Passanten und Einsatzkräfte stehen um das Auto herum, mit dem der mutmaßliche Anschlag verübt wurde.
Bildrechte: Debbie Hill/ UPI Photo/dpa

Der mutmaßliche Angriff ereignete sich in der Nähe des Hauptbahnhofs in Jerusalem.

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Israel: Mutmaßlicher Anschlag kurz vor Unabhängigkeitstag

Auch bei Touristen ist der Ort beliebt, wo der Angriff stattfand: Bei einem mutmaßlichen Anschlag in Jerusalem wurden acht Menschen verletzt. In Israel laufen indes die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten des 75-jährigen Bestehens.

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Acht Menschen sind bei einem mutmaßlichen Anschlag in Jerusalem nach Angaben von Helfern verletzt worden. Der mutmaßliche Angreifer sei getötet worden, teilte der israelische Rettungsdienst Zaka mit. Er habe mit einem Auto im Stadtzentrum mehrere Passanten gerammt. Der Vorfall werde derzeit untersucht, teilte die Polizei mit. In Berichten israelischer Medien wurde der mutmaßliche Täter als 39 Jahre alter Vater von fünf Kindern aus Ost-Jerusalem identifiziert. Er habe möglicherweise an einer psychischen Erkrankung gelitten.

Unter den Opfern ist nach Angaben von Rettungskräften ein 70-jähriger Mann mit schweren Verletzungen. Laut Zaka wurde zudem eine Person mittelschwer verletzt, sechs weitere nur leicht. Der mutmaßliche Angriff ereignete sich demnach unweit des Machane-Jehuda-Markts, der auch bei Touristen beliebt ist und sich in der Nähe des Hauptbahnhofs befindet. Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit langem angespannt.

"Werden uns nicht besiegen": Netanjahu äußert sich zu Angriff

Am Abend beginnt in Israel der Soldatengedenktag, der am Dienstagabend in den Unabhängigkeitstag übergeht. Das Land feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte in Jerusalem mit: "Dieser Terroranschlag, an diesem Ort, zu dieser Zeit, erinnert uns daran, dass der Staat Israel durch viele Prüfungen und Schwierigkeiten erworben wurde." Ziel der Attentäter sei es, die Menschen in Israel zu bezwingen und zu entwurzeln. "Wenn sie könnten, würden sie uns alle ermorden. Aber sie werden uns nicht besiegen; wir werden sie besiegen."

Ab Montagnachmittag wollte Israel das Westjordanland und den Gazastreifen abriegeln. Palästinenser sollten die Gebiete nur noch aus humanitären Gründen verlassen dürfen. Die Abriegelung sollte voraussichtlich bis Mittwochabend andauern. Israel verschärft während Feiertagen regelmäßig die Beschränkungen für die Ausreise aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen und begründet das mit der Sicherheitslage.

Konflikt angespannt: 115 Tote seit Anfang des Jahres

Seit Januar eskaliert erneut die Gewalt im israelisch-palästinensischen Konflikt. Seit Anfang des Jahres wurden 17 Israelis, ein Italiener und eine Ukrainerin bei Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 96 Palästinenser ums Leben - sie wurden etwa bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee oder nach eigenen Anschlägen erschossen. Erst am Montag war ein Palästinenser durch israelische Soldaten im besetzten Westjordanland getötet worden.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat.

Mit Informationen von dpa und AP

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