RKI glaubt nicht mehr an Herdenimmunität
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Sven Hoppe

RKI glaubt nicht mehr an Herdenimmunität

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

RKI glaubt nicht mehr an Herdenimmunität

Das Robert Koch-Institut geht von einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionszahlen im Herbst und Winter aus. Deshalb empfiehlt das RKI, jetzt schon vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. An das Erreichen einer Herdenimmunität glaubt man nicht mehr.

Sie steigt wieder, die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz. Seit Anfang Juli gehen die Corona-Infektionszahlen nach oben. Noch bewegen sie sich auf niedrigem Niveau, doch das Robert Koch-Institut (RKI) erwartet, dass die Lage sich im Herbst und Winter wieder verschärfen wird.

RKI gibt Handlungsempfehlungen

Um dem erwarteten Anstieg zu begegnen, fordert das RKI schon jetzt vorbeugende Maßnahmen in verschiedenen Bereichen zu ergreifen. In einem Strategiepapier, das am Donnerstag veröffentlich wurde, dringt das Institut darauf, die Bevölkerung "frühzeitig" darüber zu informieren, "dass es im Winter wieder zu einer starken Belastung des Gesundheitswesens" kommen könnte. Das RKI rechnet demnach "möglicherweise auch mit einer regionalen oder lokalen Überlastung".

Um die Belastungen für das Gesundheitswesen klein zu halten, gibt das Robert Koch-Institut Handlungsempfehlungen. Eine "erfolgreiche Impfkampagne" und "klassische Infektionsschutzmaßnahmen der Gesundheitsämter" sieht das RKI als Voraussetzung dafür, um die Zahl der Todesfälle und schwerer Krankheitsverläufe gering zu halten. Die Maßnahmen müssten gezielt eingesetzt werden.

  • Zum Artikel "Impffortschritt in Bayern stockt offenbar weiter"

Herdenimmunität "nicht realistisch"

Anders als noch vor einigen Monaten, glaubt man bei RKI nicht mehr daran, dass eine Herdenimmunität erreicht werden kann. Diese Vorstellung, "im Sinne einer Elimination – also ein weitgehendes Zurückdrängen oder Ausrotten – sei nicht realistisch", heißt es in dem Papier.

Die Grundregeln im Kampf gegen die Verbreitung des Virus – Abstand, Hygiene, Maske, Lüften – sollten weiterhin beherzigt werden, fordert das RKI schon länger. Auch Home-Office und Teilnehmerbegrenzungen bei Veranstaltungen hält man für sinnvoll, um "infektiöse Kontakte" weiterhin reduzieren zu können.

mit Material von dpa

"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!