Damiano Fiorentini Imola - Park von Imola in der Nähe der Formel 1-Rennstrecke.
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Damiano Fiorentini Imola - Park von Imola in der Nähe der Formel 1-Rennstrecke.

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Formel-1-Rennen in Imola wegen Unwetter abgesagt

Wegen heftiger Regenfälle und Überschwemmungen ist das für Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola abgesagt worden. Es sei nicht sicher, unter diesen Umständen den Grand Prix zu veranstalten, teilte die Rennserie am Mittwoch mit.

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Die Emilia-Romagna versinkt im Wasser. Starke Regenfälle in Italien gefährden auch das Formel-1-Rennen in Imola, das in dieser Region liegt. Deshalb hat sich die Formel-1-Organisation zusammen mit den Veranstaltern aus Imola dazu entschieden, den Grand Prix am kommenden Wochenende abzusagen.

Formel 1: Fluss an Rennstrecke "bedrohlich" über die Ufer getreten

Hinter der Tamburello-Kurve auf der Westseite der Rennstrecke ist der Fluss Santerno bedrohlich über die Ufer getreten. Im Fahrerlager des Autodromo Enzo e Dino Ferrari, wo die Aufbauarbeiten für den Großen Preis der Emilia-Romagna vollendet werden sollten, herrschte am Mittwoch Stillstand.

Nicht nur in Imola, sondern in der Region Emilia-Romagna gilt nach starken Regenfällen die höchste Alarmstufe. Menschen sind gestorben, weitere werden vermisst, Straßen sind überflutet. Inmitten dieser Krise musste eilig eine im Gesamtkontext unbedeutend erscheinende Entscheidung getroffen werden: Kann in Imola am Wochenende das sechste Saisonrennen der Formel 1 stattfinden? Von einer Absage war zunächst keine Rede, allerdings sollte auf Anraten der Behörden am Mittwoch niemand zur Rennstrecke kommen, nachdem tags zuvor die Boxengasse und der TV-Bereich als Vorsichtsmaßnahme geräumt worden waren. Nun wurde entschieden: Das Rennwochenende findet nicht statt.

Nach offiziellen Angaben vom Mittwochvormittag führen in der Emilia-Romagna 14 Flüsse Hochwasser, erst in der Nacht auf Donnerstag soll der große Regen erst mal vorbei sein. Doch was dann? Das Ferrari-Heimspiel ist ein Zuschauermagnet, die Lage in der Region aber erscheint unübersichtlich, Feuerwehr und Rettungskräfte sind im Dauereinsatz. Allein auf den Mikrokosmos Formel 1 bezogen, müssten aber die Sicherheit von Zufahrtswegen, Parkplätzen und Tribünen gewährleistet sein. In dieser Gemengelage mussten die lokalen Behörden gemeinsam mit dem Streckenpromoter, dem Formel-1-Management und dem Automobil-Weltverband FIA zu einer Entscheidung kommen.

Entscheidungsdruck wurde immer größer - normaler Ablauf aber undenkbar

Die Möglichkeiten: Weitermachen wie geplant und hoffen, absagen, das Rennwochenende verkürzen oder aber verschieben. Für letztere Option plädiert Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini. "Wir sollten uns den Hilfsbemühungen widmen", sagte er. Der Stillstand an der Strecke jedenfalls sorgte für weiteren Zeitdruck. Am Donnerstag stand der Medientag auf dem Programm, zu dem einzelne Teams bereits einluden.

Ab Donnerstag werden üblicherweise auch die ersten Fans an die Strecke gelassen. Das erste freie Training der Formel 1 war für Freitagmittag angesetzt, das Rennen sollte am Sonntag um 15.00 Uhr starten. Zuvor sollten bereits die Rahmenserien, die mit der Formel 1 unterwegs sind, auf der Strecke aktiv sein.

Gelernt aus vorherigen Fehlentscheidungen

Eine wetterbedingte Absage ist in der Formel ein Novum - und doch könnte es von einem Lerneffekt zeugen, nachdem 2021 im belgischen Spa unter widrigsten Bedingungen - wenngleich weit weg von einer Naturkatastrophe - zwei Runden hinter dem Safety Car gefahren wurden, um zumindest formal ein "Rennen" zu bestreiten.

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