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Symbolbild Donald Trump, designierter 45. Präsident der USA, und den damit verbundenen Unsicherheit en bei der Entwicklung des Verhälntnisses zwischen USA und EU Europäische r Union

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Nuklear-Abkommen mit Iran: Trump gegen Europa

Dass der US-Präsident den Iran-Deal nachverhandeln will, lässt in Europa die Alarmglocken schrillen. Und bringt die USA und die EU auf Kollisionskurs. Die EU-Außenminister beraten über die nächsten Schritte. Von Kai Küstner

Donald Trumps Iran-Rede hat den Eindruck verstärkt, dass der transatlantische Graben bereits bedrohlich tief geworden ist: In einer gemeinsamen Erklärung rückten Merkel, May und Macron – die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs – deutlich ab vom US-Präsidenten. Europa spricht in Sachen Iran mit einer Stimme, so lautet die Botschaft. Da nun alles auf den US-Kongress ankommt, wird die EU in den kommenden Tagen und Wochen alles daransetzen, vor allem unschlüssige Republikaner davon zu überzeugen, dass sie mit einem Wieder-In-Kraft-Setzen von Sanktionen zwei Dinge riskieren: Dass der Iran den Bau der Bombe wieder aufnimmt. Und die US-Beziehungen zur EU in eine tiefe Krise schlittern.

Gleichzeitig sendet Europa eine wichtige Botschaft nach Teheran: Wir stehen felsenfest zum Atom-Abkommen, so lautet sie. Bitte tut nichts Unvernünftiges.

Weiteres Thema: Türkei

Beim Mittagessen befassen sich die EU-Außenminister außerdem mit der Türkei. Kanzlerin Merkel hatte angekündigt, beim Gipfel-Treffen diese Woche die Beziehungen ganz grundsätzlich zum Thema machen zu wollen. Noch aber zeichnet sich überhaupt nicht ab, dass die EU-Staaten dem neuen Kurs der Bundesregierung zu folgen bereit sind – demzufolge man die Beitrittsgespräche dringend auf Eis legen sollte. Zwar ist Deutschland in dieser Frage nicht völlig isoliert. Aber eine Mehrheit der EU-Mitgliedsländer scheint diese Form des Umgangs mit dem wichtigen Partner Türkei nach wie vor nicht für klug zu halten.