Harris' Äußerungen zur Verantwortung Israels für die Lage im Gazastreifen gehören zu den bislang schärfsten der US-Regierung.
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Kamala Harris hat bei einer Rede im Bundesstaat Alabama Israel wegen unzureichender Hilfslieferungen in den Gazastreifen kritisiert.

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 10 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 04. bis 10. März im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Sonntag, 10. März 2024

22.05 Uhr: Israel stellt neuen ESC-Song vor

Der israelische Fernsehsender Kan hat die Neufassung seines Beitrags für den Eurovision Song Contest (ESC) vorgestellt. Die Sängerin Eden Golan interpretierte das Lied "Hurricane" in einem Video, das der Sender am Abend erstmals ausstrahlte. Der Vorgänger-Song "October Rain" ("Oktoberregen") war dem Veranstalter des Song Contests, der European Broadcasting Union (EBU) in Genf, zu politisch gewesen. 

21.22 Uhr: Von der Leyen erwartet mehr Initiative aus Israel

Angesichts der extremen Notlage der Bevölkerung im Gazastreifen erwartet EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mehr Hilfe auch aus Israel. Das Land komme seiner Pflicht zur Versorgung der Menschen "nur begrenzt" nach und müsse mehr tun, um ziviles Leben zu schützen, sagt sie am Sonntag im ZDF-"heute journal".  

20.52 Uhr: Hamas-Chef signalisiert Bereitschaft für Verhandlungen

Die Hamas ist nach Angaben ihres Anführers Ismail Hanija weiterhin zu Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln bereit. "Ich sage ganz klar, dass der Besatzer (Israel) die Verantwortung dafür trägt, dass es zu keiner Einigung kommt, aber ich sage, dass wir offen für weitere Verhandlungen sind, in welcher Form auch immer", sagte Hanija am Sonntag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.  

19.36 Uhr: Auslaufen von Schiff mit Hilfsgütern verzögert sich

Das Auslaufen des Schiffes "Open Arms" der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation, das mit Hilfsgütern für den Gazastreifen beladen ist, verzögert sich. Wegen "technischer Themen" laufe das Schiff allen Anzeichen nach wohl erst am Montagmorgen aus dem zyprischen Hafen Larnaka aus, berichtete der zyprische Rundfunk (RIK) am Sonntagabend.  

18.50 Uhr: Israel weist Bidens Kritik zurück

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Kritik von US-Präsident Joe Biden am israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen zurückgewiesen. "Wenn der US-Präsident damit meint, dass ich eine Privatpolitik gegen den Wunsch der Mehrheit der Israelis verfolge und das Israels Interessen schadet, dann liegt er in beiden Punkten falsch", sagte Netanjahu am Sonntag in einem Gespräch mit der "Bild"-Zeitung, Welt TV und "Politico" in Jerusalem.  Seine Politik werde von einer "überwältigenden Mehrheit" der Israelis unterstützt, fügte Netanjahu hinzu.

18.28 Uhr: Netanjahu widerspricht Palästinenser-Behörde bei Opferzahlen

Nach Angaben von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu enthalten die Zahlen der Palästinenser-Behörden zu den Opfern im Gazastreifen auch tausende Hamas-Kämpfer. Die Zahl der getöteten Zivilisten sei weitaus geringer als die von der Behörde im Gazastreifen genannten rund 31.000 Opfer, sagte Netanjahu am Sonntag in einem Interview mit "Bild", "Welt-TV" und "Politico". Israels Armee habe "mindestens 13.000 Terroristen" getötet. "Damit liegt die Zahl der zivilen Opfer vermutlich bei einem Verhältnis von 1,5 zu 1. Jetzt ist es nur noch 1 zu 1." Dem Vorabbericht zufolge meinte Netanjahu damit das Verhältnis getöteter Terroristen zu getöteten Zivilisten.

18.08 Uhr: Ramadan – Scholz will länger anhaltenden Waffenstillstand

Bundeskanzler Olaf Scholz dringt im Gaza-Krieg auf einen länger anhaltenden Waffenstillstand. "Am besten schon während des Ramadans", sagte der SPD-Politiker in einer am Sonntag verbreiteten Videobotschaft. "Ein solcher Waffenstillstand sollte sicherstellen, dass die israelischen Geiseln endlich freigelassen werden und dass endlich mehr humanitäre Hilfe in Gaza ankommt", betonte Scholz. Er sei sich sicher, dass sich die große Mehrheit der Israelis und der Palästinenser Frieden wünsche. 

18.05 Uhr: Netanjahu - Hamas will kein Abkommen über Feuerpause

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geht nicht davon aus, dass es zügig zu einer Feuerpause kommt. Bei den Verhandlungen kämen die Unterhändler mit nichts zurück, sagt er in einem Interview mit "Bild", "Welt-TV" und "Politico". Er gehe davon aus, dass Hamas derzeit kein Abkommen wolle. "Ihre Strategie besteht darin, den internationalen Druck auf Israel zu erhöhen und die internationale Gemeinschaft dazu zu bringen, Israel davon abzuhalten, die endgültige Niederlage der Hamas-Truppen herbeizuführen."

16.20 Uhr: Ägypten setzt auf Feuerpausen-Verhandlungen während Ramadan

Ägypten setzt seine Bemühungen um einen Waffenstillstand im Gazastreifen fort, heißt es aus Sicherheitskreisen des Landes. Man stehe in Kontakt mit dem israelischen Geheimdienst Mossad und der Hamas. Ziel sei es, während des Fastenmonats Ramadan die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Dieser beginnt am Montag, bzw. Dienstag. Bislang sollte eine Vereinbarung bis zum Beginn des Ramadan erreicht werden.

15.21 Uhr: Schiff mit Gaza-Hilfe vor Ablegen aus Zypern

Das Schiff "Open Arms" der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation ist mit Hilfsgütern für den Gazastreifen fertig beladen und soll in Kürze aus dem zyprischen Hafen von Larnaka in See stechen. Rund 200 Tonnen Trinkwasser, Medikamente und Lebensmittel seien geladen, bestätigte ein Sprecher der zyprischen Regierung der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um eine Probefahrt entlang der Route eines geplanten Hilfskorridors, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der zyprische Präsidenten Nikos Christodoulidis vergangenen Freitag angekündigt hatten.

14.02 Uhr: Proteste bei Eröffnung von Holocaustmuseum in Amsterdam

Überschattet von Protesten gegen Israels Angriffe im Gazastreifen, ist in Amsterdam das neue Nationale Holocaustmuseum eröffnet worden. Hohe Staatsvertreter, darunter der israelische Präsident Izchak Herzog warnten bei der Feierstunde am Sonntag vor wachsendem Antisemitismus. Nahe der Feier in der "Portugiesischen Synagoge" demonstrierten mehr als 1.000 Menschen gegen Israels Angriffe auf die palästinensische Zivilbevölkerung und gegen den Besuch von Herzog. In lauten Sprechchören warfen sie Israel Massenmord vor. Bei der Demonstration kam es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.

12.27 Uhr: US-Schiff mit Bauteilen für schwimmenden Hafen vor Gaza unterwegs

Ein erstes Schiff mit Ausrüstung für den von US-Präsident Joe Biden angekündigten schwimmenden Hafen an der Küste des Gazastreifens ist in Richtung Mittelmeer aufgebrochen. Die "General Frank S. Besson" habe am Samstag (Ortszeit) einen Stützpunkt in Virginia verlassen, teilte das US-Zentralkommando mit. Bis der Hafen für Hilfslieferungen einsatzbereit ist, dürfte es nach Angaben von Regierungsvertretern aber noch Wochen dauern.

12.15 Uhr: Israelische Armee greift im Süden des Gazastreifens an - Hamas meldet 85 Tote

Die israelische Armee hat nach übereinstimmenden Angaben am Ziele im südlichen Teil des Gazastreifens angegriffen. Nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Behörden wurden dabei insgesamt mindestens 85 Palästinenser getötet, darunter mindestens 13 durch Geschosse, die in einem Flüchtlingslager zwischen den im Süden des Gebiets gelegenen Städten Chan Junis und Rafah einschlugen. Die israelische Armee meldete ihrerseits 30 getötete palästinensische Kämpfer im Zentrum des Gazastreifens und in Chan Junis.

10.31 Uhr: Libanon - Mindestens fünf Tote nach israelischem Angriff

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Südlibanon sind nach libanesischen Angaben mehrere Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete in der Nacht, dass bei dem Angriff auf das südlibanesische Dorf Kherbet Selm am Samstagabend mindestens fünf Menschen getötet worden seien. Darunter sollen eine schwangere Frau, ihr Ehemann, ihre zwei Söhne sowie eine weitere nicht näher genannte Person gewesen sein. Mindestens neun weitere Personen wurden den Angaben zufolge verletzt. Der getötete Vater und seine beiden Söhne waren Kämpfer der Hisbollah, wie die proiranische Schiitenorganisation heute Morgen mitteilte.

10.14 Uhr: Habeck fordert von Israel anderes Vorgehen im Gazastreifen

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat Israel im Kampf gegen die islamistische Hamas aufgefordert, das Vorgehen im Gazastreifen zu ändern. "Was dort passiert, ist schlimm für die Zivilbevölkerung", sagte er dem Fernsehsender Welt TV am Samstag. Er äußerte zwar Verständnis für die Position Israels, den Einsatz fortzusetzen, betonte jedoch: "Man muss es anders machen und mit mehr Schutz für die Zivilbevölkerung." Habeck äußerte sich besorgt, dass sich die Situation im Nahen Osten verschlechtern könnte.

09.56 Uhr: Palästinenser-Behörde - Über 31.000 Tote im Gazastreifen

Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen ist nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde auf über 31.000 gestiegen. Mindestens 31.045 Palästinenserinnen und Palästinenser seien durch israelische Angriffe getötet worden. Seit Kriegsbeginn seien zudem mindestens 72.654 Menschen verletzt worden. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der Behörde mehrfach als realistisch bezeichnet. Auch US-Präsident Joe Biden sprach diese Woche von mehr als 30.000 Toten.

08.37 Uhr: Spaniens Premier für Anerkennung eines palästinensischen Staates

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez will dem Parlament die Anerkennung eines palästinensischen Staates vorschlagen. "Ich tue dies aus moralischer Überzeugung, für eine gerechte Sache und weil es der einzige Weg ist, dass die beiden Staaten - Israel und Palästina - in Frieden zusammen leben können", sagte Sánchez am Samstag in Bilbao. Die israelische Regierung lehnt eine Zweistaatenlösung ab.

06.48 Uhr: Biden verlangt erneut Feuerpause im Gaza-Krieg

US-Präsident Joe Biden hat erneut eine Waffenruhe gefordert: "Ich will eine Feuerpause sehen, beginnend mit einem großen Gefangenenaustausch. Für einen Zeitraum über sechs Wochen", sagte Biden am Samstagabend (Ortszeit) dem US-Sender MSNBC. Er sagte außerdem, dass Netanjahu mit seinem Vorgehen Israel "mehr schadet als hilft". Der israelische Ministerpräsident habe "ein Recht, Israel zu verteidigen, ein Recht, die Hamas weiterzuverfolgen." Er müsse aber "den unschuldigen Menschen, die als Folge der ergriffenen Maßnahmen ums Leben kommen, mehr Aufmerksamkeit schenken". Es dürfe nicht zugelassen werden, dass als Konsequenz aus dem Vorgehen gegen die Hamas weitere 30.000 Palästinenser sterben, mahnte Biden in dem Interview auf die Frage, ob eine Bodenoffensive in Rafah für ihn eine rote Linie darstelle.

06.35 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel gegen Netanjahu

Tausende Menschen demonstrierten am Samstagabend in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas und gegen Netanjahus Regierung. Nahe dem Sitz des Verteidigungsministeriums hielt die Polizei Demonstranten davon ab, eine Stadtautobahn zu blockieren, berichteten israelische Medien. Die Behörde nahm 16 Personen fest. In Caesarea zog eine große Menschenmenge vor eine private Villa Netanjahus.

Einige der Demonstranten forderten einen unverzüglichen Waffenstillstand - eine Forderung, die Netanjahus Regierung bislang zurückgewiesen hat. Sie gibt an, dass dies einem Sieg der radikalislamischen Hamas gleichkomme.

Samstag, 9. März 2024

21.15 Uhr: Israels Armee will Bau von Schiffsanlegestelle in Gaza koordinieren

Die israelische Armee hat sich bereiterklärt, zusammen mit den US-Streitkräften den Bau einer provisorischen Schiffsanlegestelle an der Mittelmeerküste des Gazastreifens zu koordinieren. Humanitäre Hilfe könne dann nach entsprechender Inspektion durch Israel auf dem Seeweg nach Gaza gelangen, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Samstagabend auf einer Pressekonferenz. Die Verteilung der Hilfsgüter würden anschließend internationale Organisationen übernehmen. Der Krieg gegen die islamistische Hamas gehe unabhängig davon weiter, fügte er hinzu. 

Die US-Regierung hatte angekündigt, angesichts der humanitären Notlage im Gazastreifen einen provisorischen Hafen einrichten zu wollen, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen. Bis dieser einsatzfähig ist, werde es etwa 60 Tage dauern, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums.

16.52 Uhr: Schiff mit Hilfsgütern in Larnaca bereit zur Abfahrt

In Larnaca auf Zypern wartet das Schiff "Open Arms" darauf, eine Ladung mit Hilfsgütern in den Gazastreifen zu verschiffen. Hintergrund ist die Ankündigung der EU-Kommission, einen maritimen Korridor für Hilfslieferungen zwischen Zypern und dem Gazastreifen dieses Wochenende einzurichten. Das Projekt wird von der Wohltätigkeitsorganisation World Central Kitchen durchgeführt und von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert. Die "Open Arms" gehört einer spanischen Nichtregierungsorganisation. Sie soll die erste Hilfslieferung zum Palästinensergebiet bringen.

16.48 Uhr: Über 30 Milliarden Dollar Kriegsschäden im Gazastreifen

Die Kriegsschäden im Gazastreifen belaufen sich nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Regierung auf 30 Milliarden Dollar. Das teilte das Medienbüro der Regierung mit. Die Schätzung beziehe sich auf die Schäden, die Israels Militär in mehr als fünf Monaten Krieg an Wohnhäusern, Wirtschaftsanlagen und Infrastruktureinrichtungen wie Straßen, Strom- und Wasserleitungen sowie Kanalisation angerichtet habe. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. UN-Organisationen gehen aber davon aus, dass 70 bis 80 Prozent der Bausubstanz in der Stadt Gaza durch die Kampfhandlungen zerstört wurden.

14.50 Uhr: UN-Palästinenser-Hilfswerk UNRWA vor dem Aus

Das Palästinenser-Hilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA steht nach Angaben seines Chefs Philippe Lazzarini vor dem Kollaps. "Die Agentur schwebt in Lebensgefahr, sie riskiert die Auflösung", sagt er dem Schweizer Sender RTS. Damit stehe das Schicksal der Palästinenser im Gazastreifen auf dem Spiel.

Er sei jedoch vorsichtig optimistisch, dass die Organisation wieder auf internationale Unterstützung zählen kann. "Ich habe das Gefühl, dass eine Reihe von Ländern, die sich entschieden haben, ihre finanzielle Unterstützung auszusetzen, gerade dabei sind, ihre Position zu überprüfen", sagte Lazzarini dem Sender. 

13.28 Uhr: Schiff mit Hilfsgütern legt heute ab

Auf Zypern stehen die Vorbereitungen zur Eröffnung eines Hilfskorridors für Schiffe in den Gazastreifen kurz vor dem Abschluss. Ein Schiff seiner Gruppe soll heute ablegen, sagte der Gründer der spanischen Hilfsorganisation Open Arms der Nachrichtenagentur AP. Es habe 200 Tonnen Reis und Mehl an Bord, die kurz vor der Küste des Gazastreifens in Kähne umgeladen und an Land gebracht werden sollten, sagte Oscar Camps. Die Fahrt werde wohl zwei bis drei Tage dauern.

12.50 Uhr: Israel beschießt Hochhaus in Rafah

Das israelische Militär hat Anwohnern zufolge eines der höchsten Wohngebäude in Rafah im Süden des Gazastreifens beschossen. Das zwölfstöckige Hochhaus, das nur 500 Meter von der Grenze zu Ägypten entfernt ist, sei beschädigt worden. Es gebe nach bisherigen Erkenntnissen keine Verletzten. Allerdings hätten Dutzende Familien ihr Obdach verloren, berichten Anwohner. Einer der 300 Bewohner des Hochhauses sagt der Nachrichtenagentur Reuters, dass Israel ihnen eine Vorwarnzeit von 30 Minuten gegeben habe, um das Gebäude mitten in der Nacht zu verlassen.

12.43 Uhr: Erdogan - Türkei steht fest hinter Hamas-Anführern

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Unterstützung seines Landes für die islamistische Hamas bekräftigt. "Niemand kann uns dazu bringen, die Hamas als Terrororganisation einzustufen", sagte er in Istanbul. Die Türkei sei ein Land, "das offen mit Hamas-Anführern über alles spricht und das fest hinter ihnen steht". Erdogan hat Israel in der Vergangenheit als "Terrorstaat" bezeichnet und dem Land vorgeworfen, im Gazastreifen einen "Völkermord" zu begehen.

12.15 Uhr: Paris - Vier Drohnen im Golf von Aden zerstört

Das französische Militär hat nach eigenen Angaben vier Kampfdrohnen im Golf von Aden abgeschossen und zerstört. Sie seien auf dem Weg zu einem europäischen Marineeinsatz gewesen. "Diese Verteidigungsmaßnahme trug direkt zum Schutz des Frachtschiffs "True Confidence" unter der Flagge von Barbados bei, das am 6. März getroffen wurde und abgeschleppt wird, sowie anderer Handelsschiffe, die in der Gegend unterwegs sind." Die Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit November immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer und im angrenzenden Golf von Aden an, die nach ihrer Lesart in Verbindung zu Israel stehen.

11.10 Uhr: Huthi nehmen Schiff aus Singapur ins Visier

Die jemenitische Huthi-Miliz hat einen Frachter aus Singapur beschossen. Es habe Explosionen in der Nähe des Schiffs im Golf von Aden gegeben, die "Propel Fortune" sei jedoch nicht getroffen worden und habe ihre Fahrt fortsetzen können, teilte das US-Zentralkommando mit. Verletzte habe es bei dem Angriff am Freitag nicht gegeben.

11.07 Uhr: Israels Militär - Viele Hamas-Kämpfer in Gaza getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden im Gazastreifen Dutzende Kämpfer der islamistischen Hamas getötet. In der südlichen Stadt Chan Junis schalteten israelische Truppen in Nahkämpfen und durch Luftschläge 20 Hamas-Milizionäre aus, teilte die Armee mit. Bei gezielten Einsätzen seien militärische Einrichtungen des Gegners zerstört und eine nicht näher genannte Zahl von Kämpfern gefangen genommen worden. Im mittleren Gazastreifen töteten israelische Truppen der Mitteilung zufolge mindestens zehn Hamas-Terroristen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

10.45 Uhr: Schweden nimmt Zahlung an UN-Hilfswerk wieder auf

Schweden nimmt seine Zahlungen an das UN-Flüchtlingshilfswerk für Palästinenser (UNRWA) wieder auf. Umgerechnet gut 18 Millionen Euro werden nach Angaben der schwedischen Regierung geleistet. Das UNRWA habe unter anderem zugestimmt, die internen Kontrollen zu verstärken und seine Mitarbeitenden zusätzlich unter die Lupe zu nehmen. Mehrere Länder, darunter Israels engster Verbündeter USA, hatten ihre Zahlungen an das UNRWA eingestellt, nachdem die israelische Regierung den Vorwurf erhoben hatte, etwa ein Dutzend der 13.000 Mitarbeiter der Organisation im Gazastreifen seien an dem Angriff der Hamas am 7. Oktober beteiligt gewesen.

10.20 Uhr: Palästinenser-Behörde - Fast 31.000 Tote im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde mindestens 30.960 Palästinenserinnen und Palästinenser durch israelische Angriffe getötet worden. Seit Kriegsbeginn seien zudem mindestens 72.524 Menschen verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 82 Tote und 122 Verletzte gezählt worden, teilt die palästinensische Behörde mit. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der Behörde mehrfach als realistisch bezeichnet.

08.35 Uhr: Huthi - Haben eine Reihe von US-Kriegsschiffen angegriffen

Die Huthi-Rebellen haben nach eigenen Angaben im Roten Meer und im Golf von Aden "eine Reihe von US-Zerstörern" angegriffen. 37 Drohnen seien auf die Kriegsschiffe abgefeuert worden, teilt Jahja Sarea, der Militärsprecher der jemenitischen Rebellen, im Fernsehen mit. Zudem sei das US-Handelsschiff "Propel Fortune" beschossen worden. Das Rote Meer ist einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt, der wegen der anhaltenden Angriffe der Huthi von einer von den USA geführten Militär-Allianz gesichert wird.

07.00 Uhr: US-Marine fängt 15 Drohnen der Huthi-Rebellen ab

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben am frühen Samstagmorgen im Gebiet des Roten Meeres 15 Drohnen der jemenitischen Huthi-Rebellen abgefangen und zerstört. Es habe sich um einen großangelegten Angriff der "vom Iran unterstützten Huthi-Terroristen" gehandelt, teilt das für die Region zuständige US-Zentralkommando (Centcom) auf der Plattform X mit. Der Angriff habe im Roten Meer und im angrenzenden Golf von Aden zwischen 04.00 und 06.30 Uhr Ortszeit begonnen. Mit den Drohnen hätten die Huthi Handelsschiffe, die US-Marine und Schiffe der Koalition zum Schutz der Handelsschifffahrt unmittelbar bedrohen wollen, teilt das Centcom mit.

06.56 Uhr: USA weisen Verantwortung für Tod von fünf Palästinensern bei Abwurf von Hilfen von sich

Nach dem Tod von fünf Menschen beim Abwurf von Hilfslieferungen im Gazastreifen haben die USA eine Verantwortung für den Vorfall von sich gewiesen. "Entgegen einiger Berichte war dies nicht die Folge eines Abwurfs (von Hilfslieferungen) durch die USA", erklärte das für die Region zuständige Militärkommando Central Command. "Wir sprechen den Familien jener, die ums Leben gekommen sind, unser Beileid aus." Auch Jordanien erklärte, nicht für den Abwurf dieser Hilfslieferung verantwortlich zu sein. Bei dem Vorfall nördlich des Flüchtlingslagers al-Schati im Westen der Stadt Gaza waren nach Angaben eines Krankenhausvertreters fünf Menschen ums Leben gekommen und zehn weitere Menschen verletzt worden. Ein Bewohner des Flüchtlingslagers sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Fallschirm eines Hilfspakets habe sich nicht geöffnet. Die Lieferung sei ungebremst auf ein Häuserdach gestürzt, wo sich Menschen in der Hoffnung auf Hilfsgüter versammelt hatten.

05.06 Uhr: US-Militär - Angriffe der Huthi im Jemen abgewehrt

Das US-Militär hat nach Angaben des für die Region zuständigen Central Command (Centcom) einen Selbstverteidigungsschlag gegen zwei auf Lastwagen montierte Anti-Schiffs-Raketen in den von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen durchgeführt. "Um etwa 15:55 Uhr (Sanaa-Zeit) feuerten Huthi-Terroristen zwei ballistische Anti-Schiffs-Raketen aus dem Jemen in den Golf von Aden auf die M/V Propel Fortune, ein unter der Flagge von Singapur fahrendes, in ihrem Besitz befindliches und von ihr betriebenes Schiff", teilt Centcom in einem Beitrag auf X mit. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben.

03.33 Uhr: Taskforce will Finanzierung der Hamas austrocknen

Geldwäschebehörden mehrerer Staaten haben eine Taskforce eingerichtet, um die Finanzierungsquellen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas aufzudecken und auszutrocknen. "Zusammen mit den FIUs aus anderen Ländern haben wir eine Taskforce gebildet, die von Deutschland, den Niederlanden, den USA und Israel geleitet wird", sagte der Chef der deutschen Anti-Geldwäsche-Behörde Financial Intelligence Unit (FIU), Daniel Thelesklaf, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Die Hamas finanziere sich überwiegend über Spenden, sagte Thelesklaf. "Das können auch Kleinbeträge sein, aber unterm Strich kommen hohe Summen zusammen." Zudem verfüge die Hamas über gut ausgestattete Investmentfonds.

01.22 Uhr: Kanada will Finanzierung von UNRWA wiederaufnehmen

Die kanadische Regierung hat offiziell bestätigt, dass sie trotz der weiter andauernden Untersuchung von Terror-Vorwürfen gegen das UN–Palästinenserhilfswerk ihre Finanzierung des UNRWA wieder aufnehmen will. Grund für die Wiederaufnahme von Zahlungen an das Hilfswerk sei unter anderem die "katastrophale humanitäre Lage in Gaza", sagte Entwicklungsminister Ahmed Hussen laut einer Mitteilung. Man erkenne die Bemühungen des UNRWA an, auf die Vorwürfe gegen einige seiner Mitarbeiter einzugehen und Maßnahmen zu einer besseren Überwachung und Rechenschaftspflicht umzusetzen. Kanada hatte zusammen mit einer Reihe von Spendernationen, darunter auch Deutschland und den USA, seine Finanzierung des UNRWA nach schweren Vorwürfen eingefroren.

00.05 Uhr: Pro-palästinensische Aktivisten beschädigen Gemälde in Cambridge

Pro-palästinensische Aktivisten haben in Großbritannien ein Gemälde des früheren Politikers Arthur James Balfour beschädigt, der mit der Gründung des Staates Israel in Verbindung gebracht wird. Die Gruppe Palestine Action veröffentlichte ein Video, auf dem zu sehen war, wie ein Bild mit roter Farbe besprüht und in Teilen zerschnitten wurde. Es handelt sich Berichten zufolge um ein Gemälde in der Universitätsstadt Cambridge. Während des Ersten Weltkriegs hatte Balfour (1848-1930) als britischer Außenminister in einem Schreiben an den britischen Zionisten Lionel Walter Rothschild zugesichert, das Vorhaben einer nationalen Heimstätte für Juden in Palästina zu unterstützen.

Freitag, 8. März 2024

23.59 Uhr: Biden - Waffenruhe im Gazastreifen vor Ramadan "schwierig"

US-Präsident Joe Biden hat die Hoffnungen auf eine Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan weiter gedämpft. "Es sieht schwierig aus", sagte Biden am Freitag bei einem Besuch im Bundesstaat Pennsylvania zu Journalisten. Der Präsident hatte am Vorabend in seiner Rede zur Lage der Nation im US-Kongress zu einer "sofortigen" sechswöchigen Waffenruhe aufgerufen. Viele hatten auf eine Einigung auf eine Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vor dem Ramadan gehofft, damit mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen und Hamas-Geiseln freikommen können. Der muslimische Fastenmonat beginnt je nach Sichtung der Mondsichel bereits am Sonntagabend.

23.45 Uhr: Rund 1.000 Soldaten sollen Hafen für Gaza-Hilfen bauen

Für den Transport und Bau eines temporären Hafens für zusätzliche Hilfslieferungen an die Bevölkerung im Gazastreifen will das US-Militär rund 1.000 Soldaten abstellen. Dies teilte Pentagonsprecher Pat Ryder am Freitag vor Reportern mit. An der Mission würden unter anderem Teile der für Logistik zuständigen 7. Transportbrigade der US-Armee beteiligt sein. Die Truppen würden vor der Küste des Gebiets einen Pier bauen, an dem große Schiffe Lebensmittel und andere Hilfsgüter abladen könnten. Kleinere Militärschiffe sollen die Güter dann von dort zu einem temporären Damm bringen, der an der Küste in den Boden getrieben werden soll, wie der Sprecher erklärte.

Dass US-Soldaten in Israel an Land gingen, sei nicht vorgesehen. Wer die Hilfsgüter vom schwimmenden Damm ans Ufer bringen solle, werde noch geklärt, sagte Ryder.

21.42 Uhr: USA - Bau von Seekorridor-Hafen dauert Wochen

Nach Ansicht der USA werden Wochen vergehen, bis der provisorische maritime Hafen fertig ist, über den zwei Millionen Menschen im Gazastreifen Hilfslieferungen bekommen sollen. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte, so lange würden Planung und Bau der des Hafens dauern.

20.08 Uhr: Palästinensischer Angriff auf illegale Siedlung im Westjordanland

In der Nähe der Stadt Nablus im Westjordanland wird heute in der Siedlung Homesch eine bewaffnete Auseinandersetzung gemeldet. Das berichtete der Sender Kan. Militante Palästinenser feuerten demnach rund 30 Schüsse auf einen israelischen Militärposten, der die Siedlung bewachte. Als die Soldaten die Angreifer verfolgten, hätten die Militanten einen Sprengkörper gezündet.

Drei Soldaten erlitten mittelschwere, vier weitere leichte Verletzungen, so die Armee am Abend. Der Außenposten Homesch im israelisch besetzten Westjordanland gilt selbst nach israelischem Recht als illegal.

19.27 Uhr: Zwei Explosionen in der Nähe eines Schiffs im Golf von Aden gemeldet

Im Golf von Aden vor der Küste des Jemen hat es am Freitag offenbar zwei Explosionen in der Nähe eines Schiffs gegeben. "Der Kapitän meldet zwei Explosionen vor dem Schiff. Das Schiff und die Besatzung sind in Sicherheit", erklärte die britische Behörde für Seehandel (UKMTO) am Freitag.

Die Explosionen sollen sich demnach etwa 50 Seemeilen südöstlich der Hafenstadt Aden ereignet haben. Bislang bekannte sich niemand zu dem Angriff.

19.20 Uhr: IOC verhängt keine Sanktionen gegen Israel

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) kann sich derzeit keine "Sanktionen wegen des Krieges im Gazastreifen gegen Israel" vorstellen. Das komme nicht infrage", so der Leiter des IOC-Koordinierungskomitees für die Sommerspiele, Pierre-Olivier Beckers-Vieujant, heute in Paris. 

Der Konflikt in Nahost sie anders gelagert als der russische Angriffskrieg in der Ukraine, so Beckers-Vieujant weiter, Russland und das Russische Olympische Komitee (ROC) hätten "wesentliche Teile der olympischen Charta untergraben". Das gelte weder für das Palästinensische noch für das Israelische Olympische Komitee.

Das IOC hatte das ROC am 12. Oktober "mit sofortiger Wirkung" suspendiert und Sportlern aus Russland und Belarus den Start bei den Sommerspielen unter russischer und belarussischer Flagge untersagt.

16.25 Uhr: Bundeswehr will sich offenbar an Seekorridor beteiligen

Die Bundeswehr denkt offenbar darüber nach, sich an dem geplanten Seekorridor für den Gazastreifen zu beteiligen. Ob die Marine tatsächlich zum Einsatz komme, sei jedoch offen, sei ein Bericht des "Spiegel" am Freitag.

Laut den Militärs werden bei der Errichtung eines provisorischen Hafens an der Küste des Gazastreifens wohl zunächst Pioniere und nicht die Marine gebraucht. Zur Umsetzung des Korridors stehe Deutschland "in ständigem Kontakt" mit Zypern, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA und der EU-Kommission.

15.41 Uhr: Großbritannien - Aufbau von Hilfskorridor dauert Monate

Die Einrichtung eines Hilfskorridors im Mittelmeer zur Unterstützung der Menschen im Gazastreifen könnte nach Einschätzung des britischen Außenministers David Cameron Monate dauern. Cameron begrüßte das Vorhaben, warnte aber vor dem zeitlichen Aufwand. Der Außenminister forderte, dass Hilfsgüter ab sofort im israelischen Hafen von Aschdod im Norden des Gazastreifens abgefertigt werden sollten.

Großbritannien werde eine Rolle bei der Vorauswahl der Hilfsgüter in Zypern spielen, und sich wenn nötig auch an der Bereitstellung der Waren und ihrer Lieferung beteiligen. Großbritannien will den USA beim Bau eines provisorischen Hafens an der Küste des Gazastreifens helfen und hat bereits Experten für die Aufgabe entsandt.

15.36 Uhr: Cameron - Seekorridor braucht noch Monate

Der britische Außenminister David Cameron geht davon aus, dass es Monate brauchen wird, bis der geplante Seekorridor für Gaza tatsächlich Hilfsgüter ins Land bringen wird. Cameron begrüßte das Vorhaben am Freitag, warnte aber vor dem zeitlichen Aufwand.

15.28 Uhr: Israelische Armee und Hisbollah beschießen sich gegenseitig

Die israelische Armee und die irantreue Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon haben sich am Freitag wieder gegenseitig beschossen. Kampfjets hätten Einrichtungen der Miliz bei den Orten Mansuri und Bint Dschubail bombardiert, teilte die israelische Armee mit. Bereits am Vorabend seien militärische Ziele der auch mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen verbündeten Schiitenmiliz bei den Orten Majdal Zun und Tallussa angegriffen worden. 

Nach Informationen aus libanesischen Sicherheitskreisen gab es bei einem Angriff in dem Dorf Baraaschit zwei Verletzte. Die Hisbollah teilte mit, am Vorabend seien bei den israelischen Angriffen zwei ihrer Mitglieder getötet worden. Zudem habe sie einen israelischen Grenzposten beschossen. 

15.23 Uhr: Hilfslieferung aus der Luft erschlägt fünf Menschen

Bei Hilfslieferungen aus der Luft für die hungernden Menschen im Gazastreifen hat es am Freitag einen tragischen Unglücksfall gegeben. Fünf Menschen wurden von einer vom Himmel stürzenden Ladung erschlagen, weil sich der Fallschirm nicht richtig geöffnet hatte, wie das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium auf Anfrage eines Mitarbeiters der Nachrichtenagentur dpa vor Ort bestätigte. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie das große Hilfspaket praktisch ungebremst zu Boden stürzte. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden.  

15.15 Uhr: Fünf Menschen von Gaza-Hilfslieferung erschlagen

Bei Hilfslieferungen aus der Luft für die Menschen im Gazastreifen hat es einen tragischen Unglücksfall gegeben: Fünf Menschen wurden von einer vom Himmel stürzenden Ladung erschlagen, weil sich der Fallschirm nicht richtig öffnete.

15.12 Uhr: Deutschland beteiligt sich an humanitären Seekorridor

Auch die Bundesregierung beteiligt sich an der von den USA und der EU mit arabischen Staaten vereinbarten humanitären Seeversorgung. "Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal und unschuldige palästinensische Familien und Kinder sind verzweifelt auf das Nötigste angewiesen", heißt es in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung mehrerer Länder.

"Deshalb geben die Europäische Kommission, Deutschland, Griechenland, Italien, die Niederlande, die Republik Zypern, die Vereinigten Arabischen Emirate, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten heute unsere Absicht bekannt, einen Seekorridor zu eröffnen, um dringend benötigte zusätzliche humanitäre Hilfe auf dem Seeweg zu liefern."

14.12 Uhr: Hilfswerke fordern Waffenstillstand und offene Hilfskorridore

Hilfswerke haben Israel zu einem Waffenstillstand sowie zu freien Korridoren für Hilfslieferungen gemahnt. "Die Verhältnismäßigkeit ist nicht gegeben, humanitäre Hilfe wird vorenthalten, und das Leben von Hunderttausenden ist gefährdet", erklärte der Hauptgeschäftsführer des katholischen Entwicklungshilfswerks Misereor, Pirmin Spiegel. Gemeinsam mit der Hilfsorganisation medico international fordert Misereor die deutsche Bundesregierung auf, mit ihrem Einfluss auf Feuerpausen und Hilfslieferungen hinzuwirken.

13.08 Uhr: UNO - Ausweitung israelischer Siedlungen im Westjordanland sind "Kriegsverbrechen"

Die Ausweitung israelischer Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten stellt nach Angaben des UN-Menschenrechtskommissars Volker Türk ein "Kriegsverbrechen" dar. Der Bau und die ständige Erweiterung von Siedlungen kämen einem israelischen "Transfer seiner eigenen Zivilbevölkerung in die von ihm besetzten Gebiete gleich", erklärte Türk in einem Bericht für den UN-Menschenrechtsrat. Dem Bericht zufolge scheint die israelische Regierungspolitik "in einem noch nie dagewesenen Ausmaß mit den Zielen der israelischen Siedlungsbewegung übereinzustimmen, die langfristige Kontrolle über das Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem, auszuweiten, und dieses besetzte Gebiet kontinuierlich in den Staat Israel zu integrieren".  Zugleich würden Palästinenser von israelischen Siedlern und staatlicher Gewalt aus ihrem Zuhause vertrieben, hieß es in dem Report.

Im vom Bericht berücksichtigten Zeitraum von Anfang November 2022 bis Ende Oktober 2023 kamen etwa 24.300 weitere Wohneinheiten zu bereits existierenden israelischen Siedlungen im Westjordanland sowie in Ost-Jerusalem hinzu. Damit handelt es sich um die größte Anzahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2017.

12.03 Uhr: Großbritannien - Arbeiten mit USA an Seekorridor für Gaza-Hilfe

Großbritannien will sich nach Angaben von Außenminister David Cameron an der Seite der USA dafür einsetzen, dass Hilfsgüter direkt in den Gazastreifen gelangen können. Dafür werde man einen Seekorridor eröffnen, teilte Cameron auf der Plattform X (früher Twitter) mit. Gleichzeitig rief er Israel dazu auf, mehr Lkw über den Landweg nach Gaza zu lassen: "Wir fordern Israel weiterhin auf, mehr Lastwagen nach Gaza zuzulassen, da dies der schnellste Weg ist, um die Hilfsgüter zu den Bedürftigen zu bringen."

11.55 Uhr: Von der Leyen - Maritimer Korridor für Gazastreifen soll möglichst am Sonntag öffnen

Mit dem Schiff einer Hilfsorganisation soll heute ein Korridor für Hilfslieferungen in den Gazastreifen getestet werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in Zypern, der Korridor werde dann möglicherweise schon am Sonntag geöffnet. Zunächst werde jedoch die Organisation Open Arms mit einem Schiff eine Testfahrt unternehmen.

Die EU richte den Korridor gemeinsam mit den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen Partnerländern ein, um große Mengen an Hilfsgütern in den Gazastreifen zu liefern, sagte von der Leyen auf einer Pressekonferenz mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulides. In dem abgeriegelten Küstengebiet spiele sich eine humanitäre Katastrophe ab.

Nur wenige Stunden zuvor hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, die USA wollten einen temporären Hafen im Gazastreifen einrichten, über den mehr Hilfsgüter zur Bevölkerung des Gebiets gelangen sollten. Bis der provisorische Hafen errichtet ist, soll es Übergangslösungen geben. Die Hilfslieferungen könnten zum Beispiel vor der Küste auf kleinere Boote umgeladen oder erst einmal nach Israel oder Ägypten transportiert und von dort weitergeleitet werden. Dass die Hilfslieferungen über einen EU-Hafen laufen, soll verhindern, dass andere Güter wie Waffen für die Terrororganisation Hamas in den Gazastreifen eingeschmuggelt werden.

11.21 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro - Rafah-Offensive darf nicht passieren

Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen hat Israel unmissverständlich dazu aufgerufen, eine Offensive auf die Grenzstadt Rafah im Gazastreifen zu unterlassen. "Sollte Israel seine angedrohte Militäroffensive in Rafah starten, wo hin 1,5 Millionen Menschen unter beklagenswerten, unmenschlichen Bedingungen vertrieben wurden, würde jeder Bodenangriff auf Rafah einen massiven Verlust an Menschenleben nach sich ziehen und das Risiko weiterer Gräuelverbrechen erhöhen", sagte Jeremy Laurence, Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros. "Es darf nicht zugelassen werden, dass das passiert."

10.40 Uhr: Nach Raketen aus dem Gazastreifen - Israel beschießt Abschussrampen

Nach einem Beschuss Israels mit Raketen aus dem Gazastreifen hat die Armee nach eigenen Angaben die Abschussrampen in dem Küstenstreifen angegriffen. Artillerie und Kampfjets seien dabei im Einsatz gewesen, teilte die Armee mit. Zuvor war demnach eine ungenannte Zahl von Raketen in der Gegend der Stadt Sderot niedergegangen, die nur etwa drei Kilometer vom Grenzzaun im Norden des Gazastreifens entfernt ist. Auch der Kibbuz Nahal Oz sei am späten Donnerstagabend mit Raketen angegriffen worden, hieß es. Über Opfer oder Schäden wurde zunächst nichts bekannt.

09.33 Uhr: Gaza-Behörde - Zahl der getöteten Palästinenser bei 30.878

Mindestens 30.878 Palästinenser sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen inzwischen seit Beginn des Kriegs getötet worden. 72.402 Palästinenser seien zudem seither in dem Küstengebiet verletzt worden.

08.48 Uhr: Israel - Soldaten feuerten bei Hilfslieferung "präzise" auf "Verdächtige"

Nach einer Untersuchung des Todes Dutzender Menschen bei einer Hilfslieferung in der Stadt Gaza hat das israelische Militär erklärt, dass die Soldaten "präzise" auf sich den Truppen nähernde Verdächtige geschossen hätten. Die Überprüfung habe ergeben, "dass die IDF-Soldaten nicht auf den humanitären Konvoi geschossen haben, sondern auf eine Reihe von Verdächtigen, die sich den Truppen näherten und eine Bedrohung für sie darstellten", erklärte die Armee.

Politiker weltweit hatten nach den Ereignissen ihr Entsetzen geäußert und Aufklärung gefordert. Nach Angaben der radikalislamischen Hamas waren in der vergangenen Woche in der Stadt Gaza mehr als hundert Menschen getötet worden, als israelische Soldaten bei der Ausgabe von Hilfslieferungen das Feuer auf eine Menschenmenge eröffneten.  Ein Vertreter der israelischen Armee räumte danach eine "begrenzte" Zahl von Schüssen durch israelische Soldaten ein, die sich "bedroht" gefühlt hätten. Seinen Angaben zufolge umzingelten tausende Bewohner die Lastwagen, in dem Gedränge seien dutzende Menschen verletzt und getötet worden, einige seien von Lkw überfahren worden.

07.36 Uhr: US-Militär - Angriffe der Huthi im Golf von Aden abgewehrt

Das US-Militär hat nach Angaben des für die Region zuständigen Central Command (CENTCOM) am Donnerstag mehrere Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen abgewehrt. Drei Drohnen seien abgeschossen worden, die in Richtung des Golfs von Aden geflogen seien. Sie seien aus von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen gestartet worden. Zudem seien in Selbstverteidigung vier Anti-Schiff-Raketen der Huthi vom US-Militär beschossen worden.

06.10 Uhr: Biden beauftragt US-Armee mit Bau eines provisorischen Hafens vor dem Gazastreifen

Um zusätzliche Hilfsgüter in den Gazastreifen liefern zu können, hat US-Präsident Joe Biden die Armee damit beauftragt, im Gazastreifen einen temporären Hafen zu errichten. "Heute Abend befehle ich den US-Streitkräften, eine Notfallmission durchzuführen, um an der Küste von Gaza einen provisorischen Hafen einzurichten, der große Schiffe mit Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Notunterkünften aufnehmen kann", sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) in seiner Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress im Washington. Laut Angaben von hochrangigen Vertretern der US-Regierung wird der Bau des Hafens, dessen Hauptelement ein provisorischer Pier ist, mehrere Wochen dauern und in Zusammenarbeit mit "Verbündeten" vor Ort sowie mit den Vereinten Nationen und humanitären Organisationen durchgeführt werden. Die Hilfslieferungen werden demnach von einem Hafen auf Zypern abgefertigt. Zypern liegt etwa 370 Kilometer nordwestlich des Gazastreifens und ist der EU-Staat, der der Region am nächsten gelegen ist.

05.59 Uhr: Biden prangert humanitäre Lage in Gaza an und ermahnt Israel

US-Präsident Joe Biden hat eine dramatische humanitäre Lage im Gazastreifen angeprangert, den Menschen dort weitere Hilfe versprochen und Israels Führung zu einem besseren Schutz von Zivilisten aufgerufen. "Mehr als 30 000 Palästinenser wurden getötet, von denen die meisten nicht der Hamas angehören", sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) bei der traditionellen Rede zur Lage der Nation vor den beiden Kammern des US-Kongresses in Washington. Kinder seien zu Waisen geworden, Menschen hätten ihre Häuser verloren und seien vertrieben worden. Viele seien ohne Nahrung, Wasser und Medizin. "Es ist herzzerreißend."

Eindringlich wandte sich Biden an die israelische Führung, ihren Beitrag zu leisten zur humanitären Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung: "Israel muss mehr Hilfslieferungen nach Gaza zulassen und sicherstellen, dass die humanitären Helfer nicht ins Kreuzfeuer geraten", mahnte der Demokrat. "Humanitäre Hilfe darf keine zweitrangige Überlegung oder ein Druckmittel sein." Der Schutz und die Rettung unschuldiger Menschen müsse Vorrang haben.

Donnerstag, 7. März 2024

21.42 Uhr: Netanjahu pocht auf Militäreinsatz in Rafah

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu pocht trotz internationaler Kritik auf einen Militäreinsatz in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. Die Armee werde «weiterhin gegen alle Bataillone der Hamas im gesamten Gazastreifen vorgehen – und dazu gehört auch Rafah, die letzte Hochburg der Hamas», sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Netanjahu wörtlich: "Wer uns sagt, dass wir in Rafah nicht operieren sollen, sagt uns, dass wir den Krieg verlieren sollen." Das werde nicht passieren, betonte Israels Regierungschef. Es gebe zwar internationalen Druck. "Doch gerade wenn der internationale Druck zunimmt, müssen wir uns zusammenschließen. Wir müssen den Versuchen, den Krieg zu beenden, gemeinsam entgegentreten", so Netanjahu weiter.

18.55 Uhr: Biden weist offenbar US-Armee zu Einrichtung von Hafen im Gazastreifen an

US-Präsident Joe Biden will nach Angaben aus Regierungskreisen ankündigen, dass er die US-Armee zur Einrichtung eines Hafens im Gazastreifen angewiesen habe, um auf dem Seeweg rasch mehr humanitäre Hilfe in das Palästinensergebiet zu bringen. Der Präsident werde dies "heute Abend in seiner Rede zur Lage der Nation bekanntgeben", sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter vor Journalisten in Washington.

Zuvor hatte das US-Militär zum dritten Mal binnen einer Woche aus Transportflugzeugen Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen.

17.42 Uhr: US-Militär wirft zum dritten Mal Lebensmittel über Gazastreifen ab

Das US-Militär hat zum dritten Mal binnen einer Woche aus Transportflugzeugen Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. In der Auslieferung humanitärer Hilfe spezialisierte Soldaten hätten aus C-130-Maschinen der US-Luftwaffe in Zusammenarbeit mit der jordanischen Armee mehr als 38.000 Mahlzeiten über dem Norden des Palästinensergebiets zu Boden gehen lassen, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (Centcom).

"Diese Abwürfe sind Teil nachhaltiger Maßnahmen, und wir planen weitere Lieferungen aus der Luft", hieß es weiter. Am Samstag hatte die US-Armee bereits 38.000 Mahlzeiten und am Dienstag weitere 36.000 Mahlzeiten über dem Gazastreifen abgeworfen.

16.44 Uhr: Irlands Außenminister wirft Israel Rücksichtslosigkeit vor

Irlands Außenminister Micheal Martin hat Israel vorgeworfen, bei seinem Militäreinsatz im Gazastreifen keine Rücksicht auf die Menschen dort und die Meinung verbündeter Staaten zu nehmen. "Viele Staaten versuchen, diesen Konflikt zu beenden - und das weiß ich", sagte Martin am Donnerstag im Parlament in Dublin. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass viele in den USA ein Ende des Konflikts wollen - aber Israel ist rücksichtslos gegenüber seinen eigenen Verbündeten." Israel sei auch rücksichtslos mit der Region, vor allem aber mit den Leben normaler Menschen im Gazastreifen.

Martin antwortete mit seinen Äußerungen auf eine Abgeordnete, die unter anderem Waffenlieferungen von Deutschland an Israel scharf kritisiert hatte. Martin sagte, Irland habe nicht seinen moralischen Kompass verloren. Und er stimme mit der Forderung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell überein, der die USA und andere Staaten aufgefordert hatte, Waffenlieferungen an Israel zu reduzieren.

16.20 Uhr: Netanjahu will Krieg nicht beenden

Israel will nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine Offensive im Gazastreifen trotz internationaler Kritik fortsetzen. "Wenn der internationale Druck zunimmt, müssen wir die Reihen schließen", sagt Netanjahu. "Wir müssen zusammenstehen gegen die Versuche, den Krieg zu beenden." Dies schließe auch die Grenzstadt Rafah ein. "Wer uns vorschreibt, nicht in Rafah zu handeln, sagt uns, den Krieg zu verlieren - und das wird nicht passieren." Die Stadt im Süden den schmalen Küstenstreifens sei die letzte Hochburg der radikal-islamischen Hamas.

13.07 Uhr: Waffenstillstandsgespräche für Gazastreifen festgefahren

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen sind nach Angaben Ägyptens festgefahren. Knackpunkt sei die Forderung der militant-islamistischen Hamas, die in diesem Zusammenhang Schritte bis zu einem Ende des Krieges festlegen wolle, sagten zwei ägyptische Regierungsvertreter am Donnerstag. Israel wolle dagegen nur ein begrenztes Abkommen. Unterhändler versuchten, beide Seiten zu einem Einlenken zu bewegen.

Die Delegation der Hamas hat nach eigenen Angaben die in Kairo stattfindenden Gespräche verlassen. Es seien Konsultationen mit der Hamas-Führung geplant, teilte die Gruppe zur Begründung mit. Trotz der Abreise würden die Verhandlungen fortgesetzt, bis eine Vereinbarung mit Israel erreicht werden könne.

11.17 Uhr: Abschlussbericht - Reuters-Journalist durch israelischen Beschuss getötet

Einem Untersuchungsbericht zufolge ist der im Oktober im Libanon getötete Reuters-Journalist Issam Abdallah durch Beschuss eines israelischen Panzers ums Leben gekommen. Die Besatzung des Panzers habe zwei Geschosse auf die klar als Journalisten erkennbare Gruppe abgefeuert und habe dann "wahrscheinlich" das Feuer mit einem schweren Maschinengewehr eröffnet, das eine Minute 45 Sekunden gedauert habe, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Abschlussbericht des unabhängigen niederländischen Forschungsinstituts TNO. Dieses war von der Nachrichtenagentur Reuters beauftragt worden, die Umstände des Todes des Videojournalisten am 13. Oktober vergangenen Jahres zu untersuchen.

10.48 Uhr: Behörde - 30.800 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde mindestens 30.800 Palästinenserinnen und Palästinenser durch israelische Angriffe getötet worden. Seit Kriegsbeginn seien zudem mindestens 72.298 Menschen verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 83 Tote und 142 Verletzte gezählt worden, teilt die palästinensische Behörde mit. Die Vereinten Nationen haben diese Angaben mehrfach als realistisch bezeichnet. Die Opferzahlen könnten auch noch höher sein, da viele Menschen vermisst werden und wohl unter den Trümmern zerstörter Gebäude begraben liegen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen nicht.

10.32 Uhr: Belgische Minister - Israel sollte aus ESC ausgeschlossen werden

Zwei belgische Regierungsmitglieder sprechen sich wegen der hohen Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen für einen Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest (ESC) aus. "So wie Russland nach seiner Invasion der Ukraine von Wettbewerben und dem Eurovision Song Contest ausgeschlossen wurde, sollte Israel ausgeschlossen werden, bis es seinen eklatanten Verstößen gegen das Völkerrecht ein Ende setzt, die Tausende von Opfern, insbesondere Kinder, fordern", erklärt die französischsprachige belgische Kulturministerin Benedicte Linard auf der Plattform X. Ähnlich äußerte sich ihr flämischer Amtskollege Benjamin Dalle.

09.52 Uhr: EU verurteilt geplanten Siedlungs-Ausbau im Westjordanland

Die Europäische Union hat den geplanten Bau von 3.426 Wohnungen für Siedler im israelisch besetzten Westjordanland verurteilt und die Regierung in Jerusalem aufgefordert, die Genehmigung dafür zurückzunehmen. Die Siedlungen seien nach dem Völkerrecht illegal sind und behinderten eine Friedenslösung, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Dienstes am Donnerstag in Brüssel. Der Ausbau sei zudem "völlig unvereinbar" mit laufenden Bemühungen um einen Abbau der Spannungen; dies sei jedoch angesichts der bevorstehenden religiösen Feste Ramadan, Pessach und Ostern umso wichtiger, so der Sprecher Peter Stano. Die EU werde nach wie vor keine Änderungen an den bis 1967 geltenden Grenzen anerkennen, sofern sie nicht von beiden Parteien vereinbart seien.

09.39 Uhr: Israels Armee berichtet von 17 getöteten Terroristen in Gaza

Bei Kämpfen mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen hat Israels Militär nach eigenen Angaben mindestens 17 Terroristen getötet. Bodentruppen hätten dabei in der Stadt Chan Junis im Süden sowie im Zentrum des Gazastreifens jeweils Ziele für Kampfjets identifiziert, von denen die Gegner dann aus der Luft vernichtet worden seien, teilte die Armee am Donnerstagmorgen mit. Auch seien Kommandozentralen der Hamas und weitere Tunneleingänge angegriffen sowie Werkstätten für die Produktion von Waffen und Lager mit militärischer Ausrüstung entdeckt worden. 

07.48 Uhr: Schweden startet Initiative für humanitäre Gaza-Hilfe

Die schwedische Regierung hat nach eigenen Angaben einen Vorstoß gestartet, um den Zugang für humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zu verbessern. Dazu solle es ein Treffen mit dem israelischen Außenministerium, mehreren EU-Staaten sowie anderen Ländern auf schwedische Initiative hin geben, teilt Ministerpräsident Ulf Kristersson auf der Online-Plattform X mit. Mehr humanitäre Hilfe für das Palästinenser-Gebiet sei dringend notwendig. "Das Leben und die Gesundheit der Kinder in Gaza müssen geschützt werden", erklärte Kristersson. Details zu den Plänen nannte er zunächst nicht.

06.29 Uhr: China fordert Ende der Gewalt gegen Zivilisten in Gaza

Chinas Außenminister hat ein Ende der Gewalt gegen Zivilisten im Gazastreifen gefordert. "Es kann nicht länger eine Rechtfertigung für die Fortsetzung des Konflikts und keine Entschuldigung für die Tötung von Zivilisten geben", sagte Wang Yi in Peking bei einer Pressekonferenz am Rande des tagenden Nationalen Volkskongresses. Alle Gefangenen müssten freigelassen werden, und die internationale Gemeinschaft müsse sich für einen sofortigen Waffenstillstand einsetzen, sagte er. Nur durch eine vollständige Umsetzung einer Zweistaatenlösung und Gerechtigkeit für palästinensische Menschen kann Wang zufolge der Teufelskreis des israelisch-palästinensischen Konflikts durchbrochen und der Nährboden für extremistische Gedanken zerstört werden. Das Streben nach einem unabhängigen Staat Palästina könne nicht länger umgangen werden, sagte er. 

05.30 Uhr: USA - Erstmals Tote nach Huthi-Angriff auf Frachtschiff

Bei einem Angriff auf den Frachter "True Confidence" vor der Küste des Jemen kamen nach Angaben der US-Regierung Seeleute ums Leben. "Die Huthi haben unschuldige Zivilisten getötet, als sie ihre rücksichtslosen Angriffe auf die internationale Handelsschifffahrt fortsetzten, von denen Länder in aller Welt betroffen sind", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. Es ist Medienberichten zufolge das erste Mal, dass bei einem Angriff der Huthi Besatzungsmitglieder eines Handelsschiffs getötet wurden. Eine Zahl der Todesopfer nannte die Sprecherin nicht. US-Medien berichteten unter Berufung auf Regierungsvertreter von zwei Toten. 

05.15 Uhr: Hilfslieferungen im Gazastreifen - Israel widerspricht Kritik

Die Kritik auch aus anderen Ländern wegen der katastrophalen Versorgungslage im Gazastreifen wird zunehmend schärfer. Nach Darstellung der israelischen Regierung in Jerusalem kommen derzeit mehr Hilfsgüter in den Küstenstreifen als vor Kriegsbeginn. "In den vergangenen zwei Wochen sind täglich durchschnittlich 102 Lebensmitteltransporte in den Gazastreifen gelangt. Das sind fast 50 Prozent mehr als vor dem Beginn des Krieges durch die Hamas am 7. Oktober", sagte Regierungssprecher Eylon Levy. Es gebe eine "Flut von Falschmeldungen", Israel würde die Menge der Hilfslieferungen beschränken. "Es gibt keine Beschränkungen. Ich wiederhole: keine", sagte der israelische Sprecher. 

Sachverständige der Vereinten Nationen werfen Israel ein gezieltes Aushungern der Zivilbevölkerung in Gaza vor. US-Vizepräsidentin Kamala Harris hatte die israelische Regierung am Sonntag aufgefordert, mehr Hilfe in den Gazastreifen zu lassen, weitere Grenzübergänge zu öffnen und keine "unnötigen Beschränkungen für die Bereitstellung der Hilfe" zu erlassen. Laut Reuters wurden vor Beginn des Krieges täglich 500 Lastwägen voller Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert. Sowohl die USA als auch Nachbarländer haben über dem Gazastreifen bereits Lebensmittel aus der Luft abgeworfen.

05.15 Uhr: Sorge vor Eskalation der Gewalt während des Ramadan

Sollten die Bemühungen der Vermittler USA, Katar und Ägypten scheitern, droht Israel mit einer Militäroperation in der Stadt Rafah während des Ramadans, der am Sonntag beginnt. In Rafah im Süden des Gazastreifens suchen derzeit rund 1,5 Millionen Palästinenser auf engstem Raum Zuflucht vor den Kämpfen in anderen Teilen des Gebiets. Israel versicherte, die Zivilisten vor einer Offensive in Sicherheit zu bringen. Israelische Beamte glaubten, dass der Anführer der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, an einer Einigung nicht interessiert sei, sondern hoffe, dass es zu einer Eskalation der Spannungen im Westjordanland und in Jerusalem während des Ramadans komme, berichtete das "Wall Street Journal". Ein Einmarsch in Rafah könne auch zu einem größeren Konflikt an Israels Nordgrenze zum Libanon führen, hieß es.

02.57 Uhr: US-Militär greift zwei Drohnen im Jemen an

Die USA haben nach eigenen Angaben zwei Drohnen in einem von den Huthis kontrollierten Gebiet im Jemen angegriffen. Die Drohnen stellten "eine unmittelbare Bedrohung für Handelsschiffe und Schiffe der US-Marine in der Region dar", teilt das US-Zentralkommando (CENTCOM) mit. Ob die Angriffe erfolgreich waren, ist zunächst unklar.

01.48 Uhr: Medienbericht: Mindestens 15 Tote bei Luftangriffen in Gaza

Bei drei israelischen Luftangriffen auf Ziele im Zentrum des Gazastreifens sind nach einem Medienbericht mindestens 15 Menschen getötet worden. Die Leichen wurden ins Al-Aksa-Krankenhaus in Deir al-Balah gebracht, wo ein Reporter der Nachrichtenagentur AP die Toten zählte. Zudem kursierten Berichte, wonach noch Menschen unter Trümmern eingeschlossen seien. Zwei Luftangriffe hätten Gebäude in Deir al-Balah getroffen, ein dritter Angriff das Flüchtlingslager Nuseirat, hieß es.

01.30 Uhr: Drei Tote bei Huthi-Angriff auf Schiff im Golf von Aden

Bei einem Raketenangriff der jemenitischen Huthi-Miliz auf ein Handelsschiff im Golf von Aden sind nach US-Angaben drei Menschen getötet worden. Wie das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (Centcom) mitteilte, wurde am Mittwochmorgen eine ballistische Anti-Schiffsrakete aus Richtung der von den Huthis kontrollierten Gebieten auf den Frachter abgefeuert.

01.24 Uhr: Südafrika ruft wegen humanitärer Lage in Gaza erneut UN-Gericht an

Südafrika hat den Internationalen Gerichtshof per Eil-Antrag aufgefordert, Israel anzuweisen, humanitäre Hilfe in den umkämpften Gazastreifen zu lassen. Südafrika begründete dies mit einer "weitverbreiteten Hungersnot" in dem abgeriegelten Küstenstreifen, wie aus einer Mitteilung des Gerichts in Den Haag vom Mittwoch hervorgeht. Ende Dezember hatte Südafrika Israel vor dem Internationalen Gerichtshof wegen angeblich im Gaza-Krieg begangener Verstöße gegen die Völkermordkonvention verklagt. Das UN-Gericht verfügte in einem einstweiligen Entscheid, Israel müsse Schutzmaßnahmen ergreifen, um einen Völkermord zu verhindern.

Mittwoch, 6. März 2024

23.52 Uhr: Gaza-Hilfsgüter sollen bald von Zypern aus in See stechen

Der Transport von Hilfsgütern für den Gazastreifen über den Seeweg soll einem Insider zufolge in den kommenden Tagen von Zypern aus starten. Die Hilfe werde mit den Vereinigten Arabischen Emiraten koordiniert, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die Güter sollen vor dem Beginn des Ramadan am Sonntag versandt werden.

Zypern liegt etwa 370 Kilometer nordwestlich des Gazastreifens und ist der EU-Staat, der der Region am nächsten gelegen ist. Zypern setzt sich seit Monaten dafür ein, auf dem Seeweg Hilfsgüter direkt in den Gazastreifen zu transportieren, wo die Bevölkerung unter dem Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas leidet und von Hunger bedroht ist.

21.51 Uhr: WFP - Mindestens doppelt so viele Hilfslieferungen nötig

Das Welternährungsprogramm WFP ist der Ansicht, dass jeden Tag mindestens doppelt so viele Hilfskonvois in den Gazastreifen fahren müssten, damit wenigstens die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen dort erfüllt wären: "Wir sind jetzt bei etwa 150 Lastwagen. Wir brauchen mindestens 300 Lastwagen pro Tag", sagt der stellvertretender WFP-Exekutivdirektor Carl Skau zu Reuters. Laut den UN ist eine Hungersnot im Gazastreifen fast unvermeidlich, wenn nicht gehandelt werde.

21.01 Uhr: Cameron fordert mehr Gaza-Hilfe von Israel

Großbritanniens Außenminister David Cameron hat Israel aufgefordert, mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen freizugeben. Auf X schrieb Cameron, dass er dem israelischen Minister Benny Gantz bei einem Treffen aufgezeigt habe, welche Schritte Israel unternehmen müsse. Außerdem sei Großbritannien besorgt über eine mögliche Militäroffensive in Rafah. "Das sind harte, aber notwendige Gespräche."

Nach Ansicht von Cameron ist außerdem eine sofortige humanitäre Pause nötig und die für den Gazastreifen zugelassenen Hilfsgüter müssten ausgeweitet werden, etwa um Unterkünfte und Material, das zur Instandsetzung von Infrastruktur nötig sei.

20.13 Uhr: Huthi-Angriff - Zwei Tote und sechs Verletzte

Bei dem mutmaßlichen Angriff durch Huthi-Rebellen auf einen Frachter im Golf von Aden sind laut einem Vertreter der US-Regierung zwei Menschen ums Leben gekommen und sechs verletzt worden. Als Quelle nannte er die Besatzung des Schiffex. Es ist offenbar der erste Huthi-Angriff mit Todesopfern.

20.02 Uhr: Juncker zu Gazakrieg - "Genug ist genug"

Der frühere Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, hat Israel aufgerufen, seine Angriffe im Gazastreifen zurückzufahren. Er habe Verständnis "für eine kräftige Reaktion Israels" nach den Terroranschlägen der Hamas vom 7. Oktober, "aber genug ist genug", sagte Juncker der Würzburger Wochenzeitung "Die Tagespost" (externer Link - möglicherweise Bezahlinhalt).

Mit Empfehlungen will Juncker sich zurückhalten. "Aber ich spüre, dass die Art und Weise, wie Israel zurzeit auf den Hamas-Überfall vom 7. Oktober reagiert, kein zielführendes Konzept ist, weil das mit zu viel menschlichem Leid verbunden ist." Jede Granate, jeder Schuss im Gazastreifen bedeute "Hass für weitere hundert Jahre". Aber auf Jahrzehnte hinaus Hass zu säen, sei keine zukunftsorientierte Politik. "Das tut Israel aber zurzeit."

18.03 Uhr: UN-Menschenrechts-Expertin - "Israel hat jede Glaubwürdigkeit verloren"

Die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte von Binnenflüchtlingen hat Israel für sein Vorgehen im Gazastreifen heftig kritisiert. Selten habe es in der jüngeren Geschichte eine solche Missachtung von Rechten der Vertriebenen gegeben, erklärte Paula Gaviria Betancur laut einer Mitteilung des UN-Menschenrechtsbüros in Genf am Mittwoch. Israel habe mit seiner Behauptung, die Zivilbevölkerung der umkämpften Enklave zu schützen, jede Glaubwürdigkeit verloren.

Die Evakuierungsbefehle der israelischen Armee hätten den Menschen im Gazastreifen nicht mehr Sicherheit gebracht, sondern seien dazu benutzt worden, um sie gewaltsam umzusiedeln und unter unerträglichen Bedingungen einzusperren, so Garivia Betancur. Sie sei entsetzt über Ankündigungen, diese Anordnungen auch auf die südliche Stadt Rafah auszudehnen, wenn bestimmte Forderungen Israels nicht bis Sonntag erfüllt würden.

Eine Evakuierung von Rafah unter den derzeitigen Bedingungen wäre "ein eklatanter Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte", sagte Gaviria Betancur. Die Menschen würden gezwungen, "in den sicheren Tod zu fliehen", so die Expertin unter Hinweis auf die fehlende humanitäre Grundversorgung.

18.03 Uhr: Israel bestreitet Beschränkung von Hilfslieferungen im Gazastreifen

Israel wehrt sich gegen die scharfe Kritik wegen der katastrophalen Versorgungslage im Gazastreifen: Es kämen derzeit mehr Hilfslieferungen an als vor dem Gaza-Krieg, so Regierungssprecher Eylon Levy: "In den vergangenen zwei Wochen sind täglich durchschnittlich 102 Lebensmitteltransporte in den Gazastreifen gelangt. Das sind fast 50 Prozent mehr als vor dem Beginn des Krieges durch die Hamas am 7. Oktober."

Levy betonte, es sei unwahr, dass Israel die Menge der Hilfslieferungen beschränke: "Es gibt keine Beschränkungen. Ich wiederhole: keine." Ganz im Gegenteil ermutige Israel die Geberstaaten, so viele Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und Ausrüstungen für Unterkünfte zu schicken, wie sie wollen. 

17.45 Uhr: Offenbar zum ersten Mal Tote bei Huthi-Angriff auf Schiff

Nach Angaben aus US-Verteidigungskreisen sind bei dem mutmaßlichen Angriff der jemenitischen Huthi auf das Frachtschiff "True Confidence" Menschen ums Leben gekommen. Sollten sich diese Angaben bestätigen, wäre es der erste tödliche Angriff der Huthi auf Schiffe seit Beginn des Krieges im Gazastreifen. Die Huthi-Rebellen im Jemen bekannten sich zunächst nicht zu dem Angriff.

17.17 Uhr: Golf von Aden - Frachter beschossen und von Besatzung verlassen

Vor der Küste Jemens ist am Mittwoch offenbar erneut ein Frachtschiff angegriffen und beschädigt worden. Laut der für die Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige Stelle der britischen Marine UKMTO wurde ein Handelsschiff 54 Seemeilen südwestlich der jemenitischen Hafenstadt Aden von einem Geschoss getroffen und beschädigt. Die Besatzung habe das Schiff verlassen und treibe steuerlos im Meer.

Der in Liberia ansässige Eigner und der griechische Betreiber des Frachters teilten am Mittwoch mit, dass sich an Bord der "True Confidence" 20 Seeleute und drei bewaffnete Sicherheitskräfte befunden hätten. Man habe keine Informationen darüber, was mit ihnen geschehen sei. Nach Informationen aus Schifffahrtskreisen werden drei Seeleute vermisst. Vier weitere Crew-Mitglieder haben schwere Verbrennungen erlitten, sagte ein Branchenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.

16.46 Uhr: Bericht - Fortsetzung der Verhandlungen über Feuerpause im Gazastreifen

Die Verhandlungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen gehen weiter. Vertreter der Vermittlerländer USA, Katar und Ägypten sind laut dem Sender Al-Kahera News am Mittwoch in Kairo zu Gesprächen mit der Hamas zusammengekommen. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden die Hamas aufgefordert, sich bis zum Beginn des Ramadan auf eine Feuerpause mit Israel zu einigen. Es sei nun an der Hamas, das Angebot zu einer sechswöchigen Feuerpause anzunehmen, sagte Biden am Dienstag.

Vor einer Einigung verlangt die islamistische Palästinenserorganisation jedoch einen endgültigen Waffenstillstand, einen vollständigen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen, dessen Wiederaufbau sowie die Rückkehr hunderttausender Binnenflüchtlinge in den Norden des Gebiets. Israel lehnt diese Forderungen als überzogen ab. Medienberichten zufolge wartet Israel seinerseits auf die Übermittlung einer genauen Liste der noch lebenden Geiseln durch die Hamas. Deren Freilassung gehört zu den zentralen Verhandlungsfragen in Kairo.

13.48 Uhr: Bericht - Israel erlaubt Hilfslieferungen auf dem Seeweg

Israel will einem Medienbericht zufolge erstmals seit Kriegsbeginn die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen auf dem Seeweg erlauben. Israel habe eine entsprechende Vereinbarung mit nicht näher benannten internationalen Institutionen getroffen, berichtete die Zeitung "Haaretz" am Mittwoch. Pläne für Hilfstransporte per Schiff bestätigte auch ein Sprecher der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. 

Dem Zeitungsbericht zufolge geht es um Güter, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert werden. Diese sollen demnach ab Sonntag über das Mittelmeer in das Küstengebiet gebracht werden. Die Schiffe würden dazu in Zypern beladen und von israelischen Behörden kontrolliert. Laut dem Sprecher der EU-Kommissionspräsidentin wird die Initiative von Zypern geleitet.

12.57 Uhr: EU arbeitet an Hilfslieferung auf dem Seeweg

Die Europäische Union arbeitet an der Errichtung eines Hilfskorridors auf dem Seeweg, über den die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen via Zypern versorgt werden soll. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde deshalb noch in dieser Woche nach Zypern reisen, sagt ein Sprecher in Brüssel. "Unsere Bemühungen konzentrieren sich darauf, sicherzustellen, dass wir den Palästinensern Hilfe leisten können. Wir alle hoffen, dass diese Öffnung (eines Korridors) sehr bald erfolgen wird."

Am Freitag werde von der Leyen mit dem zyprischen Präsidenten die entsprechende Infrastruktur besichtigen, teilt ein Regierungssprecher in Nikosia mit. Zypern liegt etwa 370 Kilometer nordwestlich des Gazastreifens und ist der EU-Staat, der der Region am nächsten gelegen ist. Zypern setzt sich seit Monaten dafür ein, auf dem Seeweg Hilfsgüter direkt in den Gazastreifen zu transportieren, wo die Bevölkerung unter dem Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas leidet und von Hunger bedroht ist.

12.45 Uhr: Sicherheitsfirma - Explosion nahe US-Frachter vor Jemens Küste

Der britischen Sicherheitsfirma für Seeschifffahrt "Ambrey" zufolge gibt es einen Bericht über eine Explosion in der Nähe eines US-Frachters vor der Küste der jemenitischen Hafenstadt Aden. Das Schiff, das unter der Flagge von Barbados fahre, habe sich etwa 57 Seemeilen südwestlich von Aden aufgehalten. Es sei von einer Einheit, die sich jemenitische Marine genannt habe, aufgefordert worden, seinen Kurs zu ändern. Auch das britische Amt für Seeschifffahrt UKMTO berichtet von dem Vorfall.

12.31 Uhr: Medien - Israel genehmigt Bau von 3.500 Wohnungen im Westjordanland

Israel hat Medienberichten zufolge den Bau von rund 3.500 Wohnungen in Siedlungen im besetzten Westjordanland genehmigt. Die zuständige Behörde habe Bauplänen in drei Siedlungen in der Nähe von Jerusalem zugestimmt, berichteten mehrere israelische Medien am Mittwoch. Insgesamt seien 3.476 neue Wohneinheiten genehmigt worden, meldete die Zeitung "Haaretz". Die israelischen Siedlungen im Westjordanland sind nach internationalem Recht illegal.

11.32 Uhr: Verhandlungen über Feuerpause gehen weiter

Die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen unter internationaler Vermittlung werden einem Medienbericht zufolge am Mittwoch in der ägyptischen Hauptstadt Kairo fortgesetzt. Dies meldete der dem ägyptischen Geheimdienst nahestehende Sender Al-Kahera News. Vertreter der USA, Ägyptens, aus Katar und von der radikalislamischen Hamas hatten in den vergangenen Tagen in Kairo über eine Feuerpause verhandelt.

Die Vermittler bemühen sich seit Wochen um ein Abkommen für eine Waffenruhe und die Freilassung israelischer Geiseln aus der Hand der Hamas noch vor Beginn des Ramadan. Derzeit liegen ausgehandelte Vorschläge auf dem Tisch, wonach die Kämpfe im Gazastreifen für sechs Wochen unterbrochen werden sollen. Im Gegenzug soll die Hamas israelische Geiseln im Austausch für in Israel inhaftierte Palästinenser freilassen. Israel hat eine solche Vereinbarung nach US-Angaben bereits im Grundsatz akzeptiert.

10.41 Uhr: Cameron kritisiert Israel - "Geduld muss abnehmen"

Wegen der zunehmend katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen hat der britische Außenminister David Cameron Israel mit deutlichen Worten kritisiert. "Die Geduld muss deutlich abnehmen und es müssen eine ganze Reihe von Warnungen ausgesprochen werden", sagte der konservative Politiker am späten Dienstagabend im britischen Parlament in London. Das werde er auch bei einem Gespräch am Mittwoch mit dem israelischen Minister Benny Gantz in London tun, kündigte er an.

10.21 Uhr: Tote bei Einsätzen in Gaza - auch Beteiligte am Hamas-Massaker

Israels Militär hat nach eigener Darstellung bei seinen Kämpfen im Gazastreifen fünf weitere am Hamas-Massaker in Israel Beteiligte getötet. Bei weiteren Angriffen am Dienstag seien zudem rund 20 Terroristen im Zentrum der Stadt Chan Junis getötet worden, sagte die Armee am Mittwoch.

Auch in einem anderen Viertel des größten Orts des südlichen Gazastreifens seien unter anderem bei einem Helikopter-Einsatz mehrere Menschen ums Leben gekommen – das Militär sprach von Terroristen. Israelische Soldaten hätten in der Gegend auch eine große Menge Waffen sowie Munition beschlagnahmt. Die Äußerungen der Armee ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

09.50 Uhr: Behörde - Über 30.700 Tote im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde mindestens 30.717 Palästinenserinnen und Palästinenser durch israelische Angriffe getötet worden. Seit Kriegsbeginn seien zudem mindestens 72.156 Menschen verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 86 Tote und 113 Verletzte registriert worden, teilt die palästinensische Behörde mit.

Die Vereinten Nationen haben diese Angaben mehrfach als realistisch bezeichnet. Die Opferzahlen könnten auch noch höher sein, da viele Menschen vermisst werden und wohl unter den Trümmern zerstörter Gebäude begraben liegen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen nicht.

06.42 Uhr: Hamas offen für Verhandlungen über 40-tägige Waffenruhe

Die Hamas will nach eigenen Angaben über Vermittler die Verhandlungen fortsetzen, bis eine Einigung mit Israel über eine Waffenruhe erreicht ist. "Wir zeigen die erforderliche Flexibilität, um eine umfassende Einstellung der Aggression gegen unser Volk zu erreichen, aber die Besatzung entzieht sich immer noch den Ansprüchen dieses Abkommens", erklärt die radikal-islamische Organisation mit Blick auf Israel.

In Kairo bemühen sich derzeit Unterhändler der Hamas, Katars und Ägyptens, für die Zeit des muslimischen Fastenmonats Ramadan eine 40-tägige Waffenruhe zu erreichen. Israel nimmt an den Verhandlungen nicht teil. Der Ramadan beginnt am 10. März.

06.25 Uhr: US-Kriegsschiff wehrt Angriff von Huthi ab

Ein US-Kriegsschiff im Roten Meer hat einen Angriff der jemenitischen Huthi-Rebellen abgewehrt. Nach Angaben des Zentralkommandos des US-Militärs vom frühen Mittwoch wurden bombenbestückte Drohnen und eine ballistische Anti-Schiffs-Rakete abgeschossen. Der Angriff am Dienstag galt offenbar der "USS Carney", einem Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, der an der im Januar begonnenen US-Militäraktion gegen die Huthi beteiligt ist.

Später starteten die USA einen Luftangriff, der drei Anti-Schiffs-Raketen und drei bombenbestückte Drohnenboote zerstört habe, so das Zentralkommando. Ein Huthi-Sprecher bestätigte den Angriff, behauptete aber, die Rebellen hätten zwei amerikanische Kriegsschiffe ins Visier genommen, ohne ins Detail zu gehen.

04.47 Uhr: Organisation will Handelsschiffe zur Kursänderung zwingen

Ein Handelsschiff ist per Funk von einer Organisation, die sich als jemenitische Marine ausgab, zu einer Kursänderung angewiesen worden, teilt die britische Seeverkehrsbehörde UKMTO (United Kingdom Maritime Trade Operations) mit. Das Schiff sei etwa 30 Minuten lang dazu aufgefordert worden, als es etwa 50 Seemeilen (93 Kilometer) südwestlich von Aden im Jemen unterwegs war.

03.56 Uhr: Trump spricht Israel Unterstützung im Krieg gegen Hamas aus

Ex-US-Präsident Donald Trump hat Israel seine Unterstützung im Krieg gegen die islamistische Hamas ausgesprochen. In einem Interview mit dem TV-Sender Fox News beantwortete Trump die Frage, ob er auf Israels Seite stehe, mit einem "Ja". Auf die Frage, ob er "einverstanden" sei mit dem Verlauf der israelischen Offensive im Gazastreifen, sagte Trump: "Sie müssen dem Problem ein Ende bereiten." Das Interview wurde am sogenannten Super Tuesday ausgestrahlt, an dem die Republikaner in 15 Bundesstaaten Präsidentschaftsvorwahlen abhielten.

02.45 Uhr: Telekommunikationsdienste im Gazastreifen ausgefallen

Die Telekommunikationsdienste im umkämpften Gazastreifen sind Berichten zufolge erneut ausgefallen. Betroffen sei besonders der südliche Teil des abgeriegelten Küstengebiets, teilte die Organisation NetBlocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, am späten Dienstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Auch die israelische Nachrichtenseite "Ynet" meldete unter Berufung auf Berichte aus dem Gazastreifen, die Internetverbindungen in weiten Gebieten in Rafah im Süden des Küstenstreifens sowie im zentralen Teil Gazas seien unterbrochen.

02.05 Uhr: USA dringen in UN-Resolutionsentwurf auf sofortigen Waffenstillstand

Die USA verschärfen den Wortlaut eines Resolutionsentwurfs des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (UN). Der Text dringt nun auf "einen sofortigen Waffenstillstand von etwa sechs Wochen im Gazastreifen verbunden mit der Freilassung aller Geiseln", wie aus dem Entwurf hervorgeht, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Die dritte Überarbeitung des Vorschlags, der erstmals vor zwei Wochen von den USA vorgelegt wurde, spiegelt nun die klaren Worte von Vizepräsidentin Kamala Harris wider. Der ursprüngliche US-Entwurf hatte einen "vorübergehenden Waffenstillstand" im Krieg zwischen Israel und der Hamas vorgesehen. Um die Resolution zu verabschieden, sind mindestens neun Stimmen und kein Veto der USA, Frankreichs, Großbritanniens, Russlands oder Chinas erforderlich.

Dienstag, 5. März 2024

22.34 Uhr: Israel stellt Hilfskorridor aus Zypern in Aussicht

Das israelische Außenministerium hofft auf die baldige Öffnung eines Hilfskorridors von Zypern über das Mittelmeer in den Gazastreifen. Ministeriumssprecher Lior Haiat sagte, derzeit werde an logistischen Lösungen gearbeitet, die eine direkte Lieferung von Hilfsgütern an die Küste des Gazastreifens ermöglichen würden. Ein Datum für den Beginn der Lieferung wollte er nicht nennen. Zypern hatte im Oktober, nur wenige Wochen nach dem Angriff der militant-islamistischen Hamas auf den Süden Israels, der den Krieg auslöste, einen Seekorridor für Hilfslieferungen vorgeschlagen.

22.24 Uhr: WFP – Von Israel abgewiesener Hilfskonvoi wird geplündert

Im Gazastreifen ist ein Hilfskonvoi mit 14 Lastwagen des UN-Welternährungsprogramms (WFP) nach dessen Angaben erst von der israelischen Armee abgewiesen und dann von einer Menschenmenge geplündert worden. Der Konvoi habe am Kontrollpunkt Wadi Gaza im Südosten des Palästinensergebiets zunächst drei Stunden stehenbleiben müssen und sei dann umgeleitet worden, erklärte das WFP. Daraufhin habe eine "große Menge verzweifelter Menschen" die Lastwagen gestoppt und etwa 200 Tonnen an sich gerissen.

20.37 Uhr: Israel will im Ramadan Muslimen vorerst Zugang zum Tempelberg gewähren

Israels Regierung will Muslimen im Fastenmonat Ramadan das Beten auf dem Jerusalemer Tempelberg vorerst ermöglichen. In der ihnen besonders heiligen Festperiode werde Muslimen der Zugang zu den Heiligtümern ähnlich wie in den vergangenen Jahren gewährt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach einer Regierungssitzung mit. Allerdings werde die Sicherheitslage wöchentlich bewertet, um im Lichte der Ergebnisse eventuell andere Entscheidungen zu treffen.

19.57 Uhr: Biden fordert Waffenruhe vor Beginn des Ramadans

US-Präsident Joe Biden hat zu einem temporären Waffenstillstand im Gazastreifen noch vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan gedrängt. Wenn die Gefechte während des Ramadans andauerten, könnte das sehr gefährlich sein, sagte Biden. Er dringe weiterhin darauf, mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen.

18.36 Uhr: Drei Tote bei israelischen Angriffen im Libanon gemeldet

Israelische Luftangriffe haben im Südlibanon nach Angaben von Ersthelfern eine dreiköpfige Familie das Leben gekostet. Der libanesische Zivilschutz und der medizinische Dienst der Hisbollah-Miliz teilten mit, die Leichen eines Ehepaares und seines 25-jährigen Sohnes seien aus den Trümmern eines Hauses im Grenzort Hula geborgen worden. Die Einsatzkräfte des Zivilschutzes suchten nach weiteren Leichen.

18.25 Uhr: USA und Jordanien werfen 36.000 Mahlzeiten über dem Gazastreifen ab

US-Transportflugzeuge haben in einem gemeinsamen Einsatz mit Jordanien mehr als 36.000 Mahlzeiten über dem Gazastreifen abgeworfen. Die Hilfspakete seien über dem Norden des Gebiets abgeworfen worden, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (Centcom). Dort sei die Not der Zivilbevölkerung am größten. Weitere Hilfslieferungen seien geplant.

18.05 Uhr: Sicherheitskreise – Gespräche über Feuerpause in Gaza gehen weiter

Die Gespräche über eine vorübergehende Waffenruhe im Gaza-Krieg in Kairo sind nach Angaben ägyptischer Sicherheitskreise nicht gescheitert und werden fortgesetzt. Demnach habe es keinen Rückzug der Hamas oder anderer Beteiligter gegeben, so die Quelle. Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, wonach die islamistische Palästinenserbewegung die Verhandlungen als gescheitert erklärt haben soll. Das hatten jedoch auch Hamas-Vertreter auf dpa-Anfrage nicht bestätigt. 

17.22 Uhr: Israel zählt etwas mehr Reisende nach Einbruch der Besucherzahlen

Fünf Monate nach Ausbruch des Gaza-Kriegs hofft Israel auf eine Erholung des Tourismus. In der für das Land wichtigen Branche sei nach einem fast völligen Einbruch der Besucherzahlen im Oktober nun ein Anstieg an Touristen zu verzeichnen, teilte der israelische Tourismusminister Haim Katz auf der internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin mit.

In der vergangenen Woche seien durchschnittlich 2.700 Touristen täglich nach Israel eingereist, am Montag waren es 3.400. Vor dem Krieg kamen in dem Land täglich rund 13.000 Reisende an. Der Tourismus machte Katz zufolge ursprünglich drei Prozent des israelischen Bruttoinlandsprodukts aus. Seit dem Überfall der Hamas habe das Land davon einen Prozentpunkt verloren.

17.18 Uhr: Sicherheitskreise - Gespräche über Feuerpause in Gaza gehen weiter

Die Gespräche über eine vorübergehende Waffenruhe im Gaza-Krieg in Kairo sind nach Angaben ägyptischer Sicherheitskreise nicht gescheitert und werden fortgesetzt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur. Demnach habe es keinen Rückzug der Hamas oder anderer Beteiligter gegeben, so die Quelle. Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, wonach die islamistische Palästinenserbewegung die Verhandlungen als gescheitert erklärt haben soll. Das hatten jedoch auch Hamas-Vertreter auf dpa-Anfrage nicht bestätigt. 

17.16 Uhr: Scholz fordert Israel zu mehr humanitärer Hilfe im Gazastreifen auf

Bundeskanzler Olaf Scholz fordert Israel zu mehr Anstrengungen für humanitäre Hilfe im Gazastreifen auf. Die Bundesregierung habe in allen Gesprächen mit der israelischen Regierung betont, dass 500 Lastwagen mit Hilfsgütern pro Tag nötig seien, um die Menschen zu versorgen, sagte der SPD-Politiker auf einer Parteiveranstaltung im baden-württembergischen Nagold.

17.14 Uhr: Messerattacke im Westjordanland - Angreifer erschossen

Ein 16-jähriger Palästinenser hat an einer Straßenkreuzung im Westjordanland einen israelischen Mann mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Israelische Soldaten in der Nähe erschossen den Jugendlichen, wie aus einer Mitteilung der Armee und aus Medienberichten hervorging. Das Opfer der Messerattacke sei an der Schulter verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, berichteten Medien unter Berufung auf einen Rettungsdienst.

17.11 Uhr: Risiko für Eskalation an Grenze zum Libanon wächst

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon wächst nach Einschätzung der israelischen Regierung das Risiko einer militärischen Eskalation. Israel fühle sich zwar der Diplomatie verpflichtet, erklärte Verteidigungsminister Joaw Gallant. "Doch die Aggression der Hisbollah bringt uns an einen kritischen Punkt bei der Entscheidungsfindung über unsere militärischen Aktivitäten im Libanon."

Die Hisbollah im Libanon wird wie die Hamas im Gazastreifen vom Iran unterstützt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat es verstärkt Schusswechsel an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon gegeben. Damit sind Sorgen gewachsen, dass es auch hier zu einem Krieg kommt. Verteidigungsminister Gallant äußerte sich nach einem Treffen mit dem US-Gesandten Amos Hochstein, der in dem Konflikt vermittelt.

17.09 Uhr: Starbucks muss nach Boykott im Nahen Osten Mitarbeiter entlassen

Der Franchisenehmer der Kaffeehauskette Starbucks im Nahen Osten entlässt nach Boykottaufrufen pro-palästinensischer Aktivisten in der gesamten Region Mitarbeiter. "Infolge der anhaltend schwierigen Handelsbedingungen in den vergangenen sechs Monaten haben wir die schmerzliche und sehr schwierige Entscheidung getroffen, die Anzahl der Mitarbeiter in unseren Starbucks MENA Filialen zu reduzieren", teilte die die in Kuwait beheimateten Alschaja-Gruppe mit. Zahlen nannte sie nicht. Starbucks ist seit Beginn des Gazakrieges am 7. Oktober ins Visier pro-palästinensischer Aktivisten geraten.

17.07 Uhr: Südafrika erhält israelischen Bericht zur Lage im Gazastreifen

Südafrika hat von Israel einen Bericht zur Umsetzung der UN-Anweisungen für den Gazastreifen erhalten. Außenministerin Naledi Pandor sagte, ihr Land prüfe den Bericht und werde im Rahmen des laufenden Verfahrens vor dem Internationalen Gerichtshof, in dem Israel des Völkermords im Gazastreifen beschuldigt wird, eine Antwort formulieren. Der Report werde aber nicht veröffentlicht.

17.01 Uhr: Italiens Parlament genehmigt Teilnahme an EU-Einsatz im Roten Meer

Das italienische Parlament hat der Teilnahme des Landes am EU-Einsatz zum Schutz der Frachtschifffahrt im Roten Meer zugestimmt. Das Abgeordnetenhaus votierte am Dienstag mit 271 zu 6 Stimmen für die Aspides-Mission. Im Senat stimmten 153 Mitglieder dafür. Hier gab es keine Gegenstimmen.

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen greift seit November Handelsschiffe vor der jemenitischen Küste an, nach eigenen Angaben, um die militant-islamistische Hamas im Kampf gegen Israel zu unterstützen. Viele Angriffsziele haben jedoch keine eindeutigen Verbindungen zu Israel.

13.00 Uhr: WHO - Tausende brauchen Behandlung außerhalb von Gaza

Mehr als 8.000 kranke und verletzte Menschen aus dem Gaza-Streifen warten laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf eine medizinische Behandlung außerhalb des umkämpften Gebiets. Doch nur wenige Evakuierungen dürften aufgrund der Gewalt und bürokratischer Hürden gelingen, sagte der WHO-Beauftragte für die besetzten Palästinensergebiete, Rik Peeperkorn, in einer Videokonferenz in Genf. Rund 6.000 der wartenden Menschen hätten im Krieg Verletzungen erlitten, wie Knochenbrüche und Verbrennungen. Peeperkorn sprach auch von Amputationen. Weitere 2.000 Menschen litten an schweren Krankheiten wie Krebs und müssten außerhalb des Gaza-Streifens behandelt werden.

12.45 Uhr: Jordanien - Bisher umfangreichster Abwurf von Hilfsgütern

Jordanien, die USA und weitere Nationen haben die bisher umfangreichsten Hilfslieferungen aus der Luft über dem Gazastreifen koordiniert. Wie die jordanischen Streitkräfte mitteilten, waren daran neben jeweils drei jordanischen und US-amerikanischen Flugzeugen auch jeweils eine Maschine aus Ägypten und Frankreich beteiligt. 

Bei den über verschiedenen Orten im Norden des Gazastreifens abgeworfenen Hilfsgütern handelt es sich den Angaben nach unter anderem um Lebensmittel, die teilweise vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen stammen. 

12.30 Uhr: UN-Experten werfen Israel gezieltes Aushungern in Gaza vor

Sachverständige der Vereinten Nationen werfen Israel ein gezieltes Aushungern der Zivilbevölkerung in Gaza vor. Den Vorfall vergangenen Donnerstag, als bei der Ankunft von Lebensmitteln in Gaza das israelische Militär in eine Menschenmenge schoss, bezeichneten die Sonderberichterstatter am Dienstag in Genf als "Massaker" inmitten einer unabwendbaren Hungersnot. Dieses Vorgehen Israels sei systematisch. Bei dem Tumult und der nachfolgenden Gewalt in der Stadt Gaza kamen nach Angaben der Gesundheitsbehörde, die von der Hamas kontrolliert wird, mindestens 112 Menschen ums Leben, rund 760 wurden verletzt.

12.20 Uhr: Auch UN erwägen Hilfslieferungen aus der Luft für den Gazastreifen

Die Vereinten Nationen erwägen nun auch, den Gazastreifen mit Lebensmitteln aus der Luft zu versorgen. Das sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA, Jens Laerke, in Genf. Bei solchen Einsätzen könne nur eine begrenzte Menge transportiert werden. Das sei nicht der effizienteste Weg, um Nahrungsmittel zu den hungernden Menschen zu bringen. Deshalb bestünden die Vereinten Nationen weiter darauf, dass die Versorgung mit Lastwagen über die Landzugänge ausgeweitet wird. 

11.27 Uhr: Mindestens 17 Tote bei Raketenangriff im südlichen Gazastreifen

Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 17 Menschen getötet worden. Ersthelfer des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes brachten Videoaufnahmen in Umlauf, die zeigten, wie Rettungskräfte Tote und Verletzte aus den Trümmern eines Hauses zogen. Das israelische Militär teilte am Dienstag mit, es gebe gezielte Razzien in Chan Junis, bei denen auf Infrastruktur der Hamas abgezielt werde.

11.21 Uhr: Israels Armee: Größter Hamas-Tunnel im Gazastreifen zerstört

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge den größten bislang im Gazastreifen entdeckten Tunnel der Hamas zerstört. Der Mitte Dezember vergangenen Jahres im Norden des Küstengebiets gefundene Tunnel mit mehreren Abzweigungen sei in den vergangenen Wochen untersucht und zerlegt worden, teilte das Militär am Dienstag mit. Die Armee veröffentlichte zudem Videos, die zeigen sollen, wie Teile des Tunnels gesprengt werden und Einsatzkräfte in andere Abschnitte Beton kippen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Anlage, durch die auch Fahrzeuge passen sollen, erstrecke sich über mehr als vier Kilometer und in einer Tiefe von 50 Metern unter der Erde, hatte Israels Armee nach der Entdeckung im Dezember mitgeteilt.

10.52 Uhr: Fünf Thailänder bei Raketenangriff auf Israel verletzt

Bei einem tödlichen Raketenangriff auf den Norden Israels sind auch fünf Menschen aus Thailand verletzt worden. Das bestätigte das thailändische Außenministerium. Drei der thailändischen Staatsbürger erlitten den Angaben zufolge schwere Verletzungen und wurden in einem Krankenhaus in Haifa behandelt. Nach Angaben der Hotline für Flüchtlinge und Migranten, einer israelischen Interessenvertretung, war bei dem Beschuss mit einer Panzerabwehrrakete aus dem Libanon am Montag ein Mann aus Indien getötet worden. Die Gruppe erklärte, Israel tue nicht genug, um ausländische Landarbeiter in unter Beschuss geratenen Grenzgebieten zu schützen.

10.35 Uhr: Israel lobt UN-Bericht über sexualisierte Gewalt bei Hamas-Terror

Israels Präsident Izchak Herzog hat einen UN-Bericht über sexualisierte Gewalt beim Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober gelobt. Der Bericht sei von immenser Bedeutung, schrieb Herzog am Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Welt müsse nun entschieden reagieren und die Hamas verurteilen und bestrafen, forderte Herzog. Die Vereinten Nationen hatten zuvor ein Papier veröffentlicht, demnach es "berechtigten Grund zur Annahme" gebe, dass es während des Terroranschlags der islamistischen Hamas in Israel zu Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen an mindestens drei Orten gekommen sei. Zudem gebe es überzeugende Informationen, dass sexualisierte Gewalt auch gegen Geiseln verübt worden sei und dies momentan im Gazastreifen weiter andauern könne. In dem Papier heißt es zugleich, dass es auch Hinweise zu sexualisierter Gewalt gegen Palästinenser in israelischer Gefangenschaft gebe.

08.25 Uhr: Israels Militär: Weitere Gegner bei Einsatz in Gaza getötet

Das israelische Militär hat im Gazastreifen nach eigenen Angaben weitere Gegner getötet. Im Verlauf der vergangenen 24 Stunden seien "etwa 20 Terroristen" durch Scharfschützen, Panzer und Drohnen eliminiert worden, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit. Es seien zudem mehr als 50 Ziele der islamistischen Hamas getroffen worden, darunter Abschussrampen, Waffenlager, Tunnelschächte und weitere militärische Infrastruktur. Bei den seit Wochen andauernden Einsätzen im Westen der Stadt Chan Juni hätten die Truppen zudem "Dutzende Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad festgenommen". Die Armeeangaben konnten unabhängig nicht überprüft werden. 

08.21 Uhr: UN-Bericht- Offenbar sexuelle Gewalt durch Hamas

Die Terrororganisation Hamas und ihre Verbündeten haben laut einer UN-Untersuchung bei ihrem Überfall auf Israel aller Wahrscheinlichkeit nach sexuelle Gewalt eingesetzt. Es gebe hinreichende Gründe für die Annahme, dass es an mehreren Orten zu sexueller Gewalt gekommen sei, einschließlich Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen, erklärte die UN-Sonderbeauftragte Pramila Patten am Montag in New York. Nach ihren Angaben liegen auch "klare und überzeugende Informationen" über Vergewaltigungen und sexualisierte Folter an Geiseln vor, die während der Terroranschläge vom 7. Oktober entführt worden waren.

05.50 Uhr: USA - Huthi-Beschuss beschädigt Containerschiff

Nach Angaben des US-Zentralkommandos Centcom hat eine von zwei Anti-Schiffsraketen, die von den Huthis im Jemen abgefeuert wurden, das Containerschiff "MSC Sky II" im Golf von Aden getroffen. Das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff sei "beschädigt" und "ersten Berichten zufolge gab es keine Verletzten; das Schiff hat keine Hilfe angefordert und seine Fahrt fortgesetzt", erklärt Centcom.

05.14 Uhr: UN: Hilfslieferungen aus der Luft reichen nicht

Nach dem Start amerikanischer Hilfslieferungen aus der Luft haben die Vereinten Nationen die Menge der gelieferten humanitären Güter als unzureichend bezeichnet. Zwar helfe jede Lieferung, sagte Sprecher Stephane Dujarric am Montag in New York. "Aber es entspricht weder der Größe noch dem Umfang dessen, was wir brauchen." Es seien Hilfslieferungen mit Lastwagen über den Landweg nötig. Die USA hatten angesichts der humanitären Katastrophe im Gazastreifen am Wochenende damit begonnen, die Zivilbevölkerung dort aus der Luft mit Hilfsgütern zu versorgen - auch andere Länder werfen dort humanitäre Hilfe aus Flugzeugen ab. 

01.42 Uhr: UN-Papier: Ex-Gefangene berichten von Missbrauch durch Israel

In einem bislang unveröffentlichten Bericht des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA werfen ehemals gefangene Palästinenser Israel Misshandlungen in Gefängnissen vor. Hunderte Freigelassene hätten UNRWA von "systematischen Demütigungen" berichtet, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Montagabend (Ortszeit) in New York. Laut der "New York Times" geht es darin um Misshandlungen, denen Gaza-Bewohner "aller Altersgruppen" in Haftanstalten in Israel ausgesetzt gewesen seien. Die Misshandlungen hätten dazu gedient, "Informationen oder Geständnisse zu erpressen, um einzuschüchtern und zu demütigen und um zu bestrafen".

Montag, 4. März 2024

23.43 Uhr: Bericht: Verhandlungen über Feuerpause im Gazastreifen gehen am Dienstag weiter

Die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen zwischen Vertretern Ägyptens, Katars, der USA und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sollen einem Medienbericht zufolge am Dienstag fortgeführt werden. Dies meldete die dem ägyptischen Geheimdienst nahestehende TV-Sendergruppe Al-Kahira News unter Berufung auf einen "hochrangigen Vertreter". Zuvor hatte das ägyptische Staatsfernsehen einen "bedeutenden Fortschritt" bei den Verhandlungen gemeldet.

23.02 Uhr: US-Vizepräsidentin pocht auf humanitäre Hilfen

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat von Israel einen "glaubwürdigen" Plan für humanitäre Hilfen gefordert, bevor ein Angriff auf Rafah an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten in Betracht gezogen werde. Dies habe Harris dem israelischen Kabinettsmitglied Benny Gantz bei einem gemeinsamen Gespräch gesagt, teilt die US-Regierung mit. "Sie drängte Israel, in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und internationalen Partnern zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen", heißt es. Ziel seien Hilfslieferungen und deren Verteilung an Bedürftige.

22.22 Uhr: Hamas-Vertreter: Zahl der lebenden Geiseln im Gazastreifen unklar

Die radikalislamische Hamas weiß nach Angaben eines führenden Vertreters nicht, wie viele der von ihr bei dem Großangriff auf Israel entführten Geiseln noch am Leben sind. "Von den Gefangenen wissen wir nicht genau, wer von ihnen lebt und wer tot ist", sagte der frühere Hamas-Gesundheitsminister Bassem Naim von Kairo aus. "Es gibt mehrere Gefangene, festgehalten von mehreren Gruppen an mehreren Orten", sagte Naim weiter. Einige der Geiseln seien "bei Angriffen oder durch Hunger getötet" worden. Die genaue Zahl der lebenden und getöteten Geiseln könne erst bei einer Feuerpause überprüft werden.

20.55 Uhr: USA rufen Hamas zur Einwilligung in Bedingungen für Feuerpause auf

Die US-Regierung hat die radikal-islamische Hamas aufgerufen, bei den Verhandlungen über eine Feuerpause in Kairo die angebotenen Bedingungen zu akzeptieren. Sie betont, eine Feuerpause sei essenziell für den Austausch israelischer Geiseln im Gazastreifen und palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen. Von Israel fordert die Regierung in Washington mehr Korridore für Hilfslieferungen an die Bevölkerung im Gazastreifen zu öffnen.

20.47 Uhr: UN sehen Vergewaltigungen durch Hamas-Terroristen als wahrscheinlich

Ein Bericht der Vereinten Nationen sieht sexualisierte Gewalt bei dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober in Israel als wahrscheinlich an. Es gebe "berechtigten Grund zur Annahme", dass es zu Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen an mindestens drei Orten gekommen sei, hieß es in dem Papier, das von der zuständigen UN-Vertreterin Pramila Patten nach einem Besuch in Israel angefertigt wurde. Unter diesen Orten sei das Gelände eines Musikfestivals, das von den Terroristen am 7. Oktober überfallen wurde. "Bei den meisten dieser Vorfälle wurden Opfer einer Vergewaltigung anschließend getötet, und mindestens zwei Vorfälle standen im Zusammenhang mit der Vergewaltigung von Frauenleichen", hieß es weiter.

20.03 Uhr: UN – Hilfe aus Luft für Gazastreifen reicht nicht

Nach dem Start amerikanischer Hilfslieferungen aus der Luft für den Gazastreifen haben die Vereinten Nationen die humanitären Güter als unzureichend bezeichnet. Zwar helfe jede Lieferung, sagte Sprecher Stephane Dujarric in New York. "Aber es entspricht weder der Größe noch dem Umfang dessen, was wir brauchen." Es seien Hilfslieferungen mit Lastwagen über den Landweg nötig. Die USA hatten angesichts der humanitären Katastrophe im Gazastreifen am Wochenende damit begonnen, die Zivilbevölkerung dort aus der Luft mit Hilfsgütern zu versorgen — auch andere Länder werfen humanitäre Hilfe aus Flugzeugen ab. 

19.46 Uhr: Israel ruft seinen UN-Botschafter für Konsultationen zurück

Israel hat seinen Botschafter bei der UNO für Konsultationen zurückgerufen. Außenminister Israel Katz erklärte im Onlinedienst X, er habe Botschafter Gilad Erdan angewiesen, "für sofortige Konsultationen" nach Israel zurückzukehren. Grund sei der Versuch, "Informationen über die von der Hamas und ihren Verbündeten am 7. Oktober verübten Massen-Vergewaltigungen totzuschweigen".

18.20 Uhr: Jerusalemer Patriarch fordert Feuerpause im Gaza-Krieg

Der ranghöchste Katholik im Heiligen Land hat erneut eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. "Man muss diese blinde Gewalt überwinden, die alle blendet", sagte der Jerusalemer Patriarch, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, dem Online-Portal Vatican News. "Es ist Zeit, ein neues Kapitel zu öffnen und an Lösungen des Konflikts zu denken, die nichts mit Gewalt, Bomben oder Ähnlichem zu tun haben." Er sei in ständigem Kontakt mit der katholischen Pfarrei in Gaza, wo die Lage jeden Tag dramatischer werde, so der Kardinal weiter. Zu den Verhandlungen zwischen der Terrororganisation Hamas und den Vermittlerstaaten USA und Katar für eine Feuerpause sagte er: "Die nötigen Elemente für eine mögliche Waffenruhe gibt es - und es gab sie immer. Man muss nur wollen."

18.12 Uhr: UN-Organisationen – Kinder verhungern im Gazastreifen

Nach monatelangem Krieg und blockierter humanitärer Hilfe verhungern UN-Angaben zufolge im Gazastreifen Kinder. Während eines Besuchs im weitgehend von Hilfe abgeschnittenen Norden der Region hätten UN-Mitarbeiter Erkenntnisse zu schwerer Unterernährung und zu verhungernden Kindern gesammelt, so der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Ghebreyesus, auf der Plattform X (früher Twitter). Das UN-Nothilfebüro Ocha berichtete derweil unter Berufung auf die örtliche von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde, dass bis Sonntag 15 Kinder an Unterernährung gestorben seien. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht.

17.43 Uhr: Israels UN-Botschafter zeigt Terror-Video mit angeblichem UN-Personal

Israel hat seine Terror-Vorwürfe gegen das UN–Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge UNRWA untermauert. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan zeigte während seiner Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York ein Video, das einen UNRWA-Mitarbeiter am 7. Oktober in Israel zeigen soll. In dem Ausschnitt, den Erdan auf einem Tablet hochhielt, waren zwei Personen zu sehen, die einen scheinbar leblosen Körper in ein Fahrzeug heben. Erdan sagte, bei einem der Männer handle es sich um eine Person, die als Sozialarbeiter für die UN-Organisation gearbeitet habe. "UN-Mitarbeiter entführen israelische Kinder!", rief Erdan aus. Von den 13.000 UNRWA-Mitarbeitenden im Gazastreifen seien Hunderte "aktive Terroristen", so Erdan weiter. Zwölf Prozent seien Mitglieder von Hamas oder der Gruppe "Islamischer Dschihad in Palästina". UNRWA habe sich als maßgeblicher Teil der Terrormaschinerie der Hamas erwiesen. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

16.46 Uhr: Bericht – Israelischer Minister will Ende der Geisel-Deal-Verhandlungen

Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat einem israelischen Medienbericht zufolge gefordert, die Verhandlungen über die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu beenden. Seine Partei halte es für erforderlich, die Einstellung der Gespräche, in denen es auch um eine befristete Feuerpause im Gaza-Krieg geht, anzuordnen, so der Politiker nach Angaben der Zeitung "Haaretz" bei einem Treffen seiner Partei. Es sei stattdessen notwendig, in "eine neue Phase intensiver Kämpfe" überzugehen, zitierte das Blatt Ben-Gvir, der auch Minister für nationale Sicherheit ist, weiter. 

15.34 Uhr: Caritas: Hilfsgüter-Abwurf über Gazastreifen "Symbolpolitik"

Caritas international hat den Hilfsgüter-Abwurf über dem Gazastreifen als Armutszeugnis und Symbolpolitik kritisiert. "Unkontrolliert abgeworfene Hilfsgüter sind die schlechteste Form der Hilfe. Sie stellen keineswegs sicher, dass die geschwächte Bevölkerung die lebenswichtige Unterstützung auch erhält und sind von daher ein Armutszeugnis", kritisierte der Leiter der Hilfsorganisation, Oliver Müller.

Nur eine geordnete Verteilung am Boden könne sicherstellen, dass besonders gefährdete Menschen wie Kinder, Frauen, alte Menschen und Personen mit Behinderungen wirklich erreicht würden. Abwürfe aus der Luft führten zu Verteilungskämpfen und beförderten nur das Recht des Stärkeren.

13.12 Uhr: Hamas ruft Palästinenser zu Aufstand im Ramadan auf

Die radikalislamische Hamas hat Palästinenser in Israel und dem besetzten Westjordanland für den muslimischen Fastenmonat Ramadan zu einem Aufstand aufgerufen. Hamas-Sprecher Ossama Hamdan sagte in der libanesischen Hauptstadt Beirut, die Palästinenser sollten "jeden Moment des Ramadans zu einer Konfrontation machen".

Die USA, Katar und Ägypten versuchen seit Monaten, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zu vermitteln, bei dem Dutzende noch in dem Küstengebiet festgehaltene Geiseln freigelassen werden sollen. Die Vermittler hoffen darauf, vor dem Beginn des Ramadans um den 10. März herum eine Einigung zu erreichen.

12.31 Uhr: Eine Person bei Raketeneinschlag in Nordisrael getötet

In Israel ist einem Rettungsdienst zufolge eine Person im Norden des Landes von einer Panzerabwehrrakete getötet worden. Diese habe mehrere ausländische Arbeiter auf einem Feld in Galiläa getroffen, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Sieben Menschen seien zudem durch Granatsplitter verletzt worden. Zwei davon befinden sich den Angaben nach in ernstem Zustand. Mindestens zwei der Opfer sollen aus Thailand stammen. Israels Armee hatte zuvor Raketenalarm im Norden des Landes gemeldet. Das Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Von wem der Beschuss ausging, war zunächst unklar.

12.27 Uhr: Diplomat – Erdogan und Abbas beraten über Hilfslieferungen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas wollen über türkische Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen beraten. Die Gespräche fänden beim Besuch von Abbas diese Woche in Ankara statt, sagt ein türkischer Diplomat. Der palästinensische Außenminister Rijad al-Maliki hatte am Wochenende auf einem diplomatischen Forum in der Türkei den Besuch des Palästinenser-Präsidenten für Dienstag angekündigt.

11.59 Uhr: Größte Razzia des israelischen Militärs in Ramallah seit Jahren

Die israelischen Sicherheitskräfte haben in Ramallah im von ihnen besetzten Westjordanland die größte Razzia seit Jahren vorgenommen. Bei dem Einsatz in der palästinensischen Verwaltungshauptstadt wurde nach palästinensischen Angaben in der Nacht ein 16-jähriger Jugendlicher in einem Flüchtlingslager getötet. Augenzeugen berichteten, dass israelische Soldaten mit Dutzenden Militärfahrzeugen in Ramallah eingedrungen seien. Dort hat die von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas geführte Autonomie-Behörde ihren Sitz. Das israelische Militär war heute zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Während des Einsatzes hat das israelische Militär nach Angaben einer palästinensischen Gefangenenvertretung im gesamten Westjordanland mindestens 55 Palästinenser festgenommen.

10.01 Uhr: Behörde – Mehr als 30.500 Tote im Gazastreifen seit Kriegsbeginn

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive mindestens 30.534 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden. Fast 72.000 Menschen seien verletzt worden, teilt die Behörde mit. Zum größten Teil handelt es sich um Frauen und Kinder. Die Opferzahlen könnten noch weitaus höher sein, da viele Menschen unter den Trümmern zerstörter Gebäude verschüttet sind. Die Vereinten Nationen haben mehrfach erklärt, sie hielten die Angaben der palästinensischen Behörde für realistisch.

07.02 Uhr: US-Vizepräsidentin Harris – Kritik an Israel wegen humanitärer Krise

US-Vizepräsidentin Kamala Harris wirft Israel mangelnde Anstrengungen zur Linderung der humanitären Krise im Gazastreifen vor. "Die Menschen in Gaza hungern. Die Bedingungen sind unmenschlich und unsere gemeinsame Menschlichkeit zwingt uns zum Handeln", sagt Harris. "Die israelische Regierung muss mehr tun, um die Hilfslieferungen deutlich zu erhöhen. Es gibt keine Ausreden." Harris' Äußerungen zur Verantwortung Israels für die Lage im Gazastreifen gehören zu den bislang schärfsten der US-Regierung.

"Angesichts des riesigen Ausmaßes an Leid in Gaza muss es eine sofortige Waffenruhe für mindestens die nächsten sechs Wochen geben", sagte Harris, die heute in Washington den einflussreichen israelischen Minister Benny Gantz treffen wird, am Sonntag im Bundesstaat Alabama. "Die Hamas sagt, sie wolle einen Waffenstillstand. Nun, ein Abkommen liegt auf dem Tisch", so Harris. "Lasst uns einen Waffenstillstand schließen. Lasst uns die Geiseln wieder mit ihren Familien vereinen. Und lasst uns sofort humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza leisten."

05.14 Uhr: Einigung auf Feuerpause in Gaza auf der Kippe

Im Gaza-Krieg wachsen Zweifel an einer baldigen Feuerpause und der Freilassung von Geiseln. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verlangt vor weiteren Verhandlungen über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln im Gaza-Krieg ein Einlenken der Hamas. Erst müsse die Islamisten-Organisationen wie gefordert eine Liste mit den Namen der noch lebenden Geiseln in ihrer Gewalt vorlegen, sagte der rechte Regierungschef am Sonntagabend in einer Ansprache in Tel Aviv. Am selben Tag waren Delegationen der Hamas und der Vermittlerstaaten USA und Katar in Kairo zu einer weiteren Gesprächsrunde eingetroffen. Israel dagegen hat vorerst keine Delegation entsandt.

Karte: Die militärische Lage im Gazastreifen

Hinweis: Diese Informationen sind nicht vollständig unabhängig überprüfbar. Sie werden vom ISW, einem gemeinnützigen, überparteilichen Politikforschungsinstitut mit Sitz in den USA, einmal pro Tag zur Verfügung gestellt. Dadurch kann es zu Verzögerungen im Vergleich zum aktuellen Geschehen kommen.