - blieb teils unklar. Die Behörde sprach davon, sich bei der Schätzung unter anderem auf Daten der Telekommunikationsunternehmen zu stützen. Unabhängig überprüfen ließen sich die Informationen nicht. Nach UN-Angaben sind rund 1,6 der 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen wegen der israelischen Angriffe auf der Flucht.

10.15 Uhr: Drei Tote und 15 Verletzte im Westjordanland

Inzwischen sind weitere Informationen zu dem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland bekannt geworden (Ticker 06.04 Uhr). Drei Menschen seien bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. 15 weitere seien bei dem mehrstündigen Militäreinsatz verletzt worden. Bei den Toten handelt es sich palästinensischen Berichten zufolge um Mitglieder der Dschenin-Brigaden, die der Terrororganisation Islamischer Dschihad nahestehen. Israels Militär sprach von "mindestens fünf getöteten Terroristen". Demnach wurden acht Verdächtige festgenommen sowie Waffen und Munition beschlagnahmt.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas am 7. Oktober deutlich zugespitzt.

10.11 Uhr: Leiche von israelischer Soldatin in Gaza gefunden

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche einer weiteren von der Hamas verschleppten Geisel gefunden. Bei der Toten handele es sich um die Soldatin Noa Marciano, erklärte das Militär. Bereits am Donnerstag war die Leiche der verschleppten 65-jährigen Jehudit Weiss geborgen worden. Beide Opfer wurden den Militärangaben zufolge in einem Gebäude gefunden, die an das Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza angrenzt.

09.44 Uhr: Roter Halbmond: Christliches Krankenhaus unter Beschuss

Das von der anglikanischen Kirche Jerusalems getragene Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza steht nach Angaben des Rettungsdienstes "Palästinensischer Roter Halbmond" (PRCS) unter Beschuss. "Es gibt mehrere Opfer im Innenhof des Krankenhauses, etwa 30 Meter von unseren Teams entfernt, aber sie können sie nicht erreichen", teilte der PRCS mit. Israelische Panzer belagerten das Gebiet, die Angriffe hielten an. Der Untersekretär des Rates der Kirchenführer in Jerusalem, Don Binder, forderte auf Facebook die sofortige Aufhebung der Belagerung. Hunderte von Patienten und Mitarbeitern seien in dem Krankenhaus gefangen, das seit mehreren Tagen die letzte noch funktionierende Klinik in Gaza gewesen sei. Angaben der israelischen Armee zu einem Beschuss des Krankenhauses gab es vorerst nicht.

09.38 Uhr: Israels Generalstabschef kündigt Ausweitung der Einsätze an

Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat eine Ausweitung der Einsätze im Gazastreifen angekündigt. "Wir sind kurz davor, das militärische System im nördlichen Gazastreifen zu zerschlagen (...) wir werden in anderen Gebieten weitermachen", sagte Halevi laut Mitteilung bei einem Truppenbesuch im Gazastreifen. Kommandeure der islamistischen Hamas müssten "systematisch" ausgeschaltet und Infrastruktur zerstört werden. Dazu würden "immer mehr Regionen ins Visier" genommen, sagte er.

Bislang konzentrierten sich Israels Bodentruppen auf den nördlichen Teil des Gazastreifens. Experten gehen aber von einer möglichen Ausweitung der Einsätze auch im Süden aus. Dort kommt es bereits immer wieder zu Luftangriffen. Dies wird die ohnehin verheerende humanitäre Situation im Gazastreifen noch weiter verschärfen.

08.51 Uhr: Syrien meldet israelische Angriffe nahe Damaskus

Das israelische Militär hat laut einem Bericht der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur mehrere Posten nahe der Hauptstadt Damaskus angegriffen. Dabei sei Sachschaden entstanden, Opfer habe es nicht gegeben, berichtete Sana. Unter Berufung auf ein nicht genanntes Mitglied des Militärs hieß es, die syrische Flugabwehr habe die meisten der Raketen am frühen Freitagmorgen abgeschossen, bevor sie ihr Ziel erreicht hätten. Vom israelischen Militär lag zunächst keine Bestätigung für den Angriff vor.

08.40 Uhr: Israels Militär - Lieferung von Wasser und Essen für Schifa-Klinik

Israels Militär hat dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen nach eigenen Angaben mehr als 4.000 Liter Trinkwasser und 1.500 Essensrationen geliefert. Das teilte das Militär am Freitag auf der Plattform X mit. Fotos zeigten einen Lastwagen mit Wasserflaschen und das Abladen einer Palette durch einen Gabelstapler. Die Informationen des Militärs ließen sich aber zunächst nicht unabhängig bestätigen.

07.39 Uhr: Human Rights Watch warnt vor Ausbruch von Seuchen

Human Rights Watch hat angesichts von mangelndem sauberen Trinkwasser im Gazastreifen vor einer Verbreitung von Krankheiten wie Cholera und Typhus in dem Küstenstreifen gewarnt. Gesundheitsexperten befürchteten wegen des Mangels an sauberem Wasser einen baldigen Ausbruch von Infektionskrankheiten im Gazastreifen, erklärte Human Rights Watch. Die in New York ansässige Menschenrechtsorganisation forderte Israel auf, seine Blockade des Gazastreifens unverzüglich zu beenden.

07.00 Uhr: Israelisches Militär - Leiche von gefangener Soldatin geborgen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche einer seiner Soldatinnen geborgen, die von der Hamas gefangen genommen worden sei. Die Hamas habe die Soldatin in einem Gebäude in der Nähe des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt festgehalten, teilt das Militär mit.

06.04 Uhr: Drei Tote bei israelischem Drohnenangriff auf Dschenin

Laut Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes sind bei einem israelischen Drohnenangriff auf Jenin im Westjordanland drei Palästinenser getötet worden. Nähere Informationen oder Stellungnahmen lagen zunächst nicht vor.

04.28 Uhr: 144 Lastwagen bringen Hilfsgüter in Gazastreifen

Im Gazastreifen sind weitere 144 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Sie hätten unter anderem Essen, Wasser und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht, wie die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde auf der Plattform X (vormals Twitter) mitteilte. Die Vereinten Nationen betonen immer wieder, dass die Lieferungen angesichts der dramatischen humanitären Lage in Gaza bei Weitem nicht reichen. Laut UN werden täglich 100 Lastwagenladungen benötigt, um die 2,2 Millionen Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Vor Kriegsbeginn kamen dem UN-Nothilfebüro OCHA zufolge im Durchschnitt unter der Woche täglich 500 Lkw in den Gazastreifen.

03.05 Uhr: Netanjahu drückt Bedauern über zivile Opfer aus

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drückt in einem Interview des US-Fernsehsenders CBS sein Bedauern aus, dass es Israel nicht gelungen sei, Opfer unter der zivilen Bevölkerung im Gazastreifen zu vermeiden. "Wir versuchen, diesen Job mit minimalen zivilen Opfern zu beenden. Aber leider ist uns das nicht gelungen", sagte Netanyahu. Jeder zivile Tod sei eine Tragödie. Israel tue alles, um die Zivilisten zu schützen." Also wir werfen Flugblätter ab, wir rufen sie auf ihren Handys an und sagen: 'Geht'. Und viele sind gegangen", sagte Netanjahu weiterhin. Laut Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen sind dort mindestens 11.500 Menschen getötet worden.

02.33 Uhr: Syrische Armee - Israelische Raketen abgefangen

Die syrische Armee hat nach eigenen Angaben mehrere israelische Raketen abgefangen, die von den Golanhöhen aus auf die Umgebung der Hauptstadt Damaskus abgefeuert worden seien. Einige der Raketen hätten Sachschaden verursacht. Das israelische Militär hat eine Stellungnahme dazu abgelehnt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Meldungen nicht.

02.32 Uhr: Blinken fordert von Israel Maßnahmen gegen Gewalt durch Siedler im Westjordanland

US-Außenminister Antony Blinken hat von Israel Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewalt durch Siedler gegenüber Palästinensern im Westjordanland gefordert. In einem Telefonat mit dem israelischen Oppositionsführer Benny Gantz betonte Blinken nach Angaben von Außenministeriumssprecher Matthew Miller "die dringende Notwendigkeit konkreter Maßnahmen zur Entschärfung der Spannungen im Westjordanland - insbesondere durch die Bekämpfung der zunehmenden Gewalt durch extremistische Siedler". Gantz gehört dem nach dem Großangriff der Hamas gegründeten dreiköpfigen Kriegskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an.

00.50 Uhr: Bevölkerung soll Städte im Süden des Gazastreifens verlassen

Nach Angaben des israelischen Militärs ist Israel kurz davor, das militärische System der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas im nördlichen Gazastreifen zu zerstören. Israel hat Flugblätter verteilt, in denen die Zivilbevölkerung aufgefordert wurde, nun auch vier Städte im südlichen Gazastreifen zu verlassen. Viele Menschen sind bereits vom Norden in den Süden geflohen, wohin sie nun sollen, ist unklar.

Donnerstag, 16. November 2023

22.28 Uhr: Netanjahu sieht laut Bericht Hinweise für Geisel-Aufenthalt in Klinik

Israels Regierungschef Netanjahu sieht einem US-Medienbericht zufolge "starke Hinweise" darauf, dass Geiseln von der Hamas im größten Krankenhaus des Gazastreifens festgehalten wurden. Das sei einer der Gründe für den Einmarsch israelischer Soldaten in die Schifa-Klinik gewesen, sagte er dem amerikanischen Fernsehsender CBS. Falls sie in dem Krankenhaus gewesen seien, seien sie herausgeholt worden.

Die Armee hatte bislang keine Geiseln bei ihrem Einsatz in dem Krankenhaus gefunden. Sie fanden eigenen Angaben zufolge aber in einem Gebäude in der Nähe die Leiche einer entführten Frau. Israels Regierung verfüge über Geheimdienstinformationen über die Geiseln, sagte Netanjahu laut dem Bericht weiter. Details dazu wollte er demnach allerdings nicht nennen.

22.19 Uhr: Iranische Al-Kuds-Brigade sichert Hamas Unterstützung zu

Der Chef der iranischen Al-Kuds-Brigade hat der Hamas die Unterstützung seines Landes gegen Israel zugesichert. Der Iran werde nicht zulassen, dass Israel die Hamas im Gazastreifen besiege, schrieb General Esmail Ghaani in einer Botschaft an den Kommandeur des militärischen Flügels der Hamas, Mohammed Deif. Er kündigte aber nicht an, dass Teheran in den Krieg eingreifen werde.

Ghaanis Brief wurde von der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna veröffentlicht. Darin sagte der General, der Iran und seine Verbündeten würden alle Pflichten in "dieser historischen Schlacht" erfüllen. Man werde Israel nicht erlauben, dass es seine schmutzigen Ziele erreiche und die Hamas besiege.

22.07 Uhr: Nahe der Schifa-Klinik gefundene Geisel von Hamas ermordet

Die von israelischen Soldaten in der Nähe des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen tot aufgefundene Geisel ist Militärangaben zufolge von Terroristen der Hamas ermordet worden. Die Streitkräfte hätten die Frau nicht rechtzeitig erreicht, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Wie genau die Entführer sie getötet haben, teilte er nicht mit.

Die Leiche der Frau wurde den Angaben zufolge nach Israel gebracht und dort identifiziert. Sie sei am 7. Oktober bei dem Massaker der Hamas aus dem israelischen Grenzort Beeri entführt worden.

21.29 Uhr: Israels Armee entdeckt offenbar Hamas-Tunnel auf Gelände der Schifa-Klinik

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge einen Tunnel der islamistischen Hamas auf dem Gelände der größten Klinik des Gazastreifens freigelegt. Das Militär veröffentlichte ein Video, das den Schacht zwischen Gebäuden des Schifa-Krankenhauses zeigen soll.

Außerdem sei auf dem Gelände ein mit Sprengfallen versehenes Fahrzeug mit einer großen Menge an Waffen, Munition und Handschellen entdeckt worden, wurde mitgeteilt. Es sei für das Massaker der Hamas am 7. Oktober in Israel und die Geiselnahmen vorbereitet worden, vermutet die Armee diesen Angaben nach.

20.41 Uhr: Welternährungsprogramm zeichnet düstere Lage in Gaza

Das Welternährungsprogramm WFP hat ein verheerendes Bild von der humanitären Situation durch den Krieg im Gazastreifen gezeichnet. Die Menschen seien kaum in der Lage, täglich eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Die Nahrungsauswahl beschränke sich auf Konserven, sofern diese tatsächlich verfügbar seien. "Brot ist ein Luxusartikel", sagte eine Sprecherin.

Eine Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks sprach von "sechs Wochen Hölle", die unter "völliger Missachtung des humanitären Völkerrechts" hinter den Zivilisten in dem Gebiet lägen. Heute sehe Gaza so aus, als sei es von einem Erdbeben heimgesucht worden, nur dass es von Menschenhand verursacht worden sei und es völlig hätte vermieden werden können.

20.31 Uhr: Ausreisen aus Gaza wegen Kommunikationsausfall gestoppt

Wegen des Ausfalls der Kommunikationsnetze im Gazastreifen sind nach Angaben einer Sicherheitsquelle in Ägypten die Ausreisen von Verletzten, Ausländern und Palästinensern mit zweiten Pass gestoppt worden. Durch den Kommunikationsausfall hätten die Mitarbeiter des Ägyptischen Roten Halbmonds demnach keinen Kontakt mehr zum Palästinensischen Roten Halbmond oder zum UN-Hilfswerks für Palästinenser UNRWA im Gazastreifen, hieß es.

Deswegen könnten auch keine Hilfsgüter mehr über den Grenzübergang Rafah in das abgeriegelte Küstengebiet fahren, hieß es. Man warte darauf, dass man die Kommunikation mit Gaza wieder aufnehmen könne, um mehr über die Ankunft der Verwundeten und Verletzten sowie Ausländer zu bekommen, hieß es weiter.

20.12 Uhr: Galant verkündet Kontrolle über Westen der Stadt Gaza

Israels Armee hat nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant die Kontrolle über den westlichen Teil der Stadt Gaza erlangt. Die nächste Phase habe begonnen, sagte Galant nach Angaben seines Büros. Wie diese Phase des Gaza-Kriegs konkret aussehen soll, ließ der Verteidigungsminister offen. Die Streitkräfte gingen präzise und entschlossen vor. Soldaten hätten den Westen der Stadt Gaza innerhalb der vergangenen 24 Stunden unter Kontrolle gebracht.

19.40 Uhr: Armee: Geisel-Leiche in der Nähe des Schifa-Krankenhauses geborgen

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die Leiche einer Geisel aus einem Nachbargebäude des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen geborgen. Die tote Frau wurde den Angaben zufolge nach Israel gebracht und dort identifiziert. Sie sei am 7. Oktober bei dem Massaker der Hamas aus dem israelischen Grenzort Beeri entführt worden.

Wie es weiter hieß, sei die Geisel von der Hamas ermordet worden. Die Streitkräfte hätten die Frau nicht rechtzeitig erreicht, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Wie genau die Entführer sie getötet haben, teilte er nicht mit.

19.28 Uhr: Insider weckt Hoffnung für Hamas-Geiseln

40 Tage nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel wecken Verhandlungen über die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln etwas Hoffnung. Im Gespräch sei die Freilassung von mindestens 50 Frauen und Kindern und eine drei bis fünf Tage lange Feuerpause, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur. In den USA sagte Präsident Joe Biden, er sei "leicht hoffnungsvoll" mit Blick auf eine Befreiung der Geiseln.

19.18 Uhr: Telekommunikation im Gazastreifen offenbar zusammengebrochen

Wegen fehlenden Treibstoffs für die Stromerzeugung sind nach palästinensischen Angaben alle Kommunikationsdienste im Gazastreifen ausgefallen. Der palästinensische Anbieter Paltel teilte mit, Festnetz-, Mobilfunk- und Internetverbindungen in dem Küstengebiet seien zusammengebrochen.

Der Generaldirektor von Paltel sagte, er habe internationale Gremien aufgefordert, Israel davon zu überzeugen, die Einfuhr von Treibstoff in den Gazastreifen zuzulassen. Dann könnte das Küstengebiet wieder mit Telefon und Internet versorgt werden.

19.05 Uhr: Südafrika fordert Ermittlungen des Weltstrafgerichts gegen Israel

Südafrika hat Israel Kriegsverbrechen im Gazastreifen vorgeworfen und den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag zu Ermittlungen aufgefordert. Das sagte Südafrikas Präsident Ramaphosa bei einem Besuch in Katar.

Südafrika habe es "zusammen mit vielen anderen Ländern der Welt" als angemessen betrachtet, "dieses gesamte Handeln von Israels Regierung an den Internationalen Strafgerichtshof zu verweisen." Man habe den Fall verwiesen, weil man glaube, dass dort Kriegsverbrechen begangen würden, so Ramaphosa.

18.49 Uhr: Anschlag an Militärsperre bei Jerusalem: Soldat und Attentäter tot

Drei palästinensische Angreifer haben nach Polizeiangaben an einer israelischen Militärsperre südlich von Jerusalem das Feuer eröffnet. Ein israelischer Soldat wurde dabei getötet, wie die Armee mitteilte. Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas im Gazastreifen, die Kassam-Brigaden, übernahmen die Verantwortung für den Anschlag.

Die israelische Polizei erklärte, "drei mit dem Auto aus dem Westjordanland kommende Terroristen" hätten auf die Sicherheitskräfte geschossen. "Angesichts der im Auto gefundenen Menge an Munition, Pistolen und Äxten sieht es so aus, als ob die Angreifer einen größeren Angriff oder ein Massaker in Israel" geplant hätten, sagte der zuständige Polizeichef. Von dem Kontrollposten werden Straßentunnel überwacht, die das Westjordanland und Jerusalem verbinden.

18.32 Uhr: Chef von Palästinenser-Hilfswerk beklagt absichtliche Behinderungen

Die humanitären Aktivitäten des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) im Gazastreifen werden nach Überzeugung seines Leiters absichtlich behindert. Anders sei es nicht zu erklären, dass Israel seit Wochen nicht auf die dringende Bitte nach Treibstofflieferungen eingehe, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini in Genf. "Ich glaube, es gibt einen absichtlichen Versuch, unsere Operation zu strangulieren", sagte er. Es sei empörend, dass UN-Organisationen um Treibstoff betteln müssten.

18.03 Uhr: UN-Hilfswerk warnt - Zusammenbruch der Unterstützung in Gaza droht

Der Chef des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge, Philippe Lazzarini, hat vor einem totalen Zusammenbruch der humanitären Unterstützung für die Menschen im abgeriegelten Gaza-Streifen gewarnt. Ohne den dringend benötigten Treibstoff zur Stromerzeugung müssten die Hilfsmaßnahmen eingestellt werden, sagte Lazzarini in Genf. Seit sechs Wochen schon erlebten die 2,3 Millionen Menschen in dem Gebiet die Hölle.

Die letzten Reste von Treibstoff würden aufgebraucht. Ohne sie könnten jedoch Entsalzungsanlagen für Wasser nicht mehr arbeiten. Die Bäckereien wären nicht mehr in der Lage, Brot und andere Waren zu produzieren. Zudem kollabiere das Abwassersystem. Seit Mittwoch fließe Abwasser durch die Straßen des Gaza-Gebiets, das die Terrororganisation Hamas beherrscht. Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen seien auf Treibstoffe angewiesen und Fahrzeuge bräuchten sie, um humanitäre Güter zu transportieren. Wenn kein Nachschub komme, würden Menschen sterben, betonte der Schweizer Lazzarini.

17.51 Uhr: Komplette Beseitigung der Hamas laut USA nicht möglich

Die US-Regierung glaubt nicht, dass Israel die Hamas vollständig zerstören kann. Das Weiße Haus teilte mit, Israel könne die Bedrohung durch die islamistische Terrorgruppe drastisch reduzieren. Eine Beseitigung der Organisation und ihrer Ideologie sei aber wahrscheinlich nicht möglich.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, verwies auf die Bemühungen der USA, die Al-Kaida und die Terrorgruppe Islamischer Staat zu zerschlagen. Mit militärischen und anderen Mitteln könnten die Fähigkeiten solcher Organisationen beeinträchtigt werden, Mitglieder zu rekrutieren und auszubilden sowie Anschläge zu planen und auszuführen. Al-Kaida und IS seien im Moment nur noch Schatten ihrer selbst. "Das bedeutet nicht, dass die Ideologie eingeht und stirbt", erklärte Kirby.

17.47 Uhr: Armee findet laut Militärvertreter in Klinik Hamas-Kontrollzentren

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der größten Klinik im Gazastreifen Kommando- und Kontrollzentren der Hamas gefunden. Was damit konkret gemeint ist, ließ ein Militärvertreter offen. Unklar ist damit auch, ob die Armee die unter dem Schifa-Krankenhaus vermutete Kommandozentrale der palästinensischen Islamistenorganisation entdeckte. Die Hamas bestreitet die Existenz einer solchen Basis unter der Klinik.

Auch Informationen und Filmmaterial, das Geiseln zeigen soll, entdeckten die Streitkräfte nach Darstellung des Vertreters auf Computern und anderen Geräten im Schifa-Krankenhaus. Das Material werde nun geprüft. Weiterhin seien unter anderem Waffen und Geheimdienstmaterial auch über die Massaker vom 7. Oktober gefunden worden. Den Angaben nach sind israelische Spezialeinheiten weiterhin in der Klinik im Einsatz.

17.45 Uhr: UNO meldet Kommunikationsausfall im Gazastreifen

Wegen des Treibstoffmangels im Gazastreifen ist es nach Angaben der Vereinten Nationen zu einem kompletten Ausfall der Kommunikation gekommen. "Gaza leidet erneut an einem kompletten Kommunikationsausfall (...) weil es keinen Treibstoff gibt", sagte der Leiter des UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, in Genf. Sollte der Ausfall anhalten, könnten auch UNRWA-Mitarbeiter vor Ort nicht mehr miteinander kommunizieren und ihre Hilfe anbieten, fügte er hinzu. Die palästinensische Telekommunikationsgesellschaft Paltel erklärte im Onlinenetzwerk X, vormals Twitter: "Wir bedauern mitteilen zu müssen, dass alle Telekommunikationsdienste im Gazastreifen eingestellt sind."

17.41 Uhr: Frankreich bezeichnet Siedler-Gewalt als "Politik des Terrors"

Die französische Regierung verurteilt die Gewalt israelischer Siedler im Westjordanland "auf das Schärfste", betont eine Sprecherin des Außenministeriums. "Die Gewalt hat das klare Ziel, die Palästinenser zu vertreiben und eine Politik des Terrors" zu betreiben. Die israelischen Behörden müssten die notwendigen Schritte unternehmen, um die palästinensische Bevölkerung zu schützen.

17.35 Uhr: Welternährungsprogramm warnt vor Hungersnot

Laut Welternährungsprogramm WFP droht im Gazastreifen eine Hungersnot. "Die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser existiert im Gazastreifen praktisch nicht mehr", erklärt Exekutiv-Direktorin Cindy McCain. Lediglich ein Bruchteil des Benötigten gelange in das palästinensische Gebiet. Den Bewohnern drohe die "unmittelbare Möglichkeit des Verhungerns".

17.21 Uhr: Roter Halbmond - Israelische Panzer attackieren Al-Ahli-Klinik

Das Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen ist nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds am Donnerstag von israelischen Panzern angegriffen worden. Die Panzer belagerten das Krankenhaus, erklärte die das Krankenhaus betreibende Organisation im Onlinedienst X, früher Twitter. Ihre Rettungsteams seien "nicht in der Lage, sich zu bewegen und zu den Verletzten zu gelangen", hieß es weiter. Israel wirft der Hamas vor, unter anderem Krankenhäuser als Verstecke für Waffen und als Kommandozentralen zu nutzen. Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation weist dies zurück.

16.58 Uhr: Hamas bekennt sich zu Schießerei im Westjordanland

Der bewaffnete Flügel der radikal-islamischen Hamas bekennt sich zu einer Schießerei an einem Kontrollposten zwischen Jerusalem und dem von Israel besetzten Westjordanland. Das geben die Kassam-Brigaden in einer Mitteilung bekannt. Die israelische Polizei hat zuvor erklärt, sie habe einen Verdächtigen bei der Schießerei erschossen.

16.55 Uhr: Israelischer Oppositionschef - Netanjahu muss jetzt weg

Nach Darstellung des israelischen Oppositionsführers Jair Lapid ist die Zeit gekommen, um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abzulösen. Es werde eine Regierung der nationalen Einheit unter der Führung von Netanjahus Likud-Partei benötigt, schreibt Lapid auf X, dem ehemaligen Twitter. Dafür gebe es breite Unterstützung im Parlament. "Ich höre diejenigen, die sagen, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt ist", schreibt Lapid weiter. "Wir haben 40 Tage gewartet, wir haben keine Zeit mehr."

16.48 Uhr: UN-Palästinenser-Hilfswerk - Gaza-Hilfe wird absichtlich abgewürgt

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) im Gazastreifen wird nach Angaben der Organisation vorsätzlich an seiner Arbeit gehindert. "Ich glaube, dass es einen absichtlichen Versuch gibt, unseren Einsatz abzuwürgen und zu lähmen", sagt UNWRA-Chef Philippe Lazzarini. Es sei empörend, humanitäre Gruppen dazu zu zwingen, um Treibstoff zu betteln. Lazzarini warnt davor, dass das Hilfswerk, das fast 800.000 Menschen beherbergt, seine Arbeit wegen Treibstoffmangels möglicherweise komplett einstellen müsse.

16.46 Uhr: Ägypten wird wohl keine Babys aus Schifa-Krankenhaus aufnehmen

Ägypten wird voraussichtlich keine Neugeborenen aus dem Schifa-Krankenhaus im umkämpften Gazastreifen aufnehmen. "Wenn wir die Fähigkeit haben, uns dieses Problems anzunehmen, und wenn wir uns in irgendeiner Art um (die Neugeborenen) kümmern können, würden wir es tun", sagte Ägyptens Außenminister Samih Schukri zu Journalisten in Kairo. "Aber wegen ihrer Anzahl und der Frage, wie sie (nach Ägypten) gebracht werden können, ist es logistisch schwierig", sagte Schukri. Für solch einen Transfer seien "spezielle Fähigkeiten und Ausrüstung" nötig. Das UN-Nothilfebüro OCHA teilte mit, unter anderem seien 36 Frühchen, die auf Brutkästen und damit auf Strom angewiesen sind, in akuter Lebensgefahr.

16.45 Uhr: Borrell erinnert an Orten der Hamas-Massaker an Leiden in Gaza

An Orten der Hamas-Massaker in Israel hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell an die Leiden der Bevölkerung in Gaza erinnert. "Eine Sache ist, Israel zu verteidigen, und eine andere, sich um Menschen in Not zu kümmern", sagte Borrell im Beisein von Israels Außenminister Eli Cohen am Donnerstag bei seinem Besuch der israelischen Kibbuzim Be'eri und Re'im. Hamas-Terroristen hatten dort und auf einem benachbarten Festival-Gelände am 7. Oktober Hunderte Menschen ermordet und viele weitere verschleppt.

Die EU unterstütze Israels Recht auf Selbstverteidigung, betonte Borrell, der mit einer Jüdin verheiratet war, die er in einem Kibbuz kennengelernt hatte. Zugleich bitte die EU um Nahrungsmittel, Wasser, Treibstoff und Schutz für die Zivilbevölkerung in Gaza.

16.10 Uhr: Laut Israels Armee - Material zu Hamas-Geiseln auf Klinik-Computern entdeckt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza auf beschlagnahmten Computern Material über die von der Hamas verschleppten Geiseln entdeckt. Die Bilder "im Zusammenhang mit den Geiseln" seien auf Geräten gefunden worden, "die der Hamas gehören", sagte ein israelischer Armeevertreter. Die Soldaten gingen demnach "ein Gebäude nach dem anderen" durch und durchsuchten "jede Etage", während "hunderte Patienten und medizinisches Personal" weiterhin in der Anlage verblieben.

16.05 Uhr: Verhandler - 25 Geiseln der Hamas aus Thailand sind "in Sicherheit"

Thailands Regierung hat von der radikalislamischen Hamas die Zusicherung erhalten, dass 25 aus Israel in den Gazastreifen verschleppte Thailänder "in Sicherheit" seien. Der thailändische Politiker Lepong Syed, der an Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln beteiligt ist, sagte in Bangkok, die Hamas wolle die Geiseln nur freilassen, wenn Israel einer Waffenruhe zustimme. Trotzdem hoffe er auf eine Freilassung in "weniger als zehn Tagen".

16.00 Uhr: Betreiber - Gazastreifen ohne Telekommunikation

Im Gazastreifen ist die Kommunikation nach Angaben der Telekom-Betreiber zusammengebrochen. Die Energieversorgung für die Netzwerke sei erschöpft, teilen die Unternehmen Paltel und Jawwal mit.

15.55 Uhr: Israelischer Militärvertreter - Einsatz in Gaza-Klinik dauert an

Der Einsatz der Israelischen Armee im Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt dauert Militärangaben zufolge an. Spezialkommandos durchsuchten jedes Gebäude und jedes Stockwerk des weitläufigen Gebäudekomplexes, in dem sich Hunderte Patienten und medizinisches Personal aufhalten, teilt ein Vertreter des israelischen Militärs mit. "Der Einsatz ist von unserem Verständnis geprägt, dass es in dem Komplex eine gut versteckte terroristische Infrastruktur gibt", sagt er. In der Schifa-Klinik seien Waffen und Ausrüstung der Hamas gefunden worden. Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation habe beharrlich daran gearbeitet, Infrastruktur in den Krankenhäusern des Gazastreifens zu verbergen und Beweise zu vertuschen.

15.40 Uhr: Deutschland laut Botschafterin größter humanitärer Geber im Gazastreifen

Deutschland ist nach Angaben der Botschafterin bei den Vereinten Nationen in Genf, Katharina Stasch, der größte humanitäre Geber für Hilfe im Gazastreifen. Stasch bezeichnete die Lage in dem Küstengebiet als dramatisch. In ihrem Redebeitrag im Zuge einer sogenannten Aussprache mit dem UN-Hochkommissar für Menschenrechte - dabei hatte davor Volker Türk die Zustände im Gazastreifen geschildert - konzentrierte sich Stasch aber auf die Rechte Israels nach dem Terrorüberfall aus dem Gazastreifen am 7. Oktober. "Wir stehen in Solidarität an Israels Seite, und ja, Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung", wiederholte sie die Position der Bundesregierung. Sie verlangte die Freilassung der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und rief die islamistische Hamas auf, Menschen nicht als Schutzschilde zu missbrauchen. Deutschland setze sich für eine Zweistaatenlösung ein.

15.06 Uhr: Regierungspartei in Südafrika will diplomatische Beziehungen zu Israel aussetzen

Die Regierungspartei ANC in Südafrika unterstützt einen Vorstoß im Parlament, die diplomatischen Beziehungen zu Israel wegen des Gazakrieges auszusetzen. Der ANC sei auch dafür, die israelische Botschaft in Pretoria zu schließen, so lange Israel eine Waffenruhe im Gazastreifen ablehne, teilte die Partei am Donnertag mit. "Wir können uns nicht zurücklehnen und bei den Genozid-Taten des israelischen Regimes zusehen", sagte ANC-Sprecherin Mahlengi Bhengu-Motsiri. Südafrika hat bereits seine Diplomaten aus Israel zurückgerufen.

14.41 Uhr: UN-Experten werfen Israel Menschenrechtsverletzungen vor

Eine Gruppe von UN-Experten sieht eigenen Angaben zufolge bei Israels Vorgehen im Gazastreifen immer mehr Hinweise auf schwere Menschrechtsverletzungen. Dafür gebe es zunehmende Beweise, erklärt die Gruppe, zu der auch mehrere UN-Sonderberichterstatter gehören. "Wir sind zutiefst beunruhigt über das Versagen der Regierungen, unserem Aufruf nach einer sofortigen Waffenruhe zu folgen", so die Experten. Sie seien auch zutiefst besorgt darüber, dass bestimmte Länder die israelische Kriegsführung gegen die belagerte Bevölkerung des Gazastreifens befürworten. Es sei enttäuschend, dass die internationale Staatengemeinschaft dabei versage, einen Völkermord entschlossen zu verhindern. Bereits zuvor hatte die UN-Expertengruppe vor einem drohenden Genozid an den Palästinensern gewarnt.

14.40 Uhr: UN-Organisationen lehnen Israels Sicherheitszonen im Gazastreifen ab

UN-Organisationen haben jede Beteiligung an von Israel vorgeschlagenen oder eingerichteten Sicherheitszonen für Zivilisten im Gazastreifen abgelehnt. So etwas sei nur mit Zustimmung aller Parteien möglich, teilten die Spitzen von fast zwei Dutzend Organisationen in Genf mit. Darunter waren die Chefs und Chefinnen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), der UN-Organisation für Migration, und des UN-Kinderhilfswerks Unicef. "Keine Sicherheitszone ist wirklich sicher, wenn sie von nur einer Seite deklariert und durch die Präsenz des Militärs durchgesetzt wird", hieß es in der Erklärung.

14.22 Uhr: Israel nimmt laut Hamas in Schifa-Krankenhaus Techniker fest

Das israelische Militär hat nach der Erstürmung des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen die Anlage nach weiteren Hinweisen auf militärische Aktivitäten der Hamas durchsucht. Das von der militant-islamistischen Palästinenserorganisation geleitete Gesundheitsministerium behauptete, dass bei der Durchsuchung unterirdischer Ebenen des Krankenhauses Mitarbeiter festgenommen worden seien, die für den Betrieb der technischen Anlagen der Klinik zuständig seien. Unabhängig ließen sich diese Angaben zunächst nicht überprüfen.

14.20 Uhr: Israel greift Hisbollah-Ziele an - Beschuss aus dem Libanon

Die Gefechte im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon gehen weiter. Israel griff erneut Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon an. Israelische Kampfflugzeuge hätten mehrere Stellungen der schiitischen Bewegung angegriffen, teilten Israels Streitkräfte mit. Zudem hätten Soldaten einen "Terroristen" beschossen, der im Libanon nahe der nordisraelischen Ortschaft Schlomi aktiv gewesen sei. Der arabische Fernsehsender Al-Majadin berichtete, ein israelisches Kampfflugzeug habe im Libanon mehrere Ziele im Bereich der gemeinsamen Grenze angegriffen. Libanesische Sicherheitskreise bestätigten Angriffe Israels mit Kampfflugzeugen sowie mit Artillerie. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, Israel habe weitere Ziele im östlichen Gebiet der Grenze angegriffen.

14.15 Uhr: UN - Keine Handhabe gegen Israels Ablehnung von mehr Hilfe für Gaza

Die Vereinten Nationen haben nach eigenen Angaben keine Handhabe, um Israel zur Zustimmung für mehr humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bewegen. Man könne nur hoffen, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, in Genf. Er antworte auf die Frage einer Journalistin, ob ein einziges Land die Forderung der Weltgemeinschaft nach einer besseren Versorgung der notleidenden Bevölkerung aufhalten könne. Ein wichtiger Schritt sei, dass der Sicherheitsrat in New York am Mittwochabend eine Waffenruhe gefordert habe, sagte Türk. "Was die humanitäre Hilfe angeht, kann ich nur hoffen, dass dies endlich und dringend umgesetzt wird. Der Bedarf ist riesig, und wir können nur hoffen, dass alle unsere humanitären Partner ihre Arbeit machen können. Aber dafür braucht es humanitären Spielraum, Zugang, Schutz und eine Deeskalation des Konflikts."

14.00 Uhr: Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt bei Palästina-Slogan

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt künftig auch bei dem pro-palästinensischen Slogan "From the river to the sea" wegen des Anfangsverdachts des Verwendens von Propagandamitteln und Kennzeichen einer terroristischen Organisation. Hintergrund ist das bundesweite Verbot der islamistischen Terrororganisation Hamas und des Vereins "Samidoun". Die Parole werde nunmehr "pauschal und kontextunabhängig als strafrechtlich relevant angesehen und der Anfangsverdacht bejaht", bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Berlin dem Evangelischen Pressedienst entsprechende Medienberichte. Ob diese Einschätzung allerdings einer gerichtlichen Überprüfung Stand halten werde, bleibe abzuwarten, sagte sie weiter. "Eine Anklage wegen der Parole gab es bislang - jedenfalls in Berlin - noch nicht", so die Sprecherin.

12.55 Uhr: Borrell – Israel darf sich nicht von Wut aufzehren lassen

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat Israel gemahnt, sich nicht von "Wut aufzehren" zu lassen. Ein Schrecken rechtfertige nicht den anderen, sagt er nach einem Besuch in Israel. Gemeinsam mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen besuchte er den Kibbuz Be'eri, der Mittelpunkt des Angriffs der Hamas am 7. Oktober war. "Ich verstehe eure Wut, aber lasst mich euch bitten, euch nicht von Wut aufzehren zu lassen."

12.26 Uhr: Weitere Ausländer verlassen Gaza

Die Ausreisen von Ausländern und Palästinensern mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen gehen weiter. Mehr als 200 von ihnen seien auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah angekommen, teilte der Ägyptische Rote Halbmond mit. Im Lauf des Tages war die Ausreise von rund 800 Ausländern und Palästinensern mit Zweitpass geplant. Einer Liste der Grenzbehörde auf palästinensischer Seite zufolge haben diese Ausreisenden unter anderem Pässe der Länder Russland, Belarus und Bosnien-Herzegowina sowie Österreich, Schweiz, Spanien, Schweden, Norwegen und USA. Zudem seien eine kleine Zahl an Verletzten und deren Begleitpersonen zur ärztlichen Behandlung nach Ägypten ausgereist.

12.20 Uhr: Israel meldet Übernahme des Hafens in Gaza

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die "operative Kontrolle" über den Hafen der Stadt Gaza im nördlichen Gazastreifen übernommen. Bei dem Militäreinsatz mit Unterstützung der Marine und der Luftwaffe seien auch zehn Terroristen getötet worden, teilte die Armee mit. Der Hafen sei zuvor durch die islamistische Hamas kontrolliert worden. Örtliche Quellen im Gazastreifen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur die Übernahme des Hafens.

Bei dem Einsatz seien zehn Tunnelschächte und weitere Terrorinfrastruktur zerstört worden, hieß es weiter. "Unter dem Deckmantel eines zivilen Hafens hat die Hamas das Gebiet zum Training und zum Ausführen von Terrorattacken benutzt, während sie zivile Boote und Schiffe der Gaza-Hafenpolizei benutzt hat", so das Militär. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

11.22 Uhr: Anschlag an Militärsperre bei Jerusalem - Drei Attentäter tot

Nach dem Angriff dreier mutmaßlich palästinensischer Angreifer auf eine israelische Militärsperre südlich von Jerusalem sind nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom mindestens vier Menschen verletzt worden. Einer der Verletzten schwebe in Lebensgefahr. Nach Medienberichten sagte der Leiter des Rettungsdienstes, Eli Bin, die drei Angreifer seien getötet worden. Nach Polizeiangaben wurden bei ihnen zwei Pistolen und ein Sturmgewehr gefunden. Die Polizei geht nach Medienberichten davon aus, dass die Tatverdächtigen nach Jerusalem gelangen und dort einen größeren Anschlag verüben wollten.

11.19 Uhr: Südafrika legt in Den Haag Beschwerde gegen Israel ein

Südafrika hat Beschwerde gegen Israel vor dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag eingelegt. Wie Präsident Cyril Ramaphosa am Mittwochabend nach einem Krisengespräch in Katar mitteilte, brachte sein Land gemeinsam mit anderen Staaten eine Empfehlung ein, um Israels Angriffe auf den Gazastreifen zu untersuchen. Die Anschläge der Hamas seien ebenso zu verurteilen wie das Vorgehen Israels.

Gemeinsam mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, äußerte Ramaphosa "Abscheu"; der Gazastreifen habe sich durch Israels Militäroperation "in ein Konzentrationslager verwandelt, wo Völkermord stattfindet", zitiert der südafrikanische Staatssender SABC den Präsidenten. Weiter erklärte Ramaphosa, er glaube, dass dort Kriegsverbrechen stattfinden. Das rechtfertige eine Untersuchung durch das Weltstrafgericht.

11.06 Uhr: Israels Oppositionsführer fordert Regierung ohne Netanjahu

Rund 40 Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs hat Israels Oppositionsführer Jair Lapid ein Abtreten von Regierungschef Benjamin Netanjahu gefordert. Netanjahus Likud - die größte Partei - solle einen neuen Ministerpräsidenten wählen, und gemeinsam werde man an die Arbeit gehen, schrieb Lapid auf der Plattform X, vormals Twitter. "Die Zeit ist gekommen - wir brauchen eine nationale Regierung des Wiederaufbaus."

Lapid schrieb: "Netanjahu hat das Vertrauen seiner Bürger verloren, das Vertrauen der internationalen Gemeinschaft und am schwerwiegendsten - das Vertrauen des Sicherheitsapparates." In Israel gibt es massive Kritik an Netanjahu, der bisher keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen vom 7. Oktober übernommen hat. Im Gegensatz dazu hatten sich auch führende Vertreter von Militär und Geheimdienst nach dem verheerenden Großangriff der islamistischen Hamas zu ihrer Verantwortung bekannt.

10.45 Uhr: UN-Vertreter sieht höchste Gefahr für Ausweitung des Gaza-Kriegs

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sieht höchste Gefahr für eine Ausweitung des Gaza-Kriegs auf das von Israel besetzte Westjordanland und darüber hinaus. "Hier geht es nicht mehr um Frühwarnungen", sagte Türk in Genf. "Ich läute die größtmögliche Alarmglocke wegen des besetzten Westjordanlandes." Auch das Risiko einer größeren Ausweitung im Nahen Osten sei hoch, sagte Türk. Er forderte in einer Rede vor UN-Mitgliedsstaaten ein Ende der Besatzung der Palästinensergebiete. Die Palästinenser hätten ein Recht auf Selbstbestimmung. Israel habe ein Existenzrecht, betonte er.

Türk verurteilte den Missbrauch von Zivilisten als Waffe im Gaza-Krieg."Es ist offensichtlich, dass einige auf beiden Seiten die Tötung von Zivilisten entweder als akzeptablen Kollateralschaden oder als absichtliche und nützliche Kriegswaffe betrachten", sagte er vor Vertretern der UN-Mitgliedsländer. "Dies ist eine humanitäre und menschenrechtliche Katastrophe. Sie stellt einen Zusammenbruch der grundlegendsten Achtung vor humanen Werten dar."

Zudem warnte er vor Infektionskrankheiten und einer Hungersnot im umkämpften Gazastreifen. Beides scheine angesichts der derzeitigen Lage "unausweichlich", sagt Türk in Genf.

10.38 Uhr: Gespräche über Feuerpause und Freilassung von 50 Geiseln

Im Gaza-Krieg gibt es weiter Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas und über eine mehrtägige Feuerpause. Im Gespräch sei derzeit die Freilassung von mindestens 50 Frauen und Kindern und eine drei bis fünf Tage lange Feuerpause, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur. Im Gespräch seien dabei zudem mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen und die Freilassung einer unbestimmten Zahl an Frauen und Minderjährigen aus israelischen Gefängnissen. Die im Gazastreifen herrschende Hamas habe diesen Punkten im Grundsatz zugestimmt.

Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es ebenfalls, Hamas habe einer mehrtägigen Feuerpause und der Freilassung von 50 Frauen und Kindern zugestimmt. Im Gegenzug sollten 75 palästinensische Frauen und Kinder freigelassen werden. Zudem solle die Lieferung von Hilfsgütern für den Gazastreifen auf 200 Lastwagenladungen täglich steigen und die tägliche Einfuhr von Treibstoff ermöglicht werden.

09.34 Uhr: Israel fordert erneut Evakuierung mehrerer Stadtviertel in Gaza

Israels Armee hat erneut Zivilisten in mehreren Vierteln der umkämpften Stadt Gaza im nördlichen Gazastreifen zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollten Bewohner zu ihrer eigenen Sicherheit in "die humanitäre Zone" im Süden des Küstenstreifens fliehen, schrieb ein Sprecher der Armee am Morgen auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Dabei nannte er auch das Flüchtlingsviertel Dschabalia. Zusätzlich veröffentlichte er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute.

Zudem nannte der Sprecher zwei Viertel der Stadt Gaza, in denen es tagsüber eine humanitäre Kampfpause geben solle. Diese sollten die Bewohner zur Flucht in den Süden nutzen. Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas an der Flucht gehindert würden, könnten sich per Telefon oder über die Plattform Telegram an die israelische Armee wenden, hieß es.

09.16 Uhr: Krebspatienten aus Gaza zur Behandlung in der Türkei eingetroffen

Die Türkei hat nach eigenen Angaben 27 Krebspatienten aus dem Gazastreifen zur Behandlung aufgenommen. Sie seien zunächst über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten gebracht und von dort aus in die Türkei geflogen worden, sagte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Mit ihnen seien 13 Begleitpersonen in der Türkei eingetroffen. Die Patienten würden in Ankara behandelt. Der Aktion seien intensive Verhandlungen unter anderem mit den ägyptischen Behörden vorausgegangen.

Koca sagte, man hoffe, weitere Patienten zur Behandlung in die Türkei bringen zu können. Die Türkei habe zudem per Schiff acht Feldlazarette nach Ägypten geschickt. Man hoffe, diese im Gazastreifen in der Nähe des Grenzübergangs Rafah errichten zu können.

09.14 Uhr: UN-Lager im Gazastreifen voll - Treibstoffmangel hindert Verteilung

Im Süden des Gazastreifens sind die Lagerhäuser für Hilfsgüter nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA voll, weil eine Verteilung der Waren mangels Treibstoff zuletzt nicht möglich war. "Da die Lagerhäuser randvoll sind, konnte (das Palästinenserhilfswerk UNRWA) keine weiteren humanitären Lieferungen annehmen", teilte OCHA mit.

Am Mittwoch durfte erstmals seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober wieder ein Tankwagen in den abgeriegelten Gazastreifen fahren. Es habe jedoch nicht genug Zeit gegeben, die Lastwagen auf der palästinensischen Seite zu betanken, um die am Dienstag gelieferten Hilfsgüter in dem Küstengebiet zu verteilen, erklärte OCHA. Der Tankwagen hatte rund 23.000 Liter Treibstoff an Bord. Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind aber für eine minimale humanitäre Versorgung täglich rund 200.000 Liter nötig.

Auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah stünden Dutzende Lastwagen mit humanitären Gütern, die in das Gebiet fahren sollten, hieß es bei OCHA weiter.

08.58 Uhr: UN - Letzte verbliebene Mühle im Gazastreifen zerstört

Im Gazastreifen ist nach Informationen des UN-Nothilfebüros OCHA die letzte verbliebene Mühle zum Mahlen von Mehl außer Betrieb. Das Gebäude der für die Versorgung wichtigen As Salam-Mühle in Deir Al Balah sei Berichten zufolge bei einem Angriff getroffen und zerstört worden, erklärte OCHA, ohne die Quelle für die Berichte zu nennen. "Dies war die letzte noch funktionierende Mühle im Gazastreifen, und die Zerstörung bedeutet, dass auf absehbare Zeit kein lokal produziertes Mehl mehr zur Verfügung stehen wird", so OCHA. Das Mehl wird in dem abgeriegelten Küstengebiet unter anderem zur Herstellung von Brot benötigt.

08.54 Uhr: Mehrere Verletzte bei bewaffnetem Angriff nahe Jerusalem

Bei einem bewaffneten Angriff auf einen Kontrollposten in der Nähe von Jerusalem sind am Morgen israelischen Angaben zufolge fünf Menschen verletzt worden. Die Polizei teilte mit, es habe einen "Schusswechsel" in der Nähe eines Kontrollpostens zwischen Jerusalem und dem von Israel besetzten Westjordanland gegeben, der Angreifer sei "neutralisiert" worden. Nach Angaben des Rettungsdienstes schwebte einer der fünf Verletzten in Lebensgefahr.

08.41 Uhr: Israels Militär: Haus von Hamas-Chef Hanija angegriffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen das Haus des Hamas-Chefs Ismail Hanija angegriffen. Das Gebäude sei als "Terror-Infrastruktur" gebraucht worden und habe oft als Treffpunkt für ranghohe Hamas-Führer gedient, teilte das Militär mit. Von dort aus seien auch Anschläge auf israelische Zivilisten und Soldaten geleitet worden. Das Gebäude sei mit Kampfjets angegriffen worden.

Hanija, seit 2017 Vorsitzender des Hamas-Politbüros, lebt mit seiner Familie seit Jahren in Katar. Aus Hamas-Kreisen verlautete, das Haus sei während des Angriffs leer gewesen. Hanija habe den Gazastreifen 2019 verlassen. Der Großteil seiner Familie, darunter seine Frau und Kinder, lebten nicht mehr in dem Küstenstreifen.

07.58 Uhr: Ägypten - Keine Obergrenze für Aufnahme von Verletzten aus Gaza

Ägypten sieht für die Aufnahme und Behandlung von Verletzten aus dem umkämpften Gazastreifen vorerst keine Obergrenze. Ägypten sei bereit, eine beliebige Zahl Verletzter aufzunehmen, so lange sie den Grenzübergang Rafah erreichen könnten. Das sagte Ahmed Mansur, Leiter des Krankenhauses im Küstenort Al-Arisch nahe des Grenzübergangs, vor Journalisten am Mittwoch. Auch andere Krankenhäuser seien weiter bereit, Palästinenser aufzunehmen.

Ägyptens Gesundheitsminister Chalid Abdel Ghaffar hatte ebenfalls bereits erklärt, dass alle einreisenden Verletzten behandelt würden. "Wir sind bereit, alle ärztlichen Fälle zu behandeln, die über den Grenzübergang Rafah kommen, aber die israelische Seite kontrolliert ihre Zahl", sagte Abdel Ghaffar zuletzt.

07.35 Uhr: Israels Präsident - Dürfen in Gaza kein Vakuum hinterlassen

Israel muss nach Einschätzung von Präsident Isaac Herzog auch nach einem Ende des Kriegs vorerst im Gazastreifen eine starke Präsenz zeigen, um ein Wiedererstarken der radikal-islamischen Hamas zu verhindern. "Wenn wir uns zurückziehen, wer wird dann übernehmen? Wir können kein Vakuum hinterlassen. Wir müssen darüber nachdenken, wie der Mechanismus aussehen wird", sagte Herzog in einem Interview der "Financial Times". Derzeit kursierten viele Ideen dazu. "Aber niemand wird diesen Ort, Gaza, wieder in eine Terrorbasis verwandeln wollen." Die israelische Regierung diskutiere derzeit mehrere Ideen, wie eine Nachkriegs-Ordnung aussehen könnte. Es sei aber davon auszugehen, dass die USA und Israels "Nachbarn in der Region" in irgendeiner Form involviert sein werden.

07.04 Uhr: Jordanien wirft Israel Beschuss von Feldkrankenhaus in Gaza vor

Jordanien hat Israel vorgeworfen, ein jordanisches Feldkrankenhaus im Gazastreifen beschossen und mindestens sieben Mitarbeiter verletzt zu haben. Das Krankenhaus und seine Mitarbeiter durch Bombardierung zu gefährden, sei "ein unerträgliches und bedauerliches Verbrechen und ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht", erklärte ein Sprecher des Außenministeriums laut einem Bericht der staatlichen jordanischen Nachrichtenagentur Petra von Mittwochabend.

Die Regierung wolle eine Untersuchung der jordanischen Armee abwarten, bevor sie über geeignete rechtliche und politische Schritte berate. Der Sprecher forderte die internationale Gemeinschaft laut Bericht auf, israelische Kriegsverbrechen im Gazastreifen und gegen palästinensische Krankenhäuser unmissverständlich zu verurteilen. Israel müsse als Besatzungsmacht seinen Verpflichtungen aus dem Völkerrecht nachkommen.

Unter Berufung auf offizielle Kreise berichtete die Nachrichtenagentur, der israelische Angriff auf das Feldkrankenhaus sei Teil einer israelischen Kampagne gegen alle Krankenhäuser im Gazastreifen. Jordanien solle damit unter Druck gesetzt werden, die medizinische Versorgung dort einzustellen. Auch Katar und Ägypten verurteilten laut Petra den Zwischenfall.

05.46 Uhr: Angehörige von Hamas-Geiseln bitten Deutschland um Unterstützung

Angehörige einiger von der Hamas entführten Kinder bitten die deutsche Politik um Unterstützung. Bei einem zweitägigen Besuch in Berlin sprachen sie unter anderem im Bundestag und in Ministerien über das Schicksal der Entführten, die bei den Terrorangriffen vom 7. Oktober 2023 auf Israel in den palästinensischen Gazastreifen verschleppt worden sind. Nach ersten Gesprächen am Mittwoch sollten sie nun unter anderem mit Parlamentspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zusammenkommen.

04.25 Uhr: Wafa - Israelische Operation im Al-Schifa-Krankenhaus geht weiter

Israelische Streitkräfte haben den Al-Schifa-Krankenhauskomplex "zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden" gestürmt, meldete die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Bulldozer und Militärfahrzeuge seien im Einsatz, zitierte die Agentur mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Hamas-nahe Nachrichtenagentur Shehab meldete, israelische Panzer griffen von der Südseite des Komplexes aus an, Schüsse seien in der Gegend zu hören.

04.21 Uhr: Biden "leicht hoffnungsvoll" bei Befreiung der Geiseln aus Gaza

US-Präsident Joe Biden hat sich mit Blick auf die Befreiung der von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln vorsichtig optimistisch gezeigt. "Ich bin leicht hoffnungsvoll", sagte Biden am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz nahe der US-Metropole San Francisco. Man habe in dieser Frage großartig mit dem Golfstaat Katar kooperiert. "Ich arbeite daran, wie ich dazu beitragen kann, dass die Geiseln freigelassen werden, und dass es eine Zeitspanne gibt, in der es eine Pause gibt, die lang genug ist, um dies zu ermöglichen", sagte Biden mit Blick auf Feuerpausen im Gazastreifen.

03.42 Uhr: Festnahmen bei Demonstration nahe US-Kapitol

Bei Demonstrationen für einen Waffenstillstand im Gazastreifen ist es in der Nähe des US-Kapitols zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte Pfefferspray gegen die Demonstranten ein und feuerte Geschosse mit chemischen Reizstoffen ab, berichtete ein Reuters-Journalist. Auf Aufnahmen in den sozialen Medien sind die Demonstranten in schwarzen Hemden mit der Aufschrift "Waffenstillstand jetzt" zu sehen. Die Polizei des US-Kapitols teilte mit, sie sei "dabei, etwa 150 Personen festzunehmen, die illegal und gewalttätig protestieren". "Beamte nehmen Verhaftungen vor", heißt es auf X, ehemals Twitter. Die Polizei riet, sich von dem Gebiet fernzuhalten.

02.55 Uhr: Biden - Besetzung des Gazastreifens wäre ein Fehler

US-Präsident Joe Biden hat nach eigenen Angaben dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu klargemacht, dass eine Zwei-Staaten-Lösung die einzige Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt sei und dass eine Besetzung des Gazastreifens ein Fehler wäre. Er werde alles in seiner Macht Stehende tun, um die von der militanten Hamas-Gruppe im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu befreien, was aber nicht bedeute, das US-Militär zu entsenden, erklärte er.

02.23 Uhr: Israels Militär beschießt nach Angriff Hisbollah-Posten im Libanon

Die israelischen Streitkräfte haben laut eigenen Angaben nach einem Angriff aus dem Libanon ein Hisbollah-Ziel in dem nördlichen Nachbarland beschossen. Nachdem eine Panzerabwehrrakete auf die Ortschaft Schlomi im Norden Israels abgefeuert worden sei, habe das Militär die Abschussrampe der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah, von der die Rakete abgefeuert wurde, angegriffen, teilte die israelische Armee am frühen Morgen mit. Darüber hinaus hätten die Streitkräfte mehrere Beobachtungsposten, weitere Abschussrampen, ein Waffenlager und Einrichtungen der Hisbollah attackiert.

Mittwoch, 15. November 2023

23.18 Uhr: US-Zerstörer schießt Drohne über dem Roten Meer ab

Ein Kriegsschiff der US-Marine hat im Süden des Roten Meeres eine Drohne aus dem Jemen abgeschossen. Ein US-Vertreter sagte, der Zerstörer "USS Thomas Hudner" sei auf dem Weg zur Meerenge Bab-el-Mandeb unterwegs gewesen, als die Besatzung die Drohne bemerkt und abgeschossen habe. Verletzte oder Schäden gab es den Angaben zufolge nicht. Die Maßnahme sei ergriffen worden, um die Sicherheit der Besatzung zu gewährleisten.

23.08 Uhr: Israel: Keine humanitären Feuerpausen ohne Geisel-Freilassung

Israel lehnt längere humanitäre Feuerpausen im Gaza-Krieg ab, solange 239 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas sind. Das israelische Außenministerium teilte dies am Mittwochabend als Reaktion auf eine Gaza-Resolution des Weltsicherheitsrats mit Forderung nach tagelangen Feuerpausen mit.

"Israel ruft den Weltsicherheitsrat und die internationale Gemeinschaft dazu auf, entschlossen die Freilassung aller israelischen Geiseln zu fordern, wie es die Resolution festlegt" hieß es in der Stellungnahme des Außenministeriums in Jerusalem. "Israel erwartet vom Weltsicherheitsrat, die Hamas eindeutig zu verurteilen und sich zu der Notwendigkeit zu äußern, im Gazastreifen eine neue Sicherheitslage zu schaffen."

Die von Ratsmitglied Malta eingebrachte Resolution verlangt unter anderem "dringende und ausgedehnte humanitäre Pausen und Korridore im gesamten Gazastreifen für eine ausreichende Anzahl von Tagen", um im Einklang mit dem Völkerrecht humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Es ist dabei aber nicht die Rede von einem formalen Waffenstillstand.

21.50 Uhr: Sicherheitsrat verabschiedet Resolution zum Gaza-Krieg

Der Weltsicherheitsrat hat eine völkerrechtlich bindende Resolution mit der Forderung nach tagelangen Feuerpausen im Gazastreifen angenommen. Nach langem Ringen einigte sich das mächtigste UN-Gremium am Mittwoch in New York auf den gemeinsamen Beschluss - die USA verzichteten auf ein Veto und enthielten sich.

Mehr zum Thema: UN-Sicherheitsrat fordert tagelange Waffenruhe.

20.56 Uhr: UN - Krankenhäuser dürfen nicht Schauplätze für Kämpfe sein

Die Vereinten Nationen haben sich nach dem Eindringen israelischer Bodentruppen in das größte Krankenhaus im Gazastreifen "sehr besorgt" gezeigt. Man habe zwar keine eigenen Kenntnisse von dem Geschehen, "uns ist aber klar, dass Krankenhäuser auf keine Art und Weise in irgendeinem Kampf genutzt werden dürfen. Sie sind durch das humanitäre Völkerrecht geschützt", sagte Sprecher Stephane Dujarric in New York.

Die israelischen Streitkräfte hatten zuvor mitgeteilt, dass sie auf der Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen in der Nacht zum Mittwoch "eine präzise und gezielte Operation" gegen die Hamas im Schifa-Krankenhaus durchgeführt hatten.

20.50 Uhr: Weißes Haus wusste nicht vorab vom Einsatz im Schifa-Krankenhaus

Die USA waren nach eigenen Angaben nicht über den israelischen Militäreinsatz im Schifa-Krankenhaus in Gaza informiert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, die US-Regierung erwarte auch nicht, dass Israel seine Militäreinsätze in Washington ankündige.

Der Kommunikationsdirektor war auf seine vorangegangene Aussage angesprochen worden, die USA hätten Informationen darüber, dass Extremisten der Hamas in Krankenhäusern Schutz suchten. Kirby deutete an, der Zeitpunkt seiner Aussage zu Erkenntnissen des US-Geheimdienstes, wonach die Hamas Krankenhäuser als Kommando- und Kontrollzentren sowie als Unterschlupf nutzt, sei ein Zufall gewesen. Seine Übermittlung einiger Geheimdienstinformationen habe "nichts mit dem operativen Timing" zu tun.

Es verstoße gegen das Kriegsrecht, sein Hauptquartier in einem Krankenhaus einzurichten. Dass die Hamas genau das tue, dürfe nicht vergessen werden.

20.32 Uhr: Israel - Waffen und Kommandozentrum der Hamas in Klinik entdeckt

Die israelische Armee hat bei ihrer Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza nach eigenen Angaben dort Waffen, Militärtechnologie und ein Kommandozentrum der Hamas entdeckt. In der Klinik sei ein "operatives Hauptquartier" der Terrororganisation mit Kommunikationsausrüstung gefunden worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwochabend. Das von der Hamas geleitete Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte in einer zeitgleich veröffentlichten Stellungnahme hingegen, die israelische Armee habe in dem Krankenhaus keine Waffen oder andere militärische Ausrüstung entdeckt.

19.00 Uhr: Von der Leyen bereitet Nahostreise vor

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird am 18. November nach Ägypten und Jordanien reisen. Sie werde den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Kairo und den jordanischen König Abdullah in Amman treffen, teilt ein Sprecher auf X mit.

17.38 Uhr: Israelische Armee soll sich aus Al-Schifa-Klinik zurückgezogen haben

Die israelische Armee hat sich nach Angaben eines vor Ort anwesenden Journalisten aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza zurückgezogen, das sie in der Nacht zum Mittwoch gestürmt hatte. Soldaten und Panzer der israelischen Armee hätten das Gelände des Krankenhauses am Mittwochabend verlassen und um die Anlage herum Stellung bezogen, berichtete der Journalist, der mit der Nachrichtenagentur AFP zusammenarbeitet. Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht.

Israel hatte die Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses damit begründet, dass die Hamas eine Kommandozentrum auf dem Klinikgelände eingerichtet habe. Die Armee sprach von einem "präzisen und gezielten Militäreinsatz" in dem größten Krankenhaus des Palästinensergebiets. Die Hamas weist die israelischen Vorwürfe zurück. Die USA hingegen teilen die Einschätzung Israels. Nach Angaben des Journalisten verhörte die Armee dutzende Zivilisten in dem Krankenhaus. Diese seien inzwischen wieder freigelassen worden.

17.15 Uhr: Zivile Opfer kaum noch zu erfassen

Die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen erklärt, es sei immer schwieriger die steigende Zahl ziviler Opfer zu erfassen, da in Teilen des Küstenstreifens Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen kollabiert seien. "Den vierten Tag in Folge ist es für die Behörde schwer, die Zahl der Opfer zu aktualisieren", heißt es in einer Erklärung. Bislang hat die von der radikal-islamischen Hamas beherrschte Behörde täglich einen Überblick über den Stand der Opferzahlen gegeben. Zuletzthatte sie 11.320 Tote gemeldet, darunter 4650 Kinder. 3600 Zivilisten, darunter 1750 Kinder, würden vermisst.

16.36 Uhr: WHO verurteilt Israel

Die Weltgesundheitsorganisation WHO wertet das Eindringen israelischer Truppen in das Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen als vollkommen unannehmbar. "Krankenhäuser sind keine Schlachtfelder", sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Patienten und Krankenhauspersonal müssten geschützt sein, selbst wenn Krankenhäuser für militärische Zweck genutzt würden.

15.57 Uhr: Scholz – G7-Staaten leisten Großteil der humanitären Hilfe

Die G7-Staaten leisten nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz einen Großteil der humanitären Hilfe für die Menschen im Gazastreifen. Es gehe in vielen seiner Gespräche mit Regierungen in der Region darum, diese Hilfe zu organisieren und eine Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erreichen, sagt er im Bundestag.

15.21 Uhr: UN-Nothilfekoordinator legt 10-Punkte-Plan vor

Entsetzt über die jüngsten Berichte zum Einsatz des israelischen Militärs im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen hat der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths einen Zehn-Punkte-Plan für Gaza vorgelegt. "Das Gemetzel im Gazastreifen erreicht täglich neue Dimensionen des Grauens", teilte Griffiths am Mittwoch in Genf mit. "Die Welt erlebt schockiert, wie Krankenhäuser unter Beschuss geraten, Frühgeborene sterben und eine ganze Bevölkerung ihrer Lebensgrundlagen beraubt wird. Das darf nicht so weitergehen."Kernpunkt des Plans ist eine humanitäre Feuerpause. Es seien kontinuierliche Hilfslieferungen nötig. Er appellierte an Israel, weitere Grenzübergänge dafür zu öffnen. Humanitäre Helfer im Gazastreifen müssten Zugang zu Treibstoff bekommen. Es müssten mehr Auffanglager für Vertriebene gebaut werden und sie müssten vor allen Angriffen geschützt werden. Er rief «alle Seiten und diejenigen, die Einfluss auf sie haben» dazu auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um den Plan umzusetzen. Für die humanitäre Hilfe seien 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Mrd Euro) nötig.

13.29 Uhr: UN-Nothilfekoordinator verurteilt Israel

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat das Eindringen israelischer Soldaten in das umkämpfte Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen am Mittwoch verurteilt. Zugleich betonte er, die militant-islamistische Hamas dürfe die Klinik nicht als "Schild" für ihre Aktivitäten nutzen. Krankenhäuser dürften nicht zu einem Ort der Gefahr, zu einer Kriegszone werden, sagte Griffiths in einem Video. Er verwies auf die wachsende internationale Sorge um das Schicksal der Patienten in dem Krankenhaus, die zu krank oder zu schwach für eine Verlegung sind.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation benötigen die Patienten im Schifa-Krankenhaus "deutlich mehr als eine Grundversorgung". Bilder, die aus der Einrichtung stammen sollen, zeigen Ärzte, die versuchen, Neugeborene mithilfe von Decken zu wärmen, da es für Brutkästen keinen Strom mehr gibt. "Die Babys haben keine Brutkästen", sagte Griffiths. "Einige sind bereits tot. Wir können sie nicht heraustransportieren. Es ist zu gefährlich."

Er verstehe, dass es Israel darum gehe, die Hamas-Führung zu finden. "Das ist nicht unser Problem", fügte er hinzu. "Unser Problem ist es, die Menschen in Gaza vor dem zu schützen, was ihnen angetan wird."

12.12 Uhr: Einsatz auf Gelände der Al-Schifa-Klinik dauert an

Der Einsatz der israelischen Armee dauert nach Militärangaben in einem Teil des weitläufigen Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt noch an. Im Krankenhaus selbst habe es keine Kämpfe gegeben, sagt ein Sprecher des israelischen Militärs. Zu Auseinandersetzungen mit dem medizinischen Personal oder Zivilisten sei es nicht gekommen. Soldaten hätten auf dem Gelände Waffen und Infrastruktur von Extremisten gefunden.

11.24 Uhr: Unicef-Chefin besucht Kinder in Krankenhaus im Gazastreifen

Die Chefin des UN-Kinderhilfswerks Unicef hat im Süden des Gazastreifens Kinder und deren Familien in einem Krankenhaus besucht. "Was ich gesehen und gehört habe, war erschütternd", teilte die Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell in einer Stellungnahme mit, die der Nachrichtenagentur AP übermittelt wurde. "Sie haben wiederholtes Bombardement, Verlust und Vertreibung erlitten." Innerhalb des Gazastreifens gebe es keinen Ort, an dem die Kinder des Gebiets sicher seien. Sie sprach von einer Million Kindern, die im Gazastreifen lebten.

Den Angaben zufolge besuchte Russell in Chan Junis das Nasser-Krankenhaus. Sie berichtete, dass Babys in Brutkästen ums Überleben kämpften. Unter Ärzten mache man sich Gedanken darüber, wie die Brutkästen ohne Treibstoff weiter betrieben werden könnten.

Russell forderte eine "sofortige humanitäre Waffenruhe". Zudem müssten Hilfslieferungen ohne Einschränkung zugelassen werden.

11.22 Uhr: UNO und Rotes Kreuz äußerst besorgt wegen Erstürmung von Krankenhaus in Gaza

Wegen der Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen durch die israelische Armee sind die UNO und das Rote Kreuz äußerst besorgt um die Sicherheit von Patienten, Flüchtlingen und medizinischem Personal in der Klinik.

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths zeigte sich im Online-Dienst X "entsetzt" über das Vordringen von Soldaten in die Klinik. "Krankenhäuser sind kein Schlachtfeld", erklärte er. Der Schutz von Neugeborenen, Patienten, medizinischem Personal und allen Zivilisten müsse Vorrang haben. Ähnlich äußerte sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). In einer an die Nachrichtenagentur AFP in Genf übermittelten Erklärung hob das Rote Kreuz hervor, es müssten "alle Maßnahmen" ergriffen werden, um jegliche Konsequenzen für Kranke, Zivilisten und medizinisches Personal zu vermeiden.

11.19 Uhr: WHO - Kontakt zu Al-Schifa-Klinik abgebrochen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach Angaben ihres Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus den Kontakt zu Mitarbeitern des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt verloren. "Wir haben erneut den Kontakt zum medizinischen Personal des Krankenhauses verloren und sind sehr besorgt um ihre Sicherheit und die ihrer Patienten", teilte er auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) mit. Berichte über das Vordringen des israelischen Militärs in das seit Tagen belagerte Krankenhaus seien alarmierend.

11.14 Uhr: Erdogan nennt Israel einen "Terrorstaat"

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan nannte Israel einen "Terrorstaat" und ging Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hart an. Im Gazastreifen geschehe derzeit ein Völkermord, sagte Erdogan. Netanjahu werde gehen, betonte er und fragt diesen direkt: "Haben Sie die Atombombe oder nicht?" Die radikal-islamische Hamas sei indes eine politische Partei und habe 2006 die Wahlen im Gazastreifen gewonnen.

10.59 Uhr: Erste Treibstofflieferung erreicht Gazastreifen

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs ist ein mit Treibstoff befüllter Tankwagen von Ägypten aus über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen eingefahren. Der Lastwagen sei auf palästinensischer Seite angekommen, sagte ein Sprecher des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA der Deutschen Presse-Agentur. Die Lieferung sei möglich geworden nach intensiven Gesprächen der Geheimdienste Ägyptens, Israels und der USA, hieß es aus ägyptischen Sicherheitskreisen.

Der staatsnahe Fernsehsender Al-Kahira News zeigte einen Tankwagen bei der Einfahrt in den Grenzübergang mit mehreren ägyptischen Flaggen am Fahrerhaus. Der Tankwagen habe 24.000 Liter Diesel geladen, berichtete der Sender.

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hatte gewarnt, dass die humanitäre Unterstützung für die Menschen im Gazastreifen wegen des Mangels an Treibstoff bald zusammenbrechen werde. Eine UNRWA-Sprecherin sagte, das Hilfswerk habe wegen Benzinmangels in seiner Fahrzeugflotte seit Dienstag keine Hilfsgüter mehr annehmen können.

10.32 Uhr: Berichte - Israels Armee findet Waffen im Schifa-Krankenhaus

Israelische Soldaten haben bei dem stundenlangen Militäreinsatz im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen Berichten zufolge Waffen der islamistischen Hamas gefunden. Es gab demnach aber zunächst keine Hinweise darauf, dass in der Klinik in der Stadt Gaza auch Geiseln festgehalten werden, wie israelische Medien unter Berufung auf die Armee meldeten.

Israels Streitkräfte hofften aber, in dem Klinikkomplex Informationen über den Verbleib der am 7. Oktober bei der Hamas-Terrorattacke aus Israel verschleppten Geiseln zu finden. Bei dem Einmarsch in das größte Krankenhaus im Gazastreifen sei es nicht zu Spannungen zwischen den Truppen und Patienten oder Personal gekommen, hieß es weiter.

Zivilisten, die von der Hamas als menschliche Schutzschilde benutzt würden, solle kein Schaden zugefügt werden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Israels Militär habe zuvor auch eine "großangelegte Evakuierung des Krankenhauses ermöglicht und einen regelmäßigen Dialog mit den Krankenhausbehörden geführt."

10.08 Uhr: Medien - Erster Lkw mit Treibstoff über Rafah auf dem Weg nach Gaza

Ein erster Lkw mit Treibstoff passierte ägyptischen Medienberichten und Sicherheitskreisen zufolge den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen. Laut Augenzeugen stehen zwei weitere Lastwagen bereits an der Grenze und warten darauf, sie zu passieren.

09.31 Uhr: Schuster - Erdogan kein legitimer Partner für deutsche Politik

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht im türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan keinen legitimen politischen Partner Deutschlands. "Wer das Existenzrecht Israels nicht nur leugnet, sondern aktiv bekämpft, darf kein Partner für die deutsche Politik sein."

Bundeskanzler Olaf Scholz müsse bei Erdogans Besuch am Freitag deutlich machen, dass dessen "Relativierung des Hamas-Terrors unter keinen Umständen akzeptiert wird", sagte Schuster dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland".

Der Zentralratspräsident fügte hinzu: "Erdogan befeuert mit seiner Propaganda auch den Aufruhr auf deutschen Straßen und den psychischen Terror gegen Juden in Deutschland." Weiter sagte er: "Eine klare Verurteilung Erdogans Verhaltens wäre also auch aus innenpolitischer Sicht im Sinne des Kanzlers."

09.08 Uhr: Israelisches Militär - Hamas-Kämpfer bei Erstürmung von Klinik getötet

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge zu Beginn der Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt mehrere Kämpfer der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas getötet. "Bevor unsere Soldaten in das Krankenhaus vorgedrungen sind, waren sie mit Sprengstoffsätzen und Gruppen von Terroristen konfrontiert. Es folgten Kämpfe, bei denen Terroristen getötet wurden", teilte das Militär mit. Im israelischen Armeeradio war von fünf Toten die Rede. Zudem seien in dem Klinik-Gebäude Waffen gefunden worden.

08.49 Uhr: Israel - UN-Lastwagen mit Hilfsgütern für Gazastreifen werden betankt

Nach Warnungen vor einem Zusammenbruch der humanitären Unterstützung im Gazastreifen wegen Spritmangels hat Israel angekündigt, Lastwagen mit Hilfsgütern am heutigen Mittwoch betanken zu lassen. Die von der UN eingesetzten Lastwagen sollen am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten mit Diesel versorgt werden, wie die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde auf der Plattform X mitteilte. Damit komme Israel einer Anfrage der US-Regierung nach.

Israelische Medien hatten zuvor unter Berufung auf Regierungsvertreter berichtet, Israel genehmige 24.000 Liter Diesel für die Lastwagen. Es sei das erste Mal seit Kriegsbeginn, dass Israel zustimme, Treibstoff in den Gazastreifen zu lassen. Der Diesel ist dem Bericht zufolge ausschließlich für Lkw der Vereinten Nationen bestimmt, und nicht etwa für Krankenhäuser. Die USA haben demnach Druck auf die UN ausgeübt, den Treibstoff anzunehmen.

Die UN hatte zuvor gewarnt, der Treibstoffmangel im Gazastreifen könne in den kommenden Tagen die Lieferung humanitärer Hilfe empfindlich stören. Güter könnten nicht mehr entladen und verteilt werden, auch weil Gabelstapler und Transporter stillstehen.

07.58 Uhr: Israelisches Militär - Haben Brutkästen in Al-Schifa-Klinik gebracht

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge Brutkästen und Babynahrung in das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gebracht. Der Militäreinsatz in der Klinik dauere zwar noch an, teilte das Militär mit. Die Brutkästen, Babynahrung und anderer Medizinbedarf seien aber in das Krankenhaus geliefert worden.

07.52 Uhr: UN - Nur noch ein Krankenhaus im nördlichen Gaza nimmt Patienten auf

Im nördlichen Gazastreifen nimmt nach UN-Angaben angesichts von Gefechten zwischen Israels Armee und islamistischer Hamas und wegen Treibstoffmangels nur noch ein Krankenhaus Patienten auf. Das Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza sei als einziges noch im Minimal-Betrieb, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht mit. "Alle anderen haben den Betrieb wegen eines Mangels an Strom, medizinischem Material, Sauerstoff, Essen und Wasser eingestellt." Die Lage werde "verschlimmert durch Bombardements und Kämpfe in ihrer Umgebung." Im Al-Ahli-Krankenhaus seien derzeit etwa 500 Patienten untergebracht.

07.46 Uhr: Berichte von Schüssen und Bombardements im Al-Schifa-Krankenhaus

Im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen habe es in der Nacht stundenlange Schusswechsel und Bombardements gegeben, sagte der dort arbeitende Arzt Ahmed Muchallalati der "Washington Post". Er habe israelische Panzer in Nähe des Klinikkomplexes gesehen. "Wir wissen nicht, was ihr Plan ist." Er wolle trotzdem versuchen, sich weiter um die Patienten zu kümmern.

Die BBC zitierte einen Augenzeugen in der Klinik, der von sechs Panzern und mehr als Hundert Soldaten auf dem Krankenhausgelände berichtete. Einige seien maskiert gewesen und hätten auf Arabisch gerufen: "Nicht bewegen, nicht bewegen!" Auch seien Rauchbomben zum Einsatz gekommen. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben am Morgen zunächst nicht.

Der Nachrichtensender Al-Dschasira berichtete, "Dutzende Soldaten" befänden sich in der Notaufnahme des Krankenhauses. Zudem seien Panzer in einem Hof des Gebäudekomplexes stationiert.

06.48 Uhr: UN - Retter können Notrufe im Gazastreifen nicht mehr beantworten

Rettungskräfte und Krankenwagen im Gazastreifen können wegen der Kämpfe und wegen Treibstoffmangels nach UN-Angaben vielfach keine Notrufe mehr annehmen. Die Lage habe "Retter und Krankenwagen in diesen Gebieten zum Stillstand kommen lassen", teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht mit. Viele Hilferufe etwa wegen Familienangehöriger, die nach Angriffen unter Trümmern gefangen seien, bleiben demnach unbeantwortet. Der Palästinensische Rote Halbmond teilte mit, die Hilfsorganisation habe "Hunderte Anrufe" erhalten mit der Bitte, Tote und Verletzte zu transportieren. Die Mitarbeiter könnten diese Opfer aber nicht erreichen.

05.22 Uhr: Israelische Soldaten sollen in Keller des Al-Schifa-Komplexes vorgedrungen sein

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza sind die israelischen Streitkräfte in den Keller des Al-Schifa-Komplexes vorgedrungen. "Die Besatzungsarmee ist jetzt im Keller und durchsucht ihn. Sie sind im Inneren des Komplexes, schießen und werfen Sprengsätze", sagte der Sprecher der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza, Aschraf al-Kidra. Die Armee habe zuerst die Chirurgie und die Notaufnahme gestürmt, sagt Mohammed Zakout, Leiter der Krankenhäuser im Gazastreifen, dem arabischen Fernsehsender Al-Dschasira. Reuters konnte die Situation in Al-Schifa zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigen.

04.38 Uhr: USA verurteilen Razzia im Al-Schifa-Krankenhaus

Die Vereinigten Staaten verurteilen einem Insider zufolge die Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses durch israelische Truppen. "Wir unterstützen keinen Luftangriff auf ein Krankenhaus und wir wollen keinen Schusswechsel in einem Krankenhaus, bei dem unschuldige Menschen, hilflose Menschen, kranke Menschen, die versuchen, die medizinische Versorgung zu bekommen, die ihnen zusteht, ins Kreuzfeuer geraten", sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, der nicht namentlich genannt werden möchte. "Krankenhäuser und Patienten müssen geschützt werden."

Im Audio: Israelische Armee dringt in Schifa-Krankenhaus ein

Israelische Armee dringt in Schifa-Krankenhaus ein
Bildrechte: dpa-Bildfunk
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Luftbild vom Schifa-Krankenhaus und seiner Umgebung

04.06 Uhr: Netanjahu fordert Unterstützung im Kampf gegen die Hamas

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut für Unterstützung seines Landes im Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen geworben. In einem Beitrag auf X (früher Twitter) schrieb Netanjahu am frühen Morgen und wandte sich direkt an den kanadischen Premierminister Justin Trudeau: "Nicht Israel zielt absichtlich auf Zivilisten, sondern die Hamas enthauptet, verbrennt und massakriert Zivilisten im schlimmsten Horror, der seit dem Holocaust an Juden verübt wurde." Er forderte: "Die Kräfte der Zivilisation müssen Israel dabei unterstützen, die Barbarei der Hamas zu besiegen."

Zuvor hatte Trudeau am Dienstag Medienberichten zufolge auf einer Pressekonferenz in der kanadischen Provinz British Columbia die israelische Regierung "dringend" aufgefordert, in ihrem Kampf im Gazastreifen "maximale Zurückhaltung zu üben" und eine humanitäre Pause zu gewähren. Die Welt schaue zu. Im Fernsehen und in den sozialen Medien seien die Aussagen von Ärzten, Familienmitgliedern, Überlebenden sowie Kindern, die ihre Eltern verloren haben, zu hören. Trudeau fügte hinzu: "Die Welt ist Zeuge dieser Tötung von Frauen, Kindern und Babys. Das muss aufhören."

03.13 Uhr: Hamas macht auch USA für Eindringen verantwortlich

Die Hamas macht auch US-Präsident Joe Biden für den Angriff auf das Al-Schifa-Krankenhaus verantwortlich. Die Erklärung der US-Geheimdienste vom Dienstag, wonach die USA Israels Schlussfolgerung unterstützten, dass Militante von dem Komplex aus operierten, habe Israel "grünes Licht" für die Razzia gegeben. Die Erklärung der US-Geheimdienste vom Dienstag, wonach die USA Israels Schlussfolgerung unterstützten, dass Militante von dem Komplex aus operierten, habe Israel "grünes Licht" für die Militäroperation gegeben, hieß es laut der Nachrichtenagentur Reuters von der Terrormiliz. Die USA äußerten sich zunächst nicht zu der Razzia.

02.53 Uhr: Gesundheitsbehörde - Westteil des Al-Schifa Krankenhauses betroffen

Die israelischen Streitkräfte haben nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde den westlichen Teil des medizinischen Komplexes des Al-Schifa-Krankenhauses gestürmt. "Es gibt große Explosionen und Staub in den Bereichen, in denen wir uns befinden. Wir glauben, dass es auch im Krankenhaus eine Explosion gegeben hat", sagte Dr. Munir Al-Bursch, Generaldirektor der Gesundheitsbehörde. Der Sprecher der israelischen Armee, Oberstleutnant Peter Lerner, sagte dem Sender CNN, das Krankenhaus und der Komplex seien für die Hamas "ein zentraler Knotenpunkt ihrer Operationen, vielleicht sogar das schlagende Herz und vielleicht sogar ihr Schaltzentrale".

01.42 Uhr: Israel will Treibstofflieferungen nach Gaza erlauben

Israel will nun doch Treibstofflieferungen in den Gazastreifen für humanitäre Zwecke zulassen. Man werde Lastwagen der Vereinten Nationen erlauben, über den Übergang Rafah an der Grenze zu Ägypten 24.000 Liter Treibstoff in das Gebiet zu bringen, teilte die für palästinensische Angelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat in der Nacht zum Mittwoch mit. Damit komme Israel einer Bitte der USA nach. Wann der Sprit in den Gazastreifen geliefert werden kann, wurde nicht erläutert.

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte Israel Treibstofflieferungen in den abgeriegelten Gazastreifen mit dem Argument unterbunden, dass sie von der militant-islamistischen  Gruppe für militärische Zwecke abgezweigt werden könnten.

01.21 Uhr: Israel bestätigt Militäroperation im Al-Schifa Krankenhaus

Israel bestätigt eine Razzia im Al-Schifa Krankenhaus gegen die militante Palästinensergruppe Hamas im Gazastreifen. "Basierend auf Geheimdienstinformationen und einer operativen Notwendigkeit führen IDF-Kräfte eine präzise und gezielte Operation gegen die Hamas in einem bestimmten Bereich im Shifa-Krankenhaus durch", teilte das Miliär mit. "Zu den IDF-Kräften gehören medizinische Teams und Arabisch sprechende Personen, die eine spezielle Ausbildung durchlaufen haben, um sich auf diese komplexe und sensible Umgebung vorzubereiten, mit der Absicht, dass den Zivilisten kein Schaden zugefügt wird."

01.08 Uhr: Israel plant Razzia im Al-Schifa-Krankenhaus

Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde in Gaza warnt vor einer Razzia isrealischer Truppen im Al-Schifa-Krankenhaus. "Israel hat uns darüber informiert, dass es in den nächsten Minuten den Krankenhauskomplex Al-Schifa stürmen wird", sagte der Sprecher der Behörde dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira. "Die Besatzung hat nicht gesagt, ob sie in den Komplex eindringen wird. Aber sie haben gesagt, dass sie den Komplex innerhalb von Minuten stürmen werden. Wir wissen nicht, wie die Erstürmung ablaufen wird oder welcher Mechanismus benutzt wird, und wir kennen auch nicht die Absichten (Israels) mit der Erstürmung". Beamte in Gaza hätten das Internationale Komitee vom Roten Kreuz über die israelische Warnung informiert. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

Dienstag, 14. November 2023

23.50 Uhr: Netanjahu segnet Änderung von Kriegshaushalt ab

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Pläne des Finanzministeriums zur Änderung des Staatshaushalts als Reaktion auf den anhaltenden Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen gebilligt. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung des Büros des Ministerpräsidenten und des Finanzministeriums hervor. Der Kriegshaushalt beinhalte eine Erhöhung des Defizits, die Umleitung von Mitteln und die Kürzung der Koalitionsvereinbarungen. Israels Krieg gegen die Hamas wird Milliarden von Euro kosten. Israel verzeichnete im Oktober ein Haushaltsdefizit von umgerechnet 5,5 Milliarden Euro, was auf einen Anstieg der Ausgaben zur Finanzierung des Krieges zurückzuführen ist.

22.49 Uhr: Warnung vor Eskalation des Konflikts zwischen Israel und Hisbollah im Libanon

Der Leiter der UN-Mission im Libanon (Unifil), Aroldo Lázaro Sáenz, hat vor einer Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der radikalislamischen libanesischen Hisbollah gewarnt. Eine gefährliche Ausweitung der Spannungen müsse vermieden werden, erklärte Lázaro am Dienstag nach einem Treffen mit dem libanesischen Regierungschef Nadschib Mikati und Parlamentspräsident Nabih Berri, einem Verbündeten der Hisbollah. Vorrangiges Ziel der Unifil sei es derzeit, "eine Eskalation zu verhindern, das Leben der Zivilbevölkerung zu schützen und die Sicherheit der Blauhelmsoldaten zu gewährleisten". Dies sei nur dank ihrer unparteiischen Rolle möglich.

22.36 Uhr: Roter Halbmond meldet komplette Evakuierung von Al-Kuds-Krankenhaus

Das Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen ist nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds komplett geräumt worden. Alle Patienten, Verwundeten, Angehörige und medizinisches Personal, die noch in der Klinik festsaßen, seien evakuiert worden, teilte die Hilfsorganisation am Dienstagabend auf X mit. Zuvor sei das Al-Kuds-Krankenhaus mehr als zehn Tage lang belagert worden. Medizinische Vorräte und Lieferungen seien nicht durchgelassen worden. Der Rote Halbmond, der das Krankenhaus betreibt, warf dem israelischen Militär vor, die Klinik bombardiert und auf die Menschen im Inneren geschossen zu haben. Die Verwundeten und andere Patienten würden in Krankenhäusern im Süden des Gazastreifens weiterversorgt, die aber ebenfalls kaum noch Treibstoff und medizinische Vorräte hätten.

22.14: Zehntausende demonstrieren in Washington für Israel

Zehntausende Menschen haben bei einer Kundgebung in der US-Hauptstadt Washington am Dienstag ihre Unterstützung für Israel bekundet. "Niemals wieder", riefen viele in der Menge. Einige trugen israelische Flaggen über den Schultern oder in den Händen, als sie sich an der National Mall versammelten, jenem Park, an dem sich das Washington Monument und das Lincoln-Denkmal befinden. Die demokratischen Fraktionschefs aus dem Senat und dem Repräsentantenhaus, Charles Schumer und Hakeem Jefferies, sowie der neue republikanische Vorsitzende im Repräsentantenhaus, Mike Johnson, standen ungeachtet politischer Differenzen gemeinsam auf der Bühne. "Wir stehen an der Seite Israels", rief Schumer.

21.50 Uhr: UNRWA: Treibstoffdepot ist jetzt leer

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA besitzt keinen Treibstoff mehr in ihrem Lager im Gazastreifen. "Das Depot ist jetzt leer", sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini in einer Mitteilung seiner Organisation am Dienstag. "Es ist sehr einfach. Ohne Treibstoff geht der humanitäre Einsatz zu Ende. Noch viel mehr Leute werden leiden und vermutlich sterben." Das Hilfswerk hatte wochenlang vor dieser Situation gewarnt.

Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober hat Israel keine Treibstofflieferungen mehr in den Gazastreifen gelassen. Es fürchtet, dass die militant-islamistische Palästinenserorganisation, die dort regiert, den Treibstoff für militärische Zwecke abzweigen könnte. Das Palästinenserhilfswerk versorgt Hunderttausende mit Essen, Unterkünften und anderer Hilfe.

21.22 Uhr: Angehörige von Hamas-Geiseln fordern sofortiges Abkommen über Freilassung

Angehörige von Geiseln der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas haben die israelische Regierung aufgefordert, unverzüglich ein Abkommen mit der Hamas über die Freilassung der Verschleppten zu treffen. "Wir wissen, dass eine Entscheidung noch heute Abend gefällt werden kann", erklärte eine Interessengruppe von Angehörigen am Dienstagabend. Die Regierung dürfe eine Abmachung zur Geisel-Freilassung "nicht blockieren". US-Präsident Joe Biden hatte sich zuvor optimistisch über die Aussichten auf eine Vereinbarung zur Freilassung von Hamas-Geiseln im Gazastreifen gezeigt.

20.52 Uhr: USA: Hamas nutzt Al-Schifa-Krankenhaus für Militäraktionen

Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben geheimdienstliche Informationen, wonach die Hamas und eine andere militant-islamistische Gruppe Krankenhäuser im Gazastreifen, darunter die Schifa-Klinik, für militärische Zwecke nutzen. Auch Tunnel gebe es demnach unter den Kliniken, um die militärischen Operationen zu verbergen und Geiseln gefangen zu halten, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, am Dienstag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Die US-Regierung stützt damit die Darstellung der israelischen Streitkräfte, die unter anderem von einem Kommandozentrum der Hamas unter dem derzeit umkämpften Schifa-Krankenhaus berichtet hatten.

20.14 Uhr: Israels Außenminister: Guterres verdient Posten als UN-Chef nicht

Der israelische Außenminister Eli Cohen hat erneut scharfe Kritik an UN-Generalsekretär António Guterres geübt und ihm die Berechtigung für sein Amt abgesprochen. "Guterres verdient es nicht, an der Spitze der Vereinten Nationen zu stehen. Er hat noch keinerlei Friedensprozess in der Nahost-Region gefördert", sagte Cohen am Dienstag während einer Pressekonferenz in Genf. Bereits vor drei Wochen hatten Äußerungen des UN-Generalsekretärs zum Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zu wütenden Reaktionen Cohens und des israelischen Botschaft bei der UNO, Gilad Erdan geführt. Guterres hatte damals den Hamas-Angriff vom 7. Oktober auf Israel scharf verurteilt, gleichzeitig aber darauf hingewiesen, dass dieser "nicht im luftleeren Raum" stattgefunden habe - Palästinenser litten seit 56 Jahren unter "erstickender Besatzung".

20.13 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Krieg wird Monate dauern

Der Gaza-Krieg wird nach Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant noch Monate dauern. Bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend sagte Galant, die Hamas habe im Norden des Gazastreifens die Kontrolle verloren und die israelischen Truppen hätten in der Stadt Gaza große Bodengewinne erzielt. "Diese ganze Stadt ist eine einzige Terror-Hochburg, in der die Armee sehr gut manövrieren und operieren kann." Auf die Frage nach dem Zeithorizont für den Gaza-Krieg sagte Galant: "Wir reden über lange Monate, nicht ein oder zwei Tage".

20.03 Uhr: UN: Mindestens 2.300 Menschen im Al-Schifa-Krankenhaus

Nach UN-Angaben saßen am Dienstag weiterhin mindestens 2.300 Menschen - Patienten, Angestellte und Flüchtlinge - auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza fest. Leichen lägen in den Gängen des Krankenhauskomplexes, die Leichenhalle werde nicht mehr mit Strom versorgt, sagte Krankenhausdirektor Mohammed Abu Salmija. Nach seinen Worten wurden am Dienstag 179 Tote in einem Massengrab beigesetzt, darunter auch sieben Babys, die aufgrund fehlenden Stroms nicht am Leben hätten gehalten werden können. Ein Zeuge berichtete von einem erdrückenden Verwesungsgeruch in dem Klinikkomplex. Die israelische Armee wirft der Hamas vor, ihr militärisches Hauptquartier in Tunneln unter dem Al-Schifa-Krankenhaus errichtet zu haben. Die Hamas weist das zurück.

20.00 Uhr: Israel meldet Abschuss einer Rakete im Bereich des Roten Meeres

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine Rakete im Bereich des Roten Meeres abgeschossen. Wegen des Flugkörpers war Luftalarm in der Stadt Eilat ganz im Süden Israels ausgelöst worden. Das Militär machte keine Angaben, von wem die Rakete stammen könnte. In der Vergangenheit haben die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen im Jemen seit Ausbruch des Gaza-Krieges wiederholt Raketen und Drohnen auf Israel abgeschossen.

19.38 Uhr: Israels Polizei untersucht Vergewaltigungen durch Hamas-Kämpfer

In Israel hat nach Angaben der israelischen Polizei die größte strafrechtliche Ermittlung in der Geschichte Israels begonnen. Untersucht werden mehrere Fälle mutmaßlicher Vergewaltigungen und sexueller Übergriffe durch Hamas-Kämpfer während des Angriffs auf Israel am 7. Oktober. Am Dienstag zeigten Ermittler einer kleinen Gruppe Journalisten die auf Video aufgezeichnete Zeugenaussage einer Frau, die bei dem von der Hamas überfallenen Festival im Süden Israels nach eigenen Angaben eine Massenvergewaltigung beobachtete. Mehrere Männer hätten die Frau vergewaltigt und verstümmelt, bevor schließlich einer von ihnen ihr in den Kopf geschossen habe, sagte die Frau in dem Video. Sie selbst habe überlebt, weil sie sich tot gestellt habe. Die Polizei teilte mit, sie durchsuche 60.000 Video der Hamas, von sozialen Medien und Sicherheitskameras und prüfe 1.000 Zeugenaussagen, um die Täter zur Rechenschaft zu bringen.

19.00 Uhr: UN-Generalsekretär fordert sofortige humanitäre Feuerpause

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, ist nach Angaben seines Sprechers zutiefst beunruhigt über den "dramatischen Verlust von Menschenleben" in mehreren Krankenhäusern im Gazastreifen. "Im Namen der Menschlichkeit ruft der Generalsekretär zu einer sofortigen humanitären Feuerpause auf", sagt Sprecher Stephane Dujarric vor Journalisten.

18.45 Uhr: Hamas bestreitet Nutzung von Al-Rantisi-Kinderklinik als Geiselversteck

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat Vorwürfe der israelischen Armee bestritten, im Keller eines Kinderkrankenhauses im Gazastreifen Geiseln versteckt zu haben. Die am Montagabend von der israelischen Armee in einem Video aus dem Keller der Al-Rantisi-Kinderklink gezeigten Gegenstände wiesen lediglich darauf hin, dass sich dort geflüchtete Einwohner aufgehalten hätten, erklärte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Dienstag.

Israels Armeesprecher Daniel Hagari hatte am Montag in einem Video unter anderem ein Babyfläschchen und ein an einem Stuhl befestigtes Seil gezeigt, die von israelischen Soldaten in dem Krankenhaus-Keller gefunden worden seien. Zudem zeigte er ein Motorrad mit Einschlusslöchern, das zum Transport von Geiseln aus Israel verwendet worden sei.

18.00 Uhr: Katar fordert Israel und islamistische Hamas zu Geisel-Vereinbarung auf

Katar hat Israel und die islamistische Hamas dazu aufgefordert, eine Vereinbarung zur Freilassung von Geiseln abzuschließen. "Wir glauben, dass es für beide Seiten keine andere Gelegenheit als diese Vermittlung gibt um eine Situation zu erreichen, in der wir in dieser schrecklichen Krise einen Hoffnungsschimmer sehen können", sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madsched Al-Ansari, am Dienstag.

Die "Verschlechterung" der Situation im Gazastreifen behindere die Vermittlungsbemühungen allerdings, sagte Al-Ansari. Einzelheiten zu den Verhandlungen wollte er nicht machen. Sein Land habe jedoch "Hoffnung" auf die Befreiung weiterer Geiseln.

17.55 Uhr: Biden zuversichtlich - Geiseln werden frei gelassen

US-Präsident Joe Biden zeigt sich zuversichtlich, dass die israelischen Geiseln in der Gewalt der radikal-islamischen Hamas frei kommen werden. Er führe deswegen täglich Gespräche mit Beteiligten an den Verhandlungen über die Freilassung der Verschleppten und er glaube, dass dies gelingen werde. "Haltet durch, wir kommen", sagt er vor Journalisten in Washington an Angehörige der Geiseln gerichtet.

17.50 Uhr: Erneut Luftangriffe auf Tel Aviv - Drei Verletzte

Die israelische Küstenmetropole Tel Aviv ist erneut vom Gazastreifen aus mit Raketen beschossen worden. In der Stadt heulten die Alarmsirenen. Ein Mann wurde nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, eine Frau habe minderschwere Verletzungen erlitten, ein dritter Mann sei leicht verletzt worden. Zuletzt war die Stadt am Freitag Ziel von Raketen aus dem umkämpften Küstenstreifen geworden.

Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas im Gazastreifen, die Kassam-Brigaden, bekannten sich zu dem Angriff auf Tel Aviv. Es sei eine Vergeltung für "die zionistischen Massaker an Zivilisten", hieß es in einer Erklärung. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

17.35 Uhr: Unfil im Libanon besorgt über mögliche Eskalation an der Grenze

Die Vereinten Nationen im Libanon haben sich erneut besorgt über die Lage an der Grenze zu Israel geäußert. Der Chef der UN-Friedenstruppe Unifil im Libanon, Aroldo Lázaro, sagte: "Die Prioritäten von Unifil bestehen derzeit darin, eine Eskalation zu verhindern, das Leben von Zivilisten zu schützen und die Sicherheit der Friedenstruppen zu gewährleisten." Bei einem Treffen mit dem geschäftsführenden Ministerpräsidenten Nadschib Mikati und Parlamentssprecher Nabih Berri habe er seine "tiefe Besorgnis über die Lage im Süden" und über mögliche umfangreichere Auseinandersetzungen an der Grenze zwischen der schiitischen Hisbollah-Miliz und der israelischen Armee zum Ausdruck gebracht. Unifil, die sogenannte Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon, gibt es seit 1978. Sie gilt als eine der ältesten aktiven UN-Beobachtermissionen.

17.30 Uhr: Israels Außenminister - Rotes Kreuz muss mehr für Geiselzugang tun

Israels Außenminister Eli Cohen verlangt vom Roten Kreuz mehr Einsatz für einen Kontakt zu den von Terroristen in den Gazastreifen verschleppten Geiseln. Er äußerte sich in Genf, wo er mit mehreren Angehörigen beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und UN-Organisationen Gespräche führte. "Bis heute hat niemand die Geiseln gesehen", sagte Cohen. "Wir haben keine Lebenszeichen." Das IKRK müsse zumindest erreichen, dass Angehörige ein Lebenszeichen von den Verschleppten bekommen und dass sie mit Medikamente versorgt werden.

16.55 Uhr: Guterres verdient es laut Israel nicht UN-Generalsekretär zu sein

Israels Regierung hat António Guterres die Berechtigung abgesprochen, Generalsekretär der Vereinten Nationen zu sein. Guterres fördere keinerlei Friedensprozess in der Region und verdiene es nicht, an der Spitze der UN zu stehen, sagte der israelische Außenminister Eli Cohen in Genf. Guterres und alle freien Nationen sollten sich für die Befreiung des Gaza-Streifens von der Herrschaft der Terrororganisation Hamas einzusetzen. Gleichzeitig kündigte Cohen am Sitz des europäischen UN-Hauptquartiers an, den Krieg gegen die Terrororganisation weiterzuführen, bis sie vernichtet sei und alle Geiseln der Extremisten befreit seien.

16.50 Uhr: Hamas-Verwaltung - Zahl der Toten in Gaza steigt auf 11.500

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben einer von der islamistischen Hamas kontrollierten Verwaltung auf 11.500 gestiegen. 29.000 Menschen seien seither verletzt worden, teilte ein Informationsbüro der Verwaltung mit.

Zuletzt sprach das Gesundheitsministerium im Gazastreifen von 11.180 getöteten Palästinensern, die Behörde hatte aber seit den Kämpfen in unmittelbarer Nähe des Schifa-Krankenhauses keine eigenen Zahlen mehr veröffentlicht.

16.4 Uhr: Islamischer Dschihad sieht sich bei Geisel-Verhandlungen benachteiligt

Der Chef des Islamischen Dschihad im Gazastreifen, Siad al-Nachala, kritisiert, bei den Verhandlungen über die Freilassung der aus Israel verschleppten Geiseln solle seine Organisation aus jeder Vereinbarung ausgeschlossen werden. Er kündigt an, dass die von seiner Gruppierung festgehaltenen Geiseln in Gefangenschaft bleiben werden, bis sich die "Umstände" verbessert hätten.

16.26 Uhr: USA und Großbritannien beschließen neue Hamas-Sanktionen

Die USA und Großbritannien haben neue Sanktionen gegen die Hamas beschlossen mit dem Ziel, die radikal-islamische Gruppierung von ihren Finanzierungsquellen abzuschneiden. Die Maßnahmen beträfen Schlüsselfiguren der Hamas und den Mechanismus, über den der Iran Hilfen liefere, teilt die US-Regierung mit.

16.15 Uhr: Huthis im Jemen wollen Angriffe auf Israel fortsetzen

Der Anführer der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen kündigt an, die Angriffe auf Israel fortzusetzen. "Wir halten die Augen offen, um jedes israelische Schiff im Roten Meer, insbesondere in Bab al-Mandab und in der Nähe der jemenitischen Gewässer, aufzuspüren und nachzuverfolgen", sagt Abdulmalik al-Huthi in einer Rundfunkansprache.

15.58 Uhr: Ringen um Übergabe von Brutkästen an Schifa-Klinik in Gaza

Das israelische Militär bemüht sich nach eigenen Angaben um die Übergabe von Brutkästen für Neugeborene an das umkämpfte Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza. Ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation sagte dazu, die Brutkästen seien ohne Stromversorgung nutzlos. Die einzige Möglichkeit, die Neugeborenen zu retten, wäre, sie aus dem Gazastreifen herauszubringen, sagte Christian Lindmeier der Nachrichtenagentur AP. "Ein anderes Krankenhaus, das belagert oder angegriffen wird, ist keine praktikable Lösung. Kein Ort in Gaza ist momentan sicher." Für eine Evakuierung der Säuglinge seien geeignetes Gerät und eine Waffenruhe entlang der Strecke nötig, sagte WHO-Sprecher Lindmeier weiter.

15.54 Uhr: Hamas - 25 von 35 Krankenhäusern unbenutzbar

Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikal-islamischen Hamas infolge der israelischen Angriffe 25 der 35 Krankenhäuser nicht mehr nutzbar. "Sie haben auch 94 Regierungsgebäude und 253 Schulen zerstört", sagt der Hamas-Funktionär Osama Hamdan in Beirut.

15.46 Uhr: Hamas-Ministerium - Rotes Kreuz soll Evakuierung von Klinik begleiten

Das Gesundheitsministerium der Hamas im Gazastreifen hat nach eigener Darstellung eine Evakuierung des umkämpften Schifa-Krankenhauses unter Aufsicht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz vorgeschlagen. Der Plan sehe vor, dass die Patienten in Kliniken in Ägypten gebracht werden, aber bisher habe man darauf noch keine Reaktion erhalten, sagte Ministeriumssprecher Aschraf al-Kidra. Weiter sagte er, 120 Leichen würden in einem Massengrab auf dem Klinikgelände beigesetzt, weil sie nicht auf Friedhöfe gebracht werden könnten. Unabhängig konnten seine Angaben nicht überprüft werden.

15.11 Uhr: Vermisstenfamilien fordern Erklärung der israelischen Regierung

Familien der seit dem Terrorangriff der Hamas entführten oder vermissten Israelis sind zu einem Protestmarsch von Tel Aviv nach Jerusalem aufgebrochen. Dort wollen sie am Samstag vor dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ein Treffen mit Mitgliedern des Kriegskabinetts fordern, heißt es in einer Pressemitteilung der Familien von Dienstagnachmittag. Israel müsse erklären, welche die "Forderungen des Staates Israel für ein Abkommen zur Befreiung aller Geiseln in Gaza" seien. Die Teilnehmer planen, die rund 70 Kilometer in fünf Tagen zu Fuß zurückzulegen. Für Samstag sei eine zentrale Kundgebung im Rosengarten im Jerusalemer Regierungsviertel geplant.

14.55 Uhr: Gaza: Im Schnitt 47 Lastwagen mit Hilfsgütern täglich

Im Gazastreifen kommen derzeit im Durchschnitt 47 Lastwagen täglich mit Hilfslieferungen an. Das teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit. 155 Lkw mit Essen, Wasser und Arzneimitteln seien am Montag eingetroffen. Insgesamt seien damit 1135 Lastwagen mit Hilfsgütern in Gaza angekommen seit Wiederöffnung des Grenzübergangs Rafah am 21. Oktober.

14.45 Uhr: Hamas-Angriff: Israelische Polizei prüft zahlreiche Hinweise auf sexuelle Gewalt

Nach dem Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vom 7. Oktober prüft die Polizei Hinweise auf sexuelle Gewaltverbrechen der Angreifer. "Wir haben zahlreiche Zeugen für einige Fälle", sagte David Katz von der israelischen Polizei-Ermittlungseinheit Lahav 443 am Dienstag vor Journalisten. Demnach wurde mehrfach über Vergewaltigungen berichtet.

Die Polizisten zeigten den Medienvertretern die auf Video aufgenommene Aussage einer Überlebenden des Hamas-Massakers bei einem Musikfestival in der Negev-Wüste. Sie schilderte darin, sie habe die Gruppen-Vergewaltigung einer Frau beobachtet. Außerdem sprach die Zeugin von Verstümmelungen und einer Hinrichtung durch die Angreifer. Keines der überlebenden Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober habe ausgesagt, dass es vergewaltigt worden sei, sagte Katz. Einige Überlebende hätten aber berichtet, derartige Taten beobachtet zu haben.

14.30 Uhr: Israel vom Libanon aus beschossen - Luftwaffe fliegt Gegenangriffe

Israel hat Ziele im Südlibanon aus der Luft angegriffen, nachdem es von dort unter Beschuss genommen worden war. Israelische Stellungen bei dem Dorf Margaliot in der Nähe der Golanhöhen sowie nahe der weiter südwestlich gelegenen Grenzorte Jiftach, Mattat, Schomera und Arab al-Aramsche seien zuvor vom nördlichen Nachbarland aus von der Schiitenmiliz Hisbollah mit Panzerabwehrraketen und Granatwerfern angegriffen worden, teilte das israelische Militär mit.

Kampfjets hätten daraufhin die Orte im Libanon bombardiert, von denen die Geschosse abgefeuert worden seien, teilte die Armee weiter mit. Ein Panzer habe auch "terroristische Anlagen" der Hisbollah im Libanon beschossen. Die Hisbollah teilte in Beirut mit, sie habe am Vormittag Positionen "der feindlichen Soldaten" mit "angemessenen Waffen" angegriffen. Über mögliche Verluste auf beiden Seiten wurde zunächst nichts bekannt.

14.20 Uhr: Antisemitismusbeauftragter bezeichnet Thunberg als israelfeindlich

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Aussagen der Klimaaktivistin Greta Thunberg über den Nahostkonflikt scharf kritisiert. "Ihre einseitigen Einlassungen zum Nahostkonflikt sind israelfeindlich und durch die verklausulierte Aberkennung des Existenzrechts Israels auch antisemitisch", sagte Klein dem "Spiegel". Thunbergs Position schade nicht nur der Klimaschutzbewegung, sondern auch ihrer eigenen Reputation als Kämpferin gegen den Klimawandel, fügte er hinzu.

Thunberg hatte sich bei einer Klimademonstration von Fridays for Future (FFF) in Amsterdam mit einem Palästinensertuch gezeigt und betont, die Klimabewegung müsse die Stimmen der Unterdrückten unterstützen. "Auf besetztem Land gibt es keine Klimagerechtigkeit", sagte die 20-Jährige.

14.10 Uhr: Großbritannien fordert längere Kampfpausen im Gazastreifen

Großbritannien fordert längere humanitäre Kampfpausen für größere Gebiete im Gazastreifen, um Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung zu ermöglichen. "Längere Pausen, die größere Gebiete abdecken, werden notwendig sein", sagt der britische Entwicklungshilfeminister Andrew Mitchell. "Wir beraten mit den Vereinten Nationen und anderen Partnern, wie wir dies am besten erreichen können."

13.58 Uhr: Minister Israels für "freiwillige Abwanderung" von Gaza-Bewohnern

Israels rechtsextremer Finanzminister hat sich für eine "freiwillige Abwanderung" von Palästinensern aus dem Gazastreifen in mehrere Länder ausgesprochen. "Die freiwillige Abwanderung und die Aufnahme von arabischen Gaza-Bewohnern durch die Länder der Welt ist eine humanitäre Lösung, die dem Leiden von Juden und Arabern gleichzeitig ein Ende setzen wird", schrieb Bezalel Smotrich auf der Plattform X, vormals Twitter. Auf Facebook fügte er in einer längeren Erklärung hinzu, die Aufnahme der Flüchtlinge könne mit "großzügiger finanzieller Hilfe der internationalen Gemeinschaft - inklusive Israels -" geschehen. Dabei verwies er auf einen ähnlichen Meinungsbeitrag zweier Parlamentsmitglieder im "Wall Street Journal". Smotrich hat in der Vergangenheit bereits die Existenz des palästinensischen Volkes geleugnet.

13.49 Uhr: Bayern will per Bundesrat Sympathiewerbung für Hamas verbieten lassen

Per Bundesratsinitiative will Bayern die Sympathiewerbung für terroristische Vereinigungen wie den Jubel von Hamas-Unterstützern über Angriffe auf Israel unter Strafe stellen. Das Kabinett beschloss in München einen entsprechenden Antrag. Justizminister Georg Eisenreich (CSU) hatte dafür bereits in der vergangenen Woche bei der Justizministerkonferenz geworben.

In zahlreichen Städten habe es Versammlungen gegeben, "bei denen das barbarische Vorgehen gegen den Staat Israel und seine Bevölkerung gefeiert wurde", wie die Staatskanzlei in München mitteilte. Das Strafrecht werde dem "besonderen Unrecht dieser Handlungen nicht vollauf gerecht". Staatskanzleichef Herrmann (CSU) betonte, die Strafbarkeitslücke in Paragraf 129 a des Strafgesetzbuchs müsse geschlossen werden. Hier müsse klar verankert werden, dass "Propaganda für Terroristen in Deutschland nicht geduldet" wird. Sympathiewerbung sei der erste Schritt zur Unterstützer- oder Mitgliederwerbung.

13.40 Uhr: Türkei wirft Israel Verstoß gegen Völkerrecht vor

Die Türkei wirft Israel Verstöße gegen das Völkerrecht vor. Auf Krankenhäuser und Schulen im Gazastreifen zu zielen, sei eine unverhohlene Verletzung internationalen Rechts, sagte ein türkischer Diplomat unter Berufung auf ein Telefonat des türkischen Außenministers Hakan Fidan mit seiner australischen Amtskollegin Penny Wong. Fidan habe sich auch für einen möglichst schnellen Waffenstillstand ausgesprochen. Zudem müsse Hilfe ungehindert in den Gazastreifen gelangen.

13.32 Uhr: Scholz - Vorwürfe gegen Israel sind "absurd"

Israel hat nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz nicht nur das Recht sondern sogar "die Pflicht", sich gegen die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen zu verteidigen. Es könne nicht hingenommen werden, dass die Hamas sich erhole und Waffen sammele, um Israel wieder anzugreifen. "Die Vorwürfe, die gegen Israel erhoben werden, sind absurd", sagte Scholz in Berlin zu Vorwürfen etwa des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegen Israel. Die Bundesregierung werde immer wieder darauf hinweisen, dass die Hamas eine Terrororganisation und Israel eine Demokratie sei. Scholz empfängt Erdogan am Freitag in Berlin.

13.15 Uhr: WHO verlangt Stopp der Angriffe auf Krankenhäuser in Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat einen sofortigen Waffenstillstand im Nahost-Krieg verlangt. Die Konfliktparteien müssten Angriffe auf Krankenhäuser, Kliniken und Ambulanzen umgehend einstellen, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris in Genf. Die Konfliktparteien hätten anscheinend vergessen, dass Krankenhäuser ein sicherer Ort sein müssten, kritisierte Harris.

Die Sprecherin bezeichnete die Lage im größten Krankenhaus im palästinensischen Gaza-Streifen, dem Schifa-Hospital, als entsetzlich. Die Klinik war in die Kämpfe zwischen Hamas und der israelischen Armee geraten. Die Kriegsparteien geben sich gegenseitig die Schuld an der katastrophalen Situation dort. Bis Sonntag mussten laut WHO mehr als die Hälfte der Krankenhäuser im Gaza-Streifen schließen. Diejenigen, die noch in Betrieb seien, könnten nur in sehr begrenztem Umfang Notdienste, lebensrettende Operationen und Intensivpflege anbieten.

12.54 Uhr: Israels Armee - Haben Kontrolle über Hamas-Regierungsgebäude

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge die Kontrolle über mehrere Regierungsgebäude der islamistischen Hamas in der Stadt Gaza übernommen. Dazu gehörten das Parlament und Gebäude der Polizei, erklärte das israelische Militär. Am Montag hatte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärt, die Hamas habe inzwischen "die Kontrolle in Gaza" verloren. Die Hamas-Kämpfer seien dabei, in den Süden des Palästinensergebiets zu flüchten, Zivilisten plünderten Hamas-Stützpunkte.

12.20 Uhr: Human Rights Watch wirft Israel "Missachtung des Lebens von Zivilisten" vor

Human Rights Watch hat Israel im Zusammenhang mit dessen Vorgehen im Libanon "rücksichtslose Missachtung des Lebens von Zivilisten" vorgeworfen. Die Menschenrechtsorganisation bezog sich dabei auf einen israelischen Luftangriff am 5. November zwischen den südlibanesischen Ortschaften Ainata und Aitarun, bei dem drei Mädchen und deren Großmutter in einem Auto getötet wurden.

Die Menschenrechtsorganisation erklärte, sie habe zu dem Vorfall Menschen befragt und Videoaufnahmen des Angriffs analysiert. Das israelische Militär hatte nach dem Angriff verlautbart, die Angelegenheit werde untersucht. "Die israelischen Behörden versäumen es seit langem, ihre eigenen schweren Übergriffe glaubhaft zu untersuchen, selbst wenn sie einräumen, dass sie sie begangen haben", erklärte dazu Ramsi Kaiss von HRW Libanon.

12.14 Uhr: Rotes Kreuz verlangt Zugang zu Geiseln im Gazastreifen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) verhandelt mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas über Zugang zu den in den Gazastreifen entführten Geiseln aus Israel. "Wir bestehen darauf, die Geiseln zu sehen", sagte Sprecherin Fatima Sator in Genf: "Das ist Teil unseres Dialogs mit Hamas." Wenn IKRK-Mitarbeiter sie nicht sehen können, müssten sie ihnen zumindest Medikamente schicken können und dafür sorgen, dass sie Nachrichten mit ihren Familien austauschen können, wie Sator sagte.

Sie betonte, dass das IKRK eine neutrale Organisation sei, die immer auf Vereinbarungen mit und unter den Konfliktparteien angewiesen sei. Das IKRK hatte aufgrund solcher Vereinbarungen die Rückkehr von vier Geiseln der Hamas ermöglicht. "Es ist sehr frustrierend, dass wir nicht mehr tun können, aber unser Mandat ist begrenzt", sagte sie.

11.56 Uhr: Zahl der getöteten Palästinenser im Westjordanland steigt auf acht

Die Zahl der im Westjordanland bei Auseinandersetzungen mit israelischen Streitkräften getöteten Palästinenser ist nach örtlichen Angaben auf acht gestiegen. Das palästinensische Gesundheitsministerium im Westjordanland teilte mit, allein in Tulkarem im Norden des von Israel besetzten Palästinensergebiets seien sieben Männer im Alter zwischen 21 und 33 Jahren bei einem Einsatz der israelischen Armee getötet worden. Zunächst hatte der Leiter des Thabet-Krankenhauses von fünf Toten gesprochen.

Augenzeugen berichteten von heftigen Zusammenstößen in Tulkarem. Die israelische Armee bestätigte einen Einsatz in dieser Region des Westjordanlands. Sie habe "auf den Straßen platzierte Sprengsätze" entdeckt und "gesuchte Verdächtige gefasst und befragt". Bei einem Schusswechsel mit Angreifern seien mehrere von ihnen getötet worden. Ein weiterer Toter wurde am Dienstagmorgen aus der Nähe von Hebron gemeldet. Ein 20-jähriger Palästinenser sei hier von der israelischen Armee getötet worden, erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium.

11.32 Uhr: Israel bestätigt Tod von Soldatin in Hamas-Gewalt

Das israelische Militär hat den Tod einer Soldatin in der Gewalt der Hamas bestätigt. Die radikal-islamische Organisation veröffentlichte zuvor ein Video, in dem die Frau zunächst lebend gezeigt wird. Im Anschluss ist nach Hamas-Angaben eine Aufnahme zu sehen, die sie tot nach einem israelischen Luftangriff zeigen soll. Das israelische Militär äußert sich nicht zu den Umständen des Todes.

11.28 Uhr: Israel nennt neues Zeitfenster zur Flucht in südlichen Gazastreifen

Israels Armee hat den Zivilisten im umkämpften nördlichen Gazastreifen erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Der Fluchtkorridor bleibe zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr bis 15.00 Uhr MEZ) für humanitäre Zwecke geöffnet, teilte ein Sprecher der Armee auf der Plattform X auf Arabisch mit. Dazu veröffentlichte er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute.

Zusätzlich könnten Zivilisten, die aufgrund der andauernden Gefechte an der Küste im Norden festsäßen, zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit zur Hauptstraße Salah Al-Din gelangen, hieß es. Von dort könnten sie sich in die Region südlich des Wadi Gaza begeben. Zudem nannte der Sprecher zwei Viertel der Stadt Gaza, in denen es tagsüber eine humanitäre Kampfpause geben sollte. Dies solle den Menschen dort die Flucht in den Süden ermöglichen.

11.10 Uhr: UN - Im Norden des Gazastreifens ist nur noch eine Klinik offen

Laut dem UN-Nothilfebüro OCHA ist im nördlichen Gazastreifen nur noch ein Krankenhaus in der Lage, Patienten aufzunehmen. Alle anderen hätten den Betrieb einstellen müssen und dienten nur noch als Zufluchtsort zum Schutz vor den Gefechten. Dazu zähle auch die größte Klinik des Gebiets, das Schifa-Krankenhaus. Es ist von israelischen Truppen umstellt. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sind dort 36 Neugeborene vom Tod bedroht, weil es für die nötigen Brutkästen keinen Strom gibt.

Israel hat die Zivilbevölkerung aufgefordert, sich in sicherere Gebiete in den Süden zu begeben. Allerdings fliegt das israelische Militär auch dort häufig Luftangriffe, nach eigenen Angaben auf militärische Ziele.

10.54 Uhr: Direktor von Al-Schifa-Krankenhaus - 179 Tote in Massengrab beigesetzt

Der Direktor des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza hat die Beisetzung von 179 Toten in einem auf dem Klinikgelände ausgehobenen "Massengrab" gemeldet. "Wir waren gezwungen, sie in einem Massengrab zu beerdigen", sagte Krankenhausdirektor Mohammed Abu Salmija. Es seien auch sieben Babys und 29 Patienten von der Intensivstation unter den Toten, die nach dem Zuneigegehen der Treibstoffvorräte der Klinik beerdigt wurden. Leichen lägen in den Gängen des Krankenhauskomplexes, die Leichenhalle werde nicht mehr mit Strom versorgt, führte Salmija aus.

Ein Journalist vor Ort sagte, der Geruch von verwesenden Leichen in dem Klinikkomplex sei erdrückend. Die Kämpfe und Luftangriffe seien zwar in der ganzen Nacht fortgesetzt worden, jedoch weniger intensiv als in den vorherigen Nächten. Vor den Toren des Al-Schifa-Krankenhauses stehen israelische Panzer - nach israelischen Angaben befindet sich dort ein unterirdischer Kommandopunkt der radikalislamischen Hamas. Die Hamas weist das zurück.

10.38 Uhr: Im Irak entführte Israelin erstmals in Video aufgetaucht

Eine im Irak entführte Israelin ist erstmals seit ihrem Verschwinden in einem Video aufgetaucht. Der irakische Fernsehsender Al-Rabiaa veröffentlichte am Montagabend das Video der Frau, die auch russische Staatsbürgerin ist. Darin identifiziert sie sich als die 37 Jahre alte Elizabeth Tsurkov und erklärt, sie sei vor mehreren Monaten entführt worden. Die Echtheit des Videos ließ sich nicht bestätigen. Es blieb auch unklar, wann es aufgenommen wurde.

Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte im Juli mitgeteilt, dass Tsurkov seit Monaten von der Miliz Kataib Hisbollah im Irak festgehalten werde. Die irakische Regierung hatte im Juli Ermittlungen zu ihrer Entführung angekündigt, seitdem aber keine neuen Details zu dem Fall veröffentlicht.

10.30 Uhr: Israels Luftwaffe greift 200 Ziele im Gazastreifen an

Israels Luftwaffe hat Militärangaben zufolge am Montag 200 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Mitglieder von Terrororganisationen, Waffenlager, Raketenabschussrampen und Kommandozentralen gewesen. Bei Bodeneinsätzen hätten Soldaten zudem einen Tunnelschacht in einer Moschee im Gazastreifen freigelegt. In der Nacht zu Dienstag griffen israelische Seestreitkräfte zudem ein Militärlager der Hamas an, wie die Armee weiter mitteilte. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Palästinensische Extremisten aus dem Gazastreifen feuerten unterdessen auch am Dienstag wieder Raketen auf den Süden Israels ab. In Orten in der Nähe des Gazastreifens wurde der Armee zufolge Raketenalarm ausgelöst. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte. Seit Beginn der Bodeneinsätze im Gazastreifen ist die Zahl der Abschüsse aus dem Gazastreifen Richtung Israel nach Angaben des Militärs deutlich zurückgegangen.

10.26 Uhr: Bundeswehr soll Waffen einfacher an Israel abgeben können

Die Bundeswehr soll nach dem Willen der Bundesregierung Waffen aus eigenen Beständen kostenlos an Israel abgeben können. Bislang galt diese Regelung nur für die uneingeschränkte Abgabe von Bundeswehr-Material an die Ukraine. In dem auf Montag datierten aktualisierten Entwurf aus dem Bundesfinanzministerium für den Bundeshaushalt 2024, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, wird diese Regelung auf Israel ausgeweitet. "Dies ist aufgrund der aktuellen Bedrohungslage geboten und gerechtfertigt", heißt es in dem Haushaltsvermerk.

Die Bundeswehr soll eigenes Material auch dann an Israel abgeben können, "wenn dies zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung der Einsatzbereitschaft und Aufgabenerledigung der Bundeswehr führt", heißt es in dem Haushaltsentwurf. Die Abgabe solle "unter Verzicht auf Kostenerstattung" erfolgen. Die selbe Regelung gilt bereits für die Abgabe von Bundeswehr-Material an die Ukraine.

10.03 Uhr: UN - Zwei Wasserversorger im Gazastreifen haben Arbeit eingestellt

Zwei Wasserversorger im Süden des Gazastreifens haben nach UN-Angaben mangels Treibstoff ihre Arbeit eingestellt. 200.000 Menschen bekämen deshalb kein Trinkwasser mehr, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA unter Berufung auf das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Das Hilfswerk weiß demnach nicht, wie es seine humanitäre Unterstützung für Hunderttausende in der zweiten Wochenhälfte aufrecht erhalten soll. Die letzten Treibstoffvorräte seien praktisch aufgebraucht. Damit sei auch eine Verteilung von Hilfsgütern, die über den Rafah-Grenzübergang aus Ägypten kommen, in Frage gestellt.

Knapp 1,6 der rund 2,3 Millionen Einwohner des abgeriegelten Gazastreifens sind seit Beginn der israelischen Angriffe geflüchtet. Etwa die Hälfte der Binnenflüchtlinge hält sich demnach in UNRWA-Einrichtungen auf und wird bislang dort mit den Nötigsten versorgt. Israel reagierte mit seinen Angriffen auf den massiven Terrorangriff der islamistischen Hamas im Süden Israels mit etwa 1.200 Toten. Zudem entführten die Terroristen rund 240 Menschen in den Gazastreifen.

09.44 Uhr: UN-Bericht - Keine Hilfe mehr bei Notrufen von Verschütteten in Gaza

Straßenkämpfe in der Stadt Gaza verhindern einem UN-Bericht zufolge, dass Nothelfer nach israelischen Bombardements auf Hilferufe von unter Trümmern Verschütteten reagieren können. Auch Menschen, die nicht mehr aus ihren Wohnungen kommen oder die Krankenwagen für Verwundete brauchen, warteten oft vergeblich, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA unter Berufung auf das palästinensische Rote Kreuz. Auf den Notrufnummern des Roten Kreuzes seien hunderte Anrufe verzweifelter Menschen eingegangen.

Zum einen fehle es an Treibstoff für die Krankenwagen. Zum anderen seien die Kämpfe in der Nähe der Krankenhäuser so intensiv, dass Rettungsteams gar nicht ausrücken könnten, hieß es in dem Bericht weiter. Nach israelischen Angaben betreiben Terroristen der islamistischen Hamas in oder unter Krankenhäusern Kommandozentralen. Deshalb betrachtet es Angriffe dort als legitime Ziele.

09.10 Uhr: Tel Aviv bestätigt Ermordung von Friedensaktivistin durch Hamas

Die seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vermisste 74-jährige Friedensaktivistin Vivian Silver ist tot. Silver, eine der prominentesten Friedensaktivistinnen in Israel, wurde laut israelischen Behörden bei dem Anschlag der Hamas auf den Kibbuz Beeri im Süden Israels am 7. Oktober ermordet. Gerichtsmediziner teilten der Familie mit, man habe ihre sterblichen Überreste identifiziert, wie israelische Medien berichteten. Zunächst wurde angenommen, dass Silver in den Gazastreifen entführt worden sei.

Silver, die in Winnipeg geboren wurde, wanderte vor 50 Jahren mit einer sozialistisch-zionistischen Jugendbewegung nach Israel ein und lebte seit 1990 in Beeri. Sie gehörte zu den Gründern der israelisch-palästinensischen Friedensorganisation "Women Wage Peace" (Frauen stiften Frieden), die nach dem Gazakrieg von 2014 entstand. Als einzigen Weg aus dem Konflikt sah sie ein verhandeltes Friedensabkommen zwischen Israelis und Palästinensern.

08.54 Uhr: SPD-Außenpolitiker Roth verteidigt Erdogan-Besuch

Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth hat den Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am kommenden Freitag gerechtfertigt, dessen Aussagen zum Gaza-Krieg aber scharf kritisiert. "Er ist Staatsoberhaupt eines für uns und für Europa wichtigen Landes", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags im Deutschlandfunk. Man brauche die Türkei, um im Gaza-Konflikt zu vermitteln.

Erdogan hatte die islamistische Hamas nach ihrer Terrorattacke auf Israel mit gut 1.200 Toten als "Befreiungsorganisation" bezeichnet. Roth sagte, der Präsident füge seinem Land und der EU damit schweren Schaden zu, "er verspielt seine Rolle als Vermittler, als Brücke zwischen Europa und dem Nahen Osten". Erdogans Art des Handelns sei nicht überraschend, er wolle "innenpolitisch Punkte machen und ablenken". Auf die Frage, ob Erdogan ein Antisemit sei, antwortete der Sozialdemokrat mit ja.

08.28 Uhr: Sechs Tote nach israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

Bei Zusammenstößen während eines Einsatzes der israelischen Armee im besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge sechs Menschen getötet worden. Die Toten seien zwischen 21 und 32 Jahre alt, erklärte das Gesundheitsministerium in Ramallah. Bei dem Militäreinsatz in Tulkarm im Norden des Palästinensergebiets seien in der Nacht auf Dienstag zudem 12 Menschen verletzt worden, vier davon schwer. Die israelische Armee sagte, sie prüfe die Berichte.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas am 7. Oktober deutlich verschärft. Insgesamt 187 Palästinenser wurden laut palästinensischem Gesundheitsministerium seitdem getötet. Es gibt auch mehr Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser. Seit Jahresbeginn kamen den Behörden zufolge 383 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben.

08.12 Uhr: Lula - Israels Reaktion "ebenso schwerwiegend" wie Angriff der Hamas

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat Israels Vorgehen im Gazastreifen als "ebenso schwerwiegendes" Handeln eingestuft wie den Angriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober. "Nach dem von der Hamas provozierten Terrorakt sind die Konsequenzen, die Lösung des Staates Israel, ebenso schwerwiegend wie die der Hamas", sagte Lula in Brasília. "Sie töten unschuldige Menschen ohne jegliche Kriterien", fügte Lula hinzu.

Der Staatschef beschuldigte Israel auch, "Bomben dort abzuwerfen, wo Kinder, Krankenhäuser sind, unter dem Vorwand, dass dort ein Terrorist ist". Dies sei "unerklärlich. Erst muss man Frauen und Kinder retten, dann kämpft man, mit wem man will", fuhr Lula fort. Vertreter der jüdischen Gemeinschaft in Brasilien kritisierten die Aussagen. Sie seien "fehlerhaft", "unfair" und "gefährlich", außerdem würden sie Israel und die Hamas auf "dieselbe Stufe" stellen, hieß es. Zugleich wurde auf "sichtbare und belegte Bemühungen" Israels verwiesen, "palästinensische Zivilisten zu retten".

07.25 Uhr: UN - 200.000 Menschen bisher in den südlichen Gazastreifen geflohen

Im umkämpften Gazastreifen sind nach UN-Angaben bisher etwa 200.000 Menschen in den Süden des abgeriegelten Küstengebiets geflohen. So viele Menschen hätten schätzungsweise den von der israelischen Armee geöffneten "Korridor" genutzt, um den Norden des Gebiets zu verlassen, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit. "Die Sorge wegen überfüllter Unterkünfte sowie begrenztem Zugang zu Unterkünften, Essen und Wasser im Süden wächst", teilte OCHA mit. Zugleich hielten sich im Norden trotz zunehmender Kämpfe weiter Hunderttausende Menschen auf, die sich nicht in den Süden bewegen könnten oder wollten. Diese hätten Mühe, zum Überleben an eine Mindestmenge Trinkwasser und Essen zu kommen.

06.44 Uhr: Putin-naher Oberrabbiner kritisiert russische Haltung zur Hamas

Russlands Oberrabbiner Berel Lazar hat Präsident Putin und andere russische Politiker für deren Zurückhaltung gegenüber dem Terror der Hamas kritisiert. Es beunruhige ihn, dass Putin die Hamas nach ihrem Massaker in Israel nicht verurteilt habe, sagte der als Putin-nah geltende Geistliche der "Süddeutschen Zeitung": "Ich habe das dem Präsidenten mehr oder weniger gesagt. Eine terroristische Organisation muss auch in Russland als solche verboten werden. Und wie könnte man die Hamas anders nennen?"

Man brauche viel Kraft, um sich die Videos vom 7. Oktober anzusehen, fügte Lazar in dem Interview hinzu: "Trotzdem wurde eine Delegation der Hamas in Moskau als Gast empfangen. Natürlich bin ich damit nicht einverstanden." Er habe Putin auch offen gesagt, dass man sich mit Terroristen nicht versöhnen könne: "Wie kann man Frieden mit einer Organisation schließen, die töten will?" In den russischen Medien werde leider nicht über "die Gründe für das, was jetzt in Gaza passiert" berichtet: "Niemand sagt, dass der israelische Premier sein Land verteidigen muss, damit sich so etwas niemals wiederholt."

06.17 Uhr: Bericht - Drei Palästinenser bei Drohnenangriff im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Drohnenangriff im besetzten Westjordanland sind nach Angaben der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa mindestens drei Palästinenser getötet worden, das habe ein Krankenhaus in Tulkarm bestätigt. Zuvor hätten israelische Truppen bei Zusammenstößen in einem Flüchtlingslager der Stadt zwei weitere Palästinenser erschossen.

05.20 Uhr: Israels Militär berichtet über Hamas-Waffenlager in Kinderklinik

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Anzeichen dafür gefunden, dass in einer Kinderklinik im Gazasatreifen verschleppte Geiseln festgehalten wurden. Armeesprecher Daniel Hagari veröffentlichte Videos und Fotos, die zeigen sollen, dass die radikal-islamische Hamas im Keller des Rantisi-Kinderkrankenhauses zudem Waffen gelagert hat.

Die Truppen hätten im Keller der Klinik eine Kommandozentrale mit einem Waffenarsenal gefunden, in dem Granaten und andere Sprengstoffe von Hamas-Kämpfern gelagert worden seien. "Und wir haben auch Anzeichen gefunden, die darauf hindeuten, dass die Hamas hier Geiseln hält. Dies wird derzeit von uns untersucht. Aber wir haben auch Informationen, die dies bestätigen," ergänzte Hagari.

04.38 Uhr: Israelische Armee bestätigt Identität einer Geisel

Israel hat nach der Veröffentlichung eines Videos durch die Hamas bestätigt, dass es sich bei der gezeigten Gefangenen um eine israelische Soldatin handelt, die als Geisel genommen wurde. Man sei mit ganzem Herzen bei der Familie, deren Tochter brutal von der Terrororganisation Hamas entführt worden sei.

Am Montagabend hatten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, ein Video veröffentlicht, in dem die Soldatin auf Hebräisch ihren Namen und ihre Personalausweisnummer nennt und berichtet, sie werde im Gazastreifen festgehalten.

03.22 Uhr: Israel organisiert medizinisches Gerät für Schifa-Krankenhaus

Angesichts der dramatischen Lage im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen organisiert Israel nach Angaben seines Militärs die Lieferung von Brutkästen für die Klinik. "Die Streitkräfte koordinieren gerade den Transfer von Brutkästen von einem Krankenhaus in Israel nach Gaza", teilte die israelische Armee auf der Plattform X mit. Der Zeitung "Times of Israel" zufolge sollen insgesamt 37 Brutkästen, vier Beatmungsgeräte und weiteres wichtiges medizinisches Gerät übergeben werden.

"Wir sind im Krieg mit der Hamas und nicht mit der Bevölkerung von Gaza", sagte eine Sprecherin. Auf Fotos war zu sehen, wie eine israelische Soldatin Brutkästen in einen Transporter brachte.

02.22 Uhr: Biden ruft zum Schutz der Kliniken im Gazastreifen auf

US-Präsident Joe Biden dringt darauf, dass die Kliniken im Gazastreifen besser geschützt werden. Seine Hoffnung und Erwartung sei, "dass es weniger einschneidende Maßnahmen in Bezug auf die Krankenhäuser geben wird und dass wir mit den Israelis in Kontakt bleiben", sagte Biden vor Journalisten im Weißen Haus.

Es gebe auch Bemühungen, einen Waffenstillstand zu erreichen, um die Freilassung von Gefangenen zu ermöglichen. "Darüber wird mit den Kataris verhandelt, die sich engagieren", so Biden.

Montag, 13. November 2023

23.41 Uhr: UN - Treibstoffmangel in Gaza behindert Hilfslieferungen

Der eklatante Treibstoffmangel im Gazastreifen droht nach UN-Angaben die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter in dem Gebiet zu behindern. Mit Versorgungsgütern gefüllte Lastwagen, die am morgigen Dienstag über den Grenzübergang Rafah eintreffen sollen, könnten nicht entladen werden, weil es keinen Sprit für die Gabelstapler gebe, erklärte Andrea De Domenico, der für die palästinensischen Gebiete zuständige Leiter des UN-Nothilfebüros Ocha, am Montag. Es sei auch nicht genügend Treibstoff für Fahrzeuge vorhanden, die die Nahrungsmittel, Wasservorräte und Medikamente zu Notleidenden bringen sollen.

"Menschenleben in Gaza hängen wegen des Ausblutens von Treibstoff und medizinischen Gütern am seidenen Faden", sagte De Domenico. Seitdem israelische Truppen vor fünf Tagen in das Zentrum der Stadt Gaza vorgerückt seien, sei es für die UN zu gefährlich, Hilfseinsätze im Norden des Gazastreifens zu koordinieren.

23.03 Uhr: Biden ruft zu besserem Schutz von Krankenhäusern in Gaza auf

US-Präsident Joe Biden hat Israel zu einem besseren Schutz von Krankenhäusern im Gazastreifen aufgerufen. Er hoffe und erwarte, dass es im Zusammenhang mit Hospitälern weniger starke Kampfhandlungen gebe, sagte Biden laut Medienberichten am Montag im Weißen Haus. Biden gab sich darüber hinaus zu Gesprächen über die mögliche Freilassung von Geiseln hoffnungsvoll. In einer Pressekonferenz hatte auch sein Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan gefordert, dass es neben besserem Schutz der Krankenhäuser auch ungefährliche Evakuierungswege für dort Eingeschlossene geben müsse.

22.56 Uhr: Israelisches Militär meldet Waffenfund in Kinderklinik in Gaza

Das israelische Militär hat am Montag Aufnahmen eines Kinderkrankenhauses im Gazastreifen veröffentlicht, in das Soldaten am Wochenende vordrangen. Die Aufnahmen zeigen Waffen, die darin gefunden worden sein sollen, sowie Kellerräume, in denen nach Einschätzung des Militärs einige der rund 240 in den Gazastreifen verschleppten Israelis festgehalten wurden.

"Hamas nutzt Krankenhäuser als Instrument des Kriegs", sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Dabei stand er in einem Zimmer des Kinderkrankenhauses Rantisi, das mit einer bunten Kinderzeichnung eines Baums verziert war. Auf dem Boden lagen Sprengstoffwesten, Granaten und Panzerfäuste. Die Militärangaben lassen sich vorerst nicht unabhängig überprüfen.

22.39 Uhr: UN-Hilfswerk fürchtet Totalausfall der Kommunikation im Gazastreifen

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) fürchtet einen Totalausfall der Telekommunikation. Der Treibstoff der Telekomunternehmen reiche noch bis Donnerstag, um Strom für die Datenzentren und den Betrieb von Servern zu produzieren, berichtete UNRWA am Montagabend. Angesichts zahlreicher Dienstunterbrechungen sei es jetzt schon zunehmend schwierig, um Menschen zu erreichen und akkurate Informationen über die Lage vor Ort zusammenzutragen, hieß es.

21.36 Uhr: Hamas nennt Bedingungen für Geisel-Freilassung

Der bewaffnete Flügel der radikal-islamischen Hamas ist nach eigenen Angaben bereit, im Gegenzug für eine fünftägige Waffenruhe bis zu 70 im Gazastreifen festgehaltene Frauen und Kinder freizulassen. "Der Waffenstillstand sollte eine vollständige Feuerpause und die Zulassung von Hilfsgütern und humanitärer Hilfe im gesamten Gazastreifen beinhalten", sagt Abu Ubaida, der Sprecher der Kassam-Brigaden in einer Audioaufnahme, die auf dem Telegram-Kanal der Gruppe veröffentlicht wurde. Er beschuldigte zudem Israel, den Preis für das Abkommen "hinauszuzögern und sich zu drücken".

Angehörige von Hamas-Geiseln im Münchner Landtag.
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Angehörige von Hamas-Geiseln im Münchner Landtag.

21.08 Uhr: Humanitäre Hilfe durch Treibstoffmangel in Gefahr

Der Treibstoffmangel im Gazastreifen könnte den Vereinten Nationen zufolge in den kommenden Tagen auch die Lieferung von humanitärer Hilfe empfindlich stören. "Die Lastwagen, die ab morgen ankommen, können wir einfach nicht entladen, weil uns der Treibstoff für den Gabelstapler fehlt", sagte der örtliche Leiter des UN-Nothilfebüros Ocha, Andrea De Domenico, am Montag. Außerdem gebe es nicht genug Sprit für die Transporter, die die Hilfen - darunter Nahrung, Wasser und Medikamente - weiterverteilen.

20.35 Uhr: Laut Hamas mehr als 30 Tote nach Angriffen auf Dschabalia

Bei israelischen Angriffen auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas mindestens 30 Palästinenser getötet worden. Zahlreiche weitere Menschen seien verletzt worden, teilt das Medienbüro des von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Küstengebiets mit.

20.21 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Hamas hat "Kontrolle in Gaza verloren"

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Yoav Gallant "die Kontrolle in Gaza" verloren. Die Hamas-Kämpfer seien dabei, in den Süden des Palästinensergebiets zu flüchten, Zivilisten plünderten Hamas-Stützpunkte, sagte Gallant am Montag in einem von israelischen Fernsehsendern ausgestrahlten Video. Die Zivilbevölkerung habe "kein Vertrauen mehr in die Regierung" der Hamas im Gazastreifen, sagte der Minister.

19.26 Uhr: Israels Außenminister – Druck für Waffenruhe steige

Der israelische Außenminister Eli Cohen hat eingeräumt, dass der internationale Druck für eine Waffenruhe im Gazastreifen zunehme. Israel habe noch ein "Fenster" von zwei bis drei Wochen, um seine Militäroffensive voranzutreiben, sagte er am Montag vor Journalisten. Später ruderte er allerdings zurück und schrieb auf X, Israel werde sich keine Frist auferlegen. "Für uns gibt es keine Sanduhr – wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis wir die Hamas eliminiert und alle Entführten zurückgebracht haben."

18.37 Uhr: Netanjahu kündigt bei Truppenbesuch Kampf "bis zum totalen Sieg" an

Bei einem Truppenbesuch im Süden Israels hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen Kampf gegen die militant-islamistische Hamas "bis zum totalen Sieg" angekündigt. "Ihr alle habt dasselbe Ziel - wir werden siegen", sagte Netanjahu am Montag vor Mitgliedern des Wüstenaufklärungsbataillons, auch bekannt als Beduinenbataillon. Beduinen gehören zur arabischen Minderheit in Israel.

Die Mitglieder der Hamas bezeichnete Netanjahu als "Wilde, einfach Wilde". Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen fielen am 7. Oktober in den Süden Israels ein und ermordeten dort nach jüngsten israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen. Die Extremisten verschleppten rund 240 Menschen in den Gazastreifen. Der Großangriff löste den jüngsten Gazakrieg aus.

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden dort seither mehr als 11 000 Palästinenser getötet, zwei Drittel von ihnen Frauen und Kinder. Rund 2700 Menschen gelten als vermisst. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

18.05 Uhr: Hamas veröffentlicht Zahlen über bei Luftangriffen Getötete

Im Gazastreifen sind bei israelischen Luftangriffen nach palästinensischen Angaben mindestens 11.240 Palästinenser ums Leben gekommen. Darunter seien 4.630 Kinder, teilte das Medienbüro des von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Küstengebiets mit. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

17.50 Uhr: Scholz: Zwei-Staaten-Lösung nur ohne Hamas

Bundeskanzler Olaf Scholz unterstreicht, dass eine Zwei-Staaten-Lösung für Palästinenser und Israelis nur ohne die radikal-islamische Hamas möglich sein wird. Diese Organisation sei nicht die Grundlage für ein Zwei-Staaten-Modell, betont Scholz bei der Gewerkschaft NGG. "Das ist eine Terrororganisation, und sie muss bekämpft werden", fügt er hinzu. Hintergrund ist die Frage, wie der Gazastreifen, den die Hamas bisher unter ihrer Kontrolle hat, künftig regiert werden soll.

17.07 Uhr: Zwei Tote bei israelischem Luftangriff auf libanesisches Grenzdorf

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Grenzdorf im Libanon sind laut einem Bericht der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA zwei Menschen getötet worden. Zwei weitere seien verletzt worden. Die Opfer hielten sich demnach am Rand des Dorfs Ainata in einem Wohnhaus auf, das bei dem Angriff stark beschädigt worden sei.

Im nahe gelegenen Dorf Jarun geriet eine Gruppe Journalisten unter Beschuss. Sie berichtete über einen israelischen Luftangriff, der ein Wohnhaus getroffen hatte. Ein Journalist des Fernsehsenders Al-Dschasira wurde leicht am Bein verletzt, ein Fahrzeug des Satellitensenders mit Sitz in Katar wurde beschädigt.

16.29 Uhr: Ministerium distanziert sich von palästinensischer Organisation

Das Entwicklungsministerium und das Hilfswerk Brot für die Welt sind einem Medienbericht zufolge auf Distanz zu einer palästinensischen Partnerorganisation gegangen. Die Organisation Al-Hak habe zuvor den Terrorangriff der Hamas auf Israel gerechtfertigt. "Äußerungen nicht-staatlicher Organisationen aus den Palästinensischen Gebieten, die völlig einseitig Israel verurteilen sowie das Recht auf bewaffneten Kampf gegen Israel betonen, werden von der Bundesregierung aufs Schärfste zurückgewiesen", sagte eine Sprecherin des Entwicklungsministeriums der "Welt" am Montag. Gewaltaufrufe und Leugnung des Existenzrechts Israels seien "Ausschlusskriterien für eine Zusammenarbeit".

Al-Hak zählt den Angaben zufolge zu den langjährigen Partnern der deutschen Entwicklungshilfe. Die Nichtregierungsorganisation war schon im Oktober 2021 von Israel als terroristische Vereinigung eingestuft worden.

15.52 Uhr: Jordaniens König lehnt israelische Besetzung des Gazastreifens ab

Jordaniens König Abdullah lehnt staatlichen Medien zufolge eine israelische Besetzung von Teilen des Gazastreifens ab. Auch sei er dagegen, dass Israel Sicherheitszonen in dem Gebiet einrichte. Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern könne nicht militärisch gelöst werden, erklärt er laut staatlichen Medien bei einem Treffen mit führenden Politikern.

14.53 Uhr: UN-Palästinenserhilfswerk - Treibstofflager ist leer

Das Treibstofflager des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) im Gazastreifen ist nach Angaben der Organisation leer. In den kommenden Tagen werde das UNRWA nicht mehr in der Lage sein, Krankenhäuser zu versorgen, Abwasser zu beseitigen und Trinkwasser bereitzustellen, teilte UNWRA-Chef Philippe Lazzarini mit.

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen beherbergt fast 800.000 Menschen. Das ist etwa die Hälfte der palästinensischen Zivilisten, die seit Beginn der israelischen Vergeltungsangriffe innerhalb des Gazastreifens geflohen sind. Ein Treibstoffdepot an der israelischen Grenze mit strategischen Reserven gehe zur Neige. Eine Bitte an das israelische Militär, es aufzufüllen, sei unbeantwortet geblieben. "Dieses Reservoir ist jetzt leer", sagte Lazzarini. Das werde in Kürze schwerwiegende Auswirkungen auf Krankenwagen und große Klinikbetriebe haben. Einige Krankenhäuser verfügten zwar über etwas Solarenergie, sagte Lazzarini. "Aber das ist marginal, so dass diese Krankenhäuser nicht mehr funktionieren."

14.48 Uhr: Grünen-Co-Chefin - Thunberg hat sich diskreditiert

Grünen-Co-Parteichefin Ricarda Land kritisiert pro-palästinensische Äußerungen der Klimaaktivistin Greta Thunberg bei einer Demonstration in Amsterdam." Greta Thunberg missbraucht an dieser Stelle das absolut notwendige und richtige Anliegen des Klimaschutzes für eine einseitige Position zum Israel-Palästina-Konflikt, bei der sie die Täter nicht benennt, bei der sie keine Verurteilung der absoluten Gräueltaten der Hamas vornimmt, (...) und bei der sie das Existenzrecht Israels zur Seite wischt", sagte Lang vor Journalisten. "Tatsächlich hat sie sich als Gesicht der Klimabewegung durch diese Aussagen diskreditiert."

Thunberg hatte bei der Demo unter anderem skandiert "No climate justice on occupied land" ("Keine Klimagerechtigkeit auf besetztem Land). Sie spielte damit offenkundig auf die palästinensischen Gebiete an.

14.47 Uhr: Linke kritisiert Erdogan-Besuch in Berlin

Die Linke kritisiert den geplanten Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland. Erdogan habe "eine Geschichte als Terror-Unterstützer" in Syrien und im Nahen Osten und unterdrücke zu Hause die demokratische Opposition, sagte Parteichef Martin Schirdewan. Dies sei kein Partner für eine glaubwürdige deutsche Außenpolitik. "Erdogan darf für Deutschland kein normaler Staatsgast sein.´" Zu befürchten seien neue "schmutzige Deals" der Bundesregierung mit dem türkischen Präsidenten.

14.46 Uhr: Krankenhausdirektor fordert sicheres Geleit aus Schifa-Klinik

Der Direktor der Krankenhäuser im Gazastreifen, Mohammed Sakut, hat sicheres Geleit für alle Patienten aus der umkämpften Schifa-Klinik gefordert. 32 Patienten seien dort zuletzt gestorben, darunter sieben in der Intensivstation, sagte Sakut.

36 Neugeborene seien noch nicht in Sicherheit gebracht worden und es habe auch keine Absprachen gegeben, damit das passiert. Die Patienten aus dem Krankenhaus müssten über einen sicheren Korridor über die Grenze nach Ägypten gebracht werden, forderte Sakut. Das israelische Militär hatte am Sonntag erklärt, es werde bei der Evakuierung der Babys helfen und es gebe einen Fluchtkorridor aus Schifa.

14.44 Uhr: Grüne fordern klare Worte von Scholz an Erdogan

Die Grünen erwarten von Bundeskanzler Olaf Scholz klare Worte beim Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am kommenden Freitag. "Es ist klar, es ist wichtig, gerade diplomatische Kanäle aufrechtzuerhalten und im Gespräch zu bleiben, gerade auch um sich für die Belange und für die Sicherheit Israels einzusetzen", sagte Co-Parteichefin Ricarda Lang vor Journalisten. "Und gleichzeitig haben wir am Wochenende abscheuliche Worte von Erdogan zu Israel erlebt und auch eine Relativierung des Terrors der Hamas. Ich erwarte hier von Olaf Scholz und auch vom Bundespräsidenten ganz klare Worte in Richtung dieser unausstehlichen Auslassung von Erdogan und ganz klare Worte, dass für uns klar ist, das Existenzrecht Israels ist nicht verhandelbar."

14.41 Uhr: UN-Flaggen auf halbmast für 101 getötete Mitarbeiter in Gaza

Zum Gedenken an die 101 bisher getöteten UN-Mitarbeiter im Gaza-Krieg sind die Flaggen vieler Büros der Vereinten Nationen rund um die Welt auf halbmast gesetzt worden. Nie zuvor seien so viele UN-Mitarbeiter in solch kurzer Zeit getötet worden, sagte Tatjana Walowaja, die Generaldirektorin des Genfer UN-Büros. Die Toten arbeiteten für das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA, wie die Organisation mitteilte.

14.40 Uhr: United Airlines fliegt ab 24. November wieder nach Israel

Die US-Fluggesellschaft United Airlines nimmt den Flugbetrieb nach Israel wieder auf. Ab dem 24. November soll der Flughafen Tel Aviv wieder von Newark im US-Bundesstaat New Jersey aus wieder angesteuert werden, sagte ein Sprecher des Unternehmens. United hatte seinen Flugverkehr nach Israel infolge des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf das Land eingestellt. American Airlines hat alle Flüge von und nach Tel Aviv bis zum 4. Dezember eingestellt, Delta Air Lines bis zum 21. November.

14.39 Uhr: Bundesregierung sieht Forderungen nach Waffenruhe weiter kritisch

Die Bundesregierung steht Forderungen nach einer sofortigen Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas weiter ablehnend gegenüber. Regierungssprecher Steffen Hebestreit bezeichnete mit Verweis auf die Bedrohungslage die Vorstellung als "naiv", dass man über eine Waffenruhe oder einen Waffenstillstand Frieden in Nahost und vor allem Frieden und Sicherheit für Israel gewährleisten könnte.

14.38 Uhr: Mehrere Pro-Palästina-Graffiti in Neuburg - Ermittlungen gegen Schülerin

Die Polizei ermittelt gegen eine 19-jährige Schülerin, die auf mehreren öffentlichen Gebäuden in Neuburg an der Donau propalästinensische Schriftzüge gesprüht haben soll. Laut Polizei wurden am Freitag an der Stadtmauer und an einer Schule insgesamt sechs Parolen wie "free gaza" oder "free palästina" entdeckt.

Kurz vor 23 Uhr meldete ein Zeuge, dass gerade eine Person dabei sei, ein Gebäude zu beschmieren. Als eine Streife zum gemeldeten Tatort fuhr, traf sie auf dem Weg auf die 19-Jährige. Sie wurde zwischenzeitlich festgenommen. Bei einer Durchsuchung am Freitag hätten die Beamten zahlreiche Beweismittel sichergestellt. Die 19-Jährige wurde anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt.

14.35 Uhr: Marine findet Sprengsätze von Hamas-Terroristen im Meer

Die israelische Marine hat seit Beginn des Gaza-Kriegs nach eigenen Angaben Dutzende Waffen und militärisches Gerät im Meer nahe des Gazastreifens entdeckt - über und unterhalb der Wasseroberfläche. Die islamistische Hamas habe die Waffen und Sprengsätze bei Versuchen, auf israelisches Gebiet vorzudringen, verwenden wollen, teilte die Armee mit.

Die Marine haben diese Versuche vereitelt. Die Einheit für Unterwassereinsätze habe unter anderem Sprengsätze, Sprenggürtel, Munition, aufblasbare Boote und eine Rakete gefunden. Die Sprengsätze seien "neutralisiert" worden. Ein Video der Armee zeigte zwei Explosionen an Stränden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

14.33 Uhr: Wirtschaftsweise - Konflikt "bringt mehr Unsicherheit rein"

Der wieder aufgeflammte Nahost-Konflikt birgt aus Sicht der Wirtschaftsweisen Ulrike Malmendier auch eine Reihe von Gefahren für die Weltwirtschaft. Laut der Top-Ökonomin ist grundsätzlich festzustellen: "Es bringt mehr Unsicherheit rein, wir sehen zunehmend Unsicherheit in allen möglichen Indikatoren." Dazu zähle auch das Konsumentenvertrauen.

Zwar sei ein unmittelbarer Effekt, etwa über ein drastisch gesunkenes Angebot an Energieträgern, ausgeblieben, sagte die Ökonomin auf dem "SZ Wirtschaftsgipfel" in Berlin. Doch müsse man sich auch im Energiebereich die Frage stellen, was passiere, wenn arabische Staaten in den Konflikt hereingezogen werden sollten. Dann könne es womöglich über die Exportwege zu Auswirkungen kommen. Höhere Energiepreise drohten dann auch die Inflation wieder anzufachen, was die Europäische Zentralbank zu einer restriktiveren Geldpolitik veranlassen könne.

14.16 Uhr: Lage im Gazastreifen immer prekärer

Die humanitäre Lage im Gazastreifen wird immer prekärer. Die beiden größten Krankenhäuser in dem bislang von der Terrororganisation Hamas kontrollierten Küstengebiet mussten nach palästinensischen Angaben den Betrieb herunterfahren. Nach UN-Angaben sind inzwischen die Hälfte der Krankenhäuser in Gaza geschlossen. Vor dem größten Krankenhaus Al-Schifa positionierten sich nach palästinensischen Angaben vom Montag israelische Truppen. Sie vermuten im Tunnelsystem unterhalb des Krankenhauses eine Kommandozentrale der radikal-islamischen Hamas.

14.09 Uhr: CSU fordert neues Türkei-Abkommen

Kanzler Olaf Scholz (SPD) muss nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip ein neues Abkommen zur Senkung der Flüchtlingszahlen aushandeln. "Wir erwarten uns vom Bundeskanzler bei dem anstehenden Besuch von dem türkischen Präsidenten Klartext, Klartext in der Sache, aber auch klare Ergebnisse", sagte der bayerische Ministerpräsident nach der CSU-Vorstandssitzung in München. Scholz müsse mit Erdogan am Freitag auch über dessen Äußerungen zur Rolle der Hamas im Krieg mit Israel sprechen.

"Es braucht einen neuen Türkei-Deal, aber auch nicht einfach um jeden Preis, sondern auch mit einem klaren Bekenntnis zu den Positionen, die für uns wichtig sind", betonte Söder.

14.08 Uhr: Regierung - Erdogan-Besuch wird herausfordernd

Die Bundesregierung hält am Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan trotz dessen anti-israelischer Haltung fest. Es bleibe bei der bisherigen Planung, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in der Bundespressekonferenz. "Wir haben immer wieder auch schwierige Partner, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen." Die deutsche Position gegenüber Israel sei felsenfest. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werde diese auch im Gespräch mit dem türkischen Präsidenten "sehr deutlich machen".

13.52 Uhr: Palästinensischer Ministerpräsident fordert Abwurf von Hilfen über Gazastreifen

Der im Westjordanland regierende palästinensische Regierungschef Mohammed Schtajeh hat die EU und die Vereinten Nationen aufgefordert, aus der Luft Hilfsgüter über dem Gazastreifen abzuwerfen. Besonders über dem Norden des Palästinensergebiets sollten Hilfslieferungen abgeworfen werden, "wie das schon unzählige Male in aller Welt getan wurde", sagte Schtajeh bei einer Kabinettssitzung der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah.

13.51 Uhr: Autorin Feldman wirft Bundesregierung zu starke Nähe zu Israel vor

Die deutsch-amerikanische Schriftstellerin Deborah Feldman hat der Bundesregierung im Gaza-Krieg eine zu starke Nähe zu der rechtskonservativen Regierung Israels vorgeworfen. "Die Bundesregierung sorgt derzeit für eine Atmosphäre, in der es problematisch ist, zu sagen, dass auch unschuldige Zivilisten in Gaza getötet werden", sagte die in Berlin lebende Feldman der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Diese einseitige Loyalität mit der rechtsnationalen Regierung Israels werde selbst dort kritisch gesehen.Feldman, die in einer ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde in New York aufwuchs, appellierte an die Bundesregierung, sich "zu emanzipieren".

13.46 Uhr: Israel nennt Zeitfenster zur Flucht in den südlichen Gazastreifen

Israels Armee hat den Zivilisten im umkämpften nördlichen Gazastreifen am Montag erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Der Fluchtkorridor sei zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr bis 15.00 Uhr MEZ) geöffnet, teilte die Armee auf der Plattform X mit. Zusätzlich könnten alle Zivilisten, die an der Küste im Norden festsäßen, zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit Richtung Osten zur Hauptstraße Salah Al-Din in den Süden gelangen, um sich in die Region südlich des Wadi Gaza zu begeben.

In der südlichen Stadt Rafah werde es zudem eine humanitäre Kampfpause von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr Ortszeit westlich der Straße Salah Al-Din geben.

13.29 Uhr: EU-Außenbeauftragter Borrell reist nach Israel

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell will in den kommenden Tagen nach Israel und in die Palästinensergebiete reisen. Er werde noch in dieser Woche zudem Bahrain, Saudi-Arabien, Katar und Jordanien besuchen, schrieb er auf dem Kurzbotschaftendienst X, ehemals Twitter. Ziel sei es, mit Regionalvertretern über humanitäre Zugänge und Hilfslieferungen im Nahost-Krieg zu verhandeln.

13.22 Uhr: Knapp 300 Deutsche seit Hamas-Angriff aus Gazastreifen ausgereist

Knapp 300 deutsche Staatsbürger haben nach Angaben des Auswärtigen Amts seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen ausreisen können. Aktuell befinde sich noch eine "sehr niedrige dreistellige Zahl" von Deutschen im Gazastreifen auf der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts, sagte ein Sprecher. "Wir setzen uns dafür ein, dass auch in den nächsten Tagen deutsche Staatsbürger ausreisen können", fügte er hinzu.

12.59 Uhr: Israels Armee - 4.300 Angriffe seit Beginn der Bodeneinsätze

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seit Beginn der Bodeneinsätze im Gazastreifen vor rund zwei Wochen insgesamt 4.300 Angriffe ausgeführt. Daran seien die Luftwaffe und Bodentruppen beteiligt gewesen, teilte die Armee auf Telegram mit.

Dabei seien unter anderem Hunderte Abschussstellungen für Panzerabwehrraketen getroffen worden sowie rund 300 Tunnelschächte. Bei rund 3.000 Zielen habe es sich um "terroristische Infrastruktur" gehandelt. Mehr als 100 jener Ziele seien mit Sprengsätzen versehen gewesen.

Zudem seien Hunderte Kommando- und Kontrollzentren der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas attackiert worden, hieß es.

12.57 Uhr: Über 1.000 Veranstaltungen hierzulande seit Hamas-Angriff

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat es nach Angaben des Bundesinnenministeriums bislang in Deutschland insgesamt 1.068 Veranstaltungen mit Bezug dazu gegeben. 553 proisraelischen Veranstaltungen stünden 515 propalästinensische Veranstaltungen gegenüber, sagte ein Sprecher. 99 pro-palästinensische Demonstrationen seien zudem verboten worden.

Die Angaben seien vorläufig, da es Verzögerungen bei der Übermittlung von Daten an das Bundeskriminalamt kommen könne. Wie viele der Versammlungen mit islamistischen Parolen oder entsprechender Symbolik auffielen, konnte der Sprecher nicht sagen.

12.52 Uhr: Roter Halbmond - Al-Kuds-Krankenhaus wird evakuiert

Das Al-Kuds-Krankenhaus in der Stadt Gaza soll evakuiert werden. Nachdem am Sonntag der Betrieb eingestellt worden sei, weil es keinen Treibstoff mehr für die Generatoren gebe, werde jetzt die Räumung der Klinik vorbereitet, teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit.

Israelische Soldaten seien in der Nähe stationiert, und es müssten rund 6.000 Patienten, medizinisches Personal und Vertriebene in Sicherheit gebracht werden, hieß es in einer Mitteilung des Roten Halbmonds, der die Klinik betreibt.

12.50 Uhr: Israel blockiert Hisbollah-Sender Al-Majadin

Nach Scharmützeln mit der Hisbollah-Miliz an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat die israelische Regierung den Nachrichtensender Al-Majadin blockiert, der der Schiiten-Miliz nahesteht. "Sendungen, die sich mit dem Feind solidarisch erklären, schaden der Sicherheit des Staates und sollten blockiert werden", teilte Kommunikationsminister Schlomo Karhi in einer gemeinsamen Stellungnahme mit Verteidigungsminister Joav Galant mit.

12.48 Uhr: Organisationen fordern "humanitäre Feuerpause" im Gazastreifen

Hilfsorganisationen fordern die Bundesregierung auf, sich für eine Feuerpause im Gazastreifen einzusetzen. Die Lage dort sei eine humanitäre Katastrophe, heißt es in einer Erklärung von Misereor, terre des hommes und medico international. Zerstörungen müssten gestoppt werden, und die Zivilbevölkerung dürfe keiner Gewalt ausgesetzt werden. Außerdem müssten Hilfsgüter "umgehend und im ausreichenden Maße" geliefert werden können. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich bereits für eine solche Feuerpause ausgesprochen.

11.53 Uhr: Auswärtiges Amt - Knapp 400 Deutsche in Palästinenser-Gebieten

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes befinden sich in den Palästinenser-Gebieten Gazastreifen und Westjordanland noch knapp 400 Deutsche, die sich auf der Krisenvorsorgeliste der Bundesregierung registriert haben. Mehr als 290 deutsche Staatsangehörige einschließlich ihrer Familienmitglieder hätten bisher aus dem umkämpften Gazastreifen ausreisen können, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

11.39 Uhr: UNO lässt Flaggen für getötete Mitarbeiter im Gazastreifen auf Halbmast wehen

Weltweit haben die Flaggen an Gebäuden der Vereinten Nationen am Montag zum Gedenken an die im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen getöteten UN-Mitarbeiter auf Halbmast geweht. UN-Generalsekretär António Guterres hatte darum gebeten, dass in jedem Land mit einer UN-Vertretung um 9.30 Uhr der jeweiligen Ortszeit eine Schweigeminute abgehalten werde. Am Freitag hatte das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) erklärt, dass seit Beginn des Krieges bereits mehr als 100 UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen getötet worden seien.

11.37 Uhr: Israel greift Ziele im Süden des Libanons an

Israels Militär hat nach Angriffen aus dem Libanon erneut Ziele in dem nördlichen Nachbarland beschossen. "Terroristen haben eine Panzerabwehrrakete aus dem Libanon auf das Gebiet von Netua im Norden Israels abgefeuert", teilte das Militär am Montag mit. Zudem seien mehrere Mörsergranaten nach Israel geschossen worden, die in offenem Gelände eingeschlagen seien. Es gebe keine Berichte über Verletzte. Die Internetseite "Haaretz" berichtete auf Hebräisch dagegen von mehreren Verletzten. Die Armee habe als Reaktion darauf unter anderem die Ausgangspunkte des Beschusses angegriffen, teilte das Militär mit. Zudem habe das Militär eine "bewaffnete Terrorzelle" im Süden des Libanons beschossen und getroffen.

10.12 Uhr: Hofreiter fordert mehr Druck auf Hamas

Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter hat mehr Druck auf die radikalislamische Hamas gefordert. Diese wolle "bewusst viele tote palästinensische Zivilisten erzeugen, um die Geschichte vom 'bösen Israel' aufrechtzuerhalten", sagte Hofreiter am Montag in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv. Daher bräuchte es jetzt vermehrt humanitäre Feuerpausen, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen aus Kampfzonen zu evakuieren. Hofreiter forderte zudem eine schnelle Räumung der Al-Schifa-Klinik in Gaza - sofern dies logistisch möglich sei.

09.36 Uhr: UN-Vertreter: Zahlreiche Palästinenser verlassen Schifa-Krankenhaus

Viele Palästinenser haben nach UN-Angaben das größte Krankenhaus in der Stadt Gaza verlassen, vor dem sich israelische Soldaten und Hamas-Kämpfer Gefechte liefern. Einige Familien hätten mittelschwer verletzte Angehörige bei der Flucht aus dem Schifa-Krankenhaus mitgenommen, sagte am Montag ein UN-Vertreter, der anonym bleiben wollte. Die Patienten, die zurückblieben, seien auf spezielle Vorkehrungen zur Evakuierung angewiesen, darunter ausreichend ausgestattete Rettungswagen, um sie nach Ägypten zu bringen. Nach Darstellung des Direktors der Krankenhäuser im von der militant-islamistischen Hamas regierten Gazastreifen, Mohammed Sakut, befanden sich auf dem Gelände des Krankenhauses noch etwa 650 Patienten, 500 Mitarbeitende des Gesundheitswesens und etwa 2.500 Vertriebene.

09.24 Uhr: Baerbock fordert "humanitäre Pausen" bei Kämpfen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat nach ihrer jüngsten Reise in den Nahen Osten ein düsteres Bild der Lage in der Region gezeichnet. "Die Gräben scheinen tiefer zu werden", sagte Baerbock vor Beratungen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel. Die bittere Realität sei, dass die Diplomatie "nur in kleinsten Schritten" vorankomme. Ziel sei nach wie vor, dass Israelis und Palästinenser in Sicherheit und Frieden leben könnten, betont die Ministerin. Kurzfristig brauche es aber "humanitäre Pausen" der Kämpfe im Gazastreifen, um die Menschen versorgen zu können. Die Bundesregierung spricht sich derzeit klar gegen eine allgemeine Waffenruhe im Gaza Streifen aus. Das haben Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock nochmal betont. Nach Meinung von Baerbock stelle sich die Frage, ob Israels Sicherheit bei einem kompletten Waffenstillstand gewährleistet sei.

09.01 Uhr: SPD-Außenpolitiker Roth gegen sofortige Waffenruhe in Nahost

Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth hat sich gegen eine sofortige Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas ausgesprochen. "Wenn die Waffen über einen längeren Zeitraum schweigen, dann nützt das nur den Hamas-Terroristen, die neue Kraft schöpfen können", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags im "ZDF"-Morgenmagazin am Montag. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Wochenende Forderungen nach einer sofortigen Waffenruhe zurückgewiesen. Der Kanzler sprach sich stattdessen für "humanitäre Pausen" aus.

08.51 Uhr: Palästinenserbehörde: Frühchen im Schifa-Krankenhaus gestorben

Im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen sind einem UN-Bericht zufolge seit dem Totalausfall des Stroms am Samstag zwei zu früh geborene Babys und zehn andere Patienten ums Leben gekommen. Das UN-Nothilfebüro OCHA bezieht sich dabei auf Angaben des Gesundheitsministeriums der Palästinenserbehörde in Ramallah im Westjordanland. Unabhängig ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen. Demnach sind 36 weitere Frühchen, die auf Brutkästen und damit Strom angewiesen sind und mehrere Dialysepatientinnen und -patienten wegen des Stromausfalls in akuter Lebensgefahr. Der letzte Generator, der noch Strom lieferte, sei am 11. November mangels Treibstoff ausgefallen, hieß es in dem Bericht.

08.47 Uhr: Hamas-Regierung: Alle Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens "außer Betrieb"

Im Norden des Gazastreifens ist wegen der massiven Kämpfe nach Angaben der dort herrschenden radikalislamischen Hamas kein Krankenhaus mehr arbeitsfähig. "Alle Krankenhäuser" seien "außer Betrieb", sagte Jussef Abu Risch, stellvertretender Gesundheitsminister der Hamas-Regierung, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Am Wochenende war wegen der massiven Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas die Sorge um die Menschen in den Krankenhäusern im nördlichen Gazastreifen gewachsen.

08.26 Uhr: EU kritisiert Einsatz "menschlicher Schutzschilde" durch die Hamas

Die Europäische Union hat den Einsatz von Krankenhäusern und Zivilisten als Schutzschilde durch die islamistische Hamas im Gaza-Krieg verurteilt. "Zivilisten muss erlaubt werden, das Kampfgebiet zu verlassen", heißt es in einer Erklärung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell im Namen der EU von Sonntagabend. Die Kämpfe hätten schwerwiegende Auswirkungen auf die Krankenhäuser und forderten "einen schrecklichen Tribut von Zivilisten und medizinischem Personal". "In diesem Zusammenhang fordern wir Israel dringend auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten", heißt es weiter. Zugleich betonte die EU das Recht Israels, sich im Einklang mit dem Völkerrecht zu verteidigen.

03.19 Uhr: "Entsetzliche Zustände" in Schifa-Klinik

Die Weltgesundheitsorganisation hat erneut "entsetzliche Zustände" im größten Krankenhaus im Gazastreifen beklagt. Es befänden sich mehr als 2.000 Menschen in der Schifa-Klinik, darunter vermutlich mehr als 600 Patienten und rund 1.500 Vertriebene, schrieb die WHO am Montag auf der Plattform X (früher Twitter) unter Berufung auf das palästinensische Gesundheitsministerium. Die Zahl der Todesfälle unter den Patienten habe stark zugenommen. Dutzende Kinder seien in kritischem Zustand und könnten jeden Moment sterben, warnte die WHO.

Gegenüber dem britischen Sender BBC bestritt ein leitender Arzt derweil, dass sich Hamas-Kämpfer in der Klinik aufhielten. Die Vorwürfe Israels seien "eine große Lüge", sagte der Chefchirurg Marwan Abu Saada. "Wir haben medizinisches Personal, wir haben Patienten und Vertriebene. Nichts anderes." Das israelische Militär hatte zuvor davon gesprochen, dass die Hamas - die ein weit verzweigtes Tunnelzweck unter dem Küstengebiet für ihre Zwecke nutzt - unter der Klinik eine Kommandozentrale habe und auch andere medizinische Einrichtungen im Gazastreifen für militärische Zwecke missbrauche.

02.14 Uhr: Weitere Ausländer über Rafah nach Ägypten ausgereist

Die Evakuierungen über den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten werden fortgesetzt. Wie die neuseeländische Regierung mitteilt, haben elf Neuseeländer den Gazastreifen über Rafah nach Ägypten verlassen können. Die Grenzbehörde des Gazastreifens hatte am Sonntag den Übergang für Inhaber ausländischer Pässe wieder geöffnet, nachdem er am Freitag geschlossen worden war. Der Grenzübergang nach Ägypten ist der einzige, der nicht unter israelischer Kontrolle steht.

00.38 Uhr: USA greifen Iran-nahe Einrichtungen in Syrien an

Die USA haben am Sonntag nach eigenen Angaben erneut Stellungen pro-iranischer Gruppen in Syrien bombardiert. Ziel der Angriffe im Osten Syriens seien zwei Einrichtungen gewesen, die von den iranischen Revolutionsgarden und mit Teheran verbündeten Gruppen genutzt würden, teilte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit. Es habe sich um ein militärisches Ausbildungszentrum und einen Unterschlupf gehandelt. Die Angriffe seien als Reaktion auf die Attacken gegen US-Soldaten in Syrien und im Irak erfolgt.

00.23 Uhr: Biden und Emir von Katar: Alle Geiseln müssen freikommen

US-Präsident Joe Biden und der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani seien sich einig, "dass alle Geiseln unverzüglich freigelassen werden müssen", heißt es in der Erklärung des Weißen Hauses. Die Staatschef hatten über die Entwicklungen im Gazastreifen und die "dringenden laufenden Bemühungen" zur Freilassung der von der militanten Hamas-Gruppe festgehaltenen Geiseln beraten. Die katarische Regierung hatte zuvor erklärt, Al Thani habe in dem Gespräch mit Biden auch die Notwendigkeit eines sofortigen Waffenstillstands im Gazastreifen und einer dauerhaften Öffnung des Grenzübergangs Rafah nach Ägypten betont.