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Corona: Die Ereignisse vom 22. Juni bis 28. Juni 2020

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 22. Juni bis 28. Juni 2020.

ALLE AKTUELLEN ENTWICKLUNGEN FINDEN SIE HIER IM CORONA-TICKER

Sonntag, 28. Juni

21.00 Uhr: Brinkhaus: "Den großen Hammer rausholen"

Arbeitsbedingungen in der Fleischbranche unterhalb der Minimalstandards sind nicht neu. Durch den Corona-Ausbruch beim Gütersloher Fabrikanten Tönnies rückt die Dringlichkeit zur Lösung des Problems allerdings immer mehr ins öffentliche Bewusstsein. Parteiübergreifend werden die Arbeits- und Produktionsbedingungen scharf kritisiert, die Bundesregierung plant, Werkverträge mit Subunternehmern zu verbieten.

Ein solches Verbot sei überfällig, sagt Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus im "Bericht aus Berlin". In der Vergangenheit sei "viel gemacht worden", sagt Brinkhaus und verweist auf den Mindestlohn oder das Gesetz zur Sicherung der Arbeitnehmerrechte in der Fleischindustrie. Doch die Arbeitgeber hätten "jedes Schlupfloch genutzt". Der Politik bleibe nur, den "großen Hammer rauszuholen". Es komme darauf an, die umstrittenen Werkverträge zu verbieten.

19.30 Nobelpreisträger Yunus startet Aufruf für freien Corona-Impfstoff

Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus und mehr als 100 weitere namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Kunst setzen sich für die kostenlose Verteilung von Impfstoffen gegen das Corona-Virus weltweit und für alle Menschen ein. In einem am Sonntag gestarteten Aufruf werben sie dafür, dass Impfstoffe gegen das Sars-CoV-2-Virus als "globales, öffentliches Gut" (Global Common Good) angesehen und damit allen zur Verfügung stehen werden. Sie appellieren zugleich an die kollektive Verantwortung für alle schutzbedürftigen Menschen ohne jegliche Diskriminierung.

19.00 Uhr: Weltweit mehr als zehn Millionen Infizierte

Die bestätigte Zahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus ist weltweit auf über zehn Millionen gestiegen. Den traurigen Meilenstein verzeichnete die Johns-Hopkins-Universität am Sonntag, nachdem unter anderem Indien und Russland Tausende neue Fälle gemeldet hatten. Spitzenreiter sind die USA mit mehr als 2,5 Millionen Infizierten und mehr als 125 000 Toten. Weltweit sind fast eine halbe Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben.

15.15 Uhr: USA - Zehntausende neu gemeldete Infektionen am Wochenende

Angesichts einer rasanten Ausbreitung der Corona-Pandemie in den südlichen Bundesstaaten sind in den USA am Wochenende rund 88.000 Neuinfektionen gemeldet worden. Am Samstag wurden 42.600 Neuinfektionen gemeldet, wie es aus Daten der Universität Johns Hopkins hervorgeht. Am Vortag hatten US-Behörden demnach 45.255 bestätigte Neuinfektionen gemeldet - die bislang größte Zunahme innerhalb eines Tages seit Beginn der Pandemie.

Der Anstieg war getrieben von einer rasanten Zunahme der bestätigten Infektionen in südlichen Bundesstaaten wie Florida, Texas, Kalifornien und Arizona. In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es inzwischen 2,5 Millionen bekannte Infektionen mit SARS-CoV-2. Mehr als 125.000 Menschen sind nach einer Infektion bereits gestorben.

14.30 Uhr: Grüne und Linke fordern längeren Schutz von Mietern vor Kündigung

Angesichts der Ende Juni auslaufenden Erleichterungen für Mieter, Verbraucher und Darlehensnehmer im Zuge der Corona-Krise fordern Grüne und Linke eine Verlängerung bis Ende September. "Die Krise ist nicht vorbei. Mieterinnen und Mieter brauchen jetzt die Sicherheit, ihre Wohnung nicht in den nächsten Monaten zu verlieren", sagte Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende und mietenpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Sie kündigte an, in der kommenden Sitzungswoche eine entsprechenden Antrag in den Bundestag einzubringen.

Bundesrat und Bundestag hatten im März mehrere Gesetze auf den Weg gebracht, um die sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie abzumildern. So sind Mieterinnen und Mieter vor Kündigungen geschützt, falls sie aufgrund der Krise in Zahlungsrückstand geraten. Bei Energie-, Wasser- oder Telefonrechnungen sowie Verbraucherdarlehen gelten ähnliche Regelungen.

Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) will die Ende Juni auslaufenden Erleichterungen Zeitungsberichten zufolge per Verordnung verlängern. Dagegen hätten jedoch sämtliche Ministerien von CDU und CSU Einwände geltend gemacht.

13.45 Uhr: Spahn warnt - Coronatest nur "Momentaufnahme"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für die Ausweitung von Corona-Tests in Deutschland ausgesprochen, warnt aber vor einer Überbewertung der Ergebnisse. "Umfangreiches Testen ist sinnvoll, insbesondere um regionale Ausbrüche schnell einzudämmen. Dazu haben wir das Testkonzept des Bundes bereits vor Wochen angepasst", sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur. Zusätzliche Testangebote durch die Länder könnten das ergänzen. "Allerdings ist ein Test immer nur eine Momentaufnahme. Er darf nicht in falscher Sicherheit wiegen."

Die bayerische Staatsregierung hatte zuvor angekündigt, dass sich dort künftig jeder kostenlos auf das Coronavirus testen lassen kann, unabhängig davon, ob er Symptome hat oder einem besonderen Risiko ausgesetzt ist.

12.52 Uhr: Ensemble des Staatstheaters Nürnberg muss in Quarantäne

Seit dem 15. Juni erst können Theater in Bayern wieder vorsichtig den Spielbetrieb aufnehmen. Nun schickt das Staatstheater Nürnberg sein gesammeltes Schauspiel-Ensemble in Quarantäne. Der Grund: In der Familie eines Ensemble-Mitgliedes ist es zu einer Corona-Infektion gekommen. Das teilte das Staatstheater am Wochenende mit. Auch wenn es keine offizielle Anordnung des Gesundheitsamtes gebe, sei ein Großteil des Ensembles gebeten worden, "sich präventiv in häusliche Quarantäne zu begeben und die Räume des Staatstheaters vorerst nicht mehr zu betreten". Eine für diesen Montag geplante Premiere fällt aus.

12.05 Uhr: Joachim Gauck: Einschränkungen nicht zu wichtig nehmen

Altbundespräsident Joachim Gauck hat die Menschen in Deutschland aufgerufen, den Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise nicht zu viel Gewicht beizumessen. "Je besser es den Menschen geht, desto größer werden natürlich auch ihre Erwartungen", so der parteilose Politiker im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Als 80-Jähriger wisse er "von noch bedrohlicheren Lebenskrisen, von wirklicher Unfreiheit und von noch größerer wirtschaftlicher Not", so der ehemalige DDR-Bürgerrechtler und evangelische Theologe, der von 2012 bis 2017 Bundespräsident war.

11.05 Uhr: Chinesische Firma: Testerfolge mit möglichem Impfstoff

Die chinesische Firma China National Biotec Group (CNBG) vermeldet positive Testergebnisse mit einem potentiellen Corona-Impfstoff. Die Probanden hätten nach der Impfung mit dem Medikament hochgradige Antikörper gebildet, schreibt das Unternehmen auf der Social Media Plattform WeChat. Insgesamt nahmen 1.120 Testpersonen an der klinischen Studie teil. Bislang gibt es nach wie vor keinen Impfstoff gegen das Coronavirus.

10.57 Uhr: Weltweit bald zehn Millionen Corona-Infizierte

Weltweit nähert sich Zahl der Corona-Infektionen der Marke von zehn Millionen an, das geht aus Berechnungen der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben sind summiert sich bereits fast auf 500.000. Allerdings haben sich demnach auch mehr als fünf Millionen Menschen von der Infektion mit Sars-CoV-2 wieder erholt. Allein in den USA gibt es seit Samstag insgesamt über 2,5 Millionen Infizierte. Seit Donnerstag verzeichnete die Johns-Hopkins-Universität für die USA einmal über 40.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden und einmal sogar über 45.000 Neuinfektionen.

10.15 Uhr: Verstoß gegen Corona-Maßnahmen: Polizei löst Abifeier auf

Zweimal musste die Münchner Polizei im Stadtteil Berg am Laim in der Nacht von Freitag auf Samstag ausrücken, um eine Abifeier aufzulösen, deren Gäste gegen die Infektionsschutz-Auflagen verstießen. Zu dem Polizeieinsatz kam es zunächst, weil Anwohner sich über Lärmbelästigung beschwerten. Die rund 100 Jugendlichen hatten für ihre Feier ein Drei-Zimmer-Apartment angemietet. Die Beamten lösten die Feier gegen Mitternacht auf. In Bayern sind seit dem 22. Juni bei Veranstaltungen in Innenräumen bis zu 50 Personen erlaubt, im Freien dürfen es sogar maximal 100 sein.

9.27 Uhr: NRW führt Pflicht-Tests in der Fleischindustrie ein

Arbeiter in der Fleischindustrie in Nordrhein-Westfalen sollen darauf verpflichtet werden, sich zweimal wöchentlich auf Sars-CoV-2 testen zu lassen. Das geht laut Evangelischem Pressedienst (epd) aus einer Allgemeinverfügung des Landesarbeitsministeriums hervor. Die regelmäßigen Tests sollen ab 1. Juli für alle Mitarbeiter von Schlachthöfen, Zerlegebetrieben und überwiegend fleischverarbeitenden Betrieben mit mehr als 100 Beschäftigten gelten, unabhängig davon ob die Mitarbeiter direkt bei dem Unternehmen angestellt oder über Werkverträge beschäftigt sind. Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh waren mehr als 1.550 Beschäftigte positiv auf das Virus getestet worden.

8.22 Uhr: Corona verursacht Boom bei Wohnmobilvermietungen

Die Corona-Pandemie und die Angst vor Ansteckung lassen die Nachfrage nach Wohnmobilen in die Höhe schnellen. Nach einem Totaleinbruch der Vermieterbranche rund um Ostern, habe die Zahl der Buchungen im Mai und Juni deutlich zugenommen, bestätigt Thomas Kretschmer vom Verbund unabhängiger Wohnmobilvermieter im bayerischen Staffelbach. Auch andere Vermieterverbände bestätigen den Wachstums-Trend. Teilweise verzeichnen die Unternehmen einen Zuwachs an Buchungen um bis zu 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

7.53 Uhr: Spanier demonstrieren für Neustart nach Corona-Krise

In rund 60 Städten in Spanien haben gestern tausende Menschen für wirtschaftlichen Wiederaufbau und mehr soziale Gerechtigkeit nach der Corona-Krise demonstriert. "Wir brauchen eine nationale Verständigung darauf, dass die Pandemie nicht politisch ausgeschlachtet wird", sagte der Chef der Gewerkschaft UGT, Pepe Álvarez, der Nachrichtenagentur AFP, am Rande der Demonstration in Madrid. Die Gewerkschaften hatten den Protest initiiert. Der lange Lockdown hat wirtschaftlich schwere Folgen für das Land: Im März stieg die Arbeitslosenrate auf 14,4 Prozent, bis Ende des Jahres könnte sie sich nach Angaben der Regierung sogar auf 19 Prozent erhöhen.

7.15 Uhr: 256 bestätigte Neuinfektionen seit gestern in Deutschland

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet seit gestern 256 neue Corona-Infektionen. Die Gesamtzahl der Corona-Fälle klettert damit in Deutschland auf 193.499. 8.957 mit dem Virus infizierte Menschen starben. Das sind drei Personen mehr im Vergleich zum Vortag. Dem gegenüber stehen 200 neu Genesene. Insgesamt haben nach Schätzung des RKI etwa 177.700 Menschen die Infektion mit Sars-CoV-2 überstanden. Die Reproduktionszahl des Virus liegt aktuell bei 0,62. Das bedeutet, dass ein Corona-Infizierter im Mittel weniger als eine weitere Person ansteckt.

6.58: Melanie Huml: Bayern will Corona-Tests "massiv ausweiten"

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hat eine "Corona-Testoffensive" angekündigt: Jeder im Freistaat solle sich auch unabhängig von Symptomen auf das Virus prüfen lassen können. So hofft die Ministerin, sowohl eine weitere Ausbreitung zu verhindern als auch den Bürgern neue Corona-Maßnahmen zu ersparen. "Allen Bürgerinnen und Bürgern Bayerns wird deshalb zeitnah angeboten, sich bei einem niedergelassenen Vertragsarzt auch ohne Symptome testen zu lassen", so Huml. Tests von Personen mit entsprechenden Symptomen würden allerdings vorrangig behandelt. Der Freistaat will laut Nachrichtenagentur dpa die Kosten für die Tests übernehmen, sofern niemand anders dafür aufkomme. Ein weiterer Schwerpunkt der Testoffensive: 33 ausgewählte Fleischbetriebe, darunter neun Schlachthöfe, zwölf Zerlegebetriebe und zwölf Betriebe, die Fleisch- oder Wurstwaren herstellen. "Dabei wollen wir auch herausfinden, ob die hohe körperliche Belastung oder die Arbeit bei ungünstigen Klimabedingungen mögliche weitere Risikofaktoren für eine Corona-Infektion darstellen", so Huml.

Samstag, 27. Juni

22.45 Uhr: 300 Gäste eines Clubs in der Schweiz müssen in Quarantäne

In der Schweiz müssen 300 Menschen nach dem Besuch eines Clubs vorsorglich in eine zehntägige Quarantäne. Mehrere Gäste des Betriebs in Zürichs waren zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich am Samstagabend mitteilte. Der Clubbetreiber konnte den Behörden eine Liste mit den Kontaktdaten der Besucher des Clubs vom Abend des 21. Juni aushändigen.

21.20 Uhr: Spanien verlängert Verbot für Kreuzfahrtschiffe bis Krisenende

Die spanische Regierung verlängert das Einreiseverbot für Kreuzfahrttouristen. Wie aus einem entsprechenden Gesetzblatt hervorgeht, soll das Anlegen der Touristenschiffe erst nach der Corona-Krise wieder erlaubt werden. Mit der Maßnahme soll eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden. Die spanische Regierung öffnet derzeit das Land wieder für Touristen, die im Hotel übernachten. Spanien erzielt gut zwölf Prozent seiner Wirtschaftsleistung mit Urlaubern.

21.08 Uhr: Kretschmanns Facebook-Seite vom Netz genommen

Nach einem massiven Angriff durch Verschwörungsideologen auf die Facebook-Seite des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) hat das Staatsministerium die Seite vorübergehend vom Netz genommen. Nach der Veröffentlichung von Kretschmanns jüngstem Podcast am Freitagabend sei die Seite ununterbrochen angegriffen worden, teilte sein Ministerium am Samstag mit. Ein normaler Betrieb der Seite sei nicht mehr möglich gewesen. Im Sekundentakt wurden demnach "zahlreiche Falschaussagen, Verschwörungserzählungen, Drohungen, Beleidigungen und andere strafrechtlich relevante Inhalte" gepostet. An einer sachlichen Diskussion sei keiner der Störer interessiert gewesen, erklärte das Staatsministerium. Vielmehr hätten sie auch andere Nutzerinnen und Nutzer massiv attackiert.

20.14 Uhr: Corona-Spendenmarathon sammelt 6,15 Milliarden Euro

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind beim internationalen Spendenmarathon Hilfszusagen von insgesamt 6,15 Milliarden Euro gegeben worden. Das teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. Deutschland versprach 383 Millionen Euro. Insgesamt nahmen 40 Regierungen an dem virtuellen Gipfel teil. Mit dem Milliardenbetrag soll unter anderem die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Lungenkrankheit Covid-19 vorangetrieben werden.

17.39 Uhr: Bisher 9 Corona-Nachweise bei Tests in Bevölkerung im Kreis Gütersloh

Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Tönnies-Werk Rheda-Wiedenbrück sind im Kreis Gütersloh bisher bei rund 4.100 Tests in der Allgemeinbevölkerung neun Infektionen nachgewiesen worden. Diese Zahlen nannte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) nach dem Besuch eines Testzentrums in Gütersloh am Samstag. Im Interview mit dem Nachrichtensender NTV sagte Laumann: "Das ist eine sehr niedrige Infektionsrate." Gleichzeitig betonte er aber auch: "Ich will das jetzt überhaupt nicht bewerten." Laumann geht in den kommenden Tagen von weiteren Tausenden Testergebnissen aus, aufgrund derer dann eine Entscheidung zu den Einschränkungen in der Region getroffen werden solle.

16.06 Uhr: Deutschland sagt weitere 383 Millionen für Kampf gegen Corona zu

Zur globalen Bewältigung der Corona-Pandemie will Deutschland zusätzlich 383 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Das kündigte Bundeskanzlerin Merkel in ihrer Videobotschaft zur virtuellen Geberkonferenz "Global Goal – Unite for Our Future" an. Impfstoffe, Tests und Medikamente müssten weltweit verfügbar, bezahlbar und zugänglich sein, so Merkel.

Bereits am 4. Mai hatte die Kanzlerin als deutschen Beitrag 525 Millionen Euro für die Impfstoffallianz CEPI, die Globale Impfallianz GAVI, die Weltgesundheitsorganisation WHO und verschiedene Produktentwicklungspartnerschaften zugesagt. Mit den zusätzlichen 383 Millionen Euro werde Deutschland den Krisenreaktionsmechanismus des Globalen Fonds (150 Millionen Euro) und das "Resilience and Relief Response Network" von Global Citizen (233 Millionen Euro) unterstützen, teilte die Bundesregierung mit.

15.26 Uhr: EU sagt weitere 4,9 Milliarden Euro für Kampf gegen Corona zu

Die EU hat zum Auftakt einer virtuellen Geberkonferenz zur Corona-Pandemie weitere 4,9 Milliarden Euro zugesagt. Das Geld solle eingesetzt werden, um besonders verwundbare Länder zu unterstützen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag. Jeder Mensch auf der Welt müsse Zugang zu Tests, Behandlungen und Impfstoffen bekommen - egal wo er lebe, wo er herkomme oder wie er aussehe.

15.21 Uhr: Abstandsregeln: Regensburger Bismarckplatz kurzfristig gesperrt

In Regensburg musste gestern der besonders stark von Nachtschwärmern frequentierte Bismarckplatz vorübergehend gesperrt werden, weil die Abstände nicht mehr eingehalten werden konnten. Im Laufe des Abends füllten sich die Altstadtstraßen, Gassen und Plätze und auch die Grünanlagen an der Donau.

Wie schon vor zwei Wochen wurde es vor allem am Bismarckplatz vor dem Stadttheater derart voll, dass die Polizei die Zugänge zum Platz nach 23 Uhr für eine Stunde sperren musste. Eingreifen mussten Polizei und Ordnungskräfte auch auf der Jahninsel, weil es dort am späteren Abend immer voller wurde. Mit steigendem Alkoholpegel hätten einige Besucher nicht mehr auf die Sicherheitsabstände geachtet.

13.20 Uhr: Kapazitätsgrenze an Stränden in Scharbeutz und Haffkrug erreicht

Das Sommerwetter hat in der Corona-Krise bereits am Samstagmittag zu viele Touristen in die Urlaubsorte Scharbeutz und Haffkrug an der Ostsee gezogen. Die Kapazitätsgrenze für Parkplätze und Strand sei erreicht, teilte die Scharbeutzer Bürgermeisterin Bettina Schäfer in einem Facebook-Post mit. "Anreisende Gäste werden nur noch durch unsere Orte durchgeleitet." Anwohner und der öffentliche Nahverkehr hätten freie Fahrt, auch Gäste zu Ferienwohnungen und Hotels. Man solle seine Buchungsbestätigung bereithalten, so Schäfer.

13.17 Uhr: EU soll Einreise-Liste bald fertig haben - USA wohl nicht darauf

Die Europäische Union arbeitet an den letzten Zügen einer Liste mit Drittstaaten, aus denen sie Einreisen wieder erlauben will. Man sei kurz vor der Fertigstellung, bestätigten EU-Diplomaten am Samstag. Es gehe etwa um die genauen Kriterien für die Drittstaaten, um auf die Liste zu kommen - beispielsweise, wie der Coronavirus-Ausbruch vor Ort gehandhabt wird und ob es dort ein Einreiseverbot für EU-Bürgerinnen und Bürger gibt. US-Amerikanerinnen und Amerikaner werden wegen der Zahl der Corona-Fälle in den Vereinigten Staaten vorerst wohl nicht auf der Liste stehen.

Die Zahl der Neuinfektionen in den USA erreichte am Freitag den traurigen Rekord von 45.300 innerhalb von 24 Stunden. Präsident Donald Trump entschied im März per Dekret, dass Europäer zunächst nicht mehr ins Land dürfen.

13.15 Uhr: Weber gegen verschärften Klimaschutz "im Blindflug"

Die Christdemokraten im Europaparlament treten beim Klimaschutz in der Corona-Krise auf die Bremse. "Wir müssen die Industrie stabilisieren, bevor wir sie in eine klimaneutrale Zukunft führen", sagte Fraktionschef Manfred Weber (CSU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

"Unsere erste Aufgabe ist eine Bewertung, was zusätzliche Auflagen für unsere Unternehmen bedeuten. Erst danach sind neue Regelungen zum Klimaschutz denkbar." Den Green Deal - das Programm der EU-Kommission für ein klimaneutrales Europa bis 2050 - jetzt einfach umzusetzen, wäre «Gesetzgebung im Blindflug», meinte Weber. Die europäische Wirtschaft befinde sich im freien Fall.

Grünen-Chefin Annalena Baerbock kritisierte Webers Vorstoß als "unverantwortlich". "Es ist brandgefährlich, wenn wir mitten in einer Krise die Augen vor der nächsten Krise verschließen", sagte Baerbock den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

13.13 Uhr: Ägypten bittet Frauen um Aufschub von Schwangerschaften

Frauen in Ägypten sollen mit Schwangerschaften warten, um mögliche zusätzliche Risiken durch das Coronavirus zu vermeiden. Dazu ruft das Gesundheitsministerium laut Bericht der Onlinezeitung "Egypt Today" auf. Die Begründung: Schwangerschaften wirkten sich auf das Immunsystem von Frauen aus, die dadurch größerer Infektionsgefahr ausgesetzt seien. Ferner könne Covid-19 zu Blutgerinnung führen und damit auf die Versorgung des Fötus über die Placenta einwirken.

Ägypten verzeichnete laut Medien bis Freitag 62.755 bestätigte Corona-Fälle. 2.620 Menschen starben an dem Virus, rund 16.800 erholten sich.

13.08 Uhr: Proteste und Klagen in Südafrika gegen "Tabak-Lockdown"

Auch Südafrika befindet sich derzeit im Corona-Lockdown. Doch eine besondere Maßnahme, die die Regierung mit dem Infektionsschutz begründet, sorgt für anhaltende Proteste und nun auch für Klagen: Für Zigaretten herrscht seit Beginn der Corona-Pandemie im März ein allgemeines Verkaufsverbot. Man wolle die Gesundheit der Bevölkerung schützen, so die Behörden. Der Verband von Zigarettenherstellern, Fair Trade Independent Tobacco Association, mahnt indes, Rauchen mache süchtig und müsse deswegen als systemrelevant anerkannt werden. Das Hohe Gericht in der Hauptstadt Pretoria hat eine Klage des Herstellerverbandes gegen das Verbot allerdings zuletzt abgelehnt. Der Tabak-Konzern British American Tobacco klagt wegen des Verkaufsverbots ebenfalls gegen die südafrikanische Regierung.

12.59 Uhr: Türkei verhängt Ausgangssperre wegen Uni-Prüfungen

In der Türkei gilt heute und morgen im ganzen Land circa zwischen 9.30 Uhr und 15.00 Uhr Ortszeit eine Ausgangssperre. Der Grund: Wegen der zentralen Aufnahmeprüfungen an den Universitäten des Landes werden rund 2,4 Millionen angehende Studenten mit ihren Familien zwischen den Unigebäuden und ihrem Wohnort unterwegs sein. Um das Infektionsrisiko durch das erhöhte Fußgänger- und Fahrgastaufkommen im ÖPNV zu minimieren, hat die Regierung den allgemeinen Lockdown verhängt. Angehörige dürfen die Prüflinge zwar begleiten, aber das Unigelände nicht betreten. Für die Prüflinge gilt Maskenpflicht, beim Betreten der Universitäten wird Desinfektionsmittel ausgegeben. In der vergangenen Woche hatte die Regierung schon einmal einen Lockdown verhängt, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Damals ging es um 1,6 Millionen Schüler, die unterwegs zu ihren Aufnahmeprüfungen waren.

12.56 Uhr: Ersatz-Pride: Demo in Berlin gestartet

Trotz des abgesagten Christopher Street Days (CSD) in der Hauptstadt am 25. Juli ist am Samstagmittag in Berlin ein Demonstrationszug von Hunderten Schwulen, Lesben und Transsexuellen gestartet. Unter dem Motto "Pride Berlin: Save our Community, Save our Pride“ wurden mehr als 1.000 Teilnehmer erwartet. Die offizielle CSD-Parade mit Zehntausenden Demonstranten, diversen Partywagen und Hunderttausenden Zuschauern war wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden.

Bevor sich die Demo in Marsch setzte, mahnten die Veranstalter, die Corona-Auflagen wie das Abstandsgebot von eineinhalb Metern und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zu beachten. Im Großen und Ganzen beherzigten die Teilnehmer den Appell. Einige führten Regenbogenfahnen mit sich, und auf einem Transparent war zu lesen: "No freedom until we are all equal" (Keine Freiheit, bis wir alle gleich sind).

"Save our community, save our pride. Stoppt sexuelle Apartheid", forderten die Pride-Organisatoren per Facebook im Internet. Im Mittelpunkt der Forderungen steht demnach die Situation der Schwulen, Lesben und Transsexuellen in Polen, Russland und der Ukraine sowie "die dramatische Lage der Berliner Szene/Community“.

Mit den Christopher Street Days wird jedes Jahr an Ereignisse Ende Juni 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals in Manhattan die Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street und lösten einen mehrtägigen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen gegen die Willkür aus.

12.10 Uhr: Ägypten lockert Lockdown-Bestimmungen

Über drei Monate dauert der Corona-Lockdown in Ägypten nun schon an. Jetzt hat die Regierung eine Lockerung der Infektionsschutzmaßnahmen angekündigt: Cafés, Clubs, Theater und Fitnessstudios dürfen ab sofort wieder öffnen, aber nur mit Einschränkungen: Nur 25 Prozent der Sitzplätze dürfen für Gäste zur Verfügung stehen, Shishas (Wasserpfeifen) sind aus Hygienegründen verboten. Auch Moscheen und Kirchen sind der Öffentlichkeit wieder zugänglich. Allerdings soll es weiterhin keine Freitagsgebete oder Gottesdienste geben, wie Ministerpräsident Mustafa Madbuli mitteilt.

11.55 Uhr: Bayern-SPD fragt nach Folgen der Grenzschließungen

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) schließt nicht aus, dass einzelne Grenzen in Europa bei einem drastischen Anstieg der Corona-Infektionen erneut geschlossen werden könnten, allerdings nicht ohne gesamteuropäische Abstimmung. "Es ist nicht auszuschließen, dass man Grenzen wieder dicht machen muss, wenn das Infektionsgeschehen in einer bestimmten Region der EU deutlich höher ist als in einer anderen", so der SPD-Politiker im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Inzwischen sind fast alle innereuropäischen Grenzen und Grenzen im grenzkontrollfreien Schengen-Raum wieder geöffnet. Lediglich Norwegen und Finnland wollen mit der Grenzöffnung bis Mitte Juli warten.

Unterdes will die bayerische Landtags-SPD die Auswirkungen von Grenzschließungen in der Corona-Krise mit einer Studie überprüfen lassen. Diese soll Aufschluss darüber geben, welche Folgen das Schließen der Grenzen zu Österreich und Tschechien für die bayerische Volkswirtschaft und den Handel hatte sowie für Tourismus und Verkehr. "Die Aufhebung der Schengen-Freizügigkeit über mehrere Monate war ein sehr weitreichender Eingriff in die Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger", so der europapolitische Sprecher Markus Rinderspacher in einer Mitteilung. "Wir sind gut beraten, wenn wir die Grenzschließungen wissenschaftlich überprüfen, um für die Zukunft die richtigen Rückschlüsse daraus zu ziehen."

11.15 Uhr: Menschenrechtler klagen: Turkmenistan verheimlicht Corona

Die zentralasiatische Republik Turkmenistan verheimliche ihren Bürgern die Bedrohung durch die Corona-Pandemie, so Menschenrechtsexperten der Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch (HRW). Damit gefährde die Regierung in dem autoritär geführten Staat an der Grenze zum Iran Menschenleben. Nach offiziellen Angaben gibt es in der Ex-Sowjetrepublik, die ähnlich abgeschottet ist wie Nordkorea, keinen einzigen Fall der Lungenkrankheit Covid-19. Die Menschenrechtsaktivisten von HRW haben allerdings zahlreiche Hinweise gesammelt, die belegen sollen, dass die Regierung das tatsächliche Infektionsgeschehen vor Ort systematisch verschweige, so zum Beispiel eine Häufung von Todesfällen unter Ärzten. Die US-Botschaft in der turkemischen Hauptstadt Hauptstadt Aschgabat berichtet auf ihrer Webseite regelmäßig über das Infektionsgeschehen im Land. Das turkmenische Außenministerium wirft den US-Diplomaten vor, Falschnachrichten zu verbreiten. Unabhängige Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO werden nicht ins Land gelassen.

10.50 Uhr: Angela Merkel warnt vor zu viel Sorglosigkeit

Angesichts des Auftauchens mehrere neuer Corona-Hotspots zum Beispiel in Fleischverarbeitungsbetrieben warnt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrem wöchentlichen Video-Podcast vor zu viel Sorglosigkeit im Bezug auf die Pandemie: "Nehmen Sie es ernst, denn es ist ernst - und die vom Virus ausgehende Gefahr ist weiterhin ernst." Mindestabstand, Mund-Nasen-Schutz und Händewaschen - die Bürger sollten diese grundsätzlichen Schutzmaßnahmen auf jeden Fall beibehalten, so Merkel. Zugleich wirbt sie für die Nutzung der Corona-Warn-App. Im Bezug auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft, die am 1. Juli beginnt, zeigt sich die Kanzlerin kämpferisch: Die Eindämmung der Pandemie habe höchste Priorität. EU-Ratspräsident Charles Michel sichert Merkel volle Unterstützung dabei zu, einen neuen EU-Haushalt aufzustellen und Aufbaumaßnahmen für die europäische Wirtschaft zu verabschieden.

9.55 Uhr: Kulturstaatsministerin will Nachtclubs in Corona-Krise retten

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will die Clubszene in Deutschland in der Corona-Krise vor dem Aussterben bewahren. "Corona hat die Clubs hart getroffen. Sie waren die ersten, die schließen mussten, und sie werden voraussichtlich erst sehr spät wieder öffnen können. Deshalb müssen wir reagieren, um ein Clubsterben zu verhindern", sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag).

Die CDU-Politikerin kündigte an, dass das geplante Konjunkturprogramm "Neustart Kultur" unter anderem 150 Millionen Euro für die überwiegend privatwirtschaftlich organisierte Musikkultur enthalte. Ein Teil dieses Geldes solle den Clubs zugute kommen, so Grütters. Auch die Länder seien gegenüber den Clubbetreibern in der Pflicht, so Grütters weiter: "Denn wir brauchen die Clubs, sie sind nicht nur touristisch und wirtschaftlich für unsere Städte wichtig, sondern sie sind ein bedeutendes Charakteristikum unserer Kulturlandschaft in Deutschland."

9.36 Uhr: Krankenkasse: niedrigster Krankenstand für Mai seit zehn Jahren

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat im vergangenen Monat die wenigsten Krankmeldungen für den Monat Mai seit zehn Jahren registriert. Einer Auswertung des Unternehmens zufolge lag der Anteil krankgeschriebener Beschäftigter bei 3,35 Prozent, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Zuvor hatte der Krankenstand im März mit 6,88 Prozent noch den höchsten Wert seit 20 Jahren erreicht. Das Unternehmen begründet den starken Rückgang unter anderem mit Corona-bedingten Veränderungen: verbesserte Hygienemaßnahmen, mehr Homeoffice, weniger Sport-, Schul- und Wegeunfälle, aber auch Faktoren wie eine unsicherere Arbeitsmarktsituation.

9.11 Uhr: ÖDP: mittels Bürgerbegehren Corona-Maßnahmen prüfen

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) will per Volksbegehren erwirken, dass die Corona-Bestimmungen der bayerischen Staatsregierung durch eine Enquetekommission unter Bürgerbeteiligung im Landtag überprüft werden. Noch bis 31. Juli können Bürger dieses Vorhaben mit ihrer Unterschrift unterstützen - auch online. Statt einer Enquetekommission aus Landtagsabgeordneten unterschiedlicher Parteien fordert die ÖDP ein Losverfahren: So sollen 60 interessierte Bürger gefunden werden, die als Mitglieder der Kommission die Corona-Maßnahmen überprüfen. Ein Bürgerrat sei ein transparentes demokratisches Instrument, das ohne Lobbyinteressen agiere, so die Begründung der Partei.

8.40 Uhr: Großbritannien schickt Einreisende per Ampel in Quarantäne

Großbritannien will seine strengen Quarantänebestimmungen für Einreisende aus dem Ausland lockern: Statt einer allgemeinen Verpflichtung zu einer 14-tägigen Quarantäne nach der Einreise soll ein Ampelmodell gelten: Für Reisende aus Ländern, die als Herkunftsorte mit "geringem Risiko" eingestuft werden, steht die Ampel demnach auf grün, es gelten ab dem 6. Juli keine Quarantänebestimmungen mehr. Um die Einstufung der Länder für das Ampelsystem vorzunehmen, hat die britische Regierung für die kommende Woche Gespräche mit Frankreich, Griechenland und Spanien angesetzt. Zuvor hatten die Fluggesellschaften British Airways (BA), Easyjet und Ryanair gegen die geltende 14-tägige Quarantäne für Passagiere geklagt, die ins Land einreisen.

8.15 Uhr: Im Juni in Bayern 300.000 Arbeitslose erwartet

Corona-bedingt muss Bayern mit einem starken Anstieg der Arbeitslosenzahl im Juni rechnen, so ein Arbeitsmarktexperte im bayerischen Arbeitsministerium im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Demnach könnte es 300.000 Arbeitslose im Freistaat geben. Bisher liegt die Zahl bei 290.000. Einer der Gründe: Die übliche saisonale Entspannung auf dem Arbeitsmarkt fällt ebenfalls bedingt durch Corona praktisch weg. Nur dank Kurzarbeit fällt die Statistik nicht noch dramatischer aus. Zwei Millionen Menschen allein in Bayern sind derzeit in Kurzarbeit. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2009 waren es bundesweit 1,44 Millionen. Die bayerischen Arbeitslosenzahlen für Juni werden am 2. Juli veröffentlicht.

7.47 Uhr: Über eine halbe Million Corona-Infektionen in Indien

In Indien gibt es mittlerweile mehr als 500.000 Infektionen mit Sars-CoV-2. Das hat die Regierung in Neu Delhi mitgeteilt. Allein in der Hauptstadt Neu Delhi verzeichnen die Behörden inzwischen 80.000 bestätigte Infektionsfälle. Laut der neuesten Statistik gab es binnen eines Tages 18.500 Neuinfektionen. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich der Statistik zufolge um 385 auf 15.685. Bis Ende Juli, so befürchten Experten, könnte die Zahl der Corona-Infizierten auf eine Million steigen, denn der Höhepunkt der Infektionswelle steht dem bevölkerungsreichen Land noch bevor. Und Indien rüstet sich dafür, so gut es geht: Selbst Eisenbahnwaggons werden zu provisorischen Krankenhäusern umgebaut.

7.15 Uhr: Nur noch ein Landkreis bundesweit über der kritischen Marke

Nach neuesten Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen bei 193.243. Sie ist im Vergleich zum Vortag um 687 Fälle angestiegen. Die Zahl der Todesfälle stieg demnach um sechs auf 8.954. Steigt die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen um mehr als 50 pro 100.000 Einwohner an, dann können im entsprechenden Landkreis Infektionsschutzmaßnahmen in Kraft treten, so hatte es die Bundesregierung zuletzt beschlossen. Aktuell ist dies nur noch im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh der Fall. Dort ist die rasante Zunahme der Neuinfektionen (164 pro 100.000 Einwohner) auf den Corona-Ausbruch im Tönnies-Fleischwerk zurück. Gute Nachrichten vermeldet der benachbarte Kreis Warendorf, der zuletzt ebenfalls über der kritischen Marke gelegen hatte: Hier liegt die Zahl der Neuinfektionen mit knapp 20 Fällen pro 100.000 Einwohner wieder deutlich unter der kritischen Marke.

Freitag, 26. Juni

22.06 Uhr: Bundesweite Beschränkungen für Reisende aus Corona-Risiko-Kreisen

Angesichts der stark gestiegenen Zahlen an Corona-Infizierten in einzelnen Regionen Deutschlands haben sich Bund und Länder am Freitag auf neue Beschränkungen für Reisende geeinigt. Reisende aus Landkreisen oder kreisfreien Städte mit mehr als 50 Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage dürfen nur noch Übernachtungen buchen, wenn sie nachweisen können, dass sie nicht infiziert sind. Darauf einigten sich das Kanzleramt und die Staatskanzleichefs der 16 Länder. Thüringen schert aber aus und hat in einer Protokollnotiz festgehalten, dass die örtlichen Gesundheitsämter selbst über das Vorgehen entscheiden.

Ein Test muss höchstens 48 Stunden vor der Anreise vorgenommen worden seien. Bund und Länder einigten sich darauf, dass bei einem sehr klar lokal begrenzten Corona-Ausbruch die Vorschrift auch auf den genauen Ort begrenzt werden können und nicht den gesamten Kreis betreffen müssen.

19.21 Uhr: Quarantäne für 1.100 Schlachthof-Mitabeiter in Oldenburg

Nach den Reihentests in einem Putenschlachthof in Wildeshausen im niedersächsischen Kreis Oldenburg ist für alle rund 1.100 Mitarbeiter sowie deren Kontaktpersonen eine Quarantäne von zwei Wochen angeordnet worden. Das teilte der Landkreis am Freitag mit. Von den 1183 vorliegenden Testergebnissen sind 46 Covid-19-positiv. Der Schlachthof Geestland Putenspezialitäten in Wildeshausen fährt nun schrittweise den Betrieb herunter, er wird für zwei Wochen geschlossen.

16.32 Uhr: USA melden neuen Tagesrekord an Corona-Neuinfektionen

Die USA stellen einen traurigen neuen Rekord in der Corona-Pandemie auf: Innerhalb von 24 Stunden verzeichneten die Behörden 40 000 neue Coronavirus-Fälle. Das sind mehr als bei dem bisherigen Hoch vom 24. April, als es laut Johns-Hopkins-Universität 36 400 Neuinfektionen binnen eines Tages gab. Das ist laut Experten ein Beleg für mehr Tests, aber sie sehen auch ein Comeback des Erregers - mit mehr Todesfällen und Einlieferungen ins Krankenhaus, vor allem im Süden und Westen des Landes. Hart getroffen wurden unter anderem Arizona, Texas, Florida und Arkansas.

Pro Tag kommt es derzeit in den USA zu 600 Todesfällen nach einer Infektion, Mitte April waren es etwa 2200. Dass die Epidemie in den USA auf ein solches Niveau zurückkehren wird, bezweifeln einige Experten. Mittlerweile habe sich die Behandlung der Patienten verbessert und auch die Vorsorge. Einen Großteil der Neuinfektionen gebe es zudem unter jüngeren Erwachsenen, die wahrscheinlicher als ältere Menschen nach einer Infektion überleben.

Laut Johns-Hopkins-Universität haben sich 2,4 Millionen Menschen in den USA offiziell mit dem Virus angesteckt. Gesundheitsvertreter gehen allerdings von einer fast zehnmal höheren Zahl aus, von etwa 20 Millionen Menschen.

16.09 Uhr: Corona-Rückholaktion kostet Touristen bis zu 1.000 Euro

Als sich im vergangenen Frühjahr die Corona-Krise immer weiter Bann brach, Grenzen geschlossen und Flüge gecancelt wurden, startete die Bundesregierung eine Rückholaktion. So sollten die wegen im Ausland Corona gestrandete Menschen wieder nach Deutschland gebracht werden. Insgesamt wurden 240.000 Menschen wieder eingeflogen. Bei Pauschaltouristen sorgte der Reiseveranstalter in der Regel für eine Heimreise, 67.000 Menschen waren jedoch auf von der Regierung gecharterte Flüge angewiesen.

Letztere müssen einen Teil der Rückholkosten nun erstatten. Die Bundesregierung hat aktuell die Kostenbeteiligung vorgestellt. Sie erfolgt pauschal und gestaffelt nach Ländern: Wer aus Nordafrika oder von den Kanaren zurückgeholt wurde, zahlt 200 Euro, für Rückholflüge aus dem Süden Afrikas oder der Karibik sind 500 Euro vorgesehen, für Flüge aus Südamerika und Asien 600 Euro und für Flüge aus Australien oder Neuseeland 1000 Euro. Die Preise orientieren sich grob an Econmy-Class-Tickets für einen Flug aus den jeweiligen Gebieten. Die Beteiligung der Reisenden deckt jedoch nur 40 Prozent der tatsächlichen Kosten der Rückholaktion, die 94 Millionen Euro kostete.

14.36 Uhr: Feiern ohne Mundschutz und Abstand möglich - unter Bedingungen

Unter gewissen Bedingungen dürfen Feierlichkeiten wie Hochzeiten oder Geburtstage in Bayern wieder ohne Mundschutz und Abstandsregeln stattfinden. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium dem Bayerischen Rundfunk mit. Konkret ist eine solche abstands- und maskenfreie Feier innerhalb von geschlossenen Gesellschaften möglich - wenn keine weiteren Gäste, die nicht zur Gesellschaft gehören, im Raum sind. Auch Tanzen oder Spiele sind so ausdrücklich möglich. Empfohlen wird vom Ministerium aber dennoch die bisherigen Hygieneregeln soweit wie möglich einzuhalten.

Zudem gilt weiterhin die Regel, dass maximal 50 Gäste in Innenräumen und 100 Gäste im Freien Teil einer solchen Feier sein dürfen. Sobald die geschlossene Gesellschaft verlassen wird, gelten die Abstands- und Mundschutzregeln außerdem natürlich wieder. Für Musiker auf solchen geschlossenen Festen gelten Sonderregeln: Sie müssen 1,5 Meter Abstand halten, wenn sie singen oder Blasinstrumente spielen sogar zwei Meter. Mehr dazu hier.

12.58 Uhr: Neuer Hotspot in Dönerfleisch-Betrieb bei Duisburg

Bei einem nordrhein-westfälischen Dönerfleisch-Hersteller in Moers bei Duisburg sind bisher 79 Corona-Infektionsfälle festgestellt worden. Nachdem zunächst 17 Corona-Fälle bekannt geworden waren, wurden am Mittwoch von rund 200 anwesenden Mitarbeitern Abstriche genommen worden. Davon stehen den Behörden zufolge noch 120 Testergebnisse aus. Insgesamt arbeiten bei dem Dönerfleischproduzenten 275 Mitarbeiter. Der Betrieb wird vorerst komplett geschlossen.

12.20 Uhr: Lateinamerika: Berglandbewohner erkranken seltener

Zwar ist Lateinamerika insgesamt heftig vom Corona-Virus betroffen, eine Ausnahme bildet allerdings die Andenregion. Im stark Coronainfizierten Peru beispielsweise traten in Gegenden über 3.000 Höhenmeter nur zehn Prozent der Infektionsfälle auf. "Wir haben zwar Fälle in Städten wie Cusco, Huaraz, Cajamarca und Cerro de Pasco", sagt der peruanische Infektiologe Augusto Tarazona. "Die Zahl ist jedoch minimal und die Sterblichkeit fast null." Ähnliche Beobachtungen haben Virologen auch im Nachbarland Bolivien gemacht.

Eine These der Wissenschaftler: Das Atemsystem der Berglandbewohner ist an ein Leben in großer Höhe mit wenig Sauerstoff angepasst. "Menschen mit chronischem Sauerstoffmangel könnten weniger ACE-Rezeptoren haben, die dem Virus als Eingangstor dienen", so der peruanische Infektiologe Eduardo Gotuzzo. Bei einer Coronainfektion könnte das von Vorteil sein. Möglicherweise spielt auch die stärkere UV-Strahlung in großer Höhe eine Rolle. Nun sollen Studien die Auswirkung der Höhe auf das Corona-Virus überprüfen.

11.56 Uhr: Corona in Pflegeheimen: Bundesregierung hat keine Daten

Wie hoch ist die Zahl der Corona-Infizierten, der an Covid-19 Verstorbenen und der von der Virusinfektion Genesenen in deutschen Pflegeheimen? Auf eine entsprechende Anfrage von Pia Zimmermann, Pflegepolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, konnte die Bundesregierung nicht antworten, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.

Skandalös findet das zum Beispiel der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Die Bundesregierung habe nicht verstanden, dass das Virus in der Altenpflege am härtesten zuschlage, moniert der Patientenschützer im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk: "Nach nur wenigen Tagen lagen Zahlen zum Corona-Infektionsgeschehen in der Fleischindustrie vor, Doch wie es bei den über 800.000 Pflegebedürftigen in den Heimen aussieht, ist weiterhin unklar." Brysch forderte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, umgehend für eine solide Datengrundlage zu sorgen.

11.18 Uhr: Kreis Warendorf: Neuinfektions-Kennziffer knapp unter 50

Im nordrhein-westfälischen Kreis Warendorf ist die wichtige Kennziffer der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage unter die entscheidende Marke von 50 gefallen. Das geht aus den am Freitag veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach sind es im Kreis Warendorf nun 47,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Zuvor hatte der Wert bei 50,4 gelegen.

Auch im Kreis Gütersloh, in dem ebenfalls nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies ein regionaler Lockdown gilt, sinkt die Kennziffer nach extrem hohen Werten weiter. Mit 177,7 Fällen in je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (zuvor 192,8) liegt der Wert aber weiter deutlich über der Marke von 50. Am Dienstag betrug der Wert laut NRW-Gesundheitsministerium noch 270,2.

11.11 Uhr: Hilfspakete treiben Italiens Staatsdefizit auf 10,8 Prozent

Italiens Haushaltsloch hat sich wegen der Hilfspakete in der Coronakrise spürbar vergrößert. Das Staatsdefizit stieg im ersten Quartal auf 10,8 Prozent, wie das nationale Statistikamt mitteilt. Die Neuverschuldung im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung hatte vor Jahresfrist bei 7,1 Prozent gelegen - bei einer in der EU erlaubten Obergrenze von nur drei Prozent. Grund für die Entwicklung im ersten Vierteljahr war ein Rückgang der Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Mehrausgaben wegen der Virus-Pandemie. Für 2020 plant die Regierung in Rom mit einem Defizit von 10,4 Prozent, nach 1,6 Prozent im vergangenen Jahr.

10.55 Uhr: Spahn: Infektionszahlen in USA "eindringliche Warnung"

Angesichts steigender Corona-Infektionsfälle in den USA hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Deutschen weiterhin zu Vorsicht in der Pandemie aufgerufen. "Das ist eine eindringliche Warnung an uns in Deutschland, wachsam zu bleiben", schrieb Spahn am Freitag im Onlinedienst Twitter. 40.000 Neuinfektionen in den USA an einem einzigen Tag zeigten, dass die Pandemie ihren weltweiten Höhepunkt noch nicht erreicht habe. "Wo das Virus eine Chance bekommt, breitet es sich aus", schrieb der Gesundheitsminister weiter. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte am Donnerstag knapp 40.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

10.52 Uhr: Pariser Flughafen Orly wieder geöffnet

Nach fast dreimonatiger Schließung in der Corona-Krise hat der Pariser Flughafen Orly den Betrieb wieder aufgenommen. Am Freitagmorgen startete dort eine Boeing der Luftfahrtgesellschaft Transvia nach Porto. Die Pariser Feuerwehr begrüßte den ersten Flieger zur Feier mit einer Wasserfontäne. Für Freitag waren in Orly 70 Starts und Landungen vorgesehen statt der zuvor üblichen 600. Bei Fluggästen wird vor dem Boarding die Körpertemperatur gemessen, um Ansteckungen an Bord zu verhindern. Im Flughafengebäude und an Bord der Flugzeuge gilt eine Maskenpflicht. Seit dem 31. März gab es von Orly aus wegen der Corona-Pandemie keine Linienflüge mehr. Der verbleibende Verkehr wurde auf den Flughafen Charles de Gaulle im Norden der Hauptstadt umgeleitet. Im Monat April war der internationale Linienverkehr weltweit um fast 95 Prozent eingebrochen.

10.31 Uhr: Russland meldet Rückgang von Neuinfektionen

Russland meldet erstmals seit Ende April weniger als 7.000 Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden sei die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus um 6.800 auf 620.794 gestiegen, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Die Zahl der Todesfälle legte um 176 auf 8.781 zu. Russland weist nach den USA und Brasilien die drittmeisten Infektionen weltweit auf.

10.26 Uhr: Spanien: Corona-Lockerungen bremsen Umsatzeinbrüche

Die Wiedereröffnung von Geschäften hat den Einbruch der Einzelhandelsumsätze in Spanien im Zuge der Corona-Krise im Mai gebremst. Die Erlöse fielen kalenderbereinigt um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Nationale Statistikinstitut (INE) mitteilt. Im April hatte der Lockdown zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie noch zu einem Rekordeinbruch von 31,6 Prozent geführt.

10.09 Uhr: Erneut mehr als 50 Corona-Neuinfektionen in Tokio

In Tokio sind erneut mehr als 50 Neuinfektionen binnen eines Tages mit dem Coronavirus bestätigt worden. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Freitag berichtete, wurden 54 Menschen positiv auf das Virus getestet. Anderen Medienberichten zufolge sollen mehr als 70 Prozent der Betroffenen junge Menschen in ihren 20ern und 30ern sein. Tokio will im Sommer nächsten Jahres die wegen der globalen Pandemie verschobenen Olympischen Spiele ausrichten. Japan hatte vergangenen Monat den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei.

10.08 Uhr: H&M schreibt wegen Corona-Pandemie rote Zahlen

Die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) hat wegen der Corona-Krise im zweiten Geschäftsquartal ein deutliches Minus eingefahren. Das zweite Quartal des Geschäftsjahres begann Anfang März und lief bis Ende Mai, es umspannt damit die bisherige Hochphase der Corona-Krise in Europa. Im Berichtszeitraum belief sich der Verlust nach Steuern auf 4,9 Milliarden schwedische Kronen (470 Millionen Euro), wie H&M am Freitag in Stockholm mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte H&M noch einen Gewinn von 4,5 Milliarden schwedische Kronen eingefahren. Der Konzern will nun im Laufe des Jahres sein Filialnetz weltweit unter dem Strich um rund 40 Läden verkleinern.

10.07 Uhr: Schweden wehrt sich gegen Einstufung als Risikoland

Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell hat mit Unverständnis auf die Einordnung Schwedens als besonderes Risikoland durch die WHO reagiert. "Das ist leider eine totale Fehldeutung der Daten", sagte Tegnell am Freitagmorgen im Morgenstudio des schwedischen Fernsehsenders SVT. Schweden habe steigende Fallzahlen, die jedoch darauf beruhten, dass das Land deutlich mehr Tests durchführe als vorher, sagte Tegnell.

Der Leiter des WHO-Regionalbüros Europa, Hans Kluge, hatte am Donnerstag von erneut steigenden Corona-Zahlen in Europa gesprochen. 30 Länder in der europäischen Region hätten im Laufe der vergangenen beiden Wochen wieder steigende Fallzahlen vermeldet, sagte der WHO-Regionaldirektor auf seiner wöchentlichen Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. In elf Ländern habe eine beschleunigte Übertragungsrate zu einem sehr deutlichen Wiederaufleben des Coronavirus geführt - darunter neben Schweden Länder wie Armenien, Aserbaidschan, Albanien und die Ukraine. In diesen Ländern drohten starke Belastungen für das Gesundheitswesen, wenn nicht entschieden gegen die Ausbreitung vorgegangen werde, so Kluge.

09.11 Uhr: Großbritannien will Einreisen erleichtern

Die britische Regierung arbeitet Umweltminister George Eustice zufolge an Lockerungen der Quarantäne-Regel für Reisende aus dem Ausland. Dabei gehe es um Reisende aus Ländern, in denen ein geringeres Risiko bestehe, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, sagt Eustice im BBC-Fernsehen. Verkehrsminister Grant Shapps prüfe diese Möglichkeit sehr genau. Einen Zeitrahmen dafür könne er aber nicht nennen. Die Regierung in London ist in die Kritik geraten, weil sie bei Einreisen eine Quarantäne verlangt, während andere europäische Länder ihre Reisebeschränkungen in der Coronakrise wieder weitgehend aufgehoben haben.

09.00 Uhr: Geringes Vertrauen in Corona-Warn-App

Die neue Corona-Warn-App ist millionenfach heruntergeladen worden - aber das Vertrauen in ihre Wirksamkeit ist einer Umfrage relativ gering. Nur 38 Prozent gehen davon aus, dass diese App einen großen Beitrag zur Begrenzung der Pandemie in Deutschland leisten wird, wie das ZDF-Politbarometer zeigt. Eine Mehrheit von 56 Prozent bezweifelt dies. Vor allem die Anhänger der Grünen (62 Prozent), der FDP (70 Prozent) und der AfD (90 Prozent) äußern sich kritisch.

08.51 Uhr: Firmen beim Thema Beschäftigung optimistisch

Die deutschen Unternehmen sind einer Ifo-Umfrage zufolge mit Blick auf die Beschäftigung nicht mehr ganz so pessimistisch. Das Ifo-Barometer dazu stieg im Juni, wie die Münchner Forscher mitteilten. "Trotzdem werden Mitarbeiter entlassen." Die negative Dynamik der Vormonate sei jedoch etwas gebremst worden und das Barometer in allen vier Sektoren teilweise stark gestiegen. "Am deutlichsten fiel der Zuwachs erneut im Dienstleistungssektor aus, hier wird die Mitarbeiterzahl tendenziell konstant bleiben." Dies gelte auch für den Bausektor. "In der Industrie stehen die Zeichen weiter auf Entlassungen - dies gilt für viele Schlüsselbranchen wie die Automobilindustrie, die Elektrotechnik sowie den Maschinenbau." Auch der Handel habe sich von der Schließung in der Coronakrise noch nicht voll erholen können. Auch hier werde die Mitarbeiterzahl weiter sinken.

08.43 Uhr: Patientenschützer kritisieren schlechte Datenlage bei Pflegeeinrichtungen

Patientenschützer werfen der Bundesregierung vor, sich in der Corona-Krise zu wenig um die Lage in Pflegeeinrichtungen zu kümmern. "Nach nur wenigen Tagen lagen Zahlen zum Corona-Infektionsgeschehen in der Fleischindustrie vor. Doch wie es bei den über 800.000 Pflegebedürftigen in den Heimen aussieht, ist weiterhin unklar", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland.

08.23 Uhr: Umsatz deutscher Wirtschaft zieht wieder an

Dank der Lockerung von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat der Umsatz in der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland im Mai wieder zugelegt. Die nominalen Erlöse stiegen saison- und kalenderbereinigt um 3,3 Prozent zum April, wie das Statistische Bundesamt zu den Bereichen Industrie, Bau sowie Handel und Dienstleistungen mitteilt. "Der Umsatzrückgang der beiden Vormonate setzte sich somit nicht weiter fort." Im April hatte es ein Minus von 10,8 Prozent gegeben, und im März 2020 waren die Umsätze um 7,5 gesunken. Die Statistiker berechnen die Daten des "neuen experimentellen Frühindikators" aus den monatlichen Umsatzsteuervoranmeldungen.

07.33 Uhr: Nur sehr wenige Kinder sterben an Coronavirus-Infektion

Die Sterblichkeitsrate unter mit dem Coronavirus infizierten Kindern ist laut einer europaweiten Studie sehr gering. Weniger als ein Prozent der infizierten Kinder und Jugendlichen sterben an den Folgen der Infektion, geht aus der am Donnerstag von der Fachzeitschrift "The Lancet Child & Adolescent Health" veröffentlichten Untersuchung hervor. Bei der großen Mehrheit der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Kinder und Jugendlichen nehme die Erkrankung nur einen "milden" Verlauf, erklärte der Leiter der Studie, Marc Tebruegge vom University College London.

07.19 Uhr: Tourismusgeschäft in Thailand stark eingebrochen

Thailand meldet wegen der Coronakrise einen Einbruch der wichtigen Tourismuseinnahmen. Diese sinken in den ersten fünf Monaten des Jahres um 60 Prozent auf umgerechnet 9,6 Milliarden Euro, wie das Tourismusministerium mitteilt. Die Zahl der ausländischen Besucher geht um dieselbe Rate zurück auf 6,69 Millionen. Im vergangenen Jahr waren es mit insgesamt 39,8 Millionen so viele wie nie zuvor. Im April und Mai kamen überhaupt keine ausländischen Touristen. Internationale Passagierflüge sind noch bis Ende Juni untersagt.

Thailand will jetzt der Wirtschaft in der Corona-Krise mit einem Hilfspaket von umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Die Gelder sollen in Projekte fließen, die vor allem den Tourismus, die Landwirtschaft und den Konsum ankurbeln und mehr als 400.000 Arbeitsplätze schaffen sollen, wie die staatliche Planungsbehörde mitteilt.

07.00 Uhr: EU-Botschafter beraten über Einreisestopps aus Drittstaaten

Die EU-Botschafter beraten heute darüber, aus welchen Drittstaaten künftig wieder Bürger in die Europäische Union einreisen dürfen. Das aktuelle Einreiseverbot läuft Ende des Monats aus. Die EU-Kommission schlägt vor, die künftige Regelung von der epidemiologischen Situation in den jeweiligen Ländern abhängig zu machen. Bürger aus stark betroffenen Ländern wie den USA, Russland oder Brasilien dürften demnach erstmal außen vor bleiben. Das ist vor allem deshalb heikel, weil mit dieser Frage auch wirtschaftliche und diplomatische Interessen verbunden sind. Ob die Botschafter sich bereits heute auf eine Linie verständigen ist aber nicht sicher.

06.45 Uhr: USA: Schwangere sind Corona-Risikogruppe

Die US-Gesundheitsbehörden haben schwangere Frauen auf die Liste von Personen mit einem wahrscheinlich erhöhten Coronavirus-Risiko gesetzt. Gleichzeitig entfernte das Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention CDC ein fortgeschrittenes Alter als alleinigen Risikofaktor. Die Aktualisierung der Liste sei durch mittlerweile veröffentlichte medizinische Studien ausgelöst worden, so das CDC am Donnerstag. Dem Bericht zufolge haben schwangere Frauen ein höheres Risiko, auf Intensivstationen im Krankenhaus zu kommen und an Beatmungsmaschinen angeschlossen zu werden, als nicht schwangere Frauen. Es gab jedoch keine Belege, dass Schwangere ein höheres Risiko hätten, zu sterben.

06.18 Uhr: Mikrobiologie rät von Immunitätsausweis ab

Während die Diskussionen um die Einführung eines sogenannten Immunitätsausweises weitergehen, rät der Lübecker Mikrobiologe Werner Solbach von der Einführung ab. "Wir wissen nicht, ob der Mensch, der Antikörper hat, wirklich geschützt ist", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Eine jüngst von ihm in Lübeck abgeschlossene Studie an 110 Infizierten habe viele Uneindeutigkeiten zu Tage gefördert. Zahlreiche Patienten hätten zwar eine deutlich spürbare Covid19-Erkrankung durchgemacht, aber keine Antikörper aufgewiesen. Umgekehrt habe es Infizierte gegeben, die zwar keine oder fast keine Symptome hatten, aber später deutlich messbare Antikörper im Blut zeigten. Die Ergebnisse legten es daher nicht nahe, jemandem aufgrund von Antikörpertests Immunität zuzusagen.

06.00 Uhr: Kliniken rechnen weiterhin mit Corona-Krisenbetrieb

Die Kliniken rechnen trotz erster Schritte zu einer Normalisierung noch für mehrere Monate mit einem Betrieb im Krisenmodus. "Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, der Deutschen Presse-Agentur. "Frei gehaltene Personal- und Intensivkapazitäten sind weiter erforderlich – auch für eine mögliche zweite Welle im Herbst." Eine Rückkehr zur Regelversorgung wie vor Corona sei bis weit ins nächste Jahr hinein sicherlich nicht möglich.

05.10 Uhr: Sorge der Deutschen vor Corona sinkt

Lediglich jeder vierte Wahlberechtigte (24 Prozent) sorgt sich einer Umfrage zufolge ernsthaft über eine Infektion mit dem Coronavirus. 75 Prozent der Befragten machen sich darüber keine großen Sorgen, wie der am vorab veröffentlichte neue Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin zeigt. Ende März waren nach der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap mit 55 Prozent noch mehr als doppelt so viele Bürger besorgt, sie selbst oder ein Familienmitglied könnten sich anstecken. Trotz vieler Befragter, die sich keine großen Sorgen über eine mögliche Ansteckung machen, planen die allermeisten keine Sommerreise oder bleiben in Deutschland.

05.00 Uhr: Laschet will Haftbarkeit von Tönnies prüfen

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet lässt die Haftbarkeit des Fleischproduzenten Tönnies für den Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh prüfen. "Es wird derzeit sehr genau geprüft, ob und gegen welche Regeln das Unternehmen verstoßen hat und wo es in Haftung genommen werden kann", sagte Laschet dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, er sehe Tönnies in der Verantwortung. Der Ministerpräsident verteidigte seine Regierung gegen die Kritik, zu spät gegen die Arbeitsweise der Fleischfirma vorgegangen zu sein.

04.59 Uhr: Deutschland: 477 Neuinfektionen und 21 Todesfälle

Die Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland steigt um 477 auf 192.556, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle steigt um 21 auf 8948.

04.15 Uhr: Rekordzahl von Neuinfektionen in den USA

Die Zahl der bekannten Neuinfektionen in den USA steigt nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters auf einen Rekordwert. Demnach wurden am Donnerstag mindestens 39.818 neue Fälle registriert. Der bisherige Höchstwert lag am 24. April bei 36.426. In dieser Woche haben die Bundesstaaten Alabama, Arizona, California, Florida, Idaho, Mississippi, Missouri, Nevada, Oklahoma, South Carolina und Wyoming Rekordanstiege gemeldet.

03.04 Uhr: Spahn warnt vor Diskriminierung von Bürgern aus Ostwestfalen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nach dem Coronavirus-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies vor einer Diskriminierung von Bürgern aus Ostwestfalen gewarnt. Bürger mit Autokennzeichen aus den betroffenen Kreisen Gütersloh und Warendorf seien beschimpft und ihre Wagen zerkratzt worden, sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Diese "Art von Stigmatisierung" sei falsch. Das Virus könne jeden in jeder Region zu jeder Zeit erwischen. Einzelne Bundesländer wollen Sommerurlauber aus Ostwestfalen nicht mehr beherbergen. Spahn riet dazu, sich als Betroffener freiwillig testen zu lassen. Wer einen frischen Test vorweisen könne und frei von dem Coronavirus sei, könne auch reisen.

00.40 Uhr: Knapp 40.000 Neuinfektionen in Brasilien

In Brasilien wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in den vergangenen 24 Stunden 39.483 neue Infektionen und 1141 weitere Todesfälle verzeichnet. Insgesamt gebe es damit mehr als 1,2 Millionen bekannte Fälle und 54.971 Todesfälle.

Donnerstag, 25. Juni

20.00 Uhr: Bisher drei positive Befunde bei Corona-Tests im Kreis Güterloh

Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies im Landkreis Gütersloh haben die Behörden einen weiteren Zwischenstand der freiwilligen Tests bei Bürgern des Kreises bekannt gegeben. Von zunächst 1.655 vorliegenden Befunden waren drei positiv, wie ein Kreissprecher auf AFP-Anfrage mitteilte. Insgesamt wurden demnach bislang 2.521 Abstriche bei den Testungen genommen, die aber noch nicht alle ausgewertet sind.

Zwei der drei positiven Testergebnisse werden demnach als schwach positiv eingestuft. In Abstimmung mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) und dem Landeszentrum für Gesundheit würden diese Fälle zu den positiven gezählt, erklärte die Kreisverwaltung.

17.58 Uhr: Bundesländer wollen Kurzarbeitergeld verlängern

Die Wirtschaftsminister der Länder haben sich wegen der Corona-Krise dafür ausgesprochen, das Kurzarbeitergeld auf 24 Monate zu verlängern. Die Ressortchefs seien bei einer Videokonferenz einem Antrag Bremens gefolgt, wonach sich Bundesminister Peter Altmaier (CDU) in der Bundesregierung für die Verlängerung einsetzen solle. "Von einer solchen Regelung würden sowohl die Beschäftigten wie auch die Unternehmen profitieren", sagte die Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz, Bremens Senatorin Kristina Vogt (Die Linke).

17.24 Uhr: Berlin rechnet mit hohe Betrugssummen bei Soforthilfe

Berlin hat offenbar durch ein fahrlässiges Verfahren den Betrug beim Corona-Soforthilfe-Programm erleichtert. Recherchen des ARD-Politikmagazins Kontraste zeigen, dass Berlin als einziges Bundesland lange nahezu ungeprüft Corona-Hilfen ausgezahlt hat. Alle anderen 15 Bundesländer führten vor Ausschüttung der Hilfen eine Identitätsprüfung beziehungsweise eine Prüfung von Gewerbe- und Handelsregistern durch.

Insgesamt hat die Investitionsbank Berlin (IBB) rund 1,3 Milliarden Euro nahezu ungeprüft ausgeschüttet. Das Geld stammt überwiegend aus Bundesmitteln. Schon Anfang April schlug das Berliner Landeskriminalamt wegen des Sonderwegs der Hauptstadt Alarm. "Wir wissen, dass die IBB aufgrund des politischen Willens hier keine großartigen Prüfungen am Anfang vorgenommen hat. Dadurch ist natürlich die Tatgelegenheit zum Betrügen sehr groß gewesen", sagt Frank Worm vom LKA auf Anfrage von Kontraste. Inzwischen ermitteln Staatsanwaltschaft und Berliner Polizei in fast 900 Fällen wegen Subventionsbetrug.

17.13 Uhr: Rheinland-Pfalz: Quarantäne für Reisende aus Risikogebieten

Wer aus Corona-Risikogebieten im In- und Ausland nach Rheinland-Pfalz kommt, muss sich ab diesem Freitag unverzüglich nach der Einreise in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Risikoregionen innerhalb Deutschlands seien die, in denen binnen sieben Tagen die Rate der Neuinfektionen mit dem Coronavirus höher als 50 pro 100.000 Einwohner liege, teilte die Staatskanzlei in Mainz mit. Die Regelung trete rechtzeitig zum Start der Schulferien in den ersten Bundesländern in Kraft.

16.35 Uhr: Coronazahlen in den USA steigen wieder

Die Corona-Krise in den USA verschärft sich erneut dramatisch. In dem Land wurden laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität binnen 24 Stunden 35.900 neue Infektionsfälle verzeichnet - fast so viele wie zum bisherigen Höhepunkt der Krise im April. Zuletzt verzeichnete rund die Hälfte der 50 US-Bundesstaaten deutlich steigende Ansteckungsraten. Besonders deutlich ist die Zunahme der Infektionen im Süden des Landes.

16.29 Uhr: Bundesweit 6.350 aktive Corona-Infektionen

Bundesweit dürfte es momentan schätzungsweise rund 6.350 aktive bekannte Corona-Infektionen geben. Das geht aus vom Robert Koch-Institut (RKI) bereitgestellten Zahlen von Donnerstag hervor. Demnach ist rund jeder 13.000. Mensch in Deutschland aktuell infiziert. Das Infektionsgeschehen unterscheidet sich allerdings zwischen den Regionen stark.

15.53 Uhr: CSU-Abgeordnete spenden ihre Diätenerhöhung

Die Abgeordneten der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag wollen wegen der Corona-Pandemie auf ihre jährliche Diätenerhöhung verzichten. Wie die Fraktion mitteilte, beläuft sich die automatische Erhöhung aufs Jahr gesehen auf 2.544 Euro pro Abgeordnetem. Diese werde an drei gemeinnützige Organisationen gespendet: Die Abgeordneten geben ihre Diätenerhöhung entweder an die Bayerische Landesstiftung, die Bayerische Stiftung Hospiz oder an den Landesverband der Tafeln weiter, hieß es.

15.39 Uhr: Niedersachsen: Urlauber aus Gütersloh und Warendorf müssen gehen

Urlaubsgäste aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf müssen in Niedersachsen von ihren Vermietern am Freitag nach Hause geschickt werden. Bleiben darf nur, wer vor dem 11. Juni angereist ist oder wer ein ärztliches Attest vorlegen kann, dass er kein Corona hat. Das erläuterte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Donnerstag. Wie viele Menschen nun ihren Urlaub in Niedersachsen früher als geplant beenden müssen, dazu konnte die Sprecherin keine Angaben machen.

15.33 Uhr: 58.000 Studenten beantragen Corona-Nothilfe

Zehntausende Studenten haben bislang in der Corona-Krise Nothilfen beantragt. Nach Angaben des Deutschen Studentenwerks vom Donnerstag gingen 58.000 Anträge ein. Würden alle bewilligt, käme eine Summe von 24,5 Millionen Euro zusammen. Insgesamt stehen für die Monate Juni, Juli und August 100 Millionen Euro Überbrückungshilfe vom Bund zur Verfügung. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" über die Zahlen berichtet.

15.27 Uhr: Wirtschaftsministerium warnt vor Fake-Mails

Das Bayerische Wirtschaftsministerium warnt Unternehmer vor gefälschten E-Mails zur Corona-Soforthilfe. In einer vermeintlich vom Ministerium versandten E-Mail mit dem Betreff "Corona Zuschuss - Bestätigung und Belehrung" würden Firmen aufgefordert, für das Finanzamt eine Bescheinigung über erhaltene Soforthilfen auszufüllen und an den Absender zurückzuschicken.

Der E-Mail sei auch eine angebliche Rechtsbelehrung für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen beigefügt, teilte das Ministerium mit. Empfängern rät das Wirtschaftsministerium, die Nachricht zu ignorieren.

15.10 Uhr: Corona hat Drogenkonsum verändert

Während der Corona-Krise sind europäische Drogenkonsumenten in vielen Ländern von illegalen Rauschmitteln auf Alkohol und auch andere, gefährlichere Substanzen umgestiegen. Die Drogenproduktion sei jedoch in etwa gleich hoch geblieben, so dass Zwischenhändler auf großen Mengen sitzen dürften, berichtete die EU-Drogenbeobachtungsstelle mit Sitz in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon.

14.33 Uhr: Europäische Arzneimittel-Agentur gibt grünes Licht für Remdesivir

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat erstmals grünes Licht für einen Wirkstoff zur Corona-Therapie in der EU gegeben. Der Empfehlung zufolge sollen bestimmte Covid-19-Patienten unter Auflagen mit Remdesivir behandelt werden dürfen, wie die EMA in Amsterdam mitteilte. Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen, was aber als Formsache gilt.

14.28 Uhr: Bislang 2.582 Corona-Tote in Bayern

In Bayern sind nach neuesten Angaben bisher 48.110 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Gestorben sind 2.582 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Donnerstag (Stand 10.00 Uhr) mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag demnach bei 44.950 Personen.

14.02 Uhr: Deutschland stockt WHO Beitrag auf

Deutschland und Frankreich haben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Unterstützung im Kampf gegen das Coronavirus versichert. Die Bundesregierung werde ihren finanziellen Beitrag in diesem Jahr auf mehr als eine halbe Milliarde Euro erhöhen, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn bei einem Treffen mit seinem französischen Kollegen Olivier Veran und WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sitz der Organisation in Genf. Dazu gehöre auch die Lieferung von medizinischer Ausrüstung wie Schutzmasken und Beatmungsgeräte zur Weitergabe an bedürftige Länder. Das sei der höchste Jahresbetrag, den Deutschland jemals an die WHO geleistet habe und ein klares Signal der Unterstützung.

13.36 Uhr: Antragsfrist für Pflegebonus läuft aus

Fünf Tage vor dem Ende der Antragsfrist sind beim bayerischen Landesamt für Pflege bislang 362.339 Anträge auf den Pflegebonus eingegangen. Wie eine Sprecherin des Ministerium für Gesundheit und Pflege auf epd-Anfrage mitteilte, sei nicht geplant, die Antragsfrist noch einmal zu verlängern. Sie sollte zunächst am 31. Mai enden und war noch einmal auf den 30. Juni verschoben worden.

Die bayerische Regierung plant mit rund 132 Millionen Euro Kosten für die Prämien, hieß es. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hatte bei der Einführung mit 400.000 Anträgen gerechnet.Der bayerische Pflegebonus, der in der Corona-Krise eingeführt wurde, beträgt 500 Euro. Auszubildende und Teilzeitkräfte mit weniger als 25 Stunden Arbeitszeit bekommen laut Ministerium 300 Euro.

Den Antrag auf die Prämie können unter anderem Pflegende in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken, stationären Alten-, Pflege- und Behinderteneinrichtungen sowie ambulanten Pflegediensten stellen. Auch Rettungssanitäter, Rettungsassistenten, Notfallsanitäter und nichtärztliche Einsatzkräfte im Rettungsdienst zählen zu den Berechtigten.

13.30 Uhr: Deutsche Corona-App für EU-Nutzer zugänglich

Die Corona-Warn-App aus Deutschland kann nun auch von vielen Besuchern aus dem europäischen Ausland heruntergeladen und verwendet werden. Am Donnerstag erschien die Anwendung in elf europäischen Ländern in den jeweiligen App-Stores, wie das Robert Koch-Institut auf Twitter mitteilte. Neben den Nachbarn aus den Benelux-Staaten kann die App damit auch von Anwendern aus Frankreich, Österreich, der Tschechischen Republik, Polen, Dänemark, Rumänien und Bulgarien verwendet werden, wenn sie sich in Deutschland aufhalten.

In Deutschland stieg am Donnerstag die Zahl der Downloads leicht auf 13 Millionen an, das entspricht 15,6 Prozent der Bevölkerung.

Um die Eingabe eines Infektionsstatus in der App zu erleichtern, sollen nun mehr Arztpraxen darauf vorbereitet werden, die Testergebnisse digital zu versenden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung kündigte ein neues Formular für Corona-Tests mit jeweils einem individuellen QR-Code an. Die Formulare können entweder als gedruckte Exemplare bestellt oder über die Software in den Arztpraxen ausgedruckt werden.

Über den QR-Code kann ein positives Testergebnis direkt in die App eingegeben werden, ohne bei einer Telefon-Hotline der Telekom eine Freischaltnummer abfragen zu müssen.

13.25 Uhr: Indonesien meldet mehr als 50.000 Corona-Fälle

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Indonesien ist am Donnerstag auf 50.187 gestiegen. Die Zahl der Toten gaben die Behörden mit 2.620 an, womit das Land die höchsten Zahlen in Südostasien verzeichnet. Das Ziel von 20.000 Virustests täglich sei vergangene Woche erreicht worden, sagte der Sprecher des Covid-19-Einsatzstabes, Achmad Yurianto.

Dennoch herrschte Skepsis, ob das Land mit seinen mehr als 270 Millionen Einwohnern auf Tausenden Inseln genügend Tests vornehmen kann. Die Zahl der getesteten Personen liegt unter den von der Weltgesundheitsorganisation geforderten 1 bis 1,5 Prozent der Bevölkerung. Experten sorgen sich zudem, weil die Regierung Unternehmen angesichts der Wirtschaftskrise erlaubt hat, ihre Arbeit wieder aufzunehmen.

13.06 Uhr: Mehr als 500 Millionen Euro für WHO

Deutschland wird in der Coronakrise seine finanzielle Unterstützung für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem Jahr auf mehr als 500 Millionen Euro aufstocken. Das kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei einem Besuch in Genf an. "Das ist der höchste Betrag, den Deutschland je in einem Jahr an die WHO gezahlt hat", sagte Spahn. Zusätzlich zu den von Deutschland zur Eindämmung des Coronavirus bereits zugesagten rund 110 Millionen Euro würden der WHO 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Diese Unterstützung müsse vom Parlament noch genehmigt werden, aber die Regierung sei sehr zuversichtlich, dass das Anfang Juli passiere, erklärte Spahn.

Außerdem würden weitere 41 Millionen Euro für die Hauptaufgaben der WHO gezahlt. Auch würden Masken und medizinisches Gerät wie Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt. Das sei als ein starkes Zeichen der internationalen Solidarität zu verstehen. "Wir stehen zusammen, um globale Gesundheitsprobleme zu bekämpfen", sagte Spahn. Nationale Alleingänge bei internationalen Problemen seien zum Scheitern verurteilt.

13.01 Uhr: Corona-App darf nicht Bedingung sein

Wirte oder Arbeitgeber dürfen die Nutzung der Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts von ihren Gästen oder Angestellten weder prüfen, noch ihnen vorschreiben. Das stellt das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht mit Sitz in Ansbach in einer Mitteilung klar. Demnach ergäben sich in beiden Fällen Datenschutzkonflikte. "Sowohl der Arbeitgeber, der seine Beschäftigten auf Privat- oder auch auf Dienstgeräten zur Benutzung der Corona-Warn App verpflichtet und den Status der App kontrollieren möchte als auch Betriebe, die die Benutzung der App vor einem Zutritt von Kunden zu ihren Geschäftsräumen prüfen möchten, treten in eine eigenständige datenschutzrechtliche Verantwortlichkeit ein", so die Behörde.

Für die Verarbeitung der Daten durch die Unternehmen zu betrieblichen Zwecken fehlten "tragfähige Rechtsgrundlagen". Der Präsident des Landesamts für Datenschutzaufsicht, Michael Will, warnt die Unternehmen daher ausdrücklich: "Wer als Arbeitgeber, Gastwirt oder Ladeninhaber glaubt, die Corona-Warn-App für eigene Zwecke der Zugangskontrolle und des betrieblichen Infektionsschutzes vereinnahmen zu können, begibt sich datenschutzrechtlich ins Abseits. Solche Zweckentfremdungen der Warn-App können, wenn nötig auch Geldbußen nach sich ziehen."

Zudem erhalte die Behörde vermehrt Beschwerden, in denen sich Gäste beschweren, weil der Datenschutz beim Erfassen ihrer Daten beim Betreten von Gastronomiebetrieben zur Verfolgung von Infektionsketten im Zusammenhang mit dem Covid-19-Virus nicht eingehalten wurde. So sollten sich die Gäste beim Betreten entweder in fortlaufende Listen eintragen oder einzelne Formulare seien offen und einsehbar herumgelegen. Dies stellt, so das Landesamt einen klaren datenschutzrechtlichen Verstoß dar und kann auch mit einer Geldbuße geahndet werden.

12.55 Uhr: Kulturrat fordert bundeseinheitliche Regeln

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, verlangt bundeseinheitliche Regeln für das Hochfahren der Kultur nach dem Corona-Lockdown. "Noch nicht einmal in der Krise gibt es ein einziges gemeinsames Programm der Länder, das die Kultur unterstützt", sagte Zimmermann der "Augsburger Allgemeinen". Stattdessen gebe es eine "Kakophonie zwischen den Bundesländern". Für Künstler in Hamburg gebe es etwa eine gut ausgebaute Unterstützungsinfrastruktur - wer indes nebenan in Niedersachsen wohne, habe "Pech gehabt, weil es dort erheblich weniger Hilfen gibt".

Zimmermann verwies auf die vor eineinhalb Jahren von den Ländern gegründete Kulturministerkonferenz: "Eigentlich sollte die ja genau dafür da sein, Absprachen der Länder untereinander zu koordinieren. Und da würde ich schon erwarten, dass sie es hinkriegen, zumindest ein einziges Förderprogramm gemeinsam auf den Weg zu bringen."

"Einen großen Kampf werden wir deshalb um unser Publikum führen, wir wollen es wieder zurückzugewinnen, denn ohne Publikum kann der Kulturbereich nicht überleben", so Zimmermann weiter. Auch verdiene man im Digitalen praktisch nichts, "darum müssen jetzt dringend die urheberrechtlichen Regeln der Realität angepasst werden".

12.51 Uhr: Steigende Corona-Zahlen in Tschechien

Im Nachbarland Tschechien steigt die Zahl der getesteten Corona-Neuinfektionen wieder deutlich an. Gestern wurden 127 Neuinfektionen registriert, das ist er höchste Tageswert seit zwei Monaten. Außerdem starben am Mittwoch in Tschechien fünf Menschen an den Folgen einer Covid19-Erkrankung. Das berichtet Radio Prag unter Berufung auf das staatliche Gesundheitsministerium. Die Grenzregion zu Bayern ist allerdings nicht überdurchschnittlich betroffen. Die Infektions-Hotspots sind demnach die Hauptstadt Prag und die Region Mährisch-Schlesien an der Grenze zu Polen.

12.35 Uhr: Mehr Drogenkonsum erwartet

Die Vereinten Nationen rechnen wegen der Corona-Krise mit einer Zunahme des weltweiten Drogenkonsums.

"Die Covid-19-Krise und der wirtschaftliche Abschwung drohen, die Drogen-Gefahren noch weiter zunehmen zu lassen", warnte das UN-Büro für Drogen und Verbrechensbekämpfung im Weltdrogenbericht 2020. Schließlich habe die Corona-Pandemie die Gesundheits- und Sozialsysteme "an den Rand" ihrer Belastbarkeit gebracht. Alle Regierungen müssten daher nun "größere Solidarität zeigen und Unterstützung leisten, insbesondere Entwicklungsländern, um illegalen Drogenhandel zu bekämpfen".

In dem Bericht wird gewarnt, dass Regierungen ihre Budgets für die Drogenbekämpfung wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise kürzen könnten. Außerdem würden sie womöglich der Drogenfahndung und der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet weniger Bedeutung beimessen und damit den Drogenhandel erleichtern.

Gleichzeitig droht dem Bericht zufolge wegen der Corona-Krise die Zahl potenzieller Drogenkonsumenten und Drogenhändler zu steigen.

12.30 Uhr: NGG fordert deutschlandweite Testung

Die Fleischproduktion in Deutschland ist nach Auffassung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auch ohne den Einsatz umstrittener Werkverträge möglich. "Wir haben durchgerechnet, wie viel es kosten würde, vernünftige Arbeitsbedingungen einzuhalten in Schlachthöfen: Das wären pro Kilogramm Schweinefleisch zehn bis 20 Cent mehr. Das muss es uns doch wert sein", so Guido Zeitler von der NGG.

Der Gewerkschaftschef forderte eine deutschlandweite Testung aller Arbeiter in Schlachthöfen auf eine Corona-Infektion. "Was wir jetzt bei Tönnies oder Wiesenhof an Corona-Ausbrüchen sehen, ist vielleicht nur die Spitze des Eisbergs." Zeitler kritisierte, dass in den vergangenen Jahren zwar viel über Tierwohl, aber wenig über die Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen diskutiert worden sei. "Die Arbeiter aus dem Ausland werden nicht als Bestandteil unserer Gesellschaft wahrgenommen. Sie haben keinerlei Anbindung. Deswegen fehlt es da auch an Bewusstsein für die Probleme."

12.10 Uhr: Seemannsmission fordert Reisefreiheit

Mittlerweile warten wegen der Corona-Pandemie weltweit rund 250.000 Seeleute an Bord auf Ablösung. Zum heutigen Internationalen Tag der Seefahrer fordert die Deutsche Seemannsmission eine politische Lösung für die Betroffenen.

Bischöfin Kirsten Fehrs rief die Bundesregierung in einer Video-Botschaft dazu auf, sich für die Beseitigung der unerträglichen Härten stark zu machen. "Die Corona-Pandemie bedeutet für viele Seeleute seelische Not und soziale Härte", so die Botschafterin der Deutschen Seemannsmission. Der sonst regulär vorgenommene Austausch der Mannschaften finde seltener statt, manche seien inzwischen seit zwölf Monaten an Bord - ohne Ablösung, ohne regelmäßigen Landgang, mit minimalem Kontakt zu ihren Angehörigen, erklärte Fehrs. "Für sie ist es extrem wichtig, dass Politikerinnen und Politiker ihren Einsatz für die Gesellschaft und für die Weltwirtschaft würdigen und für erträgliche Arbeits- und Lebensbedingungen sorgen." Fehrs forderte die Ermöglichung von Crew-Wechseln sowie regelmäßigen Landgängen.

"Die Situation ist dramatisch. Das ist schlimmer als Gefängnis", so Seemannsdiakon Jan Oltmanns. Die Perspektivlosigkeit habe bereits zu Suiziden geführt, etwa auch auf einem Kreuzfahrtschiff, das im Hamburger Hafen vor Anker liege.

12.00 Uhr: Grimme Online Awards

In Köln werden heute Abend die Gewinner des Grimme Online Awards bekannt gegeben. Nominiert wurde unter anderem der Podcast "Das Coronavirus-Update" mit dem Berliner Virologen Christian Drosten. Der Preis gilt als wichtigste deutsche Auszeichnung für herausragende Online-Publizistik.

Möglich sind bis zu neun Preisträger - über einen stimmt das Publikum ab. Wegen der Corona-Pandemie erfolgt die Bekanntgabe im Livestream.

11.18 Uhr: Stärkung der Menschenrechte gefordert

Anlässlich der bevorstehenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat Amnesty International zur Stärkung von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit innerhalb und außerhalb Europas aufgerufen. Insbesondere bei der Bewältigung der weltweiten Corona-Krise müssten internationale Menschenrechtsverpflichtungen eingehalten werden. "Denn es handelt sich um eine Gesundheitskrise und eine Wirtschaftskrise - aber auch um eine Menschenrechtskrise", sagte der Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, Markus N. Beeko.

Der Bundesregierung biete sich im zweiten Halbjahr 2020 die Chance, dass alle Maßnahmen zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie im Einklang mit internationalen Menschenrechtsverpflichtungen entwickelt werden. Entscheidend sei, dass die EU eine kohärente und konsequente Menschenrechtspolitik nach innen wie nach außen vertrete. Angriffen auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit wie etwa in Ungarn oder Polen müsse konsequent entgegengetreten werden, betonte Beeko. Die Bundesregierung sollte dafür alle in der EU verfügbaren Instrumente nutzen.

Der deutsche Ratsvorsitz in der Europäischen Union beginnt am 1. Juli und läuft bis zum Ende des Jahres 2020.

11.05 Uhr: Tour de France soll ab August stattfinden

Vom 29. August bis 20. September soll voraussichtlich die Tour de France nach einer Verschiebung stattfinden. Nach den jüngsten Entwicklungen gibt es dafür immer mehr Grund zur Hoffnung. Tour-Chef Christian Prudhomme wartete im Frühjahr beharrlich die  Entwicklung ab und verzichtete mit seinem Team auf vorschnelle  Entscheidungen zu einer Absage. Das größte Radrennen der Welt ist für Frankreich eine Art Nationalheiligtum.

Das Nachbarland hat die erste schwere Phase der Pandemie hinter sich. Im Gastgeberland sind ab 11. Juli sogar wieder Sportevents mit 5.000 Zuschauern erlaubt, eine weitere Lockerung für die zweite August-Hälfte, die dann auch die Tour betreffen würde, erscheint denkbar. Ralph Denk, Teamchef des besten deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe, sagte zur Situation rund ums Publikum: "Ich bin kein Fan davon, ohne Publikum zu fahren. Bevor wir aber Rennen absagen, ist es besser ohne Zuschauer zu fahren".

Wenn das 23-tägige Rad-Spektakel von Nizza bis Paris tatsächlich wie geplant stattfindet, dürften sich Fahrer und Verantwortliche aber auf einige coronabedingte Änderungen einstellen müssen. Riesige Massenansammlungen im Zielbereich der einzelnen Etappen sind derzeit kaum denkbar, auch an anderen Stellen wie bei der Werbekarawane oder im Pressebereich mit rund 2.000 Journalisten dürfte nachjustiert werden, um sich für die besondere Situation zu wappnen.

10.50 Uhr: Metallbranche hart von Corona-Krise getroffen

Die Situation in der Metall- und Elektrobranche sei weiter "sehr schlecht" mit einem nur leichten Silberstreifen am Horizont, sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Oliver Zander.

Eine Umfrage von Mitte Juni zeige, dass fast 90 Prozent der Betriebe in der Produktion immer noch von der Corona-Krise betroffen seien. Rund zwei Drittel der Unternehmen nutzen demnach Kurzarbeit - dies betreffe etwa 1,6 Millionen Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie. Hauptproblem sei die mangelnde Nachfrage, sagte Zander. So liege die Kapazitätsauslastung trotz leichter Verbesserungen noch unter dem Niveau der Finanzkrise 2009. "Das ist nicht durchhaltbar", so Zander.

Sollte es eine zweite Infektionswelle in Deutschland geben, könne es nicht erneut einen Lockdown geben, "weil wir uns das so nicht leisten können wie beim ersten Mal". Dann müsse man über andere Modelle reden.

10.40 Uhr: Mehr Frauen als Männer im Home-Office

Wegen der Pandemie arbeiteten rund 20 Prozent der Beschäftigten, die zuvor ausschließlich im Betrieb tätig waren und digitale Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen, zumindest vorübergehend auch im Homeoffice, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg mitteilte. Frauen wechselten mit 28 Prozent häufiger an den heimischen Schreibtisch als Männer mit 17 Prozent. Befragt wurden 1.200 Personen.

Als Begründung dafür nannten die Forscher unter anderen unterschiedliche Tätigkeiten: Männer arbeiteten beispielsweise häufiger in der Produktion, Frauen häufiger in der Verwaltung der Betriebe. Im Jahr 2019 hatten 35 Prozent der Befragten zumindest gelegentlich zu Hause gearbeitet. 27 Prozent der Beschäftigten waren im April oder Mai in Kurzarbeit. 29 Prozent der Männer und 28 Prozent der Frauen erklärten, sich momentan um mindestens ein Kind zu kümmern. Bei Frauen, die mindestens ein Kind betreuten, reduzierte sich die Stundenzahl von durchschnittlich 30,6 auf 28 Stunden. Bei betreuenden Männern sank die Arbeitszeit von durchschnittlich 42,1 auf 36,4 Stunden, teilte das IAB mit, das zur Bundesagentur für Arbeit gehört.

10.14 Uhr: Eiffelturm zu Fuß begehbar

Nach mehr als dreimonatiger Schließung in der Corona-Krise hat der Pariser Eiffelturm erstmals wieder geöffnet. Vor der Sehenswürdigkeit bildeten sich trotzdem nicht die sonst üblichen langen Schlangen, denn das Ticket-Kontingent ist begrenzt.

So brauchen Touristen einen langen Atem: Wegen der Corona-Pandemie fahren die Aufzüge nicht. Deshalb müssen Besucher die 765 Stufen bis zur Aussichtsplattform in der 2. Etage zu Fuß erklimmen. Die Spitze des Eiffelturms bleibt vorerst geschlossen. Zudem gilt eine Maskenpflicht. Die Zahl der täglichen Besucher ist nach Angaben der Betreibergesellschaft begrenzt. Interessierte müssen ihr Ticket vorab im Internet reservieren.

Die mehr als dreimonatige Schließung des Eiffelturms wegen der Corona-Pandemie sei "die längste seit dem Zweiten Weltkrieg", erklärte die Betreibergesellschaft. Mit fast 30.000 Todesfällen ist Frankreich schwer von der Pandemie betroffen. Zuvor hatten bereits andere französische Touristenattraktionen wie Schloss Versailles und einige Schlösser an der Loire wieder geöffnet.

Seit dem 15. Juni können Touristen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern wieder ungehindert nach Frankreich einreisen. Frankreich ist das Land, das weltweit die meisten Touristen anzieht.

10.04 Uhr: Louvre öffnet wieder

Im vergangenen Jahr haben 9,6 Millionen Menschen den Louvre besichtigt. In Zeiten von Corona darf das Museum, das den Titel des meist besuchten Museums weltweit trägt, nicht mehr als 30 Prozent seiner üblichen Besucherzahl empfangen. Am 6. Juli öffnet der Pariser Louvre nach mehr als dreieinhalbmonatiger Corona-Zwangspause wieder seine Türen.

70 Prozent seiner Ausstellungsfläche wird zugänglich sein und damit auch über 35.000 Werke, darunter auch seinen Star: die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Nach Schätzungen des Louvre kommen rund 90 Prozent der Besucher in das Pariser Weltmuseum, um das von Leonardo um 1.503 gemalte Frauenbildnis zu sehen. Zu den obligatorischen Corona-Regeln wie dem Tragen von Mund- und Nasenschutz gehört ein vorgeschriebener Parcours, um zu vermeiden, dass sich die Besucher kreuzen. Der Besuch ist nur mit einer Online-Reservierung mit Zeitstempel möglich.

09.58 Uhr: Über 7.000 Neuinfektionen in Russland

In Russland ist die Zahl der Infektionsfälle auf 613.994 gestiegen. Binnen 24 Stunden wurden nach Behördenangaben 7113 Neuinfektionen nachgewiesen - etwas weniger als am Tag zuvor mit 7.176 neuen Fällen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um 92 auf insgesamt 8.605. Am Vortag waren noch 154 weitere Todesfälle registriert worden.

09.51 Uhr: Staatshilfen für Lufthansa genehmigt

Die EU-Kommission hat die direkten Staatshilfen der Bundesregierung über sechs Milliarden Euro für die Lufthansa genehmigt. Die stellvertretende EU-Kommissionspräsidentin Margrethe Vestager erklärte, dieser beträchtliche Betrag werde der Airline helfen, die aktuelle Coronavirus-Krise zu überstehen, die den Luftfahrtsektor besonders hart getroffen habe. Es gebe jedoch die Auflage, dass der Staat "ausreichend vergütet" werde. Zudem gebe es "weitere Maßnahmen zur Begrenzung der Wettbewerbsverzerrungen". Insbesondere habe sich Lufthansa verpflichtet, Start- und Landerechte (Slots) an ihren Drehkreuzflughäfen Frankfurt und München zur Verfügung zu stellen, "wo Lufthansa über beträchtliche Marktmacht verfügt".

Das Rettungspaket umfasst insgesamt neun Milliarden Euro. Im einzelnen vorgesehen sind 5,7 Milliarden Euro Stille Einlagen des Staates, ein Aktienpaket für rund 300 Millionen Euro sowie bis zu drei Milliarden Euro Kredit von der staatlichen Förderbank KfW.

09.42 Uhr: Spatenstich für Landesgartenschau

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber wird heute den Spatenstich für die Landesgartenschau 2023 in Freyung durchführen. Das Motto wird “Wald, Weite, Wunderbar” lauten.

Eigentlich hätte die Landesgartenschau in Freyung 2022 stattfinden sollen, der Termin wurde durch die Coronakrise aber um ein Jahr verschoben. Für die Landesgartenschau wird der Freyunger Ortsteil Geyersberg zu einem Landschaftspark umgestaltet.

Auf dem Geyersberg musste dafür die ehemalige Gesa-Klinik abgerissen werden. Laut Umweltministerium soll in Freyung ein bedeutsames Freizeit- und Erholungsgebiet entstehen. Artenreichtum, Naherholung und Wohnqualität sollen dort gefördert werden. Wegen der Corona-Pandemie hatte sich Freyungs Bürgermeister Olaf Heinrich bereits früh für eine Verschiebung ausgesprochen und sich dazu an das bayerische Umweltministerium gewandt. Durch die kurzfristige Absage Traunsteins zur Landesgartenschau, hatte Freyung den Zuschlag ohnehin erst verspätet erhalten, wodurch "der Zeitplan ohnehin knapp bemessen war". Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hätten weiter für eine Verzögerung und erschwerte Bedingungen gesorgt.

09.33 Uhr: Mehr Miteinander in den Bergen

Der E-Bike Boom sorgt dafür das Radler in Bayern an entlegensten Stellen kommen - Waldbesitzer und Landwirte fühlen sich sprichwörtlich überrollt. Der Deutsche Alpenverein (DAV) versucht zu schlichten und appelliert an die Vernunft aller.

Einfach mal in die Lage der anderen reinversetzen würde oft schon helfen, sagt Nicolas Gareis, Mountainbike-Beauftragter beim Deutschen Alpenverein. Den DAV mit seinen 1,2 Millionen Mitgliedern trifft das Problem im Kern, denn viele Wanderer sind auch Mountainbiker. Darum erforscht der Alpenverein seit zwei Jahren in zwei Pilotregionen rund um Bad Tölz und Oberstdorf mit welchen Maßnahmen Spannungen zwischen Mountainbikern, Wanderern und Grundbesitzern vermieden werden können.

Das Projekt zum nachhaltigen mountainbiken kostet rund 350.000 Euro, den größten Teil davon finanziert die bayerische Staatsregierung. Neben rechtlichen Fragen geht es vor allem aber auch drum Verständnis für die anderen zu schaffen - so Nicolas Gareis vom DAV. Rechtlich dürfen Radler überall dorthin, wo sich auch Wanderer bewegen. Das Bayerische Naturgesetz gewährt freies Betretungsrecht der Natur. Statt Verboten appelliert der Alpenverein an die Vernunft aller, will aber in Zukunft auch Ausschilderungen und Tourenbeschreibungen verbessern. Pilotmäßig soll das im Raum Bad Tölz und Oberstdorf in nächster Zeit passieren.

Aus der Erfahrung vom Winter weiß der Alpenverein, dass sich rund 90 Prozent an Schilder halten. Im Vergleich zu Österreich oder der Schweiz hat Bayern da einen besonders großen Nachholbedarf.

09.24 Uhr: Im Kreis Gütersloh nur ein neuer Corona-Fall

Von 2.000 aktuell durchgeführten Corona-Tests im Kreis Gütersloh ist nur einer positiv ausgefallen. Das sagte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in der heutigen Sondersitzung des Gesundheitsausschusses.

09.16 Uhr: 630 Neuinifzierte in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Donnerstag mit 192.079 angegeben - ein Plus von 630 seit dem Vortag. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8927 Todesfälle und damit 13 mehr als am Vortag.

09.06 Uhr: Schlechtere Wettervorhersagen wegen Corona

Die Corona-Pandemie könnte nach Ansicht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Winter womöglich auch Auswirkungen auf Wettervorhersagen haben. Der Leiter der Abteilung Meteorologische Analyse und Modellierung beim DWD, Detlev Majewski, verwies in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" auf fehlende Daten von Flugzeugen.

Er glaube nicht, dass die Daten von Flugzeugen vor 2022 wieder auf Vor-Corona-Niveau steigen würden. Dabei seien Flugzeuge vor allem über dem Meer zwischen Europa und Amerika eine "unglaublich gute Informationsquelle", sagte Majewski. In diesem Gebiet entwickeln sich im Winter die Winterstürme. "Was in Europa aufs Festland trifft, war 48 Stunden vorher an der Ostküste Nordamerikas", sagte Majewski. Eine solche Tiefdruckentwicklung könnte jedoch aufgrund des Datenmangels später als bisher entdeckt werden.

"Wenn im Winter weiter so wenige Flugzeuge fliegen, erwarte ich schon einen Effekt", betonte der DWD-Experte. Statt drei Tage im Voraus könnten die Meteorologen ein solches Tief dann vielleicht nur zweieinhalb Tage vorhersagen. Derzeit gleiche ein EU-Forschungssatellit namens Aeolus das Datendefizit zum Teil aus. Dieser sei aber nur noch maximal zwei Jahre aktiv.09.05 Uhr: Schwaben fordert Hilfe vom Land

Schwaben ist bislang gut durch die Corona-Pandemie gekommen, trotzdem müssten alle wachsam bleiben. Das ist die Botschaft, die die zehn schwäbischen Landrätinnen und Landräte nach ihrem Treffen in Marktoberdorf ausgesendet haben. Die aktuellen Entwicklungen vor allem in Nordrhein-Westfalen zeigten, wie schnell sich so etwas ändern könne. "Deswegen müssen wir darauf vorbereitet sein und wachsam sein, dass wir jederzeit, wenn auch bei uns wieder so ein Fall auftreten sollte, die Strukturen hochfahren, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen", sagte der Lindauer Landrat und Vorsitzende der schwäbischen Landräte, Elmar Stegmann.

Wie hoch die Einbußen für Städte, Landkreise und Gemeinden durch wegbrechende Gewerbesteuereinnahmen und steigende Sozialausgaben wegen Corona sein werden, ist laut Stegmann noch nicht abschätzbar. Die Landräte fordern deshalb dringend Hilfe vom Freistaat: "Wenn nun Schutzschirme für alle möglichen Zweige aufgestellt werden, dann darf der Freistaat auch seine Städte, Landkreise und Gemeinden nicht vergessen", sagte Stegmann.

08.57 Uhr: 130.000 Jobs in Ungarn betroffen

In Ungarn sind nach Regierungsangaben wegen der Coronavirus-Krise zwischen 120.000 und 130.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Das Virus habe nicht nur die Gesundheit angegriffen, sondern auch die Jobs, sagt Gergely Gulyas, der Bürochef von Ministerpräsident Viktor Orban. Der Arbeitsplatzverlust sei aber nicht so drastisch wie anfangs befürchtet.

08.44 Uhr: Ebola besiegt - Corona verbreitet sich

Seit fast zwei Jahren wütet im Osten des Kongos ein Ausbruch der gefährlichen Ebola-Krankheit. Weil Milizen in dem Gebiet kämpfen war er extrem schwer in den Griff zu bekommen - endlich scheint er nun besiegt zu sein. Das wollen die Behörden heute verkünden. Die Euphorie wird allerdings von der sich ausbreitenden Corona-Pandemie sowie einem neuen Ebola-Ausbruch im Westen des Landes überschattet.

08.39 Uhr: Spaniens König besucht deutsche Urlauber

Spaniens König Felipe besucht Mallorca. Auf der Urlaubsinsel wollen König Felipe und Königin Letizia sich über die Lage des Tourismus nach der Corona-Pause informieren. Zusammen mit Regionalpräsidentin Francina Armengol werden sie sich an der Playa de Palma den liebsten Strand der Deutschen anschauen und unter anderem das Riu-Concordia-Hotel aufsuchen, in dem derzeit zahlreiche Touristen aus Deutschland Urlaub machen.

08.31 Uhr: Wohnimmobilien trotz Corona teuer

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im ersten Quartal ungeachtet der damals beginnenden Corona-Epidemie deutlich gestiegen. Sie lagen um durchschnittlich 6,8 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist das kräftigste Plus seit anderthalb Jahren. Zum Vergleich: 2019 insgesamt lag der Anstieg bei 5,8 Prozent.

Zu Jahresbeginn verteuerten sich Wohnimmobilien sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. In den sieben größten Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf waren Ein- und Zweifamilienhäuser 9,5 Prozent und Eigentumswohnungen 7,4 Prozent teurer als vor Jahresfrist. In den anderen Großstädten ab 100.000 Einwohnern stiegen die Häuserpreise um 8,3 und die für Eigentumswohnungen um 9,3 Prozent.

"Auch in dünn besiedelten ländlichen Kreisen wurden Wohnimmobilien im Durchschnitt teurer", betonten die Statistiker. Dort zogen die Preise für Häuser um 6,1 Prozent an und für Eigentumswohnungen um 4,9 Prozent.

08.20 Uhr: Einschränkungen für Urlauber geplant

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will in Sachsen-Anhalt Einschränkungen für Urlauber aus Corona-Risikogebieten nicht ausschließen. "Ich will nicht verhehlen, dass wir am nächsten Dienstag im Kabinett eine neue Verordnung beschließen - und dass wir durchaus auch derzeit sehr stark erwägen, in dieser Verordnung ein sogenanntes Beherbergungsverbot aufzunehmen", sagte Haseloff dem Mitteldeutschen Rundfunk. Urlauber aus Risikogebieten könnten dann etwa keine Hotelzimmer mehr in Sachsen-Anhalt buchen. Als weitere Möglichkeit führte Haseloff Quarantäne-Regelungen für Urlauber an. Die Frage sei "nicht ob, sondern wie" man entsprechende Regelungen durchsetzen werde.

Haseloff sprach sich außerdem dafür aus, dass sich die Bundesländer im Umgang mit Menschen aus Risikogebieten auf gemeinsame Richtlinien einigen sollten. In den vergangenen Tagen hatten Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein Einschränkungen für Urlauber aus solchen Regionen angeordnet. Ausgenommen sind in der Regel Menschen, die über einen negativen Corona-Test verfügen und ein ärztliches Attest vorweisen. Als Risikogebiete gelten Regionen, in denen über einen Zeitraum von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Menschen bekannt wurden.

08.13 Uhr: Ministerin dankt Erzieherinnen und Erziehern

Die bayerische Familienministerin Carolina Trautner hat den bayerischen Erzieherinnen und Erziehern für ihre herausragende Arbeit in den letzten Wochen bedankt und betonte: "Der behutsame, schrittweise Weg in der Kinderbetreuung hat sich bewährt. Wir haben immer das Infektionsgeschehen im Blick behalten und schrittweise gelockert, um die erreichten Erfolge bei der Bekämpfung der Pandemie nicht zu gefährden. Dies diente nicht nur dem Gesundheitsschutz, sondern auch der Umsetzung der Hygienekonzepte vor Ort. Unsere Kitas hatten so die Möglichkeit, sich im Rhythmus von zwei Wochen auf die Betreuung mit schrittweise steigender Kinderzahl vorzubereiten."

Zum 1. Juli startet der eingeschränkte Regelbetrieb in den bayerischen Kindertageseinrichtungen. Ab diesem Tag können alle gesunden Kinder wieder ihre Kinderkrippe oder ihren Kindergarten besuchen.

08.01 Uhr: Konsumlaune bessert sich

Nach der zügigen Öffnung der deutschen Wirtschaft schütteln die Verbraucher den Corona-Schock allmählich ab. Für Juli sagen die GfK-Marktforscher einen Anstieg ihres Konsumklima-Barometers um neun Punkte auf minus 9,6 Zähler voraus. "Die Verbraucher erwachen zunehmend aus der Schockstarre, die noch im April zu einem beispiellosen Absturz der Stimmung geführt hatte", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Dazu tragen seiner Ansicht nach auch die umfangreichen Hilfen durch die Konjunkturprogramme wie die Ankündigung einer befristeten Mehrwertsteuerabsenkung bei. Sofern Händler und Hersteller diese auch an die Verbraucher weitergeben sollten, sei davon auszugehen, dass die eine oder andere geplante Anschaffung auf das zweite Halbjahr 2020 vorgezogen werde und somit dem Konsum in diesem Jahr als Stütze der Konjunktur diene.

Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit minus 12,0 Punkten gerechnet. Doch noch kann von wiedererwachter Konsumfreude keine Rede sein: Der aktuelle Wert ist der drittniedrigste, der von den Nürnberger Marktforschern jemals gemessen wurde.

7.56 Uhr: Ethikrat und die Debatte über den Immunitätsausweis

Der Deutsche Ethikrat befasst sich heute erstmals mit einem Corona Immunitätsausweis. Eine Bescheinigung, die zeigt, dass man Antikörper hat - also erstmal immun ist gegen das Corona-Virus. In der SPD scheint jetzt der Widerstand dagegen zu schwinden. Vize-Fraktionschefin Bas sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung - positiv Getestete hätten einen Anspruch darauf. Aber es dürfe keine Zwei-Klassen-Gesellschaft geben - auch seien derzeit die Nachweise noch nicht verlässlich genug.

Bislang gab es aus der SPD massiven Widerstand gegen eine Bescheinigung der Immunität gegen das Coronavirus. Generalsekretär Lars Klingbeil nannte es im Mai "völlig kontraproduktiv, diejenigen zu belohnen, die sich angesteckt haben, weil sie sich nicht an die Abstandsregeln halten, und diejenigen zu bestrafen, die auf sich und Andere aufpassen".

Wegen des SPD-Widerstands legte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seine Pläne für den Immunitätsausweis auf Eis und rief den Deutschen Ethikrat an. Das Gremium berät an diesem Donnerstag erstmals über das Thema. Mit einer Stellungnahme zum Immunitätsausweis sei aber am selben Tag noch nicht zu rechnen.

07.45 Uhr: Russische Wirtschaft fordert Lockerungen

Die deutsche Wirtschaft in Russland fordert von der EU eine Lockerung des wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreiseverbots. "Es ist an der Zeit, dass Deutschland und die Europäische Union nun auch die Visavergabe für russische Geschäftsleute wieder aufnehmen", sagte der Chef der deutsch-russischen Auslandshandelskammer (AHK), Matthias Schepp, in Moskau. Das gelte auch umgekehrt für Russland, dass deutsche und europäische Geschäftsreisende wieder einreisen könnten.

"Ein freier Reiseverkehr unter Beachtung von Quarantäne und Covid-19 Tests werden zusätzlich helfen und wie ein zweites Konjunkturprogramm wirken", sagte Schepp mit Blick auf Unterstützungsprogramme der Regierungen für die Wirtschaft.

Die EU-Botschafter der EU-Staaten hatten am Mittwoch über Kriterien für Länder beraten, aus denen die Einreise in die EU ab Juli wieder erlaubt sein soll. Oberstes Kriterium soll demnach die epidemiologische Lage vor Ort sein. Danach dürfte für Länder wie Russland, Brasilien und die USA das Einreiseverbot weiterhin bestehen bleiben. Die Diskussion darüber soll am Freitag fortgesetzt werden.

07.20 Uhr: Viele Fluggesellschaften angeschlagen

Die britische Billigfluggesellschaft ist nach dem Einbruch des weltweiten Flugverkehrs im Zuge der Corona-Pandemie auf der Suche nach frischem Kapital. EasyJet will über Nacht bis zu 59,5 Millionen neue Aktien für rund 450 Millionen Pfund (fast 500 Millionen Euro) bei Investoren platzieren, wie das Unternehmen ankündigte. Das entspricht einer Kapitalerhöhung um 15 Prozent.

Die australische Fluggesellschaft Quantas plant infolge der Coronavirus-Krise mindestens 20 Prozent ihrer Belegschaft abzubauen, umgerechnet wären das 6.000 Stellen. "Wir müssen uns für mehrere Jahre positionieren, wenn der Umsatz viel niedriger ausfällt", sagte Qantas-Chef Alan Joyce bei der Vorstellung eines Drei-Jahres-Plans. "Und das bedeutet, kurzfristig eine viel kleinere Fluggesellschaft zu werden."

06.53 Uhr: Lateinamerika weiterhin Hotspot

Die jüngste Hochrechnung des medizinischen Instituts IHME an der Universität in Washington geht davon aus, dass die Zahl der Todesopfer in Lateinamerika bis Oktober auf 388.300 steigt. Laut der Prognose wird Brasilien voraussichtlich 166.000 und Mexiko 88.000 Tote verzeichnen. Ohne Maßnamen wie das Tragen von Gesichtsmasken könnte sich im schlimmsten Fall die Zahl der Todesopfer in Brasilien auf 340.476 und in Mexiko auf 151.433 erhöhen, heißt es in dem Bericht. Lateinamerika hat sich zu einem Hotspot der Pandemie entwickelt: Große Armut, dichte Siedlungen und mangelnde Gesundheitsversorgung haben zu einer Verdreifachung der Fälle von 690.000 innerhalb eines Monats auf zwei Millionen geführt.

06:51 Uhr: Dobrindt will Verlängerung des Kurzarbeitergeldes

Wegen der düsteren Aussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt schlägt der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, eine Verlängerung der aktuellen Regelung für das Kurzarbeitergeld über das Jahr 2020 hinaus vor. Gegenüber "Bild" sagte Dobrindt: "Die Prognose der Bundesagentur für Arbeit zeigt die Gefahr der Corona-Krise für den Arbeitsmarkt. Wenn die Arbeitslosigkeit steigt, ist das ein deutliches Zeichen, dass die Konjunktur langsamer anspringt als erhofft. Hält das an, brauchen wir eine Verlängerung für das Kurzarbeitergeld, um dem Anstieg der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken". In der jüngsten Prognose der Bundesagentur wurde für den Sommer 2020 ein Anstieg der Arbeitslosigkeit auf drei Millionen Arbeitslose erwartet. 06.48 Uhr: "Stumme Künstler" in Würzburg

Die in Dresden gestartete Aktion "Stumme Künstler", die bundesweit auf die existenzielle Bedrohung von Kulturschaffenden und Soloselbständigen durch die Coronakrise aufmerksam machen will, macht heute von 17.00 bis 18.00 Uhr Station auf der Hafentreppe am Kulturspeicher in Würzburg. Dort werden etwa 80 lokale Teilnehmer aus der Kulturbranche erwartet. Mit einer kreativen Performance werden die Kulturschaffenden aller Sparten ihre Forderungen an die Politik zum Ausdruck bringen. Betroffene geben einen Einblick in ihre jeweilige Situation im Schatten der Pandemie.

06.37 Uhr: Kiliani-Volkfest in Würzburg in Schrumpfversion

Wegen der Corona-Pandemie kann dieses Jahr in Würzburg das Kiliani-Volksfest mit der tradtitionellen Kiliani-Messe vom 3. bis zum 19. Juli nicht stattfinden. Um den in der Regel regionalen Marktkaufleuten der Kiliani-Messe eine Möglichkeit zum Anbieten ihrer Waren einzuräumen, können diese vorübergehend in der oben genannten Zeit dezentral im Innenstadtbereich verteilt etwa 35 Verkaufsstände aufstellen. Die Stände werden in lockerer Form voraussichtlich auf dem Oberen und Unteren Markt, am Dominikanerplatz und in der Eichhornstraße platziert werden, teilte die Stadt mit. 06.30 Uhr: Online-Nobelpreisträger-Tagung diesmal digital

Die alljährliche Nobelpreisträgertagung in Lindau bieten in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise digitale "Open Science Days" an. 36 Nobelpreisträger werden dabei ihre Gedanken, Perspektiven und Fragen in verschiedenen Programmformaten mit Alumni sowie 1.034 Nachwuchswissenschaftlern und -ökonomen aus 107 Ländern austauschen.

05.57 Uhr: Australische Regierung entsendet Soldaten - Deutlicher Anstieg von Neuinfektionen

Die australische Regierung entsendet im Kampf gegen das Coronavirus rund tausend Soldaten in die Millionenmetropole Melbourne. Bis zu 850 von ihnen sollten kontrollieren, ob aus dem Ausland eingetroffene Reisende die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne einhalten, teilte Verteidigungsministerin Linda Reynolds mit. Weitere 200 Soldaten sollen logistische und medizinische Unterstützung von Coronavirus-Testeinrichtungen leisten.

Eine deutliche Zunahme der Coronavirus-Neuinfektionen im Bundesstaat Victoria hat in Australien große Besorgnisse ausgelöst. Die meisten davon traten in der Regionalhauptstadt Melbourne auf. Die Behörden in Victoria verzeichneten in den vergangenen Tagen knapp 150 neue Infektionsfälle.

05.10 Uhr: Neuinfektionen in den USA erreichen neue Höchstwerte

Nach einer Phase der Entspannung breitet sich das Coronavirus in den USA wieder in alarmierendem Maße aus. Das Land verzeichnete am Dienstag mit rund 34.700 neuen Infektionen einen weiteren Höchststand, wie aus neuen Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorgeht.das ist der höchste Stand seit Ende April und der dritthöchste Tageswert seit Beginn der Pandemie.

Die einzelnen Bundesstaaten standen dabei ganz unterschiedlich da: Florida (rund 5.500), Texas (rund 5.500), Arizona (rund 3.600) und Kalifornien (rund 7.100) vermeldeten beispielsweise neue tägliche Höchststände. Der Gouverneur von Kalifornien Gavin Newsom rief die knapp 40 Millionen Einwohner auf, wenn möglich Zuhause zu bleiben, Abstand zu halten und Masken zu tragen. Die Intensivbetten der Krankenhäuser in der texanischen Metropole Houston seien inzwischen zu 97 Prozent gefüllt, sagte Bürgermeister Sylvester Turner laut "New York Times". Rund ein Viertel dieser Patienten sei mit dem Coronavirus infiziert: "Ich habe das starke Gefühl, dass wir uns in die falsche Richtung bewegen - und wir bewegen uns schnell."

Auch in South Carolina, Oklahoma oder Nevada liegt das Niveau der täglichen Neuinfektionen deutlich höher als zu früheren Zeitpunkten in der Pandemie. In einigen anderen Bundesstaaten blieb das Infektionsgeschehen dagegen auf etwa dem gleichen Stand, in anderen nahm es sogar ab.

04.44 Uhr: 630 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 630 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 192.079 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Morgen meldete (Datenstand 25.06., 0 Uhr).

8.927 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 13 im Vergleich zum Vortag. Etwa 176.800 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 500 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 24.6., 0.00 Uhr, bei 0,72 (Vortag: 2,02). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert mit Datenstand 24.6., 0.00 Uhr, auf 1,17 (Vortag: 1,67). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Mittwoch, 24. Juni

22.15 Uhr: Schreyer in "jetzt red i": Weiterhin Maskenpflicht in Bus und Bahn

Angesprochen auf die Gefahr einer Ansteckung mit dem Corona-Virus in öffentlichen Verkehrsmitteln, gab Kerstin Schreyer bei "jetz red i" im BR Fernsehen Entwarnung: "Man kann heute ohne Sorge ÖPNV fahren." Allerdings betonte Schreyer nochmals, dass die Maskenpflicht so lange in Bus und Bahn gelten wird, bis es ein Medikament oder einen Impfstoff gegen das Virus gibt. "Die Maskenpflicht haben wir nicht gemacht, um irgendwen zu gängeln", erklärte sie, "sondern weil der Abstand von eineinhalb Metern beim Ein- und Aussteigen nicht gehalten werden kann."

Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, CSU
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Die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen wird noch eine ganze Weile bestehen bleiben, so Verkehrsministerin Schreyer, im BR Fernsehen.

20.00 Uhr: Thiele will Lufthansa-Rettungspaket zustimmen

Im Ringen um die staatlichen Hilfen für den angeschlagenen Lufthansa-Konzern hat der Großaktionär Heinz Hermann Thiele grünes Licht für den Rettungsplan angekündigt. "Ich werde für die Beschlussvorlage stimmen", sagte Thiele in einem am Mittwochabend veröffentlichten Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Demnach wird Thiele bei der Hauptversammlung der Aktionäre am Donnerstag die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für das milliardenschwere Rettungspaket und den Einstieg des Staates bei der Lufthansa nicht mit seinen Stimmen verhindern.

19.45 Uhr: Mitarbeiter von Dönerfleischproduzent positiv getestet

Bei einer Dönerfleischproduktion in Moers bei Duisburg sind 17 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das berichtete der Kreis Wesel. Insgesamt habe der Betrieb 275 Mitarbeiter. Die Infizierten seien in Quarantäne, das gelte vorsorglich auch für 43 weitere Personen.

Am Mittwoch seien nun alle anwesenden Mitarbeiter getestet worden, so der Kreis. Die Ergebnisse lagen zunächst noch nicht vor. Der Betrieb wurde vorläufig geschlossen. Einige wenige Mitarbeiter dürften aber in den kommenden Tagen noch unter Auflagen "bereits angelieferte Frischware weiterverarbeiten, um zu vermeiden, dass diese verdirbt", so der Kreis. Der Betrieb habe ein "hervorragendes Hygienekonzept". Es gebe keine Werkverträge oder Mitarbeiter, die in Sammelunterkünften lebten.

19.00 Uhr: Easyjet will mit neuen Aktie knappe halbe Milliarde Euro besorgen

Der britische Billigflieger Easyjet versucht sich nach einem herben Verlust in der Corona-Krise frisches Kapital von Anlegern zu besorgen. Durch die Ausgabe neuer Anteilsscheine im Umfang von bis zu 14,99 Prozent des bisherigen Aktienkapitals sollen 400 bis 450 Millionen britische Pfund (442 bis 498 Mio Euro) hereinkommen, teilte Easyjet mit.

Zusammen mit dem Erlös aus dem Verkauf und dem Zurückmieten eigener Flugzeuge soll die Ausgabe neuer Aktien die Liquidität der Airline von derzeit 2,4 Milliarden Pfund auf rund 3 Milliarden Pfund nach oben treiben. Das Unternehmen hat sich bereits frische Kredite beschafft, darunter Mittel aus dem britischen Corona-Hilfsprogramm.

17.40 Uhr: Oberbayern hat die meisten Neuinfektionen im Freistaat

In Oberbayern sind laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) seit gestern sieben weitere Menschen mit dem oder durch den Corona-Virus ums Leben gekommen. Damit sind inzwischen 997 Menschen im Bezirk gestorben. Die Zahl der Infektionen hat sich um 51 auf 21.676 erhöht. Pro 100.000 Einwohner liegt die Fallzahl in Oberbayern damit bei einem Wert von 462,55, hinter der Oberpfalz (486,27). In den letzten sieben Tagen sind bezirksweit 154 neue Infektionen dazugekommen, damit liegt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner bei einem Wert von 3,29.

Damit hat Oberbayern derzeit die meisten Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern in ganz Bayern, der Durchschnitt in Bayern liegt bei einem Wert von 1,94. Alle Landkreise und Städte sind zur Zeit weit vom Schwellenwert 50 entfernt. Der am meisten betroffene Landkreis gemäß der 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner ist Erding mit einem Wert von 11,62.

16.50 Uhr: Erste Massentestergebnisse aus Gütersloh

Zum Aufatmen ist es zu früh - doch erste Ergebnisse einer freiwilligen Massentestung der Bewohner im Kreis Gütersloh deuten daraufhin, dass der Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Tönnies die Nachbarschaft weniger in Mitleidenschaft gezogen haben könnte als befürchtet. Von den ersten 230 Befunden sei noch ein Ergebnis fraglich, alle anderen seien negativ, sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) in einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag. Insgesamt seien bislang 600 Abstriche genommen worden.

Bei der Pressekonferenz vertrat der Hygienewissenschaftler Martin Exner die Auffassung, dass zu den Masseninfektionen im Zerlegebreich des Tönnies-Betriebs auch Belüftungsanlagen beigetragen haben könnten, die in der unter anderem in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet sind. Bislang sei nicht bekannt gewesen, dass solche Belüftungsanlagen Aerosole in Bewegung halten können. Damit seien sie "ein weiterer, bislang übersehener Risikofaktor".

15.15 Uhr: Die aktuellen Zahlen für Bayern

Im Freistaat sind nach neuesten Angaben bisher 47 985 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind 2576 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag bei 44 780 Personen.

15.00 Uhr: Corona-App erreicht wirksame Verbreitung

In Deutschland nutzt inzwischen jeder Siebte die Corona-Warn-App zur Kontaktverfolgung von Covid-19-Infizierten. Sie sei 12,6 Millionen Mal heruntergeladen worden, teilt das Robert-Koch-Institut mit. Das entspricht einem Anteil von etwa 15 Prozent der Bevölkerung. Forscher der Universität Oxford sind der Meinung, dass die App Wirkung zeigt, sobald 15 Prozent mitmachen.

Wiesenhof-Schlachtbetrieb
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Wiesenhof-Schlachtbetrieb

14.15 Uhr: Corona-Reihenuntersuchungen jetzt auch bei Wiesenhof in Niedersachsen

Alle Mitarbeiter eines zur Wiesenhof-Gruppe gehörenden Putenschlachthofs im niedersächsischen Wildeshausen werden seit heute auf das Coronavirus getestet - insgesamt mehr als 1100 Menschen. Am Dienstag waren Corona-Infektionen bei 23 Mitarbeitern festgestellt worden. Die Proben würden von einem privaten Labor entnommen, aber "unter enger Aufsicht des Gesundheitsamtes durchgeführt", sagte ein Sprecher des Landkreises Oldenburg. Im Laufe des Tages erwarte man zudem Ergebnisse von Tests vom Dienstag. Dabei gehe es um etwa 150 direkte Kontaktpersonen der zum Wochenbeginn ermittelten infizierten Mitarbeiter.

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat unterdessen weitreichende Änderungen in der Branche angemahnt. Die Etablierung der industriellen Schlachtung seit den 1970er-Jahren sei ein Fehler gewesen - auch mit Blick auf die damit verloren gegangene regionale Vermarktung von Tieren.

Das bestehende System habe "mit einer humanen Arbeitswelt nichts zu tun." Noch vor wenigen Wochen hätten die Konzerne Tönnies und Westfleisch gesagt, ohne Werksvertragsarbeitnehmer breche das System zusammen. Jetzt sagten beide, es könne auch ohne solche Arbeitnehmer gehen: "Also, verarschen kann ich mich selber."

13.05 Uhr: Neuer Rekordwert im Kreis Gütersloh

Im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen ist nach der Masseninfektion in einer Tönnies-Fleischfabrik die Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage auf 270,2 gestiegen. Im benachbarten Kreis Warendorf stieg er auf 66,2.

Bund und Länder haben vereinbart, dass ab der Marke von 50 in einem Landkreis wieder stärkere Einschränkungen in Betracht gezogen werden sollen. Diese wurden am Dienstag von der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Kreise Gütersloh und Warendorf verkündet und traten in der Nacht auf Mittwoch in Kraft. Unter anderem dürfen im öffentlichen Raum nun nur noch zwei Menschen oder Menschen aus einem Familien- oder Haushaltsverbund zusammentreffen. Betroffen sind insgesamt rund 640.000 Einwohner der beiden Kreise.

12.35 Uhr: Wohl keine einheitliche Quarantäne-Regelung zu Corona-Hotspots

Nach einer Telefonkonferenz der Gesundheitsminister zeichnet sich nach Angaben des Ressorts in Schleswig-Holstein zunächst keine bundesweite Quarantäne-Regelung nach den massenhaften Corona-Neuinfektionen im Kreis Gütersloh ab. Das Bundesland will Reisende aus Corona-Hotspots künftig in eine zweiwöchige Quarantäne schicken. Auch andere Bundesländer hielten Regelungen wie im Norden für notwendig, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Kiel. Ebenso wie bei Einreisen aus Risikogebieten im Ausland müsse die Quarantäne nicht angetreten werden, sofern ein aktueller negativer Test vorliegt, erläuterte der Kieler Ministeriumssprecher.

Als Corona-Hotspot gelten Gebiete mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Laut dem Robert-Koch-Institut ist der Grenzwert derzeit nur in den Kreisen Gütersloh und Warendorf in Nordrhein-Westfalen überschritten.

12.07 Uhr: Handball-Bundesliga startet Saison Anfang Oktober

Die Handball-Bundesliga startet am 1. Oktober in ihre Saison 2020/21. Das gab das HBL-Präsidium bekannt. Eine sehr "komplexe Saison" werde allen "aufgrund der hohen Termindichte viel Flexibilität und Solidarität abverlangen", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Da es wegen des vorzeitigen Saisonabbruchs im April keine Absteiger, sondern nur Aufsteiger gibt, wird die neue Spielzeit mit 20 statt wie bisher mit 18 Klubs durchgezogen. Daraus ergeben sich 38 anstatt der üblichen 34 Spieltage. Die Saison soll am 30. Juni 2021 enden.

11.56 Uhr: Migranten von "Sea-Watch 3" positiv auf Coronavirus getestet

Wenige Tage nach ihrer Ankunft mit dem Rettungsschiff "Sea-Watch 3" in Sizilien sind 28 von 211 Migranten an Bord positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Die Migranten wurden auf dem Quarantäneschiff "Moby Zazà" untergebracht, das vor Porto Empedocle in Sizilien liegt. Das Schiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch war am Wochenende in den Hafen in Sizilien eingelaufen. Seit der Corona-Krise müssen die Migranten von Rettungsschiffen in Italien auf anderen Schiffen zwei Wochen in Quarantäne.

11.42 Uhr: Niedersachsen erlässt Beherbergungsverbot für Touristen aus "Bereich Gütersloh"

Niedersachsen erlässt nach dem massenhaften Corona-Ausbruch im Bereich Gütersloh in Nordrhein-Westfalen ein Beherbergungsverbot für Touristen aus der Region. "Das Land wird die bereits in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern geltende Regelung im Tourismusbereich anwenden auf Menschen aus dem Bereich Gütersloh", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen in Hannover: "Wir versuchen angemessen zu reagieren auf die sich da abzeichnende Gefährdung."

Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wollen Bürger aus Corona-Risikogebieten nur noch unter strengen Auflagen einreisen lassen. In Schleswig-Holstein sollen sie sich künftig nach der Einreise zwei Wochen in Quarantäne begeben. Auf der Insel Usedom waren Urlauber aus dem Kreis Gütersloh schon am Montag aufgefordert worden, Mecklenburg-Vorpommern wieder zu verlassen.

11.33 Uhr: Bundesregierung will "Europa wieder stark machen"

Die Bundesregierung will die Bewältigung der Corona-Krise in den Mittelpunkt ihrer EU-Ratspräsidentschaft stellen. Das Kabinett beschloss ein 24-seitiges Programm, in dem der sechsmonatige Vorsitz ab dem 1. Juli unter das Motto gestellt wird: "Gemeinsam. Europa wieder stark machen."

Mit der Corona-Pandemie stehe die Europäische Union "vor einer schicksalhaften Herausforderung", heißt es in dem Programm: "In der deutschen EU-Ratspräsidentschaft werden wir uns mit ganzer Kraft dafür einsetzen, diese Aufgabe gemeinsam und zukunftsgerichtet zu meistern und Europa wieder stark zu machen."

Auf einem EU-Gipfel Mitte Juli soll ein Programm für den Wiederaufbau in der EU nach der Corona-Krise beschlossen werden. Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag für einen Konjunktur- und Investitionsplan von 750 Milliarden Euro.

11.18 Uhr: Ifo-Geschäftsklima bessert sich deutlich

Die Stimmung deutscher Unternehmen hat sich im Juni kräftig von ihrem drastischen Einbruch in der Corona-Krise erholt. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im Vergleich zum Vormonat um 6,5 Punkte auf 86,2 Zähler, wie das Ifo-Institut in München mitteilte. Dies sei der stärkste jemals gemessene Anstieg, erklärte das Institut. Analysten hatten zwar mit einem Zuwachs gerechnet, diesen allerdings etwas schwächer erwartet.

Es ist der zweite Anstieg des wichtigen Konjunkturindikators in Folge, nachdem er im März und April krisenbedingt drastisch eingebrochen war. Die Unternehmen bewerteten demnach ihre momentane Lage im Juni etwas besser, während die Zukunftsaussichten erheblich besser beurteilt wurden. "Die deutsche Wirtschaft sieht Licht am Ende des Tunnels", bemerkte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

10.49 Uhr: Laschet warnt vor Stigmatisierung von Urlaubern aus Lockdown-Landkreisen

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die anderen Bundesländer aufgerufen, negativ auf das Corona-Virus getestete Urlauber aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf willkommen zu heißen. Für beide Kreise hatte die Landesregierung erneut deutliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens verhängt, um ein Übergreifen des Corona-Virus aus einem Tönnies-Schlachthof auf die übrige Bevölkerung zu verhindern.

Bayern hatte ein Beherbergungsverbot für Gäste aus Landkreisen mit hohen Infektionszahlen angekündigt, Menschen mit negativen Tests aber ausgenommen. Er habe in dieser Sache mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) telefoniert, der klar gemacht habe, dass Menschen aus Gütersloh willkommen seien, sagt Laschet im Düsseldorfer Landtag. Er erwarte dies auch von anderen Bundesländern. Menschen aus Gütersloh dürften nicht stigmatisiert werden.

10.40 Uhr: Militärparade in Moskau ohne Corona-Schutz

Zum 75. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitler-Deutschland hat auf dem Roten Platz in Moskau die größte Militärparade der russischen Geschichte stattgefunden. Mehr als 13.000 Teilnehmer, auch aus China, marschierten auf - dicht an dicht und ohne Schutzmasken. Als Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Atommacht nahm Präsident Wladimir Putin die Waffenschau ab. Er empfing Veteranen und Staatsgäste.

Die Zahl der amtlich bestätigten Coronavirus-Infizierten in Russland stieg unterdessen über die Marke von 600.000. Zuletzt seien 7.176 neue Fälle hinzugekommen, die Gesamtzahl klettere damit auf 606.881, teilten die Behörden mit. Dies ist die dritthöchste Zahl weltweit. Die Zahl der Todesfälle in Russland sei binnen 24 Stunden um 154 auf 8.513 gestiegen.

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Militärparade in Moskau

10.22 Uhr: Experte warnt vor zu großen Erwartungen bei Fußball-Fans

Der Leiter des Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg, der Pharmakologe Fritz Sörgel, hält eine Öffnung der Bundesliga-Stadien für Zuschauer für möglich. So sei es vorstellbar, im Berliner Olympiastadion 15.000 Besucher zuzulassen, sagte Sörgel dem Berliner "Tagesspiegel". Die Zuschauerzahl müsse man jeweils an die Gegebenheiten der Stadien anpassen. "Das Problem sind die Superspreader", sagte Sörgel. Die seien aber "auch schon bei viel weniger als 10.000 Zuschauern da".

Der Fußball solle jedoch nicht zu große Erwartungen wecken, sagte Sörgel: "Dass irgendwann in der nächsten Saison wieder 80.000 Zuschauer im Dortmunder Stadion sind, halte ich für nahezu ausgeschlossen. Ich denke, wir müssen mit dem Coronavirus für immer in irgendeiner Form leben."

10.00 Uhr: Kabinett beschließt Entlastung für Kommunen und Ausbildungsprämie

Die Bundesregierung will Städte und Gemeinden allein in diesem Jahr um etwa 14 Milliarden Euro entlasten, um deren Finanzlage in der Coronavirus-Krise zu stärken. Das Kabinett brachte dafür zwei weitere Vorhaben aus dem Konjunkturpaket der Koalition auf den Weg. Zum einen wollen Bund und Länder einmalig den Kommunen gut 11,8 Milliarden Euro erstatten, die ihnen als Folge der Corona-Krise voraussichtlich bei der Gewerbesteuer wegbrechen. Zum anderen wird der Bund seine Beteiligung an den Miet- und Heizkosten von Hartz-IV-Empfängern auf Dauer um 25 Prozentpunkte auf bis zu 74 Prozent erhöhen. Die Kosten werden in dem Kabinettsbeschluss auf etwa 3,4 Milliarden Euro beziffert.

Die Bundesregierung will zudem mit einem Schutzschirm im Volumen von 500 Millionen Euro die betriebliche Ausbildung auch in der Corona-Krise sichern. Das Kabinett beschloss Eckpunkte für eine Ausbildungsprämie: Betriebe mit bis zu 249 Beschäftigten sollen 2.000 oder 3.000 Euro erhalten, wenn sie durch Kurzarbeit oder einen Umsatzeinbruch von der Krise betroffen sind, ihre Lehrstellenzahl aber dennoch halten oder erhöhen.

09.38 Uhr: Österreich verhängt teilweise Reisewarnung für NRW und verkündet Lockerungen

Die österreichische Regierung hat für Nordrhein-Westfalen eine partielle Reisewarnung ausgesprochen: "Vor Reisen nach Nordrhein-Westfalen wird gewarnt", heißt es auf der Website des Außenministeriums. "Vor allem unser Nachbarland Deutschland mit der Region Nordrhein-Westfalen hat gezeigt, wie schnell es zu einer weiteren dramatischen Situation kommen kann", sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz dazu nach einer Kabinettssitzung der Regierung. Der konservative Politiker ergänzte, er hoffe, dass es zu keiner Ausbreitung auf ganz Deutschland komme.

Zugleich wurden weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen bekannt gegeben. Ab 1. Juli dürfen in Cafés, Restaurants und Bars Gäste und auch die Mitarbeiter ohne Schutzmaske unterwegs sein. Das gilt ebenso für das Personal in Hotels. Die bisherigen Einschränkungen beim Mannschafts- und Kontaktsport entfallen ebenfalls. Ab September sollen unter bestimmten Voraussetzungen Events im Freien mit bis zu 10.000 Teilnehmern und drinnen mit bis zu 5.000 Teilnehmern erlaubt sein. Allerdings muss es für die Besucher zugewiesene Sitzplätze geben, Abstandsregeln müssten eingehalten werden. Dazu werde auf freiwilliges Tracking gesetzt. 09.16 Uhr: Argentinien droht Massenarmut durch Corona-Pandemie

Argentinien droht nach Einschätzung der Vereinten Nationen aufgrund der Corona-Pandemie ein besonders harter wirtschaftlicher und sozialer Absturz. "Für Millionen Argentinier sind die Konsequenzen dramatisch", sagte der UN-Koordinator für Argentinien der Tageszeitung "La Nacion". Bis zum Jahresende könnten fast 6 von 10 Argentiniern in Armut leben. Die Tageszeitung "Clarin" berichtete, die argentinische Wirtschaft sei schon im ersten Quartal 2020 um 5,4 Prozent eingebrochen. Bereits vor der Pandemie war die Armut in Argentinien laut Katholischer Universität (UCA) auf 45 Prozent gestiegen.

08.52 Uhr: Mediziner warnen vor zweiter Corona-Welle in Großbritannien

Führende britische Mediziner warnen vor einer zweiten Welle der Corona-Epidemie. "Während der künftige Verlauf der Pandemie in Großbritannien schwer vorherzusagen ist, deuten die verfügbaren Hinweise an, dass lokale Ausbrüche immer wahrscheinlicher werden und eine zweite Welle ein echtes Risiko darstellt", heißt es in einem im "British Medical Journal" veröffentlichten offenen Brief: Bei den nötigen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus gebe es "noch erhebliche Herausforderungen".

Premierminister Boris Johnson hatte erst am Dienstag verkündet, dass Kneipen, Restaurants und Hotels in England Anfang nächsten Monats wieder öffnen könnten. Auch Sportplätze, Kinos, Museen, Galerien und Büchereien sollen wieder öffnen.

08.33 Uhr: Spahn unterstützt Lockdown-Regelungen in NRW

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vor der bundesweiten Gefahr durch regionale Corona-Hotspots gewarnt und sich hinter die Lockdown-Maßnahmen in NRW gestellt. "Wenn man es diesem Virus zu leicht macht, dann breitet es sich auch ganz schnell wieder aus", sagte er im ARD-"Morgenmagazin". Er verstehe die Enttäuschung in den nordrhein-westfälischen Landkreisen Gütersloh und Warendorf, für die es nach dem massiven Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies nun wieder "harte ein bis zwei Wochen" gebe, dies, diene aber dem Schutz aller Menschen in Deutschland. Nach dem Ausbruch in Heinsberg etwa habe man gesehen, "wie schnell aus lokalem Geschehen dann auch bundesweites werden kann".

08.26 Uhr: Mehr als 50 Corona-Neuinfektionen in Tokio

In Tokio sind erstmals seit Wochen wieder mehr als 50 Neuinfektionen binnen eines Tages mit dem Coronavirus bestätigt worden. Wie der Fernsehsender NHK berichtete, wurden 55 Menschen positiv auf das Virus getestet. Das ist die höchste Zahl seit dem 5. Mai. Kürzlich hatte die Gouverneurin der Hauptstadt, Yuriko Koike, das Alarmsystem "Tokio Alert" wieder aufgehoben. Doch stieg die Zahl der täglichen Neuinfektionen in den vergangenen Tagen wiederholt auf über 40 Fälle, was die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle weckt.

08.02 Uhr: Liga-Präsident hat Verständnis für Basketball-Finale ohne Fans

Der Präsident der Basketball-Bundesliga kann die Entscheidung der bayerischen Landesregierung gegen Zuschauer beim Finale des Meisterturniers in München verstehen. "Wir hätten gerne diesen ersten Testlauf durchgeführt. Aber ich kann nachvollziehen, dass es von Seiten der Politik in der aktuellen Situation gewisse Hemmungen gab", sagte Alexander Reil der "Rheinischen Post". Die Liga habe beim bayerischen Innenministerium einen Antrag gestellt, für das Endspiel am Sonntag bis zu 200 Fans in die Arena lassen zu dürfen. Dies wurde aber abgelehnt, weil es laut Staatsregierung gegenwärtig noch nicht vertretbar erscheint, Zuschauer zu Sportevents zuzulassen.

07.36 Uhr: EU könnte US-Bürgern weiterhin Einreise verweigern

Die Europäische Union erwägt einem Medienbericht zufolge, US-Bürgern nach einer schrittweisen Öffnung der EU-Außengrenzen ab dem 1. Juli wegen der Coronavirus-Krise weiter die Einreise zu verwehren. Die "New York Times" berichtete, auf einer vorläufigen Liste mit Ländern, für die ab Anfang Juli weiter Einreiseverbote gelten sollten, stünden auch die USA, Russland und Brasilien.

Grund dafür sei die Ausbreitung des Coronavirus in den USA. Dort sind bereits mehr als 2,3 Millionen Coronavirus-Infektionen und mehr als 120.000 Tote registriert worden - mehr als in jedem anderen Land der Welt.

US-Präsident Donald Trump hatte Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie ein Einreiseverbot für Reisende aus Europa verhängt. Einige Tage später verhängte die EU Einreisebeschränkungen an den Außengrenzen. Derzeit prüft Brüssel, zu welchen Drittstaaten die Grenzen ab 1. Juli geöffnet werden.

07.24 Uhr: Guterres beklagt mangelnde internationale Koordination

UN-Generalsekretär António Guterres sieht einen totalen Mangel an internationalen Absprachen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die bei vielen Ländern übliche Politik der Alleingänge werde das Virus aber nicht bezwingen, warnte Guterres im Interview der Nachrichtenagentur AP. Vielmehr sei es nun nötig, die Staaten zu der Einsicht zu bringen, dass sie durch ein Handeln in Isolation erst eine "Situation schaffen, die außer Kontrolle gerät". Globale Koordination sei hingegen der Schlüssel.

Viele Menschen fürchteten eine zweite Infektionswelle, die jederzeit kommen könne - "und es gibt einen totalen Mangel an Koordination unter den Ländern in der Reaktion auf Covid", klagte der UN-Generalsekretär. Man müsse den Ländern zu verstehen geben, dass eine Bündelung der Kräfteund eine Zusammenlegung der Kapazitäten wichtig sei. Dies gelte auch für das Ziel, Behandlungen, Testsysteme und Impfstoffe für jede und jeden verfügbar zu machen.

07.02 Uhr: Erster Corona-Toter in Australien seit einem Monat

Australien hat den ersten Coronavirus-Toten seit einem Monat verzeichnet. Ein mehr als 80 Jahre alter Mann im Bundesstaat Victoria sei über Nacht gestorben, teilten die dortigen Behörden mit. Die Zahl der in Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen beläuft sich damit auf 103.

In Victoria war innerhalb der vergangenen acht Tage jeweils eine Zunahme der Coronavirus-Fälle im zweistelligen Bereich registriert worden. Am Mittwoch waren es 20 neue Infektionen. Insgesamt registrierte Australien bisher mehr als 7.500 Infektionen. Der Premierminister des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, sagte am Wochenende, große Familientreffen seien der Katalysator gewesen, der dafür gesorgt habe, dass sich das Virus weiter ausbreitet.

06.50 Uhr: Österreich will wieder Zuschauer in die Stadien lassen

In Österreich sollen offenbar ab dem 1. August wieder Zuschauer bei Sportveranstaltungen erlaubt sein. Das sagte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) der "Kleinen Zeitung". Zunächst sollen bis zu 1.250 Menschen pro Spiel Einlass finden, ab September solle es dann die Möglichkeit geben, auf bis zu 10.000 Zuschauer zu erhöhen.

Die genauen Regeln wolle die Regierung noch im Juni bekannt geben, so Kogler. Dabei werde auch zwischen Freiluft- und Hallen-Events unterschieden. Auch die Infrastruktur der Stadien sei entscheidend für die zulässige Höchstgrenze.

05.45 Uhr: Auch Blablabus nimmt wieder Fahrt auf

Nach rund dreimonatiger Corona-Pause nimmt das Unternehmen Blablabus zum Auftakt der Sommerferien unter anderem in Berlin seine Fernbusreisen wieder auf, wie das Unternehmen mitteilte. Vorerst würden elf deutsche Städte angefahren, darunter bis zu 17 Mal am Tag Hamburg und die Hauptstadt. Um die Hygienevorschriften einzuhalten, ist pro Bus zunächst lediglich jeder zweite Sitz buchbar. Marktführer Flixbus ist bereits seit Ende Mai wieder unterwegs.

05.12 Uhr: 587 Neuinfektionen in Deutschland

Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 587 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 191.449 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Mittwochmorgen meldete (Stand 24.06., 0 Uhr).

8.914 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 19 im Vergleich zum Vortag. Etwa 176.300 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 600 mehr als noch einen Tag zuvor.

03.33 Uhr: Unionsvertreter fordern Kurzarbeitergeld für Azubis

Vertreter der Unionsfraktion im Bundestag fordern über die geplanten Azubiprämien hinaus weitere Hilfen für Betriebe zur Sicherung von Lehrstellen in der Corona-Krise. Zur Entlastung der Unternehmen sollten diese für ihre Azubis ab dem ersten Tag Kurzarbeitergeld erhalten können, heißt es in einem Positionspapier.

"Um Auszubildenden zugleich Sicherheit zu garantieren, sollen Betriebe das Kurzarbeitergeld so aufstocken, dass die Auszubildenden 100 Prozent ihrer Nettovergütung ohne Kurzarbeit erhalten", schreiben der Berichterstatter für Berufliche Bildung der Unionsfraktion, Stephan Albani und Yvonne Magwas (beide CDU) sowie Katrin Staffler (CSU) darin.

03.28 Uhr: Maskenpflicht im US-Bundesstaat Washington

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Washington hat das Tragen von Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit angeordnet. "Es geht darum, Leben zu retten. Es geht darum, unsere Unternehmen wieder zu öffnen. Und es geht darum, Respekt und Fürsorge füreinander zu zeigen", sagt Gouverneur Jay Inslee, der Anfang des Jahres die Nominierung der Demokraten für das Präsidentenamt anstrebte. Washington verzeichnete in der vergangenen Woche einen Anstieg der Fallzahlen um 35 Prozent.

02.40 Uhr: Verdopplung der Todeszahl in Brasilien binnen 24 Stunden

Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden 39.436 neue bestätigte Coronavirus-Fälle sowie mit 1.374 weiteren Toten eine Verdopplung der Todesfälle innerhalb eines Tages. Seit Beginn der Pandemie sind in dem lateinamerikanischen Land mehr 1,1 Millionen Infektionen registriert, die weltweit zweithöchste Zahl nach den USA. Die Gesamtzahl der Todesfälle steigt dem Ministerium zufolge auf 52.645.

Dienstag, 23. Juni

19.43 Uhr: US-Viren-Experte Fauci rechnet mit Impfstoff zum Jahreswechsel

US-Chef-Immunologe Anthony Fauci rechnet bis zum Jahresende 2020 oder Anfang 2021 mit einem fertigen Covid-19-Impfstoff. Es sei eine Frage des "Wann" und nicht des "Ob", sagte Fauci am Dienstag im Gespräch mit Kongressabgeordneten. Die Studien zu einem Impfstoff-Kandidaten sollten im Juli in eine fortgeschrittene Phase eintreten. Angesichts der konzentrierten Bemühungen sei man "vorsichtig optimistisch".

In den USA sind mehr als 27 Millionen Menschen auf das neue Coronavirus getestet worden, etwa 2,3 Millionen davon waren positiv. Die US-amerikanische Johns-Hopkins-Universität in Baltimore gibt die Zahl der Corona-Toten in den USA mittlerweile mit über 120.000 an.

19.26 Uhr: Boris Johnson kündigt an: Britische Pubs öffnen wieder am 4. Juli

Britische Abgeordnete haben mit Jubel auf die Ankündigung von Premierminister Boris Johnson reagiert, nach monatelangem Corona-Lockdown die Öffnung von Pubs in England wieder zu erlauben. Der "nationale Winterschlaf" gehe zu Ende, ab dem 4. Juli dürften Pubs, Restaurants und Hotels wieder öffnen, sagte Johnson heute im Parlament in London. Der britische Bier- und Pub-Verband begrüßte die Lockerungen als "ersten Schritt auf einem langen Weg zur Erholung" von der Wirtschaftskrise. Der Kontakt zwischen Gästen und Mitarbeitern in Pubs müsse nach der Wiederöffnung auf ein "Minimum" begrenzt sein, betonte Johnson. Stammgäste müssten überdies ihre Kontaktdaten hinterlassen. Zudem dürfe nur noch am Tisch bestellt werden und nicht, wie in England üblich, an der Bar. Johnson räumte ein, dass die Ende März verhängten Einschränkungen seiner Regierung "außergewöhnlich" seien. Es sei das "unveräußerliche Recht" der Briten, in Pubs zu gehen. Der Premierminister kündigte auch die Reduzierung des Abstandsgebots von zwei Metern auf einen Meter an.

18.50 Uhr: Virologe Drosten warnt vor zweiter Corona-Welle

Der Virologe Christian Drosten befürchtet nach Corona-Ausbrüchen unter anderem in Nordrhein-Westfalen eine unbemerkte Ausbreitung des Coronavirus in die Bevölkerung. Die Verbreitung über die Gegend hinaus zu verhindern, sei jetzt das Entscheidende, sagte der Charité-Wissenschaftler am Dienstag im NDR-Podcast. Generell gebe es aktuell in mehreren Orten, darunter auch in Berlin, eindeutige Anzeichen, dass Sars-CoV-2 wieder komme. Es sei große Vorsicht nötig, damit sich keine zweite Welle entwickle. "Ich bin nicht optimistisch, dass wir in einem Monat noch so eine friedliche Situation haben wie jetzt, was die Epidemietätigkeit angeht", sagte Drosten. «In zwei Monaten, denke ich, werden wir ein Problem haben, wenn wir nicht jetzt wieder alle Alarmsensoren anschalten." Die Bevölkerung müsse einsehen, dass die Gesundheitsbehörden Unterstützung und Konsens bräuchten.

18.06 Uhr: Bundestagsausschüsse stimmen Konjunkturpaket zu

Der Finanz- und der Rechtsausschuss des Bundestags haben den Weg frei gemacht für die ersten zentralen Teile des Corona-Konjunkturpakets. Im federführenden Finanzausschuss stimmten nach Angaben der Bundestags-Pressestelle die Abgeordneten der Koalitionsfraktionen am Dienstag für die Vorlage. AfD und FDP stimmten dagegen, Linke und Grüne enthielten sich. Das Plenum des Bundestags soll am Montag in einer Sondersitzung über die ersten Teile des Konjunkturpakets abstimmen. Noch am selben Tag ist dazu außerdem eine Abstimmung des Bundesrats geplant, der ebenfalls eine Sondersitzung angesetzt hat. Hintergrund der Eile ist, dass zum 1. Juli die Mehrwertsteuer gesenkt werden soll. Der volle Satz soll für ein halbes Jahr von 19 auf 16 und der ermäßigte Satz von sieben auf fünf Prozent reduziert werden. Zu den von den Ausschüssen abgesegneten Teilen des Konjunkturpakets gehören unter anderem auch der Kinderbonus von 300 Euro und weitere Unterstützung für Unternehmen.

17.15 Uhr: Corona-Ausbruch in Schlachthof im niedersächsischen Wildeshausen

Auch bei einem Schlachthof im niedersächsischen Wildeshausen gibt einen Corona-Ausbruch. Ein Test von 50 Personen habe bei 23 ein positives Ergebnis gezeigt, teilt der Landkreis Oldenburg mit. "Dies ist ein erschreckendes Ergebnis. Wir werden nun entschlossen und zielgerichtet mit dem Unternehmen Maßnahmen durchführen, um die Verbreitung des Virus möglichst einzudämmen und die Ursachen entsprechend aufarbeiten", kündigte der örtliche Landrat an. Am Mittwoch sollen die Corona-Tests aller 1.100 Beschäftigten an dem Standort der PHW-Unternehmensgruppe fortgesetzt werden. Die PHW-Gruppe gehört zu den großen Fleischkonzernen und vertreibt Geflügelprodukte unter dem Markennamen Wiesenhof.

16.00 Uhr: Corona bei Tönnies: Lockdown auch für Nachbarkreis Warendorf

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies verhängen die Behörden einen Lockdown auch für den Nachbarkreis Warendorf. Genau wie im Kreis Gütersloh gebe es Kontaktbeschränkungen, Sport in geschlossenen Räumen und zahlreiche Kulturveranstaltungen würden verboten, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Ab Donnerstag würden zudem Schulen und Kitas im Kreisgebiet geschlossen.15.41 Uhr: Gericht: Brasiliens Präsident Bolsonaro muss Maske tragen

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro muss nach einem Gerichtsbeschluss ab sofort in der Öffentlichkeit eine Mund- und Nasenmaske tragen. Sollte sich Bolsonaro nicht daran halten, müsse er pro Tag eine Strafe von umgerechnet rund 340 Euro zahlen, ordnet Bundesrichter Renato Borelli an. Der weit rechts stehende Bolsonaro hatte die Gefahr des Virus lange geleugnet und von einer "kleinen Grippe" gesprochen. Bolsonaro hatte ohne Schutzmaske an Veranstaltungen in der Hauptstadt teilgenommen. In Brasilien sind inzwischen mehr als eine Million Infektionsfälle bekannt, die weltweit zweithöchste Zahl nach den USA. Rund 50.000 Menschen sind infolge einer Infektion gestorben.

15.40 Uhr: Museum für Kommunikation Nürnberg sucht Corona-Dokumente

Die Museumsstiftung Post und Telekommunikation mit ihren Museen für Kommunikation in Berlin, Frankfurt und Nürnberg sucht Corona-Geschichten. "Erzählen Sie uns, wie Sie in Zeiten von Corona kommuniziert haben und schenken Sie uns Ihre Erinnerungen", heißt es in einem am Dienstag in Nürnberg veröffentlichten Aufruf an die Bevölkerung. Mindestabstände, Hygienemaßnahmen und Kontaktsperren hätten die Art, miteinander in Kontakt zu treten, tiefgreifend verändert. Gesucht würden Objekte, Geschichten oder Fotos: "Haben Sie Briefe, Postkarten oder Pakete an Freunde und Familie versandt, weil ein persönlicher Kontakt nicht möglich war?" Erinnerungen und Objektvorschläge können über ein Kontaktformular auf der Stiftungs-Webseite eingereicht werden.

14.17 Uhr: Tennisstar Novak Djokovic positiv auf Corona getestet

Tennisstar Novak Djokovic ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Weltranglisten-Erste am Dienstag mit. Betroffen sei auch seine Ehefrau Jelena, die Tests seiner beiden Kinder seien negativ, teilte Djokovic mit. Er werde sich nun für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben und den Test in fünf Tagen wiederholen. Der 33 Jahre alte Serbe war für die Organisation seiner Adria-Tour zuletzt heftig kritisiert worden, weil bei den Veranstaltungen in Belgrad und Zadar keine Hygiene- und Sicherheitsregeln eingehalten worden waren. Vor ihm waren bereits der Bulgare Grigor Dimitrow, der Kroate Borna Coric und der Serbe Viktor Troicki positiv getestet worden.

13.56 Uhr: Mehr als 10.000 Corona-Tests bei ersten Formel 1-Rennen

Rund um die ersten beiden Formel-1-Saisonrennen im österreichischen Spielberg im Juli sollen bis zu 12.000 Coronavirus-Tests durchgeführt werden. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete, sieht das Konzept vor, dass die Proben zweimal täglich in ein Analyselabor in Ebersberg östlich von München transportiert werden. Dort werde dann sieben Tage in der Woche 24 Stunden lang ausgewertet. Innerhalb von 16 bis 24 Stunden nach der Probenentnahme sollen die Resultate feststehen. Heute wurden bereits die ersten beiden Teststationen am Red-Bull-Ring eröffnet.

13.38 Uhr: Berlin hebt Kontaktbeschränkungen auf

In Berlin sind ab Samstag die Corona-Kontaktbeschränkungen aufgehoben. Eine entsprechende Rechtsverordnung hat der Senat beschlossen. Bislang dürfen sich in der Hauptstadt höchstens fünf Menschen aus mehreren Haushalten oder ausschließlich Angehörige zweier Haushalte in der Öffentlichkeit treffen. Außerdem dürfen sich der Verordnung zufolge ab Samstag wieder mehr Menschen in Geschäften aufhalten. Bislang mussten für jeden Kunden eines Geschäfts 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen, nun reichen zehn.

Auch in Sachsen-Anhalt sollen die Kontaktsperren weiter gelockert werden. Ab Anfang Juli solle nur noch die Empfehlung gelten, sich mit nicht mehr als zehn Menschen zu treffen und möglichst wenige wechselnde Kontakte zu haben, sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Auf Bußgelder solle verzichtet werden.

Zuvor hatten bereits die Flächenländer Thüringen und Brandenburg die Kontaktbeschränkungen abgeschafft.

13.26 Uhr: Bayern verkündet Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Hotspots

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seinem Amtskollegen Armin Laschet (CDU) mitgeteilt, dass er das Vorgehen der NRW-Landesregierung beim Lockdown im Kreis Gütersloh begrüße. Das erklärte der Leiter der bayerischen Staatskanzlei, Florian Herrmann (CSU).

Die Staatsregierung zeigte sich aber irritiert darüber, dass keine Ausreisebeschränkungen erlassen wurden. Man habe deshalb beschlossen, dass Beherbergungsbetriebe im Freistaat Gäste aus Regionen mit Corona-Hotspots nicht aufnehmen dürfen. Maßgeblich sei dabei die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Diese dürfe nicht über die bekannte 50er-Marke gestiegen sein. Ausnahmen gälten nur für Personen, die einen negativen Corona-Test vorlegen können.

13.20 Uhr: EU-Sondergipfel zu Corona-Milliarden am 17. und 18. Juli

Die EU-Staats- und Regierungschefs halten am 17. und 18. Juli einen Sondergipfel ab, um einen Durchbruch in den Verhandlungen über den milliardenschweren Corona-Hilfsplan und den nächsten Sieben-Jahres-Haushalt der EU zu erzielen. Wie ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel auf Twitter mitteilte, sollen die Vertreter der Mitgliedstaaten dazu erstmals wieder persönlich nach Brüssel reisen.

Bei einem Video-Gipfel hatten die EU-Staats- und Regierungschefs am Freitag erstmals über das Corona-Hilfsprogramm beraten, für das die EU-Kommission ein Volumen von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen hat. Volumen, Finanzierung und die Art der Hilfen sind aber noch umstritten. Ähnliches gilt für den nächsten EU-Mehrjahreshaushalt für 2021 bis 2027, der rund 1,1 Billionen Euro schwer sein soll.

13.08 Uhr: Kultusminister streben Regelschulbetrieb nach Sommerferien an

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hat bekräftigt, dass die Schulen nach den Sommerferien wieder vollständig öffnen sollen. "Der Regelbetrieb ist kein Wunschdenken. Der Regelbetrieb ist das Ziel, dass wir haben", sagte sie in Berlin. Derzeit würden neue "Hygiene- und Schutzkonzepte" erarbeitet. Dabei werde etwa das Thema Lüften eine Rolle spielen. Außerdem gehe es um Vorschriften zum Tragen eines Mund-Nase-Schutz in bestimmten Fällen.

Hubig zufolge laufen zusätzlich aber auch Planungen für den Fall, dass ein Regelbetrieb nicht möglich sein sollte: Für einen rollierenden Betrieb mit abwechselndem Unterricht in der Schule und zu Hause, so wie momentan üblich, und auch für mögliche erneute Komplettschließungen von Schulen. "Für diese drei Szenarien planen wir und geben den Schulen entsprechend Leitlinien an die Hand."

12.40 Uhr: Antikörper-Studie des RKI startet in Bad Feilnbach

Das Robert Koch-Institut hat in der oberbayerischen Gemeinde Bad Feilnbach (Landkreis Rosenheim) eine Antikörper-Studie zum Coronavirus gestartet. Das RKI will bundesweit in vier stark betroffenen Gemeinden rund 8.000 Menschen auf das Virus testen, pro Ort rund 2.000. Bad Feilnbach ist die zweite Kommune nach Kupferzell (Hohenlohekreis) in Baden-Württemberg, wo die Tests am 19. Mai begonnen hatten. Die Ergebnisse für Kupferzell sollen voraussichtlich Anfang Juli vorliegen.

Die ersten in Bad Feilnbach zufällig ausgewählten Testpersonen sind für heute aufgerufen, zu den Test-Bussen des RKI zu kommen. Sie sollen auf mögliche Antikörper untersucht werden, um erkennen zu können, wie weit sich das Virus bereits in der Bevölkerung verbreitet hat. Studien zufolge deuten Antikörper auf eine Immunität hin. Wie stark und wie lange diese schützen könnte, ist offen.

12.32 Uhr: Sanofi erwartet Impfstoff-Zulassung im ersten Halbjahr 2021

Der französische Pharmakonzern Sanofi kommt bei seinem Covid-19-Impfstoffprojekt mit GlaxoSmithKline schneller voran als erwartet. Die Zulassung des gemeinsam mit Glaxo entwickelten Corona-Impfstoffes könnte bereits im ersten Halbjahr 2021 erteilt werden statt wie zunächst avisiert in der zweiten Jahreshälfte, teilte Sanofi mit. Das sei den Gesprächen mit den zuständigen Behörden zu entnehmen.

Die Erfolgswahrscheinlichkeit für Sanofi sei "höher als für alle anderen", sagte Konzernchef Paul Hudson. Zudem könne man eine Lieferung in großen Mengen garantieren. Hudson geht davon aus, jährlich bis zu eine Milliarde Dosen seines Impfstoffes aus der Zusammenarbeit mit Glaxo herstellen zu können.12.15 Uhr: Wirtschaftsweise erwarten BIP-Einbruch um 6,5 Prozent

Der Absturz der deutschen Wirtschaft im Corona-Jahr 2020 dürfte heftiger ausfallen als von den "Wirtschaftsweisen" noch Ende März erwartet. Die Berater der Bundesregierung rechnen nun damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 6,5 Prozent schrumpfen wird.

"Die Corona-Pandemie wird voraussichtlich den stärksten Einbruch der deutschen Wirtschaft seit Bestehen der Bundesrepublik verursachen. Wir erwarten, dass jedoch ab dem Sommer eine Erholung einsetzt", erklärte der Vorsitzende des Sachverständigenrates, Lars P. Feld. Wie andere Experten gehen aber auch die "Wirtschaftsweisen" davon aus, dass Europas größte Volkswirtschaft bereits im nächsten Jahr wieder wachsen wird. Für 2021 prognostiziert der Sachverständigenrat 4,9 Prozent Wachstum.

12.02 Uhr: Usedom schickt Urlauber aus Gütersloh nach Hause

Auf der Urlaubsinsel Usedom sind am Montag 14 Menschen aus Corona-Risiko-Gebieten aufgefordert worden, vorzeitig abzureisen. Sie müssen sich unverzüglich bei ihrem heimischen Gesundheitsamt melden, sagte Achim Froitzheim, Sprecher des Kreises Vorpommern-Greifswald, jetzt der Deutschen Presse-Agentur.

Am Montag wurde demnach ein Ehepaar aus Gütersloh aufgefordert, die Insel vorzeitig zu verlassen. Im Kreis Gütersloh hatte es einen massiven Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik gegeben. Ob die zurückgeschickten Urlauber alle aus Gütersloh kommen, sagte der Sprecher nicht. Er verwies auf die Verordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der zufolge Personen nicht einreisen oder bleiben dürfen, wenn sie aus einem Landkreis kommen, in dem in den vergangenen sieben Tagen vor Einreise die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner höher als 50 ist.

11.40 Uhr: Razzia in Islamisten-Szene wegen Verdacht auf Corona-Subventionsbetrug

Wegen mutmaßlichen Betrugs bei der staatlichen Corona-Soforthilfe in der islamistischen Szene haben Berliner Ermittler mehrere Orte durchsucht. Der Verdacht wegen Subventionsbetrugs richte sich gegen zwei Männer aus der Szene, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Durchsucht wurden eine Moschee, eine Wohnanschrift sowie eine Wohn- und Geschäftsadresse. Festnahmen gab es zunächst nicht. 250 Beamte waren im Einsatz.

Im April hatte die Berliner Staatsanwaltschaft mitgeteilt, durch Subventionsbetrug bei Corona-Soforthilfen sei ein Schaden von rund 700.000 Euro entstanden. Bereits im Mai durchsuchten Ermittler wegen Corona-Betrugsverdachts in Berlin Wohnungen und Autos mutmaßlicher Salafisten, die laut damaligen Angaben betrügerisch Corona-Soforthilfen für Kleinbetriebe beantragt und teilweise auch erhalten haben sollen.

11.17 Uhr: RKI-Chef optimistisch in Bezug auf zweite Welle

Der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, ist nach eigenen Worten "sehr optimistisch", dass in Deutschland eine zweite Welle der Corona-Infektionen verhindert werden kann. Wieler begründete dies in Berlin damit, dass die Menschen in Deutschland die Abstands- und Hygieneregeln kennen und damit wissen, wie solch eine zweite Welle verhindert werden kann: "Das liegt echt in unserer Hand, in unserer Verantwortung."

Den jüngsten deutlichen Anstieg des sogenannten R-Werts begründete Wieler damit, dass vermutlich die jüngsten großen Corona-Ausbrüche in Zusammenhang mit religiösen Veranstaltungen und in Fleischfabriken den R-Wert "massiv beeinflussen". Endgültig stehe dies aber noch nicht fest, es werde noch geprüft.

Die Reproduktionszahl liegt laut Wieler aktuell beim sensitiven R-Wert bei 2,76 und beim stabilen R-Wert bei 1,83. Die beiden Werte unterscheiden sich darin, dass der eine über vier Tage und der andere über sieben Tage betrachtet wird. Wieler forderte die Bevölkerung auf, weiter achtsam zu sein: "Das Virus ist noch in unserem Land", sagte er. Die Menschen in Deutschland müssten sich daher auch für die nächsten Monaten auf ein Leben mit Einschränkungen einstellen.

Zuversichtlich: RKI-Chef Lothar Wieler
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Zuversichtlich: RKI-Chef Lothar Wieler

10.50 Uhr: NRW verhängt Lockdown im Kreis Gütersloh

Wegen des Corona-Ausbruchs in einer Fleischfabrik der Tönnies-Gruppe verhängt das Land Nordrhein-Westfalen bis zum 30. Juni einen Lockdown für den Kreis Gütersloh. Erstmals seit den Corona-Lockerungen werde in Deutschland ein ganzer Kreis zurückgeführt "auf die Maßnahmen, die vor wenigen Wochen gegolten haben", teilte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in Düsseldorf mit. Die Behörden im Kreis Gütersloh verbieten damit unter anderem wieder Sport in geschlossenen Räumen und zahlreiche Kulturveranstaltungen. Fitnessstudios würden im Kreisgebiet ebenso geschlossen wie Kinos und Bars, sagte Laschet.

Der Ministerpräsident sagte, das Zentrum des Corona-Ausbruchs liege in der Fleischzerteilung der Firma Tönnies. 1.553 Tönnies-Mitarbeiter seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nun werde im Rahmen eines "Sicherheitspaketes" die Quarantäne der Tönnies-Mitarbeiter "forciert". Außerhalb der Belegschaft gebe es nur 24 gesicherte Corona-Fälle, man müsse nun aber "Ruhe" in die Sache bringen, um herauszufinden, wie weit das Virus tatsächlich verbreitet ist. Alle Einwohner des Landkreises können sich ab heute kostenlos testen lassen.

10.23 Uhr: Fast 600.000 Infektionsfälle in Russland

In Russland haben sich nachweislich fast 600.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Binnen 24 Stunden seien 7.425 Neuinfektionen gemeldet worden, teilen die Behörden mit, am Tag zuvor waren es noch 7600. Die Gesamtzahl stieg damit auf 599.705. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 153 auf 8.359. Am Vortag waren 95 weitere Todesfälle registriert worden.

10.10 Uhr: Dritter Tennisprofi bei Adria-Tour infiziert

Ein dritter Teilnehmer der umstrittenen Adria-Tour der Tennisprofis ist mit dem Coronavirus infiziert. Der Serbe Viktor Troicki, der an der ersten Station in Belgrad teilgenommen hatte, wurde nach eigenen Angaben positiv auf das Virus getestet. Zuvor hatten dies bereits der Bulgare Grigor Dimitrow und der Kroate Borna Coric bekanntgegeben.

Die Tour hatte für viel Kritik gesorgt, weil die Zuschauerränge dicht gefüllt waren und sich die Spieler teilweise bei der Gratulation am Netz umarmten. Djokovic veröffentlichte zudem ein Foto von einer Party der Spieler in Belgrad und betonte danach, es sei nicht gegen Hygieneregeln verstoßen worden. Der 33-Jährige hält die Regeln, die bei den vom 31. August an geplanten US Open in New York gelten sollen, für zu streng und hat Kritik daran geübt.

09.58 Uhr: Corona-Krise bremst Anstieg der Reallöhne

Die Menschen in Deutschland haben wegen der Corona-Krise unterm Strich kaum noch von Lohnzuwächsen profitiert. Die Reallöhne stiegen im ersten Quartal um 0,4 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum, teilte das Statistische Bundesamt mit. Dies sei der niedrigste Zuwachs seit Ende 2013. Ohne die Berücksichtigung der Inflation (nominal) lag der Anstieg bei 2,1 Prozent. Im gesamten vergangenen Jahr waren die Reallöhne noch im Schnitt um 1,2 Prozent gewachsen.

09.48 Uhr: Schwellenwert für Neuinfektionen auch im Kreis Warendorf überschritten

Nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück (Landkreis Gütersloh) ist auch im benachbarten Landkreis Warendorf der festgelegte Schwellenwert für Neuinfektionen überschritten worden. Laut Robert-Koch-Institut wurden am Dienstag 68,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner für den Kreis Warendorf erfasst. 50 Fälle gelten als Grenze für zusätzliche Schutzmaßnahmen. Warendorfs Landrat Olaf Gericke (CDU) hatte die Neuinfektionen am Montagnachmittag auf die 1.243 im Kreisgebiet wohnenden Tönnies-Mitarbeiter zurückgeführt. Sie stehen unter Quarantäne. Ein Lockdown im Kreis sei aber nicht nötig, da die Infektionen nicht auf die übrige Bevölkerung überspringen würden, so Gericke.

09.27 Uhr: GdP beklagt Respektlosigkeit gegenüber Polizei in Pandemie-Zeiten

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagt in der Corona-Pandemie eine wachsende Respektlosigkeit gegenüber den Beamten. Die Respektlosigkeit gegenüber Polizei und Rettungskräften halte schon einige Jahre an, sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Radek im ARD-"Morgenmagazin", "und wir erleben jetzt offensichtlich durch die Pandemie, wie durch ein Brennglas, dass es sich hier noch weiter zuspitzt."

Zu Anfang der Pandemie seien die polizeilichen Maßnahmen akzeptiert worden, aber je länger die Auflagen andauerten, desto weniger Verständnis gebe es. "Das schlägt auch zum Teil um in Aggression." Die GdP wünsche sich daher mehr Rückhalt: "Die Politik müsste polizeiliches Handeln transparenter darstellen."

09.02 Uhr: Landrat kündigt weitere Einschränkungen für Gütersloh an

Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies sollen weitere Einschränkungen für die Menschen im Kreis Gütersloh verkündet werden. Es werde zu "weiteren einschränkenden präventiven Maßnahmen" kommen, sagte der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) im ARD-"Morgenmagazin": "Das werden wir jetzt maßvoll und sinnvoll machen." Um welche Maßnahmen es sich genau handelt, wolle Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Vormittag mitteilen, sagte Adenauer.

Adenauer wies Vorwürfe zurück, dass gegenüber dem Fleischverarbeiter Tönnies nachlässig gehandelt worden sei. "Es ist ganz genau hingeschaut worden." Noch vor vier Wochen seien alle Tönnies-Mitarbeiter getestet worden, mit nur wenigen Infektionen. Dann seien die Infektionen "explosionsartig" hochgeschnellt. Woran dies liege, wollten Virologen herausfinden.

08.42 Uhr: Corona-App soll auch in anderen Ländern nutzbar werden

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) rechnet damit, dass die Corona-Warn-App noch vor der Hauptreisezeit auch in anderen Ländern nutzbar sein wird. "Wir denken, dass wir zum Beispiel Österreich, Schweiz, Italien noch vor der großen Sommerhauptreisezeit anbinden können, weil die ein sehr ähnliches Konzept verfolgen wie wir", sagte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Schwieriger sei es etwa mit Frankreich, so Braun weiter: "Weil dort werden die Daten an den Staat weitergegeben und wir müssen natürlich sicherstellen, dass durch den Kontaktaustausch, den wir zwischen Apps zweier Länder haben, nicht ein niedriges Datenschutzniveau entsteht.“

Die App werde außerdem bald in mehreren Sprachen verfügbar sein, kündigte Braun an: "Das kommt jetzt schrittweise. Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch, die App wird sehr vielsprachig werden."

08.30 Uhr: Lufthansa bietet wieder Linienflüge nach China an

Nach der Zwangspause wegen des Coronavirus-Ausbruchs nimmt der Lufthansa-Konzern wieder Linienflüge auf das chinesische Festland auf. Wie die Fluggesellschaft mitteilte, soll es ab Mittwoch (24. Juni) einmal pro Woche eine Verbindung von Frankfurt nach Shanghai geben. Ein weiterer Flug ist jeden Freitag von Shanghai nach Frankfurt angesetzt. Laut Lufthansa sind es die ersten regulären Flüge der Gruppe nach Festlandchina seit Ende Januar.

Für Ausländer ist es allerdings weiterhin schwierig, nach China einzureisen. Infolge des Coronavirus-Ausbruchs hatte die Volksrepublik Visa und Aufenthaltsgenehmigungen ausgesetzt. Einreisen sind derzeit nur mit Sondergenehmigungen möglich.

08.05 Uhr: Mehr als 100.000 Corona-Fälle in Südafrika

In Südafrika ist die Zahl der registrierten Coronavirus-Infektionen über die Schwelle von 100.000 gestiegen. Die Zahl liege nun bei 101.590, teilte das Gesundheitsministerium in Pretoria mit. Südafrika ist das Land mit der mit Abstand höchsten Zahl von offiziell erfassten Coronavirus-Fällen auf dem afrikanischen Kontinent.

Die Zahl der registrierten Neuinfektionen in dem Land hatte zuletzt deutlich zugenommen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entfällt mehr als die Hälfte der in ganz Afrika erfassten Coronavirus-Infektionsfälle auf Südafrika. Die Zahl der offiziell verzeichneten Corona-Toten in dem Land lag am Montag bei 1.991. Binnen 24 Stunden zählten die Behörden 61 weitere Todesfälle.

Am stärksten von der Pandemie betroffen ist die Provinz West Kap, in der die Küstenmetropole Kapstadt liegt. Als Reaktion auf die Ausbreitung des Virus hatte die Regierung im März rigorose Ausgangsbeschränkungen verhängt. Die Maßnahmen wurden inzwischen aber weitgehend aufgehoben. Die meisten Unternehmen haben den Betrieb wieder aufgenommen, auch viele Schulen wurden wieder geöffnet.

07.24 Uhr: Chinesisches Unternehmen darf Impfstoff an Menschen testen

Eine Tochter des chinesischen Unternehmens Chongqing Zhifei Biological Products hat grünes Licht von den heimischen Behörden erhalten, einen Impfstoffkandidaten gegen das neuartige Coronavirus in Tests mit Menschen zu erproben. Insgesamt befinden sich in China sechs Impfstoffe in der Testphase. Weltweit haben mehr als ein Dutzend Corona-Medikamente die Zulassung für klinische Studien erhalten.

06.32 Uhr: Neue Corona-Fälle in Peking

Die nationale Gesundheitskommission in China meldet binnen 24 Stunden 22 neue bestätigte Coronavirus-Fälle, davon allein 13 in Peking. Tags zuvor waren auf dem chinesischen Festland 18 Fälle aufgetreten, darunter 9 in der Hauptstadt.

Peking mit mehr als 20 Millionen Einwohnern meldete den ersten Fall einer neuen Virus-Welle am 11. Juni. Der erneute Ausbruch wird mit einem Lebensmittelgroßhandel im Südwesten der Stadt in Verbindung gebracht. Dabei haben sich bisher nach offiziellen Angaben 249 Menschen in der Stadt angesteckt.

05.06 Uhr: 503 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 503 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 190.862 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI meldete. 8.895 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 10 im Vergleich zum Vortag. Etwa 175.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen bei 2,76 (Vortag: 2,88).

05.00 Uhr: Männer sterben häufiger als Frauen Covid-19

Männer erkranken oft schwerer an Covid-19 und sterben häufiger als Frauen. Nach Daten der Forschungsinitiative Global Health 50/50 aus mehr als 20 Ländern wie auch nach Zahlen des des Robert Koch-Instituts (RKI) für Deutschland infizieren sich Frauen ähnlich häufig wie Männer. Bei den Sterberaten liegt die Verteilung jedoch etwa bei einem Drittel zu zwei Dritteln.

Nach dem Situationsbericht des RKI vom 21. Juni starben in fast allen Altersgruppen mindestens doppelt so viele Männer wie Frauen: Bei den 20- bis 29-Jährigen waren von den neun Todesopfern sechs Männer. Bei den 60- bis 69-Jährigen waren von 845 Toten 624 Männer und bei den 70- bis 79-Jährigen waren von 1.998 Toten 1.343 männlich.

03.18 Uhr: Drillinge in Mexiko nach Geburt positiv auf Corona getestet

In Mexiko sind neugeborene Drillinge positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es handelt sich um zwei Jungen und ein Mädchen. Eines der Kinder habe Symptome der Lungenkrankheit Covid-19, wie die Gesundheitsministerin des Bundesstaates San Luis Potosí, Mónica Rangel, mitteilte. Es gibt unterschiedliche Berichte darüber, ob die Eltern ebenfalls positiv sind. Es sei unmöglich, dass sich die Kinder nach ihrer Geburt angesteckt hätten, sagte Rangel. Man werde untersuchen, ob sich das Virus über die Plazenta übertrage.

02.29 Uhr: Pilgerfahrt nach Mekka nur für Gläubige aus Saudi-Arabien

Trotz der Corona-Pandemie findet die große Pilgerfahrt nach Mekka in diesem Jahr statt, allerdings nur in stark begrenztem Umfang. An der über fünf Tage zwischen Ende Juli und Anfang August stattfindenden Pilgerfahrt dürfe nur eine "sehr begrenzte" Zahl von Gläubigen teilnehmen, teilte das für Wallfahrten zuständige Ministerium in Riad nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur SPA mit.

Die Teilnahme an der großen Pilgerfahrt - der sogenannten Hadsch - ist in diesem Jahr nur in Saudi-Arabien lebenden Muslimen erlaubt. Es ist das erste Mal in der modernen Geschichte des Landes, dass außerhalb des Königreichs lebende Gläubige nicht bei der Hadsch dabei sein dürfen.

02.12 Uhr: Corona-Krise hat Bildungs-Ungleichheit verschärft

Mehr als eine Viertelmilliarde Kinder weltweit haben keinen Zugang zu Bildung - und die Corona-Krise hat diese Lage noch verschärft: Zu diesem Schluss kommt die Unesco in ihrem aktuellen Weltbildungsbericht. Demnach leisteten 40 Prozent der ärmsten Länder während der Pandemie keine Unterstützung für mittellose oder besonders gefährdete Schüler. Insgesamt waren mehr als 90 Prozent aller Lernenden weltweit von Schulschließungen betroffen.

00.26 Uhr: Viele Neuinfektionen in Brasilien

Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministerium binnen 24 Stunden 21.432 neue bestätigte Coronavirus-Fälle sowie 654 neue Todesfälle infolge der Krankheit. Seit Beginn der Pandemie sind in dem lateinamerikanischen Land 1,1 Millionen Infektionen registriert. Die Gesamtzahl der Todesfälle steigt offiziellen Daten zufolge um 654 auf 51.271.

00.21 Uhr: Mitarbeiter von Trumps Wahlkampfteam haben Corona

Nach der Kundgebung von US-Präsident Donald Trump im US-Bundesstaat Oklahoma am Wochenende sind zwei weitere Mitarbeiter aus dessen Wahlkampfteam positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die beiden hätten an der Wahlkampfveranstaltung in Tulsa teilgenommen, aber die ganze Zeit über Atemschutzmasken getragen, erklärte der Kommunikationsdirektor Tim Murtaugh. Die Betroffenen müssten in Quarantäne, außerdem würden ihre Kontakte zurückverfolgt, hieß es. Am Samstag waren bereits sechs Mitarbeiter positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden. Sie hatten nicht an der Veranstaltung teilgenommen. Trump hatte Kritik auf sich gezogen, ein Event mit Tausenden Menschen in einer geschlossenen inmitten der anhaltenden Pandemie abzuhalten.

Montag, 22. Juni

20.45 Uhr: Landrat hält Lockdown im Kreis Gütersloh für vorstellbar

Wegen des Corona-Ausbruchs bei Tönnies wird im Kreis Gütersloh ein Herunterfahren des öffentlichen Lebens immer wahrscheinlicher. Die Zahl der infizierten Beschäftigten war nach Angaben des Kreises Gütersloh auf 1553 gestiegen. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte zuvor weitere Maßnahmen angekündigt und auf die Zahl der Neuinfektionen verweisen. Derzeit betrage diese im Kreis Gütersloh 263 pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Das liege deutlich über dem Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen innerhalb von einer Woche, der in Nordrhein-Westfalen gilt. Auch der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer sagte auf die Frage, ob die aktuelle Entwicklung nach einem Lockdown rieche, "ich würde sagen ja".

20.15 Uhr: Söder sagt zweite Corona-Welle voraus

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat davor gewarnt, die Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus leichtfertig zu verspielen. "Dass es eine zweite Welle gibt, da bin ich ganz sicher", sagte der CSU-Chef am Montagabend auf einem Online-Podium der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München. Die Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, Peking und anderswo zeigten, dass schon ein Funke genüge. Solange es keinen Impfstoff und kein Medikament gebe, sei die Sache noch nicht gelaufen.

20.05 Uhr: Positiver Trend in Großbritannien

Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle durch die Coronavirus-Pandemie in Großbritannien war an diesem Montag so niedrig wie seit Mitte März nicht mehr. Das geht aus einer Mitteilung des britischen Gesundheitsministeriums hervor. Demnach wurden in den 24 Stunden bis Sonntagabend 15 Sterbefälle von mit dem Coronavirus infizierten Menschen verzeichnet. Auch die Zahl der Neuinfizierten lag seit Monaten erstmals unter 1000. Morgen könnte Premierminister Boris Johnson weitere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen ankündigen. Medienberichten zufolge soll der Mindestabstand von zwei Metern reduziert werden. Johnson will sich demnach auch zur möglichen Öffnung von Restaurants und Pubs vom 4. Juli an äußern.

19.40 Uhr: Mehr als 120.000 Corona-Tote in den USA

In den USA ist die Zahl der Coronavirus-Toten auf mehr als 120.000 angestiegen. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden bis Montagmittag (Ortszeit) rund 120.050 Todesfälle registriert. Das ist die mit großem Abstand höchste Zahl von Corona-Toten weltweit. Laut der Johns-Hopkins-Universität wurden in den USA bislang zudem knapp 2,3 Millionen Infektionsfälle bestätigt - auch das ist mehr als in jedem anderen Land weltweit.

18.05 Uhr: Gilead will bis Jahresende zwei Millionen Remdesivir-Behandlungsdosen bereitstellen

Der US-Pharmakonzern Gilead will laut Nachrichtenagentur Reuters bis Ende des Jahres von seinem potenziellen Corona-Mittel Remdesivir mehr als zwei Millionen Behandlungsdosen herstellen. Nach Angaben des Unternehmens sollen im August zudem Studien mit einer Inhalations-Version beginnen. Bisher wird Remdesivir intravenös verabreicht. Das Mittel wird als großer Hoffnungsträger in der Behandlung von Covid-19-Patienten angesehen und ist bereits in einigen Ländern, darunter den USA, in Notfällen zur Behandlung zugelassen.

17.45 Uhr: Afrikas Freihandelsabkommen startet später

Der Start des Handels innerhalb der künftig weltgrößten Freihandelszone in Afrika ist wegen der Corona-Krise um sechs Monate verlegt worden. Ursprünglich hätte der Handel am 1. Juli beginnen sollen, dies sei aber "wegen der Pandemie" auf den 1. Januar 2021 verschoben worden, sagte Patient Atcho, ein Sprecher der Afrikanischen Union der Nachrichtenagentur dpa. Mit allen afrikanischen Staaten wird das panafrikanische Freihandelsabkommen AfCFTA einen Markt von 1,2 Milliarden Menschen umfassen und somit die weltgrößte Freihandelszone sein. Bislang haben fast alle Länder Afrikas unterschrieben, aber lediglich 30 das Abkommen bestätigt.

17.35 Uhr: Einigung auf Konzept für Straßenläufe

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) und die German Road Races (GRR) haben sich auf ein Konzept geeinigt, das Straßenlauf-Wettbewerbe in der Corona-Krise wieder möglich machen soll. "Sicherlich wird das Konzept für die Veranstalter von großen Marathon-Events mit vielen tausend Zuschauern wenig zielführend sein. Für die Vielzahl der Breitensport- und Volkslaufveranstaltungen, die weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, dürfte mit dem Konzept aber der Knoten geplatzt und deren Durchführung damit auch möglich sein", sagte GRR-Vorstandsmitglied Michael Brinkmann. Das Durchführungs- und Hygienekonzept soll eine Vorlage für die Genehmigungen von örtlichen Gesundheitsbehörden sein. Veranstalter sollen unter anderem einen Zonenplan für das Renngelände erstellen, Laufwege zum Start-Ziel-Bereich festlegen und auf Umkleiden, Duschen und Massagen verzichten. Die Läufer sollen mit Wellenstarts entzerrt werden und im Ziel die Mindestabstände einhalten.

17.42 Uhr: Maas lobt Italien für Corona-Politik

Deutschlands Außenminister Heiko Maas (SPD) hat bei einem Besuch in Rom Italiens Vorgehen in der Corona-Krise gelobt. "Der Kampf ist noch lange nicht gewonnen, aber auch dank des entschlossenen Handelns eurer Regierung haben wir entscheidende Fortschritte gemacht", sagte er. Italien wurde mit mehr als 34.000 Corona-Toten besonders hart von der Pandemie getroffen.

Maas sagte angesichts der bevorstehenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft "einen kraftvollen wirtschaftlichen und sozialen Neustart" in der EU zu. Gegenüber seinem Amtskollegen Luigi Di Maio versprach er: "Wir sind fest entschlossen, dabei kein Land in Europa zurückzulassen."

17.21 Uhr: Disneyland Paris öffnet Mitte Juli wieder

Das Disneyland Paris wird nach einer coronabedingten Schließung kommenden Monat wieder für Besucher öffnen. Ab dem 15. Juli werde der Freizeitpark in Marne-la-Vallée vor den Toren der französischen Hauptstadt schrittweise wieder geöffnet, teilte der Betreiber mit. Die erlaubte Besucherzahl werde reduziert, außerdem sei das Tragen einer Schutzmaske ab einem Alter von elf Jahren verpflichtend. Tickets müssten vor dem Besuch gekauft werden.

Das Disneyland im Westen von Paris ist nach eigenen Angaben eine der größten Tourismus-Attraktionen in ganz Europa. Es verzeichnete 2018 rund 15,1 Millionen Besucher.

17.00 Uhr: New York lockert Beschränkungen

Nachdem die Corona-Fallzahlen in den vergangenen Wochen deutlich nach unten gegangen sind, hat in der Millionenmetropole New York die zweite Phase der Lockerungen begonnen. Damit dürfen unter Einhaltung von Masken-, Abstands- und Hygieneregeln unter anderem Büros, Friseure und Geschäfte wieder öffnen und Restaurants draußen Gäste bewirten.

Der Bundesstaat New York mit rund 19 Millionen Einwohnern, in dem die gleichnamige Millionenmetropole liegt, ist von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen worden. Mehr als 390.000 Menschen haben sich bislang mit dem Virus infiziert, rund 30.000 sind nach einer Infektion gestorben.

16.32 Uhr: Staatsfinanzen rutschen massiv ins Minus

Der Stabilitätsrat zur Überprüfung der deutschen Staatsfinanzen rechnet in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Krise mit einem außergewöhnlich hohen Minus. Das strukturelle Defizit des Gesamtstaates dürfte sich 2020 auf 5,5 Prozent der Wirtschaftsleistung summieren, teilte das Gremium mit. Eigentlich gilt nach europäischen Vorgaben eine Obergrenze von 0,5 Prozent. Der Stabilitätsrat wertet die Zahlen dennoch nicht als Verstoß, weil die Coronavirus-Pandemie einer Naturkatastrophe gleichkomme und eine Ausnahme rechtfertige.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz wollte sich nicht festlegen, ob auch nächstes Jahr wieder eine Ausnahme nötig werden wird. Für genaue Schätzungen sei es noch zu früh. In den vergangenen Jahren hatte der Gesamtstaat oft deutliche Überschüsse ausgewiesen.

16.22 Uhr: DFL hält an Saisonstart mit Zuschauern fest

DFL-Boss Christian Seifert hat erneut das Bestreben bekräftigt, die kommende Spielzeit in der Fußball-Bundesliga zumindest mit einem Teil der Zuschauer zu beginnen. "Das ist der Wunsch aller Klubs", sagte der Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL) nach einer Mitgliederversammlung. Mit den zuständigen Bundesministerien wolle man ein Konzept erarbeiten, das "eine schrittweise Zulassung von Zuschauern ermöglicht". Die Saison sollte eigentlich am 21. August beginnen. Wegen verschobener internationaler Wettbewerbe könnte der frühestmögliche Termin für den Bundesliga-Start nun der 11. September sein.

16.11 Uhr: Zweieinhalb Jahre bis zu weltweit verfügbarer Corona-Impfung

Bis alle Menschen auf der Welt Zugang zu einem Coronavirus-Impfstoff haben, werden nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO noch rund zweieinhalb Jahre vergehen. "Selbst wenn es bis Jahresende einen (Impfstoff-)Kandidaten gibt, werden Tests auf Sicherheit und Wirksamkeit eine Weile dauern",sagte der WHO-Sondergesandte für Covid-19, David Nabarro. Danach werde die Produktion der gewaltigen Mengen und das Organisieren von Impfprogrammen weitere Zeit in Anspruch nehmen.

Auf der ganzen Welt haben sich nahezu neun Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt, mehr als 468.000 Menschen sind gestorben.

15.58 Uhr: Maskenpflicht in Schottlands öffentlichem Verkehr

In Schottland ist seit heute im öffentlichen Personenverkehr das Tragen eines Mundschutzes Pflicht. Laut BBC sind davon unter anderem Kinder unter fünf Jahren ausgenommen. Die Regelung gilt demnach für die U-Bahn, in Straßenbahnen, in Flugzeugen, auf Fähren und in Taxis. Das Bahnunternehmen ScotRail appellierte an die Fahrgäste, verkehrsstarke Tageszeiten zu meiden.

15.38 Uhr: Indien meldet Höchststand bei Neuinfektionen

Indien hat eine Rekordzahl an Corona-Infektionen gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden wurden mehr als 15.000 Fälle registriert, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Damit steigt die Gesamtzahl auf über 425.000 - nur in den USA, in Brasilien und Russland gibt es noch mehr. Mehr als 400 Inder starben binnen eines Tages. Seit dem ersten Fall in dem Land im Januar sind damit fast 14.000 Menschen ums Leben gekommen

15.16 Uhr: Bulgarien führt Maskenpflicht wieder ein

Wegen rasant gestiegener Coronavirus-Fallzahlen soll in Bulgarien der Mund-Nasen-Schutz in geschlossenen gemeinschaftlichen Räumen wieder Pflicht werden. In Shoppingmalls, Läden, Kinos und Theatern müssen ab 23. Juni wieder Schutzmasken getragen werden, wie Gesundheitsminister Kiril Ananiew erklärte.

Auf Anregung der Regierung in Sofia, die auf eine höhere Disziplin der Menschen gesetzt hatte, war die Maskenpflicht Mitte Juni entfallen. Die Bulgaren beachteten seitdem aber kaum noch Distanz- und Desinfektionsempfehlungen. Im Mai und Juni stiegen die nachgewiesenen Coronavirus-Fälle rasant auf nun 3.905.

15.03 Uhr: Tennisprofi Zverev negativ getestet

Der deutsche Tennisprofi Alexander Zverev hat sich bei der umstrittenen Adria-Tour nach eigenen Angaben nicht mit dem Coronavirus infiziert. "Ich habe gerade die Nachricht erhalten, dass mein Team und ich negativ auf COVID-19 getestet wurden", teilte der Weltranglisten-Siebte in den sozialen Netzwerken mit.

Zuvor war bekannt geworden, dass der bulgarische Tennisprofi Grigor Dimitrow und der Kroate Borna Coric positiv getestet worden waren. Wie die beiden hatte auch Zverev am Wochenende an der zweiten Station der Adria-Tour im kroatischen Zadar teilgenommen. Dort galten offenbar keine strengen Hygienevorschriften. So waren Zuschauer zugelassen, ohne dass auf den Rängen ein Mindestabstand eingehalten wurde.

14.49 Uhr: Über 50.000 Tote in Brasilien

In Brasilien hat die Zahl der gemeldeten Todesopfer durch die Corona-Pandemie die Marke von 50.000 überschritten. Mit weiteren 641 Todesfällen binnen 24 Stunden stieg die Gesamtzahl auf 50.617, wie das Gesundheitsministerium in Brasilia mitteilte. Die offizielle Zahl der Infektionen im größten und bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land lag bei 1,085 Millionen.

Brasilien ist nach den USA das am zweitstärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt, wo bis Sonntag fast 120.000 Todesfälle und mehr als 2,2 Millionen Infektionsfälle verzeichnet wurden. Experten gehen allerdings davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen in Brasilien deutlich höher liegen, da dort relativ wenig getestet wird.

Im Land hatte in den vergangenen Wochen die Kritik am Krisenmanagement des Präsidenten Jair Bolsonaro zugenommen. Bolsonaro hatte zu Beginn der Pandemie die von dem neuartigen Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als "kleine Grippe" bezeichnet.

14.26 Uhr: Lauterbach fordert Lockdown für Region Gütersloh

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt vor einem freien Reiseverkehr der Menschen aus der Region Gütersloh. "Ich bin sicher, dass deutlich mehr Menschen außerhalb der Mitarbeiterschaft inzwischen infiziert sind", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". Das Virus könne sich so potenziell sehr weit verteilen, sagte der studierte Epidemiologe. Lauterbach kritisierte scharf, dass noch kein Lockdown für den ganzen Kreis verhängt wurde: "Es ist falsch, dass es jetzt keinen kurzen Lockdown mit einem massiven Testaufgebot gibt, um das tatsächliche Infektionsgeschehen in der Region anhand genügend großer Stichproben genau einschätzen zu können." Bislang gilt im Kreis Gütersloh nur für die Angestellten, Arbeiter und deren Angehörige des betroffenen Fleischkonzerns Tönnies in Rheda-Wiedenbrück eine Quarantäne. 1.331 waren bis Sonntag positiv auf das Corona-Virus getestet worden.

14.07 Uhr: WHO befürchtet jahrzehntelange Auswirkungen der Corona-Krise

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus warnt vor langfristigen Auswirkungen der Corona-Krise. Die Pandemie sei nicht nur ein gesundheitliches Problem, sondern auch eine wirtschaftliche und soziale sowie in vielen Ländern auch eine politische Krise. "Ihre Auswirkungen werden noch in kommenden Jahrzehnten zu spüren sein", sagte Ghebreyesus bei einer Online-Konferenz. Die Pandemie beschleunige sich derzeit noch weiter, die größte Gefahr sei dabei aber nicht das Virus selbst, "sondern der Mangel an globaler Solidarität und globaler Führung". Eine unsolidarische Welt könne die Pandemie jedoch nicht besiegen.

Weltweit wurden bislang fast neun Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet, mehr als 465.000 Menschen starben.

13.55 Uhr: Studie nährt Zweifel an Immunität gegen Coronavirus

Die Menge an Antikörpern im Blut genesener Covid-19-Patienten kann einer chinesischen Studie zufolge innerhalb von zwei bis drei Monaten erheblich sinken. Dies sei sowohl bei symptomatischen Patienten als auch bei Infizierten ohne Symptome festgestellt worden, geht aus der im Fachmagazin "Nature Medicine" veröffentlichten Untersuchung hervor. Forscher unter anderem der Medizinischen Universität Chongqing hatten dazu 37 symptomatische und 37 asymptomatische Patienten untersucht. Die Studie wirft damit neue Fragen zu einer etwaigen Immunität gegen das neuartige Coronavirus auf. Das Ergebnis wecke auch Zweifel am Nutzen von Immunitätspässen wie sie auch in Deutschland in der Diskussion sind, heißt es in der Studie.

13.42 Uhr: Corona-App funktioniert laut Bundesregierung auf 85 Prozent der Handys

Die Bundesregierung hat Verständnis für die Kritik gezeigt, dass die Corona-Warn-App auf älteren Smartphones nicht läuft. "Natürlich würde man sich wünschen, dass (...) jeder mit jedem alten Smartphone damit arbeiten könnte, aber es gibt da technische Gründe, die durch ein politisches Wollen der Bundesregierung nicht wegzuwischen sind", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die App nutze neue Techniken und Sicherheitsverfahren, die ältere Smartphones nicht leisteten.

Die App funktioniere aber "auf mehr als 85 Prozent der in Deutschland vorhandenen Smartphones", sagte Seibert. Die Entwickler hätten zugesagt, noch einmal zu überprüfen, ob eine Steigerung möglich ist. Knapp eine Woche nach dem Start wurde die Corona-Warn-App nach Seiberts Angaben inzwischen bereits 11,7 Millionen mal heruntergeladen.

13.36 Uhr: Russland meldet 7.600 Neuinfektionen

In Russland sind binnen 24 Stunden 7.600 Neuinfektionen bestätigt worden. Insgesamt wurde damit nach Behördenangaben bei 592.280 Menschen das Coronavirus nachgewiesen - das ist die dritthöchste Zahl weltweit nach den USA und Brasilien. 95 weitere Menschen seien an oder mit dem Coronavirus gestorben, insgesamt sind es nun 8.206 Tote. Am Tag zuvor waren 7.728 Neuinfektionen und 109 Todesfälle gemeldet worden.

13.07 Uhr: Bundesbank rechnet mit drastischen Einbruch der Wirtschaft

Die Bundesbank rechnet mit einem drastischen Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal. "Das Anfang Juni von den Koalitionsparteien vorgelegte Konjunkturpaket sollte zwar der konjunkturellen Erholung einen zusätzlichen Schub geben und könnte auch zur Verbesserung der Stimmung von Verbrauchern und Unternehmen beitragen", schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht Juni. "Im zweiten Quartal dürfte es jedoch noch kaum Wirkung entfalten. Insgesamt könnte die Wirtschaftsleistung im Durchschnitt des laufenden Vierteljahres um beinahe ein Zehntel und damit noch erheblich stärker zurückgehen als im ersten Quartal."

In den ersten drei Monaten 2020 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zum Vorquartal um 2,2 Prozent geschrumpft. Damit stürzte Europas größte Volkswirtschaft in die Rezession. Zwar werden die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie inzwischen gelockert, nach Einschätzung der Bundesbank-Volkswirte bestehen jedoch "weiterhin gravierende Beschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens fort". Auch der Konsum stocke.

12.53 Uhr: Gericht nennt Verbot des regulären Kita-Betriebs unverhältnismäßig

Die Staatsregierung muss die nächste gerichtliche Schlappe wegen ihrer Anti-Corona-Maßnahmen hinnehmen - allerdings zunächst nur in einem konkreten Einzelfall. Das Verwaltungsgericht Regensburg hält das bis Monatsende geltende Verbot des normalen Betriebs in Kindertageseinrichtungen nicht mehr für verhältnismäßig.

Mit der heute veröffentlichten Entscheidung gab das Gericht dem Antrag der Eltern eines vierjährigen Kindes statt. Der Beschluss, der schon am vergangenen Mittwoch erging, wirkt sich laut Mitteilung aber nur in in Bezug auf die betroffene Familie aus: Der vierjährige Sohn darf den Kindergarten wieder besuchen.

Das Gericht geht in seiner Begründung davon aus, dass das Verbot des regulären Kita-Betriebs "keine hinreichende gesetzliche Grundlage (mehr) findet". Bei summarischer Überprüfung erscheine "eine Schließung des regulären Betreuungsangebotes in einer Kindertageseinrichtung und ein entsprechendes Betretungsverbot nicht mehr verhältnismäßig".

Das Verwaltungsgericht Regensburg hält das Verbot des normalen Betriebs in Kindertageseinrichtungen nicht mehr für verhältnismäßig
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Das Verwaltungsgericht Regensburg hält das Verbot des normalen Betriebs in Kindertageseinrichtungen nicht mehr für verhältnismäßig

12.47 Uhr: 8.885 Corona-Tote in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 190.359 angegeben - ein Plus von 537 seit dem Vortag. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8.885 Todesfälle und damit drei mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 175.300.

11.20 Uhr: Rottal-Inn infektionsfrei

Der einst als Corona-Hotspot geltende Landkreis Rottal-Inn ist infektionsfrei. Das geht aus einer Mitteilung des Landratsamts hervor. Darin heißt es, dass ein wichtiger Etappensieg gegen das Corona-Virus erzielt werden konnte. Der letzte Corona-Infizierte sei aus der Quarantäne entlassen worden. "Jetzt dürfen wir natürlich nicht leichtsinnig werden. Es gilt, weiterhin vorsichtig zu sein. […] Aber im Moment können wir uns, so denke ich, alle auch einmal über diese gute Nachricht freuen", wird Landrat Michael Fahmüller in der Mitteilung zitiert.

11.00 Uhr: Banken sind stabil genug für Corona-Krise

Die deutschen Banken werden die Corona-Krise nach Ansicht der Finanzaufsicht BaFin ohne größere Blessuren überstehen. "Das Bankensystem in Gänze ist in einer guten Position", sagte BaFin-Präsident Felix Hufeld. Der Unterschied zur weltweiten Finanzkrise 2008/09 sei, dass die Verwerfungen nicht im Bankensystem begonnen hätten sondern in der Realwirtschaft. Hilfsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Regierung hätten dazu beigetragen, dass Banken nun vergleichsweise stabil dastünden, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz.

Die Geldhäuser müssten sich aber auf einen langen und harten Weg einstellen, sagte Hufeld. "Es wird schwieriger werden, aus der Krise herauszukommen, als sie gerade zu managen." Die Banken sollten nicht davon ausgehen, dass die gelockerten regulatorischen Vorgaben nun so bleiben würden. "Wir werden Schritt für Schritt wieder zur Normalität zurückkehren", sagte Hufeld. "Es wäre absurd, jetzt die Regulierung zu lockern."

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sagte, die Corona-Krise sei der erste große Belastungstest für das Bankensystem seit der Finanzkrise und bisher laufe dieser gut. Die regulatorischen Vorschriften müssten auch in Zukunft an die Gegebenheiten angepasst werden. Die Branche werde nach der Pandemie aber eine andere sein. So werde etwa der Kostendruck noch weiter steigen und die Größe und die Marktpositionierung eines Kreditinstituts werde wichtiger.

10.39 Uhr: ADAC erwartet Stauwochenende

Angesichts des Ferienbeginns in fünf Bundesländern erwartet der ADAC am kommenden Wochenende zahlreiche Staus. Die Folgen der Corona-Krise auf den Reiseverkehr seien aber nicht klar. Der ADAC geht davon aus, dass deutlich mehr Deutsche Urlaub per Auto im eigenen Land oder in den Nachbarländern machen und weniger mit dem Flugzeug verreisen. Es sei aber fraglich, ob die Straßen noch stärker belastet seien als in den Vorjahren - etliche Deutsche dürften sich in ihrem Urlaub mit Tagesausflügen und spontanen Kurztrips begnügen.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sowie in Berlin, Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein beginnen die Ferien, außerdem sei aus Mecklenburg-Vorpommern eine zweite Reisewelle zu erwarten, teilte der Automobilklub am Montag in München mit. Hinzu kämen zahlreiche Reisende aus Skandinavien in Richtung Meer oder in den Süden.

10.05 Uhr: Nach umstrittener Adria-Tour Tennisstar positiv getestet

Nächster Corona-Fall bei der umstrittenen Adria-Tour: Auch der Kroate Borna Coric (23) ist positiv auf das Virus getestet worden. Dies gab der Weltranglisten-33. selbst bekannt. Er ist nach dem Bulgaren Grigor Dimitrow der zweite infizierte Tennis-Profi, der an dem kritisierten Event von Superstar Novak Djokovic teilgenommen hatte. Coric schrieb bei Instagram: "Es tut mir wirklich leid für jeglichen Schaden, den ich verursacht haben könnte". Coric hatte beim zweiten Teil der Serie im kroatischen Zadar unter anderem gegen Dimitrow, aber auch gegen Djokovic gespielt. In einer Parallelgruppe nahm auch Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev teil.

Das Finale zwischen Djokovic und Andrej Rublew (Russland) wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Adria-Tour hatte vor allem bei der Station Belgrad viel Kritik hervorgerufen. Die Zuschauerränge waren prall gefüllt, die Spieler umarmten sich und feierten ausgelassen in einem Club.

Von Djokovic war zuletzt aus serbischen Medien zu vernehmen, er wolle sich nicht auf COVID-19 testen lassen, da er keine Symptome habe.

09.10 Uhr: Kliniken bereiten sich auf zweite Infektionswelle vor

In der EU bereiten sich Krankenhäuser auf eine zweite Infektionswelle vor, indem Reservekräfte ausgebildet und mobiler gemacht werden. "Wir brauchen eine Gesundheitsarmee", sagt Maurizio Cecconi, gewählter Präsident der Europäischen Gesellschaft für Intensivmedizin (ESICM) und Chef der Intensivstation eines Krankenhauses in Mailand. "Wenn es eine weitere große Welle gibt, sollten wir bereit sein, Ärzte und Krankenschwestern aus nahe gelegenen Regionen Italiens einzusetzen. Dies ist in der ersten Welle nicht ausreichend geschehen."

Der amtierende ESICM-Präsident Jozef Kesecioglu sagt, viele Mediziner und Pflegekräfte hätten in der ersten Welle einen Schnellkurs im Umgang mit Covid-19-Patienten erhalten und sollten nun ausführlicher geschult werden.

08.46 Uhr: Zweite Corona-Ansteckungswelle in Melbourne befürchtet

Aus Angst vor einer zweiten Corona-Ansteckungswelle haben mehrere australische Bundesstaaten ihre Bürger vor Reisen nach Melbourne gewarnt. Wer vorhabe, die zweitgrößte Stadt des Landes zu besuchen, solle dies überdenken, sagte die Premierministerin des Bundesstaats New South Wales. Die Behörden in Melbourne verschärften unterdessen die Corona-Maßnahmen. Sie raten davon ab, in einen der sechs besonders von dem Neuanstieg betroffenen Stadtteile von Melbourne zu reisen, da es dort zuletzt 110 Corona-Neuinfektionen binnen einer Woche gab, die meisten davon in der Regionalhauptstadt Melbourne. Bei mehreren Patienten ist unklar, wo sie sich angesteckt haben. Der Amtsarzt von Victoria, Brett Sutton, sprach von einer "gefährlichen" Situation.

Viele der Neuinfektionen in Melbourne stehen offenbar im Zusammenhang mit einem Hotel, in dem aus dem Ausland zurückgekehrte Australier unter Quarantäne gestellt wurden. Auch ein Bekleidungsgeschäft im Norden der Stadt zählt zu den neuen Infektionsherden.

Ursprünglich hatten die Behörden im Bundesstaat Victoria geplant, weitere Corona-Maßnahmen zu lockern, darunter die maximale Gästezahl in Restaurants oder Cafés. Wegen des Anstiegs bei den Neuinfektionen wurden die Lockerungen jedoch verschoben.

08.29 Uhr: Glauber sieht auch Verbraucher in der Pflicht

Der bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber (FW), sieht nach dem massenhaften Corona-Ausbruch in Deutschlands größter Fleischfabrik Tönnies auch die Verbraucher in der Pflicht. Im Interview mit dem BR sagte er: "Wir werden auch bereit sein müssen, an der Ladentheke, an der Kasse, einen höheren Preis für die Wertschöpfung zu zahlen. Es muss bei den Kunden und bei den Produzenten die Erkenntnis kommen, dass es auch bei dem, der es produziert, ankommt". In dem Zusammenhang betonte Glauber, er unterstütze den Vorstoß des Bundes, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten in der Fleischindustrie zu verbessern: "Aus meiner Sicht ist es dringend notwendig, hier wirklich Standards, Kontrollen und aber auch Vertragssituationen zu schaffen, damit wir diese Form der Arbeitsbedingungen nicht mehr haben".

Bei Tönnies in Nordrhein-Westfalen sind von den rund 6.000 Mitarbeitern mehr als 1.300 positiv auf das Corona-Virus getestet worden.

08.20 Uhr: Ifo-Umfrage: Bayern hat die meisten Kurzarbeiter

Bayern ist einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge das Bundesland mit den meisten Kurzarbeitern wegen der Corona-Krise. Im Mai seien dort 1,469 Millionen Menschen auf Kurzarbeit gewesen, das seien 26 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, teilte das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut mit. Im größeren Nordrhein-Westfalen waren demnach 1,466 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit, 21 Prozent der Beschäftigten. Baden-Württemberg hatte im vergangenen Monat 1,09 Millionen Kurzarbeiter oder 23 Prozent. Insgesamt schätzt das Ifo die Zahl der Kurzarbeiter im Mai auf etwa 7,3 Millionen.

08.09 Uhr: Stars setzen sich mit Event für Corona-Tests ein

Mehrere Stars wollen sich mit einem gemeinsamen Konzert für die weltweite Verfügbarkeit von Coronavirus-Tests und -Behandlungen einsetzen. Dwayne Johnson wird die Veranstaltung moderieren, bei der unter anderem Shakira, Miley Cyrus und Jennifer Hudson auftreten werden. "Global Goal: Unite for Our Future" werde am Samstag international von verschiedenen Fernsehsendern, Radiostationen und Internetseiten übertragen werden, kündigten die Organisation Global Citizen und die Europäische Kommission an.

Usher, Justin Bieber, Coldplay und Chloe x Halle werden auftreten und dabei in Isolation bleiben. Auch Billy Porter, Charlize Theron, Chris Rock, Kerry Washington, Salma Hayek und David Beckham nehmen an der Veranstaltung teil. Das Event habe das Ziel, die globale Gemeinschaft zu unterstützen, die sich für fairen Zugang zu Gesundheitsversorgung und gegen andere enorme Ungerechtigkeiten auf der Welt einsetze, erklärte Johnson. Es solle sich nicht um eine Spendensammelaktion handeln, sondern die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass marginalisierte Gruppen besonders stark unter der Corona-Pandemie litten, teilten die Organisatoren mit.

07.50 Uhr: Brasiliens Fussballer massiv von Corona betroffen

Ein Corona-Massentest hat beim brasilianischen Fußball-Erstligisten SC Corinthians aus Sao Paulo für alarmierende Ergebnisse gesorgt. Laut dem Internetportal Globoesporte wurden nach Rückbestätigung vom Klub 21 von 27 Spielern im Team positiv getestet. Offiziell verkündet Corinthians, Klub der ehemaligen Bundesligaspieler Danilo Avilar (Schalke) und Fagner (Wolfsburg), aber nur noch acht akute Fälle. Im Betreuerstab seien weitere 17 Personen infiziert gewesen.

Entsprechend der Richtlinien des Bundeslandes darf der Weltpokalsieger von 2012 wie alle anderen Klubs aus der Region erst am 1. Juli wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Die derzeit acht vom Virus befallenen Spieler sind von allen Aktivitäten befreit, während für die anderen 13 Akteure gemeinsam mit den sechs "Unbefallene" am Dienstag ein Fitnesscheck auf dem Klubgelände anstand.

Aus dem Bundesland Sao Paulo veröffentlichte auch SE Palmeiras am Wochenende Coronavirus-Fälle. Vier Spieler seien demnach vom Covid-19 befallen worden, aber nur einer müsse wegen der akuten Erkrankung den Rest der Mannschaft meiden.

07.10 Uhr: "Krise kann alte Trennlinien wegwischen"

Außenminister Heiko Maas ist nach Italien aufgebrochen, um dort die Schwerpunkte der am 1. Juli beginnenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft vorzustellen.

Italien ist das europäische Land, in dem sich das Corona-Virus zu Beginn der Pandemie am rasantesten ausgebreitet hatte. Damals gab es dort scharfe Kritik an Deutschland. Vor allem ein deutscher Exportstopp für Atemschutzmasken, Schutzanzüge und -brillen sorgte für Unmut. Auch das kategorische Nein der Bundesregierung zur Vergemeinschaftung von Schulden über sogenannte "Corona-Bonds" führte zwischenzeitlich zu einer Anti-Deutschland-Stimmung.

Inzwischen hat sich das aber wieder geändert, nachdem Deutschland und Frankreich einen gemeinsamen Vorstoß für ein EU-Wiederaufbauprogramm unternommen haben, der in Italien gut angekommen ist. Außerdem hofft die Tourismuswirtschaft nach der Aufhebung der deutschen Reisewarnung für die meisten europäischen Länder auf deutsche Urlauber. Italien ist das zweitbeliebteste Urlaubsland der Deutschen nach Spanien.

07.05 Uhr: Tönnies soll für Schäden durch Coronavirus-Ausbruch haften

Der Fleischkonzern Tönnies wird nach Ansicht von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für durch den Coronavirus-Ausbruch im nordrhein-westfälischen Kreis Güterslohn entstandene Schäden haften müssen. "Es muss eine zivilrechtliche Haftung des Unternehmens geben", sagte Heil. Der Konzern habe mit Verstößen gegen die Corona-Regeln "eine ganze Region in Geiselhaft genommen".

Konzernchef Clemens Tönnies hatte sich am Samstag öffentlich für den Ausbruch des Erregers unter Mitarbeitern des Schlachtereibetriebs im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück entschuldigt. Sein Konzern stehe in "voller Verantwortung", sagte er. Nach Angaben des Kreises Gütersloh, in dem Rheda-Wiedenbrück liegt, wurden die Reihentests auf dem Tönnies-Gelände am Samstag abgeschlossen. Demnach lagen zunächst 5.899 Befunde vor. Davon waren 1.331 positiv, also mehr als ein Fünftel. Die komplette Tönnies-Belegschaft steht derzeit unter Quarantäne.

06.30 Uhr: Größte Zunahme von Corona-Virusfällen an einem Tag

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat den höchsten Anstieg von Coronavirus-Fällen innerhalb eines Tages registriert. In den 24 Stunden zuvor seien weltweit mehr als 183.000 neue Fälle festgestellt worden, teilte die WHO mit.

Brasilien war demnach trauriger Spitzenreiter mit mehr als 54.771 neuen Fällen, die USA verzeichneten 36.617 und Indien mehr als 15.400. Den Experten zufolge können steigende Zahlen sowohl auf mehr Tests als auch mehr Infektionen zurückzuführen sein. Weltweit wurden laut der WHO 8.708.008 Fälle registriert. 461.715 Menschen starben mit dem Coronavirus, täglich waren es mehr als 4.743 Menschen. Mehr als zwei Drittel starben in Nord- und Südamerika.

06.10 Uhr: Münchner Hallenbäder und Saunen öffnen heute nicht

Der Freistaat Bayern hat weitere Lockerungen genehmigt und die Öffnung der Hallenbäder und Saunen ab dem heutigen Montag Aussicht gestellt. Die Münchner Hallenbäder und Saunen werden jedoch nicht öffnen können, teilen die Stadtwerke München auf ihrer Hompage mit. Der Grund sei, dass bislang die Hygiene-Konzepte und Rahmenbedingungen seitens des Wirtschafts- und Gesundheitsministeriums nicht vorlägen, so die SWM in ihrer Mitteilung. Erst dann könne das Hygiene- und Betriebskonzept für die Münchner Bäder fortgeschrieben und abgestimmt werden. Mit aller Voraussicht werde die Öffnung der Hallenbäder und Saunen auch nur schrittweise erfolgen, da die SWM aktuell viele Mitarbeiter aus den Hallenbädern in den Sommerbädern eingesetzt habe.

05.30 Uhr: Peking meldet geringste Infektionszahl seit neuem Corona-Ausbruch

Nach dem neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking hat die chinesische Hauptstadt am Montag neun weitere Infektionen gemeldet. Es ist die geringste Zahl von Infektionen, seit vor zwölf Tagen ein neuer Ausbruch auf einem Großmarkt der Stadt bekannt geworden war. Als Reaktion auf den neuen Ausbruch hatten die Behörden vergangenen Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen, womit Peking teilweise abgeriegelt wurde. Menschen sollen die Stadt nicht mehr verlassen. Wenn doch Reisen notwendig sind, muss ein negativer Coronatest vorliegen.

02.10 Uhr: Spahn für Aufarbeitung der Corona-Politik

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will mit einer umfassenden Aufarbeitung der Corona-Politik und einem Umbau der Krankenhauslandschaft Lehren aus der Corona-Pandemie ziehen. "Ich hielte es für eine gute Idee, wenn der Gesundheitsausschuss zusammen mit ausgewiesenen Experten eine große Evaluation erarbeitet, aus der wir für die nächste vergleichbare Situation lernen können", sagt Spahn in einem Interview der Partnerzeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft". Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollten nicht nur aufgeschrieben, sondern auch zügig umgesetzt werden.

Dabei sieht er die Notwendigkeit von Restrukturierungen der Krankenhauslandschaft. Die hohe Zahl an Intensivbetten habe sich zwar bewährt, aber die Corona-Krise habe auch gezeigt, "dass wir gute Konzepte für regionale Versorgung brauchen, gerade bei den Krankenhäusern". Es müsse deshalb Maximalversorger geben mit klar definierten Aufgaben, auch für den Fall einer Pandemie, "und drumherum in der Fläche ein aufeinander abgestimmtes Angebot. Es könne nicht mehr jedes Krankenhaus alles machen."