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EU-Kommission fordert Ende des Verbrennungsmotors bis 2035

"Fit for 55" - so heißt das Gesetzespaket, mit dem die EU-Kommission dem Klimawandel begegnen will. Vor allem wird sich die Autoindustrie umstellen müssen. Brüssel will, dass ab 2035 in der EU nur noch emissionsfreie Autos zugelassen werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die EU-Kommission hat sich für ein Verkaufsverbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 ausgesprochen. Bis dahin soll die gesamte Neuwagenflotte in der EU keine Treibhausgase mehr ausstoßen, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Dies können nach derzeitigem Stand der Technik nur reine E-Autos leisten.

Strengere Vorgaben für Autobauer

Auch das Zwischenziel auf dem Weg hin zur Treibhausgasneutralität der Neuwagenflotte hebt die Kommission an: Nach derzeitigen EU-Vorgaben darf die Fahrzeugflotte eines Konzerns im Schnitt nur noch 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstoßen, bis 2025 soll es bislang eine Verringerung um weitere 15 Prozent und bis 2030 um 37,5 Prozent geben. Dem neuen Vorschlag der EU-Kommission zufolge soll der Wert für Autos bis 2030 nun um 55 Prozent und für Lieferwagen um 50 Prozent sinken.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte der "Süddeutschen Zeitung" gesagt, ein Zeitrahmen sei wichtig, um Planungssicherheit für die Hersteller zu gewährleisten. "Wie sie ihre Produktion verändern, bleibt den Herstellern aber selbst überlassen", betonte die Politikerin. "Die wissen am besten, wie man neue Autos oder neue Kraftstoffe entwickelt."

  • Zum Artikel "Sind deutsche Autobauer fit für Brüssels Klima-Pläne?"

Ausbau der Lade-Infrastruktur

Nach Kommissionsangaben soll zugleich der Ausbau der Lade-Infrastruktur vorangetrieben werden. Bis Ende vergangenen Jahres gab es demnach rund 260.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union - mehr als zwei Drittel davon allein in den drei Ländern Niederlande, Frankreich und Deutschland. Ziel ist nun, dass es zumindest entlang der wichtigsten Straßen im Abstand von 60 Kilometern Ladepunkte gibt.

Verband warnte vor Enddatum für Verbrennungsmotoren

Die Autoindustrie hat unter dem Druck immer schärferer Grenzwerte den Umbruch zur Elektromobilität schon lange in Angriff genommen. Zuletzt hatten sich fast alle Hersteller höhere Absatzziele für neue reine batterielektrische Modelle gesetzt, einige von ihnen auch das Ende von Benzin- und Dieselmotoren in ähnlichem Zeitrahmen wie dem von der EU-Exekutive angestrebten in Aussicht gestellt. Der Verband der Automobilindustrie, der auch Autozulieferer vertritt, hatte indes vor einem Enddatum für Verbrennungsmotoren gewarnt.

EU-Klimaschutzinitiative "Fit for 55"

Die neuen EU-Regeln für die Autoindustrie sind Teil des Gesetzespakets "Fit for 55" der EU-Kommission. Die EU will, dass bis 2030 mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgase im Vergleich zu 1990 ausgestoßen werden. Bis 2050 sollen in der Union dann netto keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr ausgestoßen werden.

Auch auf Luftverkehr und Schifffahrt kommen schärfere Klimaschutzvorschriften zu. Die EU-Kommission schlug vor, die Zügel für Airlines im CO2-Emissionshandel anzuziehen, indem die kostenlosen Verschmutzungsrechte mit der Zeit wegfallen. Die Schifffahrt soll erstmals zum Emissionshandel verpflichtet werden. Kerosin soll zunehmend nachhaltiger, CO2-freier Kraftstoff beigemischt werden und künftig besteuert werden. Auch der CO2-Gehalt der Kraftstoffe für Schiffe soll sinken.

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