Demonstration am Münchner Marienplatz
Bildrechte: BR/Matthias Rüd

Demonstration am Münchner Marienplatz

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Corona: Die Ereignisse vom 04. bis 10. Mai 2020

Der Saison-Neustart im Profifußball ist für den 15. Mai terminiert. Die EU-Kommission erwartet wegen Corona eine Rezession von "historischen Ausmaßen" und in vielen Deutschen Städten demonstrieren Menschen gegen die Corona-Maßnahmen.

Sonntag, 10. Mai 2020

22.56 Uhr: Spahn fordert konsequentes Durchgreifen vor Ort

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Behörden in Ländern und Kommunen aufgefordert, im Kampf gegen das Coronavirus konsequent durchzugreifen. "Wir brauchen das beherzte, umfassende Vorgehen vor Ort", betonte Spahn am Sonntagabend im "heute journal" des ZDF. Es sei sehr wichtig, alle Infektionen schnell nachzuvollziehen und Kontaktpersonen zu isolieren. Nur wenn in den Landkreisen sofort gehandelt werde, könne verhindert werden, dass die Zahlen auch bundesweit wieder anstiegen.

21.47 Uhr: Abgeordnete warnen vor Radikalisierung der Corona-Proteste

Nach den deutschlandweiten Protesten gegen die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben mehrere Abgeordnete vor einer Radikalisierung des Protests gewarnt. "Es ist in einer Demokratie legitim und selbstverständlich, Maßnahmen infrage zu stellen und Unmut zu äußern", sagte der stellvertretende Grünen-Fraktionschef Konstantin von Notz der "Welt". "Aber es laufen all jene mit, die das System grundsätzlich infrage stellen und Politiker insgesamt für Marionetten von George Soros und Bill Gates halten."

21.03 Uhr: Kardinal Müller weist Kritik an Unterschrift auf Corona-Schreiben zurück

Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat seine Unterschrift unter einem Schreiben kirchlicher Würdenträger verteidigt, in dem die staatlichen Auflagen im Kampf gegen das Coronavirus scharf verurteilt werden. "Natürlich haben interessierte kirchliche Kreise diesen Vigano-Text benutzt, um daraus Empörungskapital gegen ihre vermeintlichen Gegner zu schlagen", sagte Müller am Sonntag der katholischen Würzburger Zeitung "Tagespost". "Jeder nennt jetzt jeden Andersdenkenden Verschwörungstheoretiker."

20.29 Uhr: RKI: Corona-Reproduktionsrate weiter gestiegen

Die Ansteckungsrate beim neuen Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter gestiegen. Die Reproduktionszahl liege mit Datenstand 10.5. 0:00 Uhr bei 1,13, schreibt das RKI in einem am Sonntag veröffentlichen Situationsbericht. Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Am Samstag lag der Wert laut RKI nach längerer Zeit mit 1,10 wieder über der kritischen Marke von 1.

20.22 Uhr: Corona-Ausgangssperre wird in Großbritannien bis zum 1. Juni verlängert

Der britische Premierminister Boris Johnson will die seit sieben Wochen geltende Corona-Augangssperre im Land bis Juni verlängern. Die Ausgangsbeschränkungen blieben noch bis mindestens zum 1. Juni in Kraft, sagte Johnson am Sonntagabend in einer Fernsehansprache. Ab dem 1. Juni könne der Unterricht an Grundschulen schrittweise wieder aufgenommen werden und einige Geschäfte wieder öffnen.

Gleichzeitig kündigte Johnson leichte Lockerungen der Beschränkungen an. Ab Montag sollten jene, die nicht von zu Hause aus arbeiten könnten, wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Ab Mittwoch dürften Menschen mit Angehörigen aus ihrem Hausstand so oft sie wollten im Freien sein, wenn sie sich an die Abstandsregeln hielten. Bislang durften sie nur einmal am Tag ihre Wohnungen verlassen, um Sport zu treiben. Außerdem sollen aus dem Ausland eingereiste Fluggäste zum Schutz vor dem Virus unter Quarantäne gestellt werden.

20.15 Uhr: BMW startet in Dingolfing wieder Autoproduktion

Der Autobauer BMW startet am Montag im Werk Dingolfing nach der Corona-Zwangspause wieder die Autoproduktion. Die anderen großen Werke des bayerischen Autoherstellers sollen dann in den nächsten Wochen die Produktion wieder hochfahren.

20.13 Uhr: Alle Infizierten beim 1. FC Köln wohl wieder negativ getestet

Fußball-Bundesligist 1. FC Köln kann in wenigen Tagen wohl wieder auf seinen gesamten Spielerkader zurückgreifen. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, seien die beiden infizierten Spieler sowie der infizierte Physiotherapeut bereits am vergangenen Mittwoch negativ auf das Coronavirus getestet worden. Somit können die drei Betroffenen nach Ablauf der vorgeschriebenen zweiwöchigen Quarantäne wohl am Donnerstag wieder zur Mannschaft stoßen.

19.41 Uhr: Spanien und Belgien lockern Corona-Ausgangssperren

Mit Spanien und Belgien lockern am Montag zwei der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas ihre strikten Ausgangssperren. Wegen sinkender Infektions- und Todeszahlen wollen die beiden Staaten nach fast zwei Monaten einen Schritt in Richtung Normalität wagen. In Spanien darf die Hälfte der 47 Millionen Einwohner in einer ersten Phase der Lockerung unter strikten Abstandsvorkehrungen wieder auf die Straße. In Belgien werden die Geschäfte wiedereröffnet. Restaurants, Bars und Cafés bleiben jedoch weiterhin geschlossen.

19.23 Uhr: Statt Polizei will New York mehr "Distanz-Botschafter" einsetzen

Nach Streit über die Durchsetzung der Corona-Regeln zur sozialen Distanz werden in New York City verstärkt Stadtmitarbeiter statt Polizisten für die Kontrollen eingesetzt. Die sogenannten Botschafter für soziale Distanz sollten bis zum nächsten Wochenende von 1.000 auf 2.300 aufgestockt werden, kündigte Bürgermeister Bill de Blasio an. Der Ansatz solle immer "kommunikativer" werden, aber wo nötig, würden weiter Bußgelder verhängt.

19.12 Uhr: HSV einigt sich mit Fußballprofis auf Gehaltverzicht

Eine knappe Woche vor dem Re-Start der 2. Fußball-Bundesliga hat sich der Hamburger SV mit den Spielern und Trainern auf einen Gehaltsverzicht geeinigt. "Gemeinsam mit dem Mannschaftsrat und dem Trainerteam verständigte sich der Vorstand auf eine Mixtur aus Beiträgen von kollektiver Gehaltsreduktion und Prämien", teilte der Tabellendritte am Sonntagabend mit. Über die Höhe des Verzichts wurde nichts bekannt.

19.00 Uhr: Frankreich lockert schrittweise strenge Ausgangsbeschränkungen

In Frankreich werden ab Montag die strengen Ausgangsbeschränkungen schrittweise gelockert. Die Menschen im Land dürfen wieder ohne Passierschein und triftigen Grund vor die Tür gehen, Sport oder Spaziergänge sind nicht mehr örtlich und zeitlich begrenzt. Die Geschäfte sollen wieder öffnen - Restaurants und Bars bleiben aber zu. Auch die Schulen öffnen schrittweise wieder für einige Jahrgänge, ebenso die Krippen. Im Nah- und Fernverkehr gilt Maskenpflicht.

18.35 Uhr: Griechenland verlängert Ausgangssperren für Flüchtlingslager bis zum 21. Mai

Die griechische Regierung hat die Corona-Ausgangsbeschränkungen für Flüchtlingslager verlängert. Statt die Regelungen wie zunächst geplant am Montag auslaufen zu lassen, blieben sie nun bis zum 21. Mai in Kraft, teilte das Migrationsministerium am Sonntag in Athen mit. Gründe für die Verlängerung nannte das Ministerium nicht.

Sechs Tage zuvor hatte Griechenland damit begonnen, die wegen der Corona-Pandemie verfügten Einschränkungen im Land zu lockern. In dem EU-Land ist die Pandemie bislang relativ glimpflich verlaufen: 2.710 Infektionen wurden bislang nachgewiesen, 151 Infizierte starben.

18.24 Uhr: Zahl der neuen Virus-Fälle in Italien sinkt weiter

Die Zahl der neuen Virus-Toten in Italien sinkt weiter. Zuletzt habe es noch 165 neue Fälle gegen, nach 194 am Tag zuvor, teilt der Zivilschutz mit. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt auf 802 nach 1083. Insgesamt liegt die Zahl der Toten damit nach amtlichen Angaben bei 30.560 und die der positiv auf Covid-19 Getesteten bei 219.070.

17.19 Uhr: Kirchgänger darf nicht in Gottesdienst und würgt Mitarbeiter

Weil ihm der Zutritt in den Wormser Dom verwehrt wurde, hat ein Mann einen Kirchenmitarbeiter gewürgt. Aufgrund der Corona-Pandemie ist eine Teilnahme an Gottesdiensten im Dom derzeit nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurde daher am Samstagmorgen einem nicht registrierten Paar der Zugang zum Gottesdienst im Dom verwehrt. Der Mann wollte diese Auflage nicht einsehen und würgte der Polizei zufolge den Mitarbeiter. Das Opfer konnte sich aus dem Griff befreien und flüchtete ins Innere der Kirche. Die Polizei sucht nach Zeugen.

17.09 Uhr: Arbeitslosigkeit in den USA wird nach Aussage Mnuchins wohl noch mehr steigen

Die im Zuge der Corona-Krise auf den höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg geschnellte US-Arbeitslosenquote dürfte nach Einschätzung von Finanzminister Steven Mnuchin noch steigen. "Die gemeldeten Zahlen werden wahrscheinlich schlimmer bevor sie besser werden", sagte Mnuchin dem Sender Fox News am Sonntag. Er deutete an, dass im Weißen Haus Gespräche über weitere Fiskalmaßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Belastungen infolge der Pandemie liefen. Allerdings wolle die Bundesregierung nicht Bundesstaaten "mit schwachem Management" aus der Klemme helfen. Das Präsidialamt dringe auf eine Senkung der Lohnsteuern.

17.07 Uhr: Remdesivir-Studie kommt laut Kölner Mediziner voran

Eine Studie zum Medikament Remdesivir zur Bekämpfung von Corona, kommt nach Angaben des Kölner Studienleiters voran. Die Studie sei "in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium", sagte der Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln, Gerd Fätkenheuer, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag). Er leitet den deutschen Teil der Studie eines internationalen Konsortiums zur Erforschung von Remdesivir. Das Medikament gilt als ein mögliches Mittel zur Behandlung schwerer Coronavirus-Infektionen.

16.45 Uhr: Stadt Rosenheim wieder über Obergrenze

In der Stadt Rosenheim ist in der Corona-Pandemie erneut die Marke von 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner binnen der vergangenen sieben Tage überschritten worden. Der Wert habe am Sonntag bei 50,5 gelegen, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit. Die aktuell erneut gestiegenen Fallzahlen seien durch eine Reihentestung in einer Asylbewerberunterkunft zu erklären, teilte das Landesamt mit.

In den Nachbarregionen, dem Landkreis Rosenheim und dem Landkreis Traunstein sind die Kennziffern mit 29,5 und 37,8 ebenfalls vergleichsweise hoch. Im Fall Traunstein liege das an erhöhten Fallzahlen in Pflegeheimen.

16.00 Uhr: Sonneberg liegt über Obergrenze bei Corona-Neuinfektionen

Im Landkreis Sonneberg in Südthüringen sind in den vergangenen sieben Tagen mehr als 66,7 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert worden (Stand 10 Uhr). Sonneberg ist damit der vierte Landkreis, der die Obergrenze von 50 Neuinfektionen reißt. Laut einem Sprecher des Landratsamtes ist ein Krankenhaus Infektionsschwerpunkt. Auch Mitarbeiter hätten sich infiziert. Es gelte ein Aufnahmestopp. Aber auch außerhalb des Krankenhauses gebe es neue Fälle. Man werde die Lage genaue prüfen und gegebenenfalls härtere Maßnahmen ergreifen.

15.17 Uhr: Scholz pocht auf höhere Steuern für Reiche

Angesichts der Milliardenlasten durch die Corona-Krise pocht Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) auf höhere Steuern für besonders vermögende Bürger. Die Bürger, die "sehr, sehr viel verdienen, sollten einen etwas höheren Beitrag leisten", sagte Scholz dem "Tagesspiegel. "Das bleibt unser Ziel und das wird ganz sicher auch in unserem nächsten Wahlprogramm stehen". Auf die Frage, ob das eine Art "Corona-Soli" werden solle, sagte Scholz: "Es geht um ein faires und gerechtes Steuersystem". Dazu gehöre auch, "dass wir verhindern, dass Leute Wege finden, sich um das Steuerzahlen komplett zu drücken".

14.34 Uhr: Hunderte Polizisten in Indien positiv auf Corona getestet

Im westindischen Bundesstaat Maharashtra sind annähernd 800 Polizisten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von den insgesamt 786 Beamten seien sieben an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte ein Sprecher am Sonntag mit. Alle Polizisten über 55 Jahre wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben. Maharashtra, dessen Hauptstadt die Finanzmetropole Mumbai ist, ist einer der am stärksten vom Virus getroffenen Bundesstaaten in dem 1,3 Milliarden Einwohner zählenden Land.

14.28 Uhr: Italien erschwert Haftentlassungen für Mafia-Angehörige

Die italienische Regierung hat die Bedingungen verschärft, unter denen Mafia-Mitglieder aufgrund der Corona-Pandemie aus dem Gefängnis freikommen können. Ein Dekret sieht vor, dass die Rechtmäßigkeit und Notwendigkeit einer Freilassung alle zwei Wochen neu überprüft werden muss. Seit März wurden in Italien bereits hunderte Angehörige der Mafia aus dem Gefängnis entlassen und unter Hausarrest gestellt.

13.24 Uhr: Weniger als 100 Menschen in Tirol infiziert

Erstmals seit zwei Monaten sind in Tirol weniger als hundert Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Binnen eines Tages seien weitere sieben Menschen genesen und nur ein neuer Fall hinzugekommen, teilten die Behörden mit. Damit betrage die Zahl der aktuell Infizierten 99. Zuletzt sei die 100er-Marke am 11. März unterschritten gewesen, sagte Landeschef Günther Platter. Trotzdem mahnte er, weiter den Mindestabstand einzuhalten und wenn notwendig einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

12.52 Uhr: Erster Antigentest auf das Coronavirus in USA zugelassen

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat erstmals einem Antigentest auf das Coronavirus eine Notfallgenehmigung erteilt. Es handele sich dabei um eine neue Kategorie von Test, die innerhalb von Minuten Ergebnisse liefern könne, schreibt die FDA. Bei dem Antigentest werden Proteinfragmente von Sars-CoV-2 aus Nasenabstrichen nachgewiesen. Damit unterscheidet sich die Untersuchung von Gentests, bei denen Viren-Erbgut in Abstrichen nachgewiesen wird, und von Antikörpertests, bei denen vom Immunsystem gebildete Antikörper im Blut nachgewiesen werden.

12.10 Uhr: Italien kündigt weitere Hilfen für Unternehmen an

Italiens Regierung bereitet neue Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen in der Corona-Krise vor. "Der Staat hat die Pflicht einzugreifen, um Arbeiter und Firmen zu verteidigen und zu unterstützen", sagt Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri der Zeitung "Il Messaggero". Niemand wolle die Wirtschaft staatlich steuern. Eingriffe, die schützen und zugleich die Produktion ankurbeln, seien jedoch nötig. Gualtieri kündigt unter anderem Steueranreize und staatliche Beihilfen in Form von Hybridanleihen an. Bürokratische Hürden sollen abgebaut werden.

11.55 Uhr: Fleischfabrik in Coesfeld: Über 200 Arbeiter positiv

Nach dem Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik in Coesfeld ist die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Arbeiter bis Sonntagmittag auf 205 gestiegen. Nach Angaben des Kreises lag knapp die Hälfte der Ergebnisse von bisher rund 950 Corona-Tests vor. Erneut seien Teams des Gesundheitsamtes vor Ort, um die Arbeiter des betroffenen Betriebes der Firma Westfleisch in ihren Unterkünften zu testen und über die Quarantäne zu belehren, sagte ein Sprecher. Dabei unterstützten sie Dolmetscher. Die Arbeiter sind in Wohnungen mit drei, vier oder fünf Personen untergebracht. Viele stammen aus Osteuropa.

11.49 Uhr: Großbritannien: Coronatests zur Auswertung in USA

Großbritannien musste C

oronatests zur Auswertung zeitweise in die USA schicken. Auslöser sei ein Problem in einem britischen Labor gewesen, hieß es. Dieses Vorgehen entspreche den Notfall-Plänen des Gesundheitsministeriums für derartige Fälle. Der "Sunday Telegraph" hatte berichtet, vergangene Woche seien 50.000 Tests mit Charterflügen in die USA gebracht worden. Kritiker werfen der britischen Regierung vor, die Test-Kapazitäten im Land nur viel zu schleppend zu erhöhen im Vergleich zu Ländern wie Deutschland.

11.18 Uhr: 350 wissenschaftliche Corona-Projekte in Bayern

Bayerns Wissenschaftler erforschen in 350 einzelnen Projekten die Hintergründe, Folgen und Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie. Über 220 Vorhaben liefen bereits, weitere rund 130 seien geplant, sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU). "Die Krise bestehen wir nicht nur mit einem Impfstoff oder neuen Behandlungsmethoden", sagte der Minister.

11.07 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Spanien sinkt

In Spanien sinkt die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das Gesundheitsministerium meldet 143 Verstorbene nach 179 am Vortag. Es ist die niedrigste Totenzahl seit Mitte März. Die Gesamtzahl der Verstorbenen steigt damit auf 26.621. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen erhöht sich um 812 auf insgesamt 224.390.

11.01 Uhr: Göring-Eckardt fordert System für Corona-Tests

Die Grünen fordern ein transparenteres und bundesweit einheitliches Kontrollsystem für die Corona-Entwicklung mit abgestuften Testpflichten. Ihre Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, schlägt in einem Papier eine Art Corona-Ampel vor. Das Robert Koch-Institut (RKI) soll demnach fünf Corona-Warnstufen mit entsprechend verbindlichen Testpflichten definieren. Die höchste Stufe bedeutet: Hotspot. Die niedrigste Stufe: so gut wie keine Fälle. Je mehr Fälle es in einer Region gibt, desto mehr Stichproben-Tests an bislang symptomfreien Personen sollte es geben.

10.32 Uhr: Kreis Coesfeld: Neuinfektionen deutlich über Obergrenze

Nach dem Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik in Coesfeld liegt die Zahl der Neuinfektionen in dem Kreis weiterhin deutlich über der vereinbarten Obergrenze. Laut einer Übersicht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag lag der Wert bei rund 85 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche (Stand 10.5. 00.00 Uhr). Nach Angaben des RKI vom Samstag hatte dieser Durchschnittswert noch 76 betragen (Stand 9.5. 00.00 Uhr). Das RKI weist aber darauf hin, dass es unter anderem durch einen Verzug bei Datenübermittlungen zu Diskrepanzen zwischen seinen Angaben und den tatsächlichen lokalen Zahlen kommen kann.

10.05 Uhr: Mehr als 200.000 Corona-Infektionen in Russland

In Russland hat die Zahl der Corona-Infektionen die Schwelle von 200.000 überschritten, wie die Behörden mitteilen. Binnen 24 Stunden seien 11.012 neue Ansteckungen nachgewiesen worden. Die Gesamtzahl der Fälle liege nun bei 209.688. 88 weitere Menschen seien in Verbindung mit einer Infektion gestorben. Die Zahl der Toten steige damit auf 1915.

10.00 Uhr: Einreise nach Deutschland zum Muttertag gestattet

Um Besuche am Muttertag zu ermöglichen, sind die wegen der Corona-Pandemie verhängten strengen Regeln an den Grenzen für einen Tag etwas gelockert worden. Nach dpa-Informationen hat die Bundespolizei entschieden, den Besuch bei der Mutter an diesem Sonntag als triftigen Grund für eine Einreise nach Deutschland zu akzeptieren. "Die bei der Einreisekontrolle dazu gemachten Angaben müssen glaubhaft und überprüfbar sein", teilte die Bundespolizei am Sonntag auf Nachfrage mit.

09.56 Uhr: Lockerungen im größten australischen Bundesstaat

Australiens größter Bundesstaat New South Wales will ab Freitag die Wiedereröffnung von Restaurants, Spielplätzen und Freibädern gestatten. Dies kündigt Regierungschefin Gladys Berejiklian an. Der Staat, in dem auch die Großstadt Sydney liegt, verzeichnet 45 Prozent der Corona-Infektionen und Todesfälle im Land. Am Samstag meldete er allerdings nur zwei neue bestätigte Ansteckungen.

09.45 Uhr: Ecuadors Präsident verzichtet auf Hälfte seines Gehalts

Wegen der Corona-Krise verzichtet der ecuadorianische Präsident Lenín Moreno auf die Hälfte seines Gehalts. Per Dekret hat Moreno verfügt, dass seine eigene Vergütung sowie die seines Stellvertreters, der Minister und Vize-Minister um fünfzig Prozent gesenkt werden. Die Maßnahme sei am Freitag in Kraft getreten. Bislang verdiente Moreno mehr als 5.000 Dollar (4.500 Euro) im Monat - mehr als das Zehnfache des ecuadorianischen Mindestlohns, der bei 400 Dollar liegt. In Ecuador wurden nach offiziellen Angaben mehr als 29.000 Corona-Infektionsfälle registriert, mehr als 1.700 Menschen starben.

09.36 Uhr: England soll Corona-Warnsystem bekommen

Großbritannie

ns Premierminister Boris Johnson will Medienberichten zufolge im Laufe des Tages ein fünfstufiges Warnsystem für England im Kampf gegen die Corona-Pandemie vorstellen. Dies sei Teil der Regierungspläne, um die Ausgangssperren langsam zu lockern. Die Stufen des Warnsystems sollten mit Farbcodes von grün bis rot gekennzeichnet werden und das Corona-Risiko in der jeweiligen Gegend angeben.

09.18 Uhr: Singapur meldet über 800 neue Infektionen

Singapur verzeichnet 876 neue bestätigte Corona-Infektionen. Die Gesamtzahl der Fälle liege damit bei 23.336, teilt das Gesundheitsministerium mit. Der Großteil der neuen Ansteckungen sei bei Wanderarbeitern aufgetreten, die in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind. Nur drei neue Fälle gebe es bei Einheimischen.

07.34 Uhr: China meldet eine Neuinfektion in Wuhan

China meldet erstmal seit über einem Monat eine Coronavirus-Infektion in der Millionenstadt Wuhan, wo der Ausbruch der Epidemie ursprünglich entdeckt worden war. Der Fall ist eine der 14 bestätigten Ansteckungen, die China am Sonntag veröffentlichte. Zuletzt war am 3. April in Wuhan eine Infektion festgestellt worden.

Insgesamt melden die Behörden in China 14 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das ist die höchste Zahl seit dem 28. April. Damit steigt die Zahl der Infektionen insgesamt auf 82.901. Zwei der neuen Fälle seien aus dem Ausland eingeschleppt worden. Elf Neuinfektionen habe es in der nordöstlichen Provinz Jilin gegeben.

05.45 Uhr: Schausteller fordern Rettungsschirm

Die Schausteller fordern wegen der Corona-Krise einen staatlichen Rettungsschirm für ihre Branche. "Wir sind schon seit Monaten ohne Einnahmen und ein Ende ist nicht abzusehen", sagte der Präsident des Deutschen Schaustellerbunds (DSB), Albert Ritter. Großveranstaltungen wie Volksfeste sind bis mindestens 31. August verboten. Das Münchner Oktoberfest und eine Reihe weiterer Jahrmärkte, die im Herbst geplant waren, wurden bereits abgesagt. "Kredite helfen uns nicht weiter, denn unsere ausgefallenen Umsätze sind nicht nachholbar", sagte Ritter. Er appellierte an Veranstalter, nicht jetzt schon alle Volksfeste für den Herbst abzusagen, sondern abzuwarten. "Wir brauchen keine lange Vorlaufzeit, um eine Kirmes aufzubauen."

05.10 Uhr: 34 Neuinfektionen in Südkorea

Nach Angaben der Behörden steigt die Zahl neuen Infektionen in Südkorea um 34. Das ist der höchste Wert seit dem 9. April. Acht davon seien eingeschleppt worden. Viele der neuen Fälle sind vermutlich auf einen Infizierten zurückzuführen, der in Clubs in Seoul Menschen ansteckte, bevor er positiv getestet wurde. Am Freitag hatten die Behörden von 15 Personen gesprochen. Bei den Zahlen am Sonntag wurden keine Details genannt, außer dass es 14 Neuansteckungen in Seoul gab. Die Behörden der Hauptstadt haben bis jetzt 1.500 Menschen ausgemacht, die diese Clubs am vergangenen Wochenende besucht hatten.

05.00 Uhr: Bayerische Bergbahnen wollen ab 18. Mai wieder starten

Die Bergbahnen in Bayern sollen laut Forderung des Verbandes Deutscher Seilbahnen zum 18. Mai wieder fahren. Ein Hygienekonzept dafür sei vom Verkehrsministerium gemeinsam mit Seilbahnfachleuten und Hygieneexperten erarbeitet worden. Nach einhelliger Meinung könnten alle Hygiene- und Abstandsregeln in der Seilbahnbranche sehr gut umgesetzt werden, sagte Verbandspräsident Matthias Stauch der Deutschen Presse-Agentur. "Eines der wichtigsten Kriterien ist der überwiegende Aufenthalt der Personen im Freien", sagte Stauch, der auch Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn ist. "Darüber hinaus gilt neben den bekannten Abstandsregeln eine Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung für die Beförderung unserer Gäste.»"

04.49 Uhr: Musk droht Kalifornien mit Rückzug seines Unternehmens

Tesla-Chef Elon Musk hat aus Ärger über den wegen der Corona-Krise angeordneten Produktionsstopp in Kalifornien mit dem Rückzug seines Unternehmens aus dem US-Bundesstaat gedroht. Der Elektroauto-Hersteller werde seinen Firmensitz und "seine künftigen Programme" nach Texas oder Nevada verlegen, schrieb Musk am Samstag im Online-Dienst Twitter. Er machte in einer Reihe von Kurzbotschaften seinem Ärger über die Behörden im Bezirk Alameda Luft, die eine Wiederaufnahme der Produktion im einzigen US-Werk von Tesla in Fremont wegen der Corona-Krise untersagt hatten. Ob Tesla an dem Standort festhalte, hänge davon ab, "wie Tesla in Zukunft behandelt wird", erklärte Musk.

04.42 Uhr: Keine Übertragung des Coronavirus durch Stechmücken

Von Stechmücken geht in der Corona-Pandemie nach bisherigen Erkenntnissen keine Gefahr aus. Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 werde durch Tröpfcheninfektion übertragen - mit dem Stich einer Mücke könne das Virus nach dem derzeitigen Kenntnisstand nicht in den Körper gelangen, sagte Mücken-Expertin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) der Deutschen Presse-Agentur. Das bestätigt auch Peter Ben Embarek, WHO-Experte für Infektionen, die von Tier zu Mensch oder umgekehrt übertragen werden können. Studien hätten sich mit verschiedenen Parasiten - auch Mücken - beschäftigt und keine Übertragung festgestellt.

04.37 Uhr: US-Regierungsexperte Fauci in Quarantäne

Der US-Regierungsexperte Anthony Fauci geht in Quarantäne, nachdem er Kontakt mit einem Infizierten hatte. Der 79-jährige Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) sei negativ getest worden, sagte ein Vertreters des NIAID. Er werde nun regelmäßig getestet. Neben Fauci befinden sich laut CNN auch der Direktor Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield, und der Leiter der US-Zulassungsbehörde FDA, Stephen Hahn, in Selbstisolation.

04.02 Uhr: RKI: 667 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut meldet in Deutschland 667 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit steigt die Zahl der Fälle auf insgesamt 169.218. Die Zahl der Toten wächst um 13 auf 7.395. Nach Angaben des RKI sind rund 144.400 Menschen inzwischen genesen, das sind etwa 1.100 mehr als am Vortag.

03.42 Uhr: Mehr als vier Millionen Corona-Infektionen weltweit

Weltweit haben sich bereits mehr als vier Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Von den 4.001.437 nachgewiesenen Infektionen verliefen 277.127 tödlich, wie Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Samstagabend ergaben. Gut 1,3 Millionen Infizierte gelten als geheilt. Europa ist mit mehr als 1,7 Millionen Ansteckungen und 155.074 Todesfällen der am schwersten betroffene Kontinent. Die USA sind mit fast 79.000 Corona-Toten das Land mit den meisten Opfern - gefolgt von Großbritannien mit 31.587 Sterbefällen, Italien (30.395) und Spanien (26.478).

03.13 Uhr: 1.938 Neuinfektionen in Mexiko

Nach Angaben des mexikanischen Gesundheitsministeriums sind 1.938 neue Infektionen mit dem Coronavirus in dem Land gemeldet worden. Damit gibt es in Mexiko insgesamt 33.460 Fälle. Gestorben sind bisher 3.353 Menschen.

01.27 Uhr: Altmaier: Produktion von Atemschutzmasken ankurbeln

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will die Produktion von Atemschutzmasken massiv ankurbeln. Die Regierung werde Programme auflegen, um Anlagen zur Herstellung sicherer Masken zu fördern, sagte Altmaier den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Noch im Mai starte ein "Sprinterprogramm", um kurzfristig verfügbare Maschinen zur nationalen und europäischen Herstellung zertifizierter Masken zu fördern. Dabei sei ein staatlicher Investitionskostenzuschuss von bis zu 30 Prozent geplant. Damit sollten Anreize geschaffen werden, um eine Produktionskapazität von jährlich etwa 2,5 Milliarden Schutzmasken aufzubauen.

00.50 Uhr: Tourismusindustrie befürchtet eine Million Arbeitslose

Die deutsche Tourismusindustrie rechnet mit einer Million Arbeitslosen, sollte es keine staatlichen Hilfen geben. "Wir schätzen, dass von den rund drei Millionen Beschäftigten in Tourismus und Gastgewerbe rund eine Million von Arbeitslosigkeit bedroht sind", sagt Verbandspräsident Michael Frenzel der "Welt am Sonntag". Rund 70 Prozent von ihnen bekämen jetzt schon Kurzarbeitergeld. Die wirtschaftliche Lage der Branche habe sich katastrophal verschärft. Bis Mitte Juni verliere sie fast elf Milliarden Euro Umsatz. Hinzu kämen Rückerstattungsansprüche von drei bis vier Milliarden Euro für abgesagte Reisen.

00.15 Uhr: Giffey stellt Kita-Regelbetrieb im Sommer in Aussicht

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) hat eine Rückkehr zum Kita-Regelbetrieb im Sommer in Aussicht gestellt. "Wenn das Infektionsgeschehen es zulässt, könnte die Rückkehr zum vollständigen Regelbetrieb vielleicht im Sommer möglich sein. Aber darüber entscheiden letztlich die Länder", sagte die SPD-Politikerin der "Welt am Sonntag". Sie wolle in der kommenden Woche mit der Jugend- und Familienministerkonferenz die weiteren Schritte besprechen. "Wenn jetzt Geschäfte, Hotels, Restaurants und viele andere Bereiche wieder öffnen und mehr Eltern wieder arbeiten gehen, brauchen sie auch eine gute Betreuung für ihre Kinder. Sonst funktioniert das Gesamtsystem nicht." Ab Montag gilt eine erweiterte Notbetreuung in Kitas.

00.00 Uhr: Grütters: Umfangreiche Corona-Hilfen für Kulturszene

Die Bundesregierung plant zur Abfederung Corona-bedingter Einnahmeausfälle ein umfangreiches Unterstützungsprogramm für die Kulturszene, das "über die bisherigen Maßnahmen hinausgeht". In einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag" schrieb Kulturstaatsministerin Monika Grütters weiter: "Die Verhandlungen mit dem Bundesfinanzminister und dem Parlament laufen dazu auf Hochtouren."Bereits diese Woche habe die Bundesregierung die Zahlung von Ausfallhonoraren an solche Künstler möglich gemacht, deren Auftritte an deutschen Bühnen und Konzertsälen bis zum 15. März vereinbart wurden und die dann wegen der Kontaktbeschränkungen abgesagt werden mussten. Zahlreiche Kultureinrichtungen stehen laut Grütters am finanziellen Abgrund. Für viele Künstler gehe es "um die nackte Existenz".

Samstag, 09. Mai 2020

22.33 Uhr: Zahl der Toten in den USA steigt auf 77.034

Die Zahl der Virus-Toten in den USA steigt nach Angaben der Seuchenschutzbehörde CDC um 1557 auf 77.034. Die Zahl der neu auf Covid-19 getesteten Personen steigt um 25.996 auf 1.274.036. Die Zahlen seien aber vorläufig und nicht von den einzelnen Bundesstaaten bestätigt, erklärt die CDC.

21.59 Uhr: USA lassen neuen Corona-Test zu

Die US-Behörden haben einen neuen Coronavirus-Test zugelassen. Für die vom Unternehmen Quidel mit Sitz in San Diego entwickelten Verfahren sei eine Notfallgenehmigung erteilt worden, teilte die Arzneimittelbehörde FDA am Samstag mit. Der Test könne über Proben von Nasenabstrichen schnell Fragmente von Virusproteinen ermitteln. Dieser Antikörper-Nachweis ist die dritte Testform, die bisher von der FDA zugelassen worden ist.

21.40 Uhr: Hunderte bei Anti-Corona-Demo in Köln

Mehrere Hundert Menschen haben am Samstagnachmittag in Köln unangemeldet gegen die Corona-Schutzmaßnahmen demonstriert - ohne den Mindestabstand einzuhalten und ohne Mundschutz. Das teilte die Polizei am Abend mit. "Ein Großteil der Demonstranten hat Unbeteiligte mehrfach dazu aufgefordert, den Mundschutz abzunehmen und ohne Maske die Geschäfte zu betreten. Dafür haben wir absolut kein Verständnis", teilte Polizeipräsident Uwe Jacob mit.

20.56 Uhr: Tesla will im Streit um Lockdown Kalifornien verlassen

Tesla-Chef Elon Musk reagiert scharf auf die Ankündigung aus Kalifornien, dass der Elektroauto-Pionier sein einziges US-Fahrzeugwerk wegen der Corona-Risiken noch nicht wieder anfahren darf. Tesla werde seinen Konzernsitz und seine künftigen Programme mit sofortiger Wirkung aus Kalifornien abziehen und nach Texas oder Nevada verlegen, twitterte Musk am Samstag. Auch ließ er die Zukunft des Werks Fremont im kalifornischen Alameda mit seinen rund 10.000 Beschäftigten offen.

20.46 Uhr: Brasiliens Parlament ordnet Staatstrauer für Corona-Opfer an

Angesichts der anhaltenden Ausbreitung der Corona-Pandemie hat das brasilianische Parlament eine dreitägige Staatstrauer für die Opfer des neuartigen Virus angeordnet. Vor dem Kongress in der Hauptstadt Brasília wurde am Samstag die Nationalflagge auf halbmast gesetzt. Während der Trauerzeit sind öffentliche Feiern untersagt. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 war zuletzt auf über 10.000 gestiegen.

20.17 Uhr: Bischofskonferenz distanziert sich von Corona-Schreiben

Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich deutlich von einem Schreiben gegen die Corona-Beschränkungen distanziert, das auch von mehreren Bischöfen unterzeichnet worden ist. "Die Deutsche Bischofskonferenz kommentiert grundsätzlich keine Aufrufe einzelner Bischöfe außerhalb Deutschlands. Allerdings füge ich hinzu, dass sich die Bewertung der Corona-Pandemie durch die Deutsche Bischofskonferenz grundlegend von dem gestern veröffentlichten Aufruf unterscheidet", erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, der Deutschen Presse-Agentur.

20.15 Uhr: Corona-Reproduktionsrate steigt laut RKI wieder über kritischen Wert 1

Die Ansteckungsrate beim neuen Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wieder über die kritische Marke 1 gestiegen. Die sogenannte Reproduktionszahl liege mit Datenbestand 9. Mai 0:00 bei 1,10, wie das RKI in einem am Samstagabend veröffentlichen Situationsbericht schreibt. Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse die Reproduktionszahl unter 1 liegen.

Am Mittwoch hatte das RKI den Wert noch mit 0,65 angegeben. Seitdem war die Reproduktionszahl stetig gestiegen.

20.05 Uhr: Frankreichs Parlament für Verlängerung des Gesundheitsnotstands

Frankreichs Parlament hat endgültig der Verlängerung des Ausnahmezustands im Gesundheitsbereich zugestimmt. Die Nationalversammlung votierte am Samstagabend für eine Verlängerung bis zum 10. Juli. Am Nachmittag hatte der von der Opposition dominierte Senat zugestimmt. Die Abgeordneten und Senatoren hatten sich zuvor auf einen Kompromiss geeinigt. Der Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich war Ende März ausgerufen worden und zunächst auf zwei Monate befristet.

19.50 Uhr: Dynamo Dresden schickt gesamten Kader in zweiwöchige Quarantäne

Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat seinen gesamten Kader sowie Trainer- und Betreuerstab nach zwei weiteren positiven Coronafällen in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt. Das teilten die Sachsen am Samstag mit. Damit kann der Klub in den kommenden 14 Tagen auch nicht am Spielbetrieb in der 2. Liga teilnehmen, die in der kommenden Woche nach der zweimonatigen Corona-Unterbrechung wieder beginnen soll. Dresden hätte am 17. Mai um 13:30 Uhr bei Hannover 96 spielen sollen.

18.49 Uhr: Ex-Bayern-Spieler Ribéry: Corona-Test negativ

Der zum AC Florenz gewechselte Ex-Bayern-Star Franck Ribéry ist in Italien negativ auf eine Corona-Infektion getestet worden. Das bestätigte sein Verein der dpa am Samstag. Unter Berufung auf den italienischen Erstliga-Verein schrieb die Nachrichtenagentur Ansa, der 37-jährige Franzose habe am Freitag sowohl den Coronatest als auch einen Antikörpertest gemacht, mit dem eine frühere Infektion angezeigt werden kann. Beides sei negativ ausgefallen.

Die Clubs der Serie A haben mit Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der Spielsaison begonnen, wobei es noch kein Datum für einen Start gibt. Wie es hieß, hatte Ribéry mit seiner Familie den Pandemie-Lockdown in Bayern verbracht. Er sei nun zurück. Da Einreisende zwei Wochen in Quarantäne müssen, stehe diese ihm bevor.

18.13 Uhr: Grenzkontrollen: Druck auf Seehofer wächst

Der Druck auf Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wächst: Immer mehr Länderchefs wollen die wegen der Corona-Krise verhängten Grenzkontrollen aufheben. Eine "Gefahr für den Binnenmarkt" nannte die Kontrollen der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im dpa-Interview. Seehofer will kommende Woche über das weitere Vorgehen entscheiden.

17.00 Uhr: Salzburg erlaubt zum Muttertag Familienbesuche aus Bayern

Die Landesregierung von Salzburg erlaubt am morgigen Muttertag Verwandtenbesuche aus Bayern. Wie das Land Salzburg auf seiner Internetseite schreibt, gilt die Ausnahmeregelung am 10. Mai von 0 bis 24 Uhr. Die Grenzkontrollen würden in dieser Zeit sehr "familienorientiert" sein. Besucher aus Bayern müssen demnach mündlich ihren Verwandschaftsbesuch glaubhaft darlegen können. Ab dem 11. Mai gelten dann wieder die bisherigen Einreisebestimmungen.

16.20 Uhr: Große Demo auch in Nürnberg

Auch zu Demonstrationen in der Nürnberger Innenstadt sind deutlich mehr Menschen gekommen als erlaubt und angemeldet. Vor der Lorenzkirche waren es bis zu 2.000 Personen, wie die Polizei dem BR mitteilte. Mindestabstände wurden nicht eingehalten. Dem Polizeisprecher zufolge schritten die Beamten ein und versuchten auch mit Lautsprecherdurchsagen für Platz zu sorgen.

15.50 Uhr: Färöer-Inseln erklären sich frei von Corona

Die zum dänischen Königreich gehörenden Färöer-Inseln sind offiziell coronafrei. Es gebe keine aktiven Fälle mehr, teilte die Regierung mit. Die insgesamt 187 mit dem Coronavirus infizierten Menschen seien allesamt genesen. Todesfälle in Verbindung mit dem Virus hatte es auf der Inselgruppe im Nordatlantik nicht gegeben.

15.35 Uhr: Normalisierung an Bayerns Krankenhäusern

Bayerns Krankenhäuser können schrittweise zurück zum Normalbetrieb. Eine heute in Kraft tretende, neue Allgemeinverfügung erlaut Privatkliniken den Regelbetrieb. Für die Versorgung von gesetzlich Versicherten zugelassene Häuser müssen zunächst noch 30 Prozent ihrer Intensivkapazitäten für Corona-Patienten zur Verfügung stellen.

15.30 Uhr: Groß-Demo gegen Corona-Maßnahmen am Münchner Marienplatz

Auf dem Münchner Marienplatz ist eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen aus dem Ruder gelaufen. Statt der angemeldeten 80 Teilnehmer zählt die Polizei aktuell rund 3.000 Menschen. Hinzukommen noch zahlreiche Passanten. Abstandsregeln seien nicht mehr einzuhalten und Lautsprecherdurchsagen seien erfolglos, berichtet ein BR-Reporter. Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit hätten die Ordnungshüter die Demonstration laufen lassen und sie nicht aufgelöst, so ein Polizeisprecher gegenüber der dpa. Alle Teilnehmer hätten sich friedlich verhalten. Eine zeitgleich stattfindende separate Demonstration rechtsgerichteter Menschen mit etwa 25 Personen sei dagegen aufgelöst worden.

Bildrechte: BR/Matthias Rüd
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Demonstration am Münchner Marienplatz

15.15 Uhr: Festnahmen bei Demonstration vor Bundestag

Bei einer Demonstration vor dem Bundestag in Berlin hat die Polizei mehrere Menschen vorläufig festgenommen - wie viele genau, ist unklar. Nach Beobachtungen eines dpa-Fotografen richtete sich der Protest gegen Einschränkungen zum Schutz vor Coronainfektionen. Die Kundgebung war angemeldet. Die Polizei gibt an, dass man erst eingegriffen habe, nachdem die Demonstranten über Lautsprecher darauf hingewiesen worden waren, dass die maximale Teilnehmerzahl von 50 Menschen überschritten sei.

15.00 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten in Coesfelder Fleischbetrieb steigt

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeiter in einem Coesfelder fleischverarbeitenden Betrieb ist bis Samstag auf mehr als 180 gestiegen. Das sagte der Sprecher des Kreises Coesfeld, Christoph Hüsing. Derzeit würden alle rund 1.200 Mitarbeiter des Betriebes getestet. Nach dem Corona-Ausbruch in dem Betrieb der Firma Westfleisch sind viele der von Montag an landesweit geplanten Lockerungen der Auflagen im Kreis Coesfeld um eine Woche verschoben worden.

14.50 Uhr: Fiebermessen und Maskenpflicht bei Air France

Die französische Fluggesellschaft Air France wird ab Montag schrittweise Fiebermessungen vor dem Start jedes Fluges einführen. Zum Einsatz kommen kontaktlose Infrarot-Thermometer, wie Air France mitteilte. Passagieren mit einer höheren Körpertemperatur als 38 Grad könne das Boarding verweigert werden. Ihr Flugticket werde dann kostenlos auf einen späteren Zeitpunkt umgebucht. Passagiere und Besatzung müssen Mundschutz tragen. Die Maschinen sind den Angaben zufolge mit speziellen Viren-Filtern ausgestattet, wie sie in OP-Säalen eingesetzt würden.

14.30 Uhr: Insgesamt 44.527 Infizierte in Bayern

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Bayern ist laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf insgesamt 44.527 (Stand 09.05.20, 10.00 Uhr) angestiegen. Das sind 232 Fälle mehr als noch am Tag zuvor. Die Zahl der Todesfälle ist auf 2.164 gestiegen, das sind 30 mehr als am Vortag. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist immer noch die Oberpfalz der am stärksten betroffene Regierungsbezirk. Dort liegt die Fallzahl pro 100.000 Einwohner bei 439,03.

14.00 Uhr: Keine Corona-Kontrollen in bayerischen Schlachthöfen

In Bayern ist keine Überprüfung von Mitarbeitern in Schlachtbetrieben auf eine Infektion mit dem Coronavirus angeordnet worden. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium auf Anfrage des BR mit. Tests seien derzeit nicht erforderlich, in Bayern habe es in Schlachthöfen keine "Ausbruchssituation" gegeben, so ein Sprecher. In NRW und Schleswig-Holstein werden derzeit alle Mitarbeiter von Schlachthöfen auf SARS-CoV-2 getestet, nachdem in Betrieben die Infektionszahlen in die Höhe geschnellt waren.

12:30 Uhr: Drittliga-Start am 26. Mai laut Sportschau

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will am 26. Mai den Spielbetrieb in der 3. Liga wiederaufnehmen. Ein entsprechendes Schreiben des Verbandes an die Klubs mit dem Fahrplan liegt der Sportschau vor. Die zuständigen Gremien des DFB sollen sich darauf verständigt haben, heißt es in dem Schreiben. Die Politik hat nach Sportschau-Informationen ihre Freigabe für Montag zugesagt. Dann werde der Fahrplan vom DFB-Präsidium verabschiedet.

12.00 Uhr: Drei Kreise liegen über Obergrenze bei Neuinfektionen

Nach der aktuellen Übersicht des Robert Koch-Instituts (Stand 9.5. Mittag) liegen weiter drei Landkreise über der von Bund und Ländern festgelegten Obergrenze für Corona-Neuinfektionen von 50. Es sind die Kreise Greiz in Thüringen, Coesfeld in Nordrhein-Westfalen (NRW) und Steinburg in Schleswig-Holstein.

Im Fall von Greiz haben sich vor allem Bewohner und Personal von Altenheimen infiziert. In Coesfeld und Steinburg sind Mitarbeiter von Schlachtbetrieben betroffen. Der Betrieb in Coesfeld mit über 150 Infizierten ist mittlerweile geschlossen, Lockerungen in dem Landkreis wurden verschoben. Ministerpräsident Laschet rechtfertigte das Vorgehen: "Wenn man öffnet, muss man da, wo Gefahr ist, konsequent handeln."

NRW und Schleswig-Holstein werden jetzt alle Mitarbeiter in Schlachtbetrieben testen lassen. In NRW sollen darüberhinaus Sammelunterkünfte der Fleischbranche für Leiharbeiter sowie die für Erntehelfer auf Hygienemaßnahmen überprüft werden.

Nah an der Obergrenze? Corona-Infektionen in Bayerns Landkreisen

11.45 Uhr: Großbritannien will wohl Quarantäne für Reisende einführen

Die britische Regierung plant Medienberichten zufolge die Einführung einer zweiwöchigen Quarantäne für Reisende, die nach Großbritannien kommen. Das berichteten die "Times" und die BBC. Premierminister Boris Johnson wolle die Maßnahme am Sonntagabend ankündigen. Damit solle eine zweite Welle Coronavirus-Infektionen in dem Land verhindert werden. Das Innenministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.11.30 Uhr: Restaurants in Mecklenburg-Vorpommern geöffnet

Seit dem Morgen haben in Mecklenburg-Vorpommern Restaurants wieder geöffnet. Als bundesweite Vorreiter haben Lokale unter strengen Hygiene-Vorschriften wieder aufgesperrt. Gäste müssen ihre Personalien hinterlassen, fremde Personen müssen 1,5 Meter Abstand halten und das Personal Mundschutz tragen. Zunächst dürfen die Restaurants nur für Landesbürger von Mecklenburg-Vorpommern öffnen.11.15 Uhr: Merkel stellt Lockerungen für Kulturbetrieb in Aussicht

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Kulturbranche weitere Unterstützung in der Corona-Krise zugesichert. Es sollten nun Konzepte entwickelt werden, wie mit Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen auch Theater, Konzerthäuser, Opern und andere Kulturstätten wieder öffnen könnten, sagte sie in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. Für große Konzerte und Festivals werde es noch schwer bleiben. Außerdem stellte Merkel weitere Hilfen für Künstler und Künstlerinnen in Aussicht: "Wir werden auch weiterhin schauen, welche Unterstützungsmaßnahmen auch in den nächsten Monaten für die Kunst von Notwendigkeit sind."

10.10 Uhr: Eingeschränktes Fußball-Training in Bayern ab Montag

In Bayern ist von Montag an wieder eingeschränktes Fußball-Training erlaubt - vorausgesetzt es findet im Freien mit maximal fünf Personen und im Abstand von 1,5 Metern statt. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat dazu nun einen Leitfaden veröffentlicht. Der Spielbetrieb der Amateurligen in Bayern ist bis mindestens 31. August ausgesetzt.

10.00 Uhr: Reha-Klinik bei Deggendorf muss Betrieb einstellen

Nach dem Tod einer 82-jährigen Covid-19-Patientin und möglichen Hygieneverstößen hat das Gesundheitsamt die vorübergehende Schließung der Asklepios-Klinik in Schaufling im Landkreis Deggendorf angeordnet. Das bestätigt ein Sprecher des Landratsamtes auf BR-Anfrage. Die Reha-Klinik wurde als Behelfskrankenhaus für Corona-Patienten genutzt. Durch die mangelhafte Trennung von Corona- und Reha-Bereich sollen sich mehrere Patienten und Mitarbeiter mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert haben. Die Klinik war nach Mitarbeiterbeschwerden am 1. Mai durchsucht worden.

09.50 Uhr: Über 10.000 neue Infektionen in Russland

Russland verzeichnet 10.817 neue bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Fälle im Land steige damit auf 198.676, teilen die Behörden mit. 104 weitere Menschen seien in Verbindung mit der Infektion gestorben. Die Gesamtzahl der Toten liege damit bei 1.827. Bei der Summe der Infektionen hat Russland diese Woche Deutschland und Frankreich überholt und liegt inzwischen weltweit an fünfter Stelle.

08.40 Uhr: Grüne verlangen Auflagen für Lufthansa-Hilfen

Staatliche Hilfen zur Rettung von Fluggesellschaften sollen nach dem Willen der Grünen nicht bedingungslos gewährt werden. Aktionäre und Management müssten die Kappung von Boni und das Streichen von Dividenden hinnehmen, heißt es in einem Papier, das dem Handelsblatt vorliegt. Auch Aktienrückkäufe dürfe es während der Staatshilfen nicht geben. Milliardenhilfen ohne Mitspracherecht kämen für die Grünen nicht in Frage. Ebenso wie Air France solle die Lufthansa die Auflage bekommen, ihren CO2-Ausstoß auf Mittel- und Langstrecken bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, auf innerdeutschen Flügen bis 2024.

07.23 Uhr: Söder fordert höhere Pflegelöhne

Als Lehre aus der Corona-Krise fordert der bayerische Ministerpräsident Markus Söder höhere Löhne für Pflegerinnen und Pfleger sowie eine bessere Finanzierung von Krankenhäusern. Wörtlich sagte er im Interview der "Süddeutschen Zeitung": "Natürlich müssen Pflegekräfte besser bezahlt werden. Wir haben in Bayern als erstes Land einen Pflegebonus ausgelobt und freie Verpflegung gestellt. Jetzt muss der Bund nachlegen."

Außerdem müsse man auch "die Finanzierung der Krankenhäuser auf bessere Beine stellen". Gerade die kommunalen Häuser seien "unser Eckstein in der Krisenversorgung" gewesen: "Sie brauchen deutlich mehr finanziellen Spielraum."

07.00 Uhr: Lockerungen an Grenzen zwischen Bayern und Österreich

Die Grenzen zwischen Österreich und Bayern bleiben weitestgehend geschlossen. Allerdings gibt es nach BR-Informationen bereits erste Ausnahmen. Diese betreffen Grenzübergänge des Vorarlberger Kleinwalsertal in Richtung Allgäu, die Tiroler Gemeinden Hinterriß und Jungholz sowie das kleine deutsche Eck bei Salzburg. Geplant sind auch "familienorientierte" Grenzkontrollen zum Muttertag.

06.45 Uhr: Heil für strengeren Arbeitsschutz

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil fordert seine Kollegen in den Ländern nach Medienberichten auf, den Arbeitsschutz für Saisonarbeiter in der Fleischindustrie streng zu kontrollieren. Besonderes sei dabei auf die Situation in Sammelunterkünften zu achten, zitieren NDR und WDR aus einem Brief. In den Kreisen Coesfeld in NRW und Segeberg in Schleswig-Holstein war die vereinbarte Obergrenze an Corona Neuinfektionen überschritten worden.

06.00 Uhr: Altmaier fordert europäische Industriestrategie

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat mehr Unabhängigkeit der europäischen Wirtschaft und mehr Digitalisierung gefordert. Abhängigkeiten müssten vermieden und internationale Lieferketten stärker diversifiziert werden, sagte Altmaier. Als Beispiele nannte er die Produktion medizinischer Schutzausrüstung und pharmazeutischer Grundstoffe. Europa müsse auch die Digitalisierung vorantreiben, zum Ideengeber für einen sozial gerechten Strukturwandel, eine klimafreundliche Wirtschaft und eine erfolgreiche Energiewende werden.

05.20 Uhr: Huml: Großes Interesse an Pflegebonus

Die Zahl der Anträge für den Corona-Pflegebonus in Höhe von 500 Euro in Bayern nimmt deutlich zu. Beim Landesamt für Pflege (LfP) seien bisher mehr als 154.000 Anträge eingegangen, teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) mit. Das LfP habe bereits die Auszahlungen gestartet, sagte Huml. Die ersten 1.000 Bescheide für den neuen Corona-Pflegebonus seien per Post verschickt worden.

05.01 Uhr: Fast 10.000 Todesfälle in Brasilien

Die Zahl der Corona-Todesopfer in Brasilien steigt weiter rasant an. Binnen 24 Stunden seien 751 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das ist die bislang höchste Zunahme der Sterbefälle innerhalb eines Tages. Insgesamt gibt es nach Angaben des Ministeriums inzwischen 9.897 Corona-Todesfälle in Brasilien. Die Zahl der bestätigten Infektionen habe sich innerhalb eines Tages um mehr als 10.000 auf gut 145.000 erhöht.

05.00 Uhr: Ministerpräsident Laschet fordert Grenzöffnung

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet hat gefordert, die Grenze zu Frankreich zu öffnen. In Interviews mit Stuttgarter Zeitungen sagte er, ein guter Zeitpunkt sei gekommen, den Nachbarn zu signalisieren, dass Deutschland eine gemeinsame europäische Antwort bei der Pandemiebekämpfung anstrebe. Wie NRW-Ministerpräsident Laschet machen auch Rheinland-Pfalz, das Saarland und Luxemburg Druck auf die Regierung in Berlin.

Mehr zur Debatte um Lockerungen an den Grenzen: hier.

04.45 Uhr: Soforthilfe wird nicht auf Hartz-IV angerechnet

Wenn Freiberufler oder Selbstständige mit Hartz-IV-Bezügen auch Corona-Soforthilfen bekommen, darf diese Sonderzahlung in der Regel nicht auf ihr Arbeitslosengeld II angerechnet werden. Darauf weist das Bundesarbeitsministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Linken hin.

03.46 Uhr: Magier Roy Horn an Covid-19 gestorben

"Siegfried & Roy"-Magier Roy Horn ist tot. Er sei am Freitag (Ortszeit) in Las Vegas an den Folgen von Covid-19 gestorben, sagte Sprecher Dave Kirvin der Deutschen Presse-Agentur. Horn wurde 75 Jahre alt. Der in Nordenham bei Bremen geborene Dompteur und sein Partner Siegfried Fischbacher waren für ihre Auftritte mit weißen Tigern und Löwen weltbekannt.

00.00 Uhr: 1.250 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet

Das Robert-Koch-Institut meldet 1.250 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit steigt die Zahl der Fälle auf insgesamt 168.551. Die Zahl der Toten wächst um 103 auf 7.369. Laut RKI sind inzwischen rund 143.300 Menschen wieder genesen. Das sind etwa 1.600 mehr als am Vortag.

Freitag, 08. Mai 2020

23.00 Uhr: In der Türkei hat strenge Ausgangssperre über das Wochenende begonnen

Um Mitternacht Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) hat in 24 türkischen Städten und Provinzen wegen der Corona-Krise eine weitere weitgehende Ausgangssperre übers Wochenende begonnen. An den vorherigen Wochenenden hatte die Maßnahme noch für insgesamt 31 Städte und Provinzen gegolten. Betroffen sind erneut unter anderem die Metropolen Istanbul und Ankara. Wieder bleiben Bäckereien, Kliniken, Apotheken und andere als wichtig eingestufte Dienstleister offen.

Bis Freitagabend hat das Gesundheitsministerium in Ankara rund 136.000 Infizierte und rund 3.700 Todesfälle gezählt.

22.38 Uhr: Konzert zum Gedenken an 75 Jahre Kriegsende vor leerer Staatsoper

Der Dirigent Daniel Barenboim und Mitglieder der Staatskapelle Berlin haben zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs am Abend in der leeren Staatsoper Unter den Linden gespielt. Das Konzert wurde live vom Kulturkanal 3sat übertragen. Wegen der Pandemie saßen im feierlich beleuchteten Saal keine Zuhörer. Die Musiker spielten mit Abstand untereinander an je einem Notenpult.

Bei dieser Gelegenheit forderte Barenboim die Politik "auf den Knien" auf, möglichst bald wieder ein Musikleben zu ermöglichen. Er würdigte die Anstrengungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, fügte aber hinzu: "Musik entsteht im Raum, das Publikum muss dabei sein."

21.02 Uhr: Söder kündigt weiteres Hilfsprogramm für die Kultur an

Mehr Kulturschaffende in Bayern sollen Anspruch auf finanzielle Hilfen wegen der Corona-Krise erhalten. Das kündigte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung an: "Wir werden auf jeden Fall noch ein weiteres Kulturprogramm machen." Dazu solle ein Konzept gehören, wie Kulturveranstaltungen unter Auflagen wieder möglich sein könnten. Die Orientierung an den Abstandslösungen bei Gottesdiensten sei ein guter Ansatz, sagte Söder der Zeitung.

Bisher werden Soloselbstständige unterstützt, die in der Künstlersozialkasse versichert sind. Die Staatsregierung erwägt demnach mit dem Kriterium der Ausfallhonorare den Empfängerkreis zu erweitern. "Das scheint mir besser zu sein als irgendeine Pauschalsumme, weil Künstler sehr unterschiedliche Einnahmen haben" begründet Söder das. Nicht-staatliche Kulturbetriebe sollen zudem eine zusätzliche Förderung erhalten. Das neue Programm könnte nach Angaben der Zeitung schon nächste Woche beschlossen werden.

20.23 Uhr: Frankreich meldet mehr als 26.000 Tote

Die Zahl der Corona-Toten ist in Frankreich auf mehr als 26.000 angestiegen. Bis zu diesem Freitag sind dort seit Beginn der Epidemie 26.230 Menschen gestorben, wie das Gesundheitsministerium in Paris mitteilte. In den vergangenen 24 Stunden verzeichnete das Land 243 Todesfälle in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die auf der Intensivstation behandelt werden, ist weiter rückläufig.

19.00 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern öffnet Restaurants für Einheimische

Von diesem Samstag an dürfen in Mecklenburg-Vorpommern Restaurants als bundesweite Vorreiter wieder öffnen, zunächst nur für Landesbürger. Dabei müssen strenge Auflagen der Behörden erfüllt werden. Dies betrifft insbesondere die Abstandsregelungen: Zwischen fremden Personen muss eine Mindestdistanz von 1,50 Meter eingehalten werden. Die Restaurants würden deshalb im Schnitt nur etwa die Hälfte der üblichen Gäste bewirten können, so Lars Schwarz, Präsident des regionalen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga MV).

17.55 Uhr: Schleswig-Holstein: Corona-Tests in allen Schlachthöfen

Schleswig-Holstein lässt die Belegschaft aller Schlachtbetriebe im Land auf das Coronavirus testen. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Kiel mit. In einem Schlachthof in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) waren zuvor insgesamt 109 Beschäftigte positiv getestet worden. Betroffen sind vor allem Werkvertragsarbeiter aus Rumänien und Bulgarien.

17.36 Uhr: EU empfiehlt Verlängerung des Einreisestopps

Die weitreichenden Einreisebeschränkungen in die EU wegen der Corona-Krise sollen aus Sicht der EU-Kommission um weitere 30 Tage bis zum 15. Juni verlängert werden.

Dies schlug die Brüsseler Kommission am Nachmittag vor. Zur Eindämmung der Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, nicht zwingend notwendige Reisen in die EU zunächst einzuschränken.

17.26 Uhr: Verfassungsgerichtshof: Einschränkungen bleiben in Kraft

Der bayerische Verfassungsgerichtshof hat Gegnern der in der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen erneut eine Abfuhr erteilt. Das Gericht lehnte es ab, die Regelungen per einstweiliger Anordnung außer Kraft zu setzen.

Zum einen argumentierten die Richter, dass die Verordnung vom 3. Mai, gegen den sich die Antragsteller gewandt hatten, nach den jüngsten Lockerungen gar nicht mehr gelte und deswegen auch nicht vorläufig außer Vollzug gesetzt werden könne. Zum anderen könne "nicht von offensichtlichen Erfolgsaussichten" des Hauptantrags ausgegangen werden.

16.52 Uhr: Kritischer Wert in drei Landkreisen überschritten

Mitten in der Lockerungsphase der Corona-Auflagen müssen die Behörden in drei Bundesländern bereits die Notbremse wegen zu hoher Infektionszahlen ziehen. In drei Kreisen in Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein wurde der kritische Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten.

Die Regierung in Düsseldorf griff am Freitag durch und schloss vorübergehend einen Schlachtbetrieb in Coesfeld, in dem sich besonders viele Mitarbeiter angesteckt hatten. Auch in Schleswig-Holstein war eine Schlachterei betroffen. Im Thüringer Landkreis Greiz hatten sich vor allem Bewohner und Personal von Altenheimen infiziert.

16.43 Uhr: Neue Erkenntnisse zu genauer Todesursache

Die durch das neuartige Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 führt in ungewöhnlich vielen Fällen zu Thrombosen und Lungenembolien. Das zeigen Obduktionen von verstorbenen Patienten, wie das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mitteilte. Mittlerweile sei dies in insgesamt fast 200 rechtsmedizinischen Untersuchungen bestätigt worden.

Das Sars-CoV-2-Virus scheint demnach in den Venen zur Bildung von Blutgerinnseln zu führen, die als sogenannte Lungenembolie in die großen Lungengefäße gelangen und zu einem akuten Herz-Kreislauf-Versagen führen können. Welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass Covid-19-Patienten überdurchschnittlich häufig Blutgerinnsel bilden, ist noch nicht abschließend geklärt.

16.21 Uhr: Krankenhäuser und Heime fürchten Besucher-Ansturm

Krankenhäuser und Heime fürchten nach wochenlanger Sperrung für Besucher einen Ansturm an diesem Wochenende. Die Bayerische Krankenhausgesellschaft veröffentlichte vorsorglich einen Appell an die Bürger, sich vorher genau über die weiter geltenden Beschränkungen zu informieren.

16.10 Uhr: Fairer Handel richtet Hilfsfonds ein

Der Faire Handel will seine Produzenten in den Entwicklungsländern angesichts der weltweiten Corona-Pandemie mit zwei Fonds unterstützen. Aus dem Fairtrade-Hilfsfonds für Sofortmaßnahmen mit einem Startkapital von 2,1 Millionen Euro sollen etwa Masken, grundlegende Schutzausrüstung und medizinische Ausstattung bezahlt werden, wie die deutsche Fairtrade-Organisation Transfair in Köln mitteilte. Der mit einer Million Euro ausgestattete Resilienzfonds solle dazu beitragen, die mittel- und langfristigen Folgen der weltweiten Corona-Krise abzumildern. Er solle Betrieben die Möglichkeit geben, ihre Produktion wiederaufzunehmen und in neue Technologien zu investieren.

15.51 Uhr: Boom bei Fitnessgeräten für zu Hause

Die Fitnessbranche hat mit Sportgeräten für zuhause im April fast doppelt so viel Umsatz gemacht wie im Jahr zuvor. Waren es im April 2019 noch 23 Millionen Euro, stieg dieser Betrag nun im gleichen Zeitraum auf 44 Millionen Euro, wie der Deutsche Industrieverband für Fitness und Gesundheit auf Anfrage mitteilte. Bei großen Geräten wie Ergometern stieg der Umsatz im April-Vergleich um 80 Prozent, bei kleineren Utensilien wie Matten oder Hanteln sogar um 300 Prozent.

15.38 Uhr: Fridays for Future in Hamburg demonstrieren wieder

Nach wochenlanger Pause wegen der Corona-Krise sind Anhänger der Klimaschutzbewegung Fridays for Future in Hamburg wieder auf die Straße gegangen. Vor dem Rathaus entrollten etwa 25 junge Demonstranten ein Transparent mit der Aufschrift "Our future in your hands" ("Unsere Zukunft in euren Händen"). Die Aktion war mit der Versammlungsbehörde abgesprochen. Sie fand unter starken hygienischen Sicherheitsvorkehrungen statt.

15.31 Uhr: Schweiz lockert ab Montag Einreisebeschränkungen

Die Schweiz lockert ab Montag schrittweise die Corona-bedingten Einreisebeschränkungen. Zunächst sollen bereits eingereichte Gesuche von Erwerbstätigen aus dem EU-Raum, der Europäische Freihandelsassoziation (Efta) und aus Drittstaaten bearbeitet werden. Für Schweizer Bürger sowie für EU- und EFTA-Staatsangehörige werde zudem der Familiennachzug in die Schweiz wieder möglich sein. Die Kontrollen an der Grenze würden fortgesetzt. Grenzübergänge würden in Absprache mit den ausländischen Partnerbehörden geöffnet.

15.13 Uhr: Dreyer fordert Grenzöffnungen nach Frankreich und Luxemburg

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat sich für die sofortige Öffnung der Grenzen zu Luxemburg und Frankreich ausgesprochen. In einer gemeinsamen Erklärung mit der Vize-Präsidentin des Europa-Parlaments, Katarina Barley, und dem Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe heißt es: "Nach sieben Wochen müssen wir nun alles daran setzen, die Nachbarschaft zu unseren Freunden in Frankreich und Luxemburg wieder im Alltag frei leben zu können." Der Europatag an diesem Samstag sei dafür ein ideales Datum.

14.37 Uhr: US-Arbeitslosenquote auf 14,7 Prozent gestiegen

Die Arbeitslosenquote in den USA ist im April infolge der Coronavirus-Pandemie auf 14,7 Prozent angestiegen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg, wie die US-Regierung mitteilte. Vor Beginn der Krise im Februar hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, im März war sie auf 4,4 Prozent gestiegen.

14:23 Uhr: Caspary plädiert für Aufhebung der Grenzkontrollen

Der deutsche EU-Abgeordnete Daniel Caspary (CDU) hat seine Forderung bekräftigt, die Grenzkontrollen, die durch die Corona-Pandemie eingeführt wurden, zu beenden. "Wir haben jetzt die Situation, dass die Maßnahmen in den europäischen Staaten vergleichbar sind und dass die Infektionszahlen, zum Glück, ähnlich niedrig sind," sagte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.

13.33 Uhr: IG Metall und BUND fordern sozialen und ökologischen Wiederaufbau

In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die IG Metall Bayern und der BUND Naturschutz den Wiederaufbau nach der Coronakrise sozial und ökologisch zu gestalten. Alle Konjunkturmaßnahmen müssten darauf geprüft werden, ob sie den Klimazielen gerecht werden und soziale Standards eingehalten werden. Staatsbeteiligungen seien richtig, dürften aber nicht dazu dienen, dass Unternehmen in guten Zeiten Gewinne machten und in schlechten Zeiten Verluste von der Allgemeinheit getragen werden. Die Verbände regen an, mit Förderprogrammen die bayerische Wirtschaft krisensicherer zu machen.

13.24 Uhr: Erste Corona-Fälle in Frankreich schon im November?

In Frankreich verstärken sich die Hinweise auf erste Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus schon im November oder Dezember - die ersten Fälle in Europa wären demnach vier bis sechs Wochen früher aufgetreten als bisher bekannt. Eine medizinische Studie des Albert-Schweizer-Krankenhauses im elsässischen Colmar weist auf Erkrankungen ab dem 16. November hin, wie die Klinik mitteilte.

Dafür werteten die Forscher gut 2.450 computertomographische Untersuchungen der Lunge bei Patienten der Klinik nachträglich noch einmal aus. Die Mediziner untersuchten die CTs auf das typische Erscheinungsbild der Lungenkrankheit Covid-19, die durch das Coronavirus verursacht wird. "Erste Fälle" gab es demnach am 16. November. Danach sei ein "sehr langsamer Anstieg" bis Ende Februar erfolgt und schließlich eine deutliche Beschleunigung mit Höhepunkt am 31. März, erklärte die Privatklinik mit 233 Betten.

13.15 Uhr: Münchner Tierpark Hellabrunn öffnet wieder am Montag

Ab Montag (11.05.) öffnet der seit Mitte März geschlossene Münchner Tierpark Hellabrunn wieder die Tore. Allerdings mit einer Zugangsbeschränkung: Maximal 2.185 Besucher dürfen täglich aufs Gelände. Eintrittskarten müssen mindestens einen Tag vor dem Besuch gekauft werden – online oder an den geöffneten Vorverkaufsstellen von München Ticket. Einige Bereiche des Parks wie Tierhäuser oder Streichelgehege bleiben weiter geschlossen.

13.05 Uhr: Bericht: Über 600 Corona-Infizierte in der Fleischindustrie

In deutschen Schlachtbetrieben sind nach "Spiegel"-Informationen bislang mehr als 600 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Meist hätten sich rumänische Werkvertragsarbeiter angesteckt, die oft in Gemeinschaftsunterkünften lebten, berichtete das Magazin unter Berufung auf Behördeninformationen. Demnach wurden beim baden-württembergischen Produzenten Müller Fleisch in den vergangenen Wochen etwa 300 Infizierte registriert, beim Unternehmen Westfleisch in Nordrhein-Westfalen mehr als 200. "In den Betrieben darf weitergearbeitet werden, weil die Behörden davon ausgehen, die Lage mit den verfügten Quarantänemaßnahmen unter Kontrolle zu haben", schrieb der "Spiegel".

12.46 Uhr: Tausende Fälle von mutmaßlichem Soforthilfe-Betrug

Mit verschiedenen Betrugsmaschen versuchen Kriminelle, sich die von Bund und Ländern bereitgestellten Corona-Soforthilfen zu erschleichen. Allein in den vergangenen vier Wochen seien rund 2.800 Meldungen mit Bezug zu Covid-19 bei der für Geldwäsche zuständigen Einheit des Zolls ("Financial Intelligence Unit") eingegangen, bestätigte ein Zoll-Sprecher. 2.300 davon enthielten das Stichwort "Soforthilfe". Zuvor hatten WDR, NDR und die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Fallen einer Bank verdächtige Transaktionen auf, muss sie das der FIU melden. Besonders betroffen soll Nordrhein-Westfalen sein.

12.37 Uhr: Temperaturmessungen für Kunden von Apple-Stores

Apple macht ab Montag seine Geschäfte in Deutschland mit Vorsichtsmaßnahmen und verkürzten Öffnungszeiten wieder auf. Bei Kunden soll am Eingang die Temperatur gemessen werden und sie müssen Gesichtsmasken tragen, wie der iPhone-Konzern ankündigte. Da nur eine eingeschränkte Kundenzahl den Laden betreten darf, um den Sicherheitsabstand von zwei Metern einzuhalten, könne es zu Wartezeiten kommen, warnte Apple und empfahl, weiterhin online einzukaufen.

12.37 Uhr: Spanien meldet 229 Tote in Verbindung mit Pandemie

In Spanien ist die Zahl der Toten in Verbindung mit einer Coronavirus-Infektion um 229 gestiegen, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilt. Am Vortag waren 213 Tote gemeldet worden. Insgesamt liegt die Zahl der Toten damit bei 26.299. Die Zahl der bestätigten Infektionen erhöhte sich auf 222.857 von 221.447.

12.23 Uhr: Japan nimmt ausländische Investoren unter die Lupe

Japan verschärft die Regeln für den Einstieg ausländischer Investoren in bestimmte japanische Unternehmen und begründet dies mit der nationalen Sicherheit. Zu den betroffenen Firmen zählen unter anderem große Konzerne wie Toyota und Mitsubishi. Insgesamt umfasst die Liste des Finanzministeriums rund 500 der knapp 4000 an der Börse notierten Firmen. Wollen Ausländer hier einsteigen, soll dies künftig schon ab einem Anteil von einem und nicht erst zehn Prozent wie bisher geprüft werden. Auch Europa und die USA nehmen den Einstieg ausländischer Investoren in ihre Unternehmen seit einiger Zeit verstärkt unter die Lupe.

12.17 Uhr: Mittelstandsverbund für flächendeckende Coronatests

Der Präsident des Mittelstandsverbundes ZGV, Eckhard Schwarzer, hat regelmäßige Massentests zur Eindämmung der Corona-Pandemie gefordert. "Wir müssen die Entwicklung des Virus stärker monitoren, denn es wird voraussichtlich noch Jahre dauern, bis das passende Mittel erforscht, getestet und in nötiger Menge verfügbar ist", sagte Schwarzer den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Freitag. Das Thema Corona-Tests sei "bisher viel zu kurz" gekommen. Dabei seien regelmäßige und flächendeckende Tests die "einzige politische Option, die aktuell wirklich belastbar und mit gutem Willen auch realisierbar ist", sagte Schwarzer weiter.

12.17 Uhr: Bayern bekommt eigene Prüfstelle für Schutzgüter

Bayern bekommt eine Prüfstelle für Schutzgüter, das kündigte Bayerns Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber (FW) in einer Pressemitteilung an. Danach werde die bisher beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) angesiedelte bestehende Geräteuntersuchungsstelle (GUS) zur neuen Prüfstelle für Schutzgüter ausgebaut. Laut Ministerium soll in dieser Prüfstelle künftig Schutzausrüstung, wie Masken, Anzüge und Handschuhe auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden können, denn, so Glauber wörtlich: "Die geprüfte und bestätigte Qualität der Produkte ist entscheidend für die Gesundheit der Menschen und damit entscheidend für die Bewältigung der Pandemie."

12.04 Uhr: Coronatests in allen NRW-Schlachtbetrieben

Nach dem Corona-Ausbruch unter den Beschäftigten einer fleischverarbeitenden Firma in Coesfeld sollen die Mitarbeiter aller Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfalen auf das Virus getestet werden. Das teilte Regierungssprecher Christian Wiermer am Freitag mit.

11.58 Uhr: Trotz Klausur: Ordensschwestern in Regensburg infiziert

Trotz des abgeschiedenen Lebens in strenger Klausur haben sich alle zwölf Dominikaner-Schwestern im Kloster Heilig Kreuz in Regensburg mit dem Corona-Virus infiziert. "Inzwischen sind die Schwestern im Alter zwischen 44 und 85 Jahren wieder auf dem Weg der Besserung", sagte Priorin M. Dominika am Freitag dem Bayerischen Rundfunk. Völlig unklar sei weiterhin, wie das Virus ins eigentlich streng abgeschirmte Kloster eingeschleppt wurde. Zum Einkaufen geht niemand, Einkäufe werden ins Kloster geliefert. Einzige Möglichkeit zum Verlassen der Klausur sind Besuche bei der Physiotherapie und bei Ärzten.

11.57 Uhr: Bundestag: Ende Mai wieder normaler Sitzungsmodus

Der Bundestag will einem Pressebericht zufolge Ende Mai wieder zum Normalbetrieb zurückkehren. In einem Brief an die Abgeordneten, der "Bild" vorliegt, schreibt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble: "Beginnend mit der letzten Sitzungswoche im Mai werden wir wieder zu den üblichen Gepflogenheiten zurückkehren." Für die Sitzungen ab dem 25. Mai würden wieder Anwesenheitslisten ausliegen. In der Coronakrise wurden diese im Rahmen von Sonderregeln nicht ausgelegt. Ob die Abstandsregeln im Reichstag ebenfalls Ende Mai gelockert werden, geht der Zeitung zufolge aus dem Brief nicht hervor.

11.57 Uhr: Saar-Regierungschef für Ende der Corona-Grenzkontrollen

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans fordert ein Ende der Grenzkontrollen in der Region wegen der Corona-Pandemie. Angesichts der stark rückläufigen Infektionszahlen im französischen Nachbar-Departement Moselle sei er der festen Überzeugung, dass ab Montag die strengen Grenzkontrollen nicht mehr nötig seien, sagt der CDU-Politiker bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Saarbrücken.

11.55 Uhr: Freizeitparks visieren Pfingstwochenende für Öffnung an

Freizeitparks in Bayern visieren nach den angekündigten Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Freistaat den 30. Mai als Öffnungstermin an. "Jeder hat jetzt dieses Datum im Auge", sagte Jürgen Gevers, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU). "Die Parks haben seit Oktober zu und seitdem keinen einzigen Pfennig verdient." Während sich andere Betreiber in Bayern mit konkreten Ankündigungen noch zurückhalten, erklärte der Geschäftsführer des Skyline Parks in Bad Wörishofen, Joachim Löwenthal, gegenüber der "Allgäuer Zeitung", man wolle am 30. Mai wieder öffnen. "Wir kriegen dafür noch Auflagen", sagte eine Sprecherin. "Was genau wir beachten müssen, wissen wir noch nicht." Auch der Playmobil-FunPark in Zirndorf bei Nürnberg kündigte an, am 30. Mai wieder zu öffnen.

11.37 Uhr: Spahn für europäische Abstimmung bei Grenzkontrollen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plädiert für eine europäische Koordination bei der Lockerung von Grenzkontrollen wegen der Corona-Pandemie. Eine enge Abstimmung mit den Nachbarländern sei wichtig, sagte der CDU-Politiker bei einem Besuch im Saarland. Dabei müsse das Augenmerk auf das Infektionsgeschehen und die Maßnahmen gegen die Pandemie beiderseits der Grenzen gelegt werden.

11.27 Uhr: Rund eine Million Corona-Tests pro Woche möglich

Deutschland kann nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn aktuell pro Woche bis zu eine Million Corona-Tests durchführen. Dies werde momentan allerdings bei weitem nicht ausgeschöpft, sagt der CDU-Politiker bei einem Besuch in Saarbrücken. Die freien Kapazitäten sollten künftig genutzt werden, um in Krankenhäusern und Pflegeheimen verstärkt das Personal sowie die Patienten und Bewohner zu testen.

11.03 Uhr: China unterstützt internationale Untersuchung

China will nach eigenen Angaben eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geleitete Untersuchung der globalen Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie unterstützen. Die Untersuchung solle in einer "offenen, transparenten und umfassenden Weise" geschehen, nachdem das Virus besiegt sei, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking am Freitag. Zuletzt war der internationale Druck auf Peking gestiegen, eine internationale Untersuchung zur Herkunft des neuartigen Coronavirus in China zuzulassen.

11.00 Uhr: Südtirol lockert viele Corona-Verbote im Alleingang

Die italienische Provinz Südtirol öffnet die in der Corona-Krise geschlossenen Lokale und Geschäfte schneller als von der italienischen Regierung geplant. Der gesamte Einzelhandel soll fortan wieder öffnen dürfen. Am Montag dürfen Bars, Restaurants, Friseure, Museen und vieles mehr folgen. Diesen Beschluss fasste die Landesregierung in Bozen in der Nacht zum Freitag. Die Landesregierung von Südtirol berief sich auf ihre Kompetenzen als autonome Provinz. "Nachdem Rom dem wochenlangen Drängen für regionale Handlungsspielräume nicht Gehör gegeben hat, haben wir uns für einen eigenen gesetzgeberischen Weg aus der Corona-Krise entschieden", erläuterte Landeshauptmann Arno Kompatscher.

10.58 Uhr: Lehrer in Sachsen können sich auf Corona testen lassen

Mit der Öffnung der Schulen können sich künftig alle Lehrer in Sachsen auf das Coronavirus testen lassen. Das Land übernimmt die Kosten, wenn die gesetzlichen Kassen dafür nicht aufkommen, wie das Kultusministerium in Dresden mitteilte. Die Tests sollen ab dem 1. Juni angeboten werden und sind freiwillig. Damit könnten auch infizierte Patienten erfasst werden, die zwar keine Krankheitssymptome aufwiesen, aber das Virus übertragen könnten. Zudem seien die Tests für die Durchbrechung von Infektionsketten an den Schulen von Bedeutung, erklärte das Ministerium.

10.55 Uhr: Geschäftsklima in allen Branchen auf Tiefpunkt

Die Stimmung kleinerer und mittlerer Betriebe ist derzeit schlechter als auf dem Tiefpunkt der Finanzkrise 2009, wie aus einer KfW-Umfrage hervorgeht. "Das Geschäftsklima im deutschen Mittelstand ist weiterhin im freien Fall." Noch trüber sei die Stimmung bei Großunternehmen. "Die in der zweiten Märzhälfte eingeführten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wie Kontaktverbote und umfangreiche angeordnete Geschäftsschließungen schlagen im April auf alle Branchen durch." Da der historische Einbruch des Geschäftsklimas den ganz besonderen Umständen der Corona-Pandemie geschuldet sei und nicht etwa ökonomischen Faktoren, "sollte aber eine relativ rasche Erholung der Stimmung möglich sein, sobald die Bremsen nicht mehr so fest angezogen werden müssten", führt KfW-Chefökonomin Fritzi Köhler-Geib aus. "In der zweiten Jahreshälfte 2020 ist eine beginnende Erholung des Wirtschaftswachstums zu erwarten."

10.48 Uhr: Indien meldet 3.390 Corona-Neuinfektionen

Indien hat in den vergangenen 24 Stunden 3.390 neue Coronavirus-Fälle und 103 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Die Zahl der Gesamtfälle in Indien stieg nach Zahlen des Gesundheitsministeriums auf mehr als 56.000. Es gab demnach insgesamt 1.886 Todesfälle. Mehr als 16.500 Menschen mit dem Virus haben sich erholt. Am schlimmsten betroffen in Indien ist weiterhin der Küstenstaat Maharashtra, wo es fast 20.000 Fälle und 651 Todesfälle gegeben hat.

10.47 Uhr: Kurz: Grenzöffnung zu Deutschland rückt näher

Die Öffnung der Grenze zwischen Deutschland und Österreich rückt nach Überzeugung von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) näher. Derzeit seien die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus in Österreich geringer als in Deutschland. "Daher gehe ich auch davon aus, dass es zum Öffnen der Grenze zu Deutschland kommen wird noch vor dem Sommer", sagte Kurz bei einer Videokonferenz mit Vertretern des Gastgewerbes am Freitag in Wien.

In Österreich ist die Zahl der an Covid-19-Erkrankten auf rund 1.300 gesunken. In den Krankenhäusern liegen nur noch etwa 350 Patienten. Von ihnen sind rund 100 auf den Intensivstationen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen liegt im niedrigen zweistelligen Bereich.

10.42 Uhr: Sterbezahlen seit Ende März über dem Durchschnitt

Die Sterbezahlen in Deutschland liegen dem Statistischen Bundesamt zufolge seit Ende März über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die Entwicklung sei auffällig, weil die Sterbefallzahlen in dieser Jahreszeit üblicherweise wegen der ausklingenden Grippewelle von Woche zu Woche abnähmen. Dies deute daher auf einen Zusammenhang mit dem Coronavirus hin. In der Woche vom 6. bis 12. April beispielsweise habe die Sterbezahl mit knapp 2000 Fällen oder elf Prozent über dem vierjährigen Durchschnitt gelegen.

10.28 Uhr: Brasilien: Warnung vor "wirtschaftlichem Kollaps"

Mit Blick auf die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie hat Brasiliens Wirtschaftsminister Paulo Guedes vor einem "wirtschaftlichen Kollaps" des Landes gewarnt. Bereits in 30 Tagen könne es dramatische Lieferengpässe geben und die Produktion teilweise zum Erliegen kommen, sagte Guedes bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem ultrarechten Staatschef Jair Bolsonaro. Dies könne zu einem "System des wirtschaftlichen Kollapses" und "sozialem Chaos" führen. Er fügte hinzu: "Dies ist ein ernsthafter Alarmruf." Bolsonaro sagte, er verstehe das "Virus-Problem" und sei davon überzeugt, "dass wir Leben retten müssen". Jedoch sei seine Regierung zunehmend besorgt angesichts der Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt. "Die Bekämpfung des Virus sollte keinen größeren Schaden anrichten als das Virus selbst", sagte Bolsonaro.

10.08 Uhr: Australien will bis Juli Beschränkungen aufheben

Australien will die Abstandsregelungen in einem dreistufigen Verfahren bis Juli aufheben. Da es täglich inzwischen weniger als 20 Neuinfektionen gebe, hätten sich die Bundesstaaten auf einen Fahrplan geeinigt, sagt Ministerpräsident Scott Morrison. Er überließ den Bundesstaaten ab wann sie mit der Umsetzung der einzelnen Phasen, die etwa vier Wochen liefen, beginnen. Queensland und Südaustralien wollen ab Montag starten, bevölkerungsreichere Staaten wollen noch ein paar Tage warten.

10.02 Uhr: 10.000 bestätigte Neuinfektionen in Russland

Russland meldet 10.699 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Am Vortag waren es 11.231 neue nachgewiesene Fälle gewesen.

09.30 Uhr: Grenzwert: Kreis Coesfeld drohen neue Beschränkungen

Dem besonders vom Coronavirus betroffenen Kreis Coesfeld drohen als erstem in Nordrhein-Westfalen neue Beschränkungen in der Pandemie. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) ist der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche überschritten worden. Er lag am Freitag (Stand: 0.00 Uhr) bei 52,7. Bund und Länder hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, dass zahlreiche im Zuge der Corona-Krise verfügte Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder gelockert werden, bei einer Überschreitung dieser Obergrenze aber umgehend wieder ein Beschränkungskonzept umgesetzt werden muss.

In Schleswig-Holstein hat jetzt ein zweiterLandkreis die von Bund und Ländern festgelegte Obergrenze neuer Corona-Infektionen gerissen. Mit 87 bestätigten Infektionen liegt der Kreis Steinburg über dem Grenzwert von 50 Neuinfizierten je 100 000 Einwohnern innerhalb einer Woche, wie aus Angaben des Kreises vom Freitag hervorgeht. Der Landkreis hat 131 000 Einwohner, der Wert liegt den Angaben zufolge damit bei 66 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner.

08.30 Uhr: SPD-Chef appelliert an Eigenverantwortung der Bürger

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat angesichts der deutlichen Lockerungen der Corona-Maßnahmen an die Verantwortung der Bevölkerung appelliert. Damit steige jetzt die Eigenverantwortung der Bürger, sagte Walter-Borjans am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Insgesamt wiesen die beschlossenen Öffnungen aber den richtigen Weg. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich auf Lockerungen der Corona-Regelungen in fast allen Bereichen verständigt. Die konkrete Umsetzung liegt dabei aber jeweils in den Händen der Bundesländer. Walter-Borjans zeigte sich vor allem besorgt über die Situation an den Schulen. Dort sei die Lage am kritischsten, sagte er. In diesem Bereich sei "eine Zeitlang viel Unsicherheit verbreitet worden".

08.28 Uhr: Siemens senkt Umsatzprognose wegen Corona-Krise

Siemens hat seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie gesenkt. Es sei mit einem "moderaten Rückgang der vergleichbaren Umsatzerlöse" zu rechnen, teilte das Unternehmen am Freitag zur Veröffentlichung seiner Quartalszahlen mit. Der Nachfragerückgang dürfte sich demnach am stärksten in der Digital- und Infrastruktursparte bemerkbar machen. Trotz der Pandemie sieht sich das Unternehmen für die kommenden Monate "finanziell sehr gut gerüstet". Siemens verfüge "über ein starkes Rating und eine sehr solide Liquiditätsposition", erklärte Finanzvorstand Ralf Thomas.

08.25 Uhr: Ziemiak für einheitliches Vorgehen bei Grenzöffnungen

In der Debatte um Grenzöffnungen in der Corona-Krise plädiert CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak für einen gemeinsamen Ansatz in Europa. "Ein einheitliches Vorgehen innerhalb der Europäischen Union wäre das Wichtigste", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Von Politikern aus Süddeutschland kommen vermehrt Rufe nach einem Ende der Grenzkontrollen. Diese waren erstmals Mitte März angeordnet und dann verlängert worden, um die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zu verlangsamen.

08.22 Uhr: Erste "Mein-Schiff"-Crewmitglieder reisen ab

Die Abreise der ersten Besatzungsmitglieder des Kreuzfahrtschiffs "Mein Schiff 3" ist in vollem Gange. Busse mit rund 170 Besatzungsmitgliedern seien unterwegs vom Terminal in Cuxhaven zum Flughafen in Hamburg, sagte eine Sprecherin von Tui Cruises am Freitag. Zuvor waren am Donnerstag mit dem Coronavirus infizierte Besatzungsmitglieder auf die Quarantänestation eines Krankenhauses gekommen. Sie sollten dort in Isolation untergebracht und versorgt werden. Den acht Patienten geht es früheren Angaben zufolge gut. Das Kreuzfahrtschiff liegt seit dem 28. April in Cuxhaven. An Bord sind rund 2.900 Besatzungsmitglieder. 08.17 Uhr: Gästeübernachtungen in Deutschland stark eingebrochen

Die Corona-Pandemie hat sich im März dramatisch auf den deutschen Inlandstourismus ausgewirkt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl der Gästeübernachtungen in Deutschland um 53 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Dies entspricht dem stärksten Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zahlenreihe 1992.

08.14 Uhr: Deutsche Exporte sinken in Corona-Krise deutlich

Die deutschen Exporte sind wegen der Corona-Krise so drastisch eingebrochen wie seit mindestens 30 Jahren nicht mehr. Die Ausfuhren sanken im März um 11,8 Prozent zum Vormonat, wie das Statistikamt am Freitag mitteilte. Dies sei der "größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990". Bei den Importen gab es mit 5,1 Prozent das größte Minus zum Vormonat seit Januar 2009. Insgesamt exportierten die deutschen Unternehmen Waren im Wert von 108,9 Milliarden Euro in die Welt. Das ist ein Rückgang von 7,9 Prozent zum März 2019.

07.47 Uhr: CDU-Politiker für Ende der Corona-Grenzkontrollen

Der deutsche Europa-Abgeordnete Daniel Caspary fordert ein Ende der scharfen Grenzkontrollen, die zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführt worden waren. Anfangs sei es durchaus sinnvoll gewesen, ein Hochinfektionsgebiet wie das französische Elsass von Baden abzutrennen, wo es nur wenige Ansteckungen gegeben habe, sagt der CDU-Politiker aus dem grenznahen Karlsruhe dem Deutschlandfunk. Inzwischen aber seien sowohl die Infektionszahlen als auch die Gegenmaßnahmen der europäischen Staaten vergleichbar. "Wir müssen wegkommen von diesen Grenzkontrollen, die am Anfang wirklich teilweise Sinn gemacht haben (...), aber die jetzt einfach überflüssig sind." Caspary ist Vorsitzender der deutschen CDU/CSU-Gruppe im Europa-Parlament.

07.08 Uhr: Südkorea befürchtet neue Infektionswelle

Mehr als ein Dutzend neuer Coronavirus-Infektionen in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul sind den Behörden zufolge auf Besuche in Nachtclubs zurückzuführen. Es gebe mindestens 13 neue Fälle, die auf einen 29-jährigen Patienten zurückgehen, sagte Vizegesundheitsminister Kim Gang Lip. Der junge Mann hatte am Samstag drei Nachtclubs in Seoul besucht und wurde am Mittwoch positiv getestet. Die neuen Infektionen lösten Sorge über eine weitere Infektionswelle aus, nachdem das Land die Maßnahmen zum Abstandhalten nach anhaltend wenigen neuen Fällen in den vergangenen Wochen gelockert hatte.

7.00 Uhr: Klingbeil: Widerstand gegen Verschwörungstheorien

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat die Bürger aufgerufen, sich stärker gegen Verschwörungstheorien in der Corona-Krise zu wehren. "Wir brauchen einen Widerstand der normalen Leute, das fängt im Bekanntenkreis, in den eigenen WhatsApp-Gruppen an", sagte der 42-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit versuchten vor allem rechte Gruppen das Land durch Verschwörungstheorien zu destabilisieren. Sie verbreiteten mit professionellen Videos und Tonnachrichten nachweislich Lügen. "Das ist der organisierte Versuch, zu spalten und zu hetzen", warnte Klingbeil. "Man darf diese Nachrichten nicht unwidersprochen lassen."

06.34 Uhr: IT-Verband gegen gesetzliche Regelung für Corona-App

Der Präsident des IT-Verbands Bitkom, Achim Berg, lehnt eine gesetzliche Regelung für den Einsatz der geplanten Corona-Tracing-App ab. "Angesichts klarer Vorgaben aus der EU-Datenschutz-Grundverordnung für eine freiwillig genutzte App, die auf Einwilligung basiert, ist ein weiteres Gesetz schlicht überflüssig", sagt Berg dem "Handelsblatt". "Wir brauchen jetzt kein parlamentarisches Klein-Klein. Wir brauchen die App, und das so schnell wie möglich."

06.12 Uhr: Vier von fünf Künstlern leiden unter Corona-Krise

Die Corona-Krise hat laut einer Umfrage aktuell und auf Dauer erhebliche Auswirkungen auf die Kultur in Deutschland. Vier Fünftel der Künstler haben oder erwarten drastische Einkommensausfälle, wie eine Umfrage eines Branchenverbandes ergab, über die die "Rheinische Post" berichtet. Jeder Dritte geht demnach davon aus, in Zukunft seine künstlerische Tätigkeit einschränken zu müssen.

06.01 Uhr: UN-Chef fordert zum Kampf gegen Falschnachrichten auf

Angesichts aufkeimender Verschwörungstheorien inmitten der Corona-Krise hat UN-Generalsekretär António Guterres zu einem verstärkten Kampf gegen Falschnachrichten und Hass aufgerufen. "Wir müssen jetzt handeln, um die Immunität unserer Gesellschaften gegen das Virus des Hasses zu stärken", sagte Guterres. Er appelliere an alle, Hassreden gegen Juden oder Muslime, gegen Geflüchtete und Ausländer sowie gegen alte Menschen und Frauen zu bekämpfen.

05.31 Uhr: Jugendforscher fordert mehr Geld für Bildung

Der Berliner Jugendforscher Klaus Hurrelmann hat gefordert, deutlich mehr Geld in Bildung zu investieren, um die Folgen der Corona-Krise für Kinder und Jugendliche abzufedern. Während die Wirtschaft viele Milliarden Euro für Hilfsprogramme erhalte, werde viel zu wenig in die Schulen investiert, sagte Hurrelmann dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Da wird mit zweierlei Elle gemessen." Die Soforthilfe von 500 Millionen Euro, die die Bundesregierung für die Förderung von Online-Lehrangeboten und Homeschooling bereitstellen will, reichten nicht aus. "Das ist ein Klacks im Vergleich zu dem, was für die Wirtschaft getan wird», kritisierte Hurrelmann.

05.30 Uhr: NS-Überlebende fürchten Erstarken von Extremismus

NS-Überlebende warnen vor einem weiteren Erstarken der Rechten in Folge der Corona-Pandemie. Die immensen Schulden zur Bewältigung der Krise würden die Kluft zwischen Arm und Reich noch weiter verschärfen, das wiederum treibe Menschen stärker den Rechtsextremisten in die Arme, sagte der Holocaust-Überlebende und Präsident der Lagergemeinschaft Dachau, Ernst Grube, der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, äußerte sich besorgt. "Die Krisenzeiten, das wissen wir, waren immer Zeiten von Judenhass. Man sieht die Anzeichen auch dieses Mal, es gibt Kommentare im Internet oder Schuldzuweisungen wie im Mittelalter. Wenn große Gefahr ist, wird den jüdischen Menschen die Schuld zugeschoben", sagte Knobloch.

05.00 Uhr: WHO befürchtet bis zu 190.000 Corona-Tote in Afrika

Sollte Covid-19 in Afrika nicht kontrolliert werden, könnten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation bis zu 190.000 Menschen im ersten Jahr der Pandemie sterben. Außerdem könnten sich bis zu 26 Prozent der rund eine Milliarde Bewohner mit Covid-19 infizieren, sagte die Afrika-Leiterin der WHO, Matshidiso Moeti, in einer Online-Pressekonferenz. Dies wäre der Fall, sollten "Maßnahmen der Eindämmung scheitern", hieß es in einer Mitteilung. Allerdings haben Moeti zufolge bislang viele afrikanische Länder Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen. Einige, wie Südafrika, lockern diese inzwischen wieder.

05.00 Uhr: Montgomery sorgt sich um politischen Mut

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery sorgt sich für den Fall einer zweiten oder dritten Corona-Welle um die Entschlossenheit einiger Ministerpräsidenten. "Mit dem gleichen Mut, mit dem die Ministerpräsidenten jetzt die Lockerungen durchsetzen, müssen sie die Lockerungen dann auch wieder zurücknehmen", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Meine große Sorge ist, dass einigen Ministerpräsidenten dieser Mut fehlen könnte."

04.47 Uhr: Bayern: 4,7 Milliarden Euro Corona-Steuererleichterungen

Im Zuge der Corona-Krise sind in Bayern mehr als 210.000 Anträge auf Steuererleichterungen bewilligt worden. "Die Gesamtsumme beläuft sich auf gut 4,7 Milliarden Euro", sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in München. Die meisten Anträge - rund 89 500 - hätten eine Herabsetzung der Einkommensteuer- und Körperschaftsteuervorauszahlungen mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Euro zum Ziel gehabt. Die steuerlichen Maßnahmen sowie die massiven wirtschaftlichen Einbrüche seien bei den Staatseinnahmen schon deutlich sichtbar: "Allein im April hatten wir in Bayern mehr als ein Drittel weniger Steuereinnahmen als im gleichen Vorjahresmonat – das ist ein Minus von fast 1,5 Milliarden Euro."

04.35 Uhr: 1.209 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet

Das Robert-Koch-Institut meldet 1.209 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit steigt die Zahl der Fälle auf insgesamt 167.300. Die Zahl der Toten wächst um 147 auf 7.266. Laut RKI sind inzwischen rund 141.700 Menschen wieder genesen. Das sind etwa 1.800 mehr als am Vortag.

03.31 Uhr: Rund 1000 Eilanträge gegen Corona-Einschränkungen

Bei deutschen Verfassungs- und Verwaltungsgerichten sind mittlerweile rund 1.000 Eilanträge im Zusammenhang mit den Einschränkungen der Corona-Pandemie eingegangen. Die Gerichtsverfahren betreffen etwa die Maskenpflicht, Versammlungsverbote, Reisebeschränkungen, Gottesdienst-Auflagen oder Regelungen für Geschäftsöffnungen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf den Deutschen Richterbund schreiben. "Das deutet darauf hin, dass die allgemeine Akzeptanz für tiefgreifende Corona-Einschränkungen allmählich schwindet und der Wunsch nach Lockerungen wächst", sagte Richterbund-Geschäftsführer Sven Rebehn den Zeitungen. Allein in Berlin, beim größten der 51 deutschen Verwaltungsgerichte, seien bislang etwa 60 Verfahren zu verzeichnen. Und es kämen täglich neue hinzu.

03.13 Uhr: China meldet eine Neuinfektion

China meldet eine neue Coronavirus-Infektion, wie die Gesundheitsbehörde mitteilt. Damit liegt die Zahl der Fälle insgesamt bei 82.886. Gestorben sind 4.633 Menschen.

00.35 Uhr: Trump erwägt weitere Hilfen für US-Bürger

US-Präsident Donald Trump erwägt weitere wirtschaftliche Hilfen für Bürger. So könnten etwa Fristen für die Abgabe von Steuererklärungen verlängert werden, wie er vor Reportern im Weißen Haus sagt. Eine solche Maßnahmen bedürfe nicht der Zustimmung des US-Kongresses.

Donnerstag, 07. Mai 2020

21.50 Uhr: Lettland verlängert Schutzmaßnahmen und lockert Schutzvorschriften

Lettlands Regierung hat den landesweiten Corona-Notstand um knapp einen weiteren Monat verlängert, aber auch Lockerungen der strengen Schutzvorschriften vorgenommen. Auf Beschluss des Kabinetts in Riga gilt der bislang bis 12. Mai vorgesehene Ausnahmezustand in dem baltischen EU-Land nun bis zum 9. Juni. Dies sagte Regierungschef Krisjanis Karins am Donnerstagabend in Riga. Das Kabinett ordnete zudem eine Mundschutz-Pflicht im öffentlichen Nahverkehr an. 

Vom 12. Mai an dürfen nun sich bis zu 25 Personen gemeinsam im Freien für private und öffentliche Veranstaltungen versammeln - sie müssen dabei aber die Abstandsregeln einhalten. Auch müssen ausreichend Desinfektionsmittel am Veranstaltungsort bereitstehen. Die gleiche Regelung gilt auch für geschlossene Räume, wobei Veranstaltungen im Innenbereich nicht länger als drei Stunden dauern dürfen. Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen dürfen dazu von 7.00 Uhr morgens bis Mitternacht öffnen. 

Einkaufszentren dürfen nun auch wieder an Wochenenden und Feiertagen öffnen. Der Einzelhandel ist dabei weiterhin verpflichtet, den Kundenstrom zu regulieren und sicherzustellen, dass es nicht zu voll wird. Auf vier Quadratmeter Verkaufsfläche darf nur ein Kunde kommen. 

21.35 Uhr: Putin will Beatmungsgeräte aus den USA annehmen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach US-Angaben ein Angebot der amerikanischen Regierung für Beamtmungsgeräte angenommen. US-Präsident Donald Trump teilte mit, dass Putin seinen Vorschlag zur Lieferung der Maschinen im Kampf gegen das Coronavirus akzeptiert habe. Laut US-Präsdialamt sprachen Trump und Putin am Donnerstag per Telefon miteinander. Dabei sei es um das Virus und Rüstungskontrollen gegangen. In Russland steigen die Neuinfektionen mit dem Virus derzeit im Rekordtempo.

21.05 Uhr: Dänemark will Shopping-Center ab Montag öffnen

Dänemark will in einer zweiten Lockerungsphase Shopping-Center ab Montag wieder öffnen. Das teilt die Regierung mit. Eine Woche später am 18. Mai sollen dann auch Restaurants und Cafes ihre Türen unter bestimmten Vorgaben und zu reduzierten Uhrzeiten für Kunden öffnen dürfen. Kinder ab der fünften Klasse sollen die Schule wieder besuchen dürfen. Die Grenze zu Deutschland bleibe aber zunächst dicht.

20.50 Uhr: Mehr als 167.000 Corona-Nachweise in Deutschland

In Deutschland sind bis Donnerstagabend über 167.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: mehr als 165.900 Infektionen). Mindestens 7196 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 7092). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Donnerstag bei 0,71 (Vortag: 0,65). Das bedeutet, dass zehn Infizierte rund sieben weitere Personen anstecken.

Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 139.900 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

In Deutschland übersteigt derzeit ein Landkreis die von Bund und Ländern als Obergrenze angesehene Infektionszahl. Der Landkreis Greiz in Thüringen registrierte nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI; Stand 7.5., 0.00 Uhr) 80,5 Infektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Ab 50 solcher Infektionen sollen Kreise sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umsetzen.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 44.000 nachgewiesenen Fällen und mindestens 2.071 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 34 200 Fällen und mindestens 1.371 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 32 800 bestätigten Fällen und mindestens 1.517 Toten.

20.30 Uhr: 129 Infizierte in Fleischfabrik in Westfalen

Nach einem Corona-Ausbruch in einer westfälischen Fleischfabrik sollen alle rund 1.200 Beschäftigten des Standortes auf das Virus getestet werden. Allein am Donnerstag seien bereits 200 Mitarbeiter des Unternehmens Westfleisch getestet worden, teilte der Kreis Coesfeld am Donnerstag mit. 129 Infizierte seien erfasst worden, davon würden 13 im Krankenhaus behandelt, allerdings keiner auf der Intensivstation.

Die Verläufe seien vergleichsweise mild, erklärte ein Firmensprecher. Alle Infizierten, die nicht im Krankenhaus liegen, und ihre Kontaktpersonen befänden sich in häuslicher Quarantäne. Am Werkstor werde kontaktlos Fieber gemessen, um Verdachtsfälle schnell zu erkennen. Das Unternehmen stehe in engem Kontakt mit den Behörden, sagte der Sprecher. Entgegen ersten Befürchtungen sei die Produktion im Betrieb nicht eingestellt worden. Sie laufe in reduziertem Umfang weiter.

19.40 Uhr: Zahl der neuen Todesfälle in Italien gesunken

In Italien ist die Zahl der Coronavirus-Toten um 274 auf 29.958 angestiegen. Das sind rund 100 weniger als am Tag zuvor. Im Vergleich zum Vortag steckten sich 1.401 Menschen neu mit dem Erreger an. Auch diese Zahl liegt unter der Vortagswert. Damit haben sich insgesamt 215.858 Menschen in Italien infiziert. 96.276 wurden als geheilt aus der medizinischen Betreuung entlassen.

19.25 Uhr: Norwegen öffnet ab Montag auch weiterführende Schulen

Norwegen kündigt an, viele der seit dem 12. März geltenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens nach und nach wieder aufzuheben. Bereits am Montag sollten weiterführende Schulen wieder geöffnet werden, sagt Ministerpräsidentin Erna Solberg. Für Grundschulen und Kindergärten gilt dies bereits seit einigen Tagen.

Bars und Vergnügungsparks sollten ab Anfang Juni wieder offen sein, die erste Fußball-Liga solle ab dem 16. Juni fortgeführt werden. Man habe die Ansteckung unter Kontrolle und können nun nach und nach die strengsten Maßnahmen wieder lockern, sagt Solberg.

19.20 Uhr: UN fordert mehr Corona-Hilfen für ärmere Länder

Die Vereinten Nationen gehen inzwischen von einem deutlich höheren Hilfsbedarf in den ärmsten 63 Ländern der Welt zur Bewältigung der Coronavirus-Folgen aus als noch Ende März. Der Chef der US-Hilfsprogramme, Mark Lowcock, bat die Mitgliedsländer am Donnerstag um 6,7 Milliarden Dollar und damit mehr als drei mal so viel wie zuletzt. Ende März hatten die UN noch nach zwei Milliarden Dollar gefragt. Bis Anfang Mai haben sie 923 Millionen Dollar an Hilfen erhalten.

In den ärmsten Ländern der Welt werde die Virus-Krise wohl erst in einigen Monaten ihren Höhepunkt erreicht haben, sagte Lowcock. Wenn man jetzt nicht helfe, müsse man dort auf deutlich mehr Konflikte und einen Anstieg von Hunger und Armut gefasst sein.

19.10 Uhr: Norwegen erlaubt ab Mitte Juni Profi-Fußball

Auch in Norwegen soll bald wieder Fußball gespielt werden. Ab dem 16. Juni dürfen die norwegischen Profiligen Begegnungen austragen, wie die Regierung am Donnerstagabend bekanntgab. Das organisierte Training im Spitzenfußball könne von jetzt an beginnen, sagte der für den Sport zuständige Kulturminister Abid Raja auf einer Pressekonferenz in Oslo.

Normalerweise startet die Saison in der norwegischen Eliteserien im April, das wurde wegen der Coronavirus-Pandemie aber verschoben. Nach Angaben des norwegischen Fußballverbundes NFF werden die Spiele nun in einem anderen Rahmen stattfinden, unter anderem ohne Publikum. Vier Wochen nach der Eliteserien soll auch die oberste Frauenfußballliga, die Toppserien, starten.

18.40 Uhr: Slowakei verlängert trotz Kritik Grenzkontrollen bis 27. Mai

Die Slowakei verlängert die Grenzkontrollen zu Österreich, Tschechien, Polen und Ungarn wegen der Corona-Krise bis zum 27. Mai. Innenminister Roman Mikulec verwies nach dem Beschluss am Donnerstag auf die entsprechenden Regeln des Schengen-Vertrags. Die derzeit geltenden Kontrollen des EU-Partnerlands wären am 8. Mai ausgelaufen. Miculec fügte hinzu, dass auch eine vorzeitige Beendigung möglich sei, sollte die Entwicklung der Pandemie dies erlauben.

Kritik an den strikten Einreisebeschränkungen wies der Minister zurück. Oberstes Gebot sei, die Gesundheit der Bürger zu schützen. Die strengen Maßnahmen hätten sich als wirksam erwiesen. Besonders umstritten sind ein weitgehendes Einreiseverbot für Ausländer auch aus EU-Ländern sowie eine 14-tägige Zwangsquarantäne, die Heimkehrer aus dem Ausland in einer staatlichen Einrichtung absolvieren müssen.

Die zuständige Ombudsfrau Maria Patakyova wies darauf hin, dass es für beide Vorschriften keine gesetzliche Grundlage gebe. Die Zwangsquarantäne in lagerähnlichen Sammelunterkünften sei entwürdigend. Staatspräsidentin Zuzana Caputova kündigte am Donnerstag eine Prüfung an, ob die Praxis nicht in Widerspruch zur Verfassung stehe.

Künstler und Intellektuelle aus Tschechien und der Slowakei wiederum forderten in einem offenen Brief, die Grenzkontrollen zwischen beiden Staaten ganz aufzuheben und damit der gesamten EU ein Beispiel zu geben. Bis Donnerstag verzeichnete die Slowakei lediglich 1.445 bestätigte Fälle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus und 26 Todesfälle.

18.20 Uhr: WHO rechnet mit bis zu 190.000 Corona-Toten in Afrika

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine düstere Prognose zur Ausbreitung der Corona-Pandemie in Afrika veröffentlicht. Falls die Eindämmungsmaßnahmen nicht greifen, könnten im ersten Jahr der Pandemie 83.000 bis 190.000 Menschen in Afrika sterben, warnte das WHO-Regionalbüro am Donnerstag in Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo.

Eine Modellrechnung komme zu dem Schluss, dass sich 29 Millionen bis 44 Millionen Menschen infizieren könnten. Derartig viele Corona-Infizierte könnten die Gesundheitssysteme in vielen Ländern nicht bewältigen. Rund 3,6 Millionen bis 5,5 Millionen Erkrankte müssten in ein Krankenhaus, darunter viele kritische Fälle mit Bedarf an Beatmung. Der Rechnung liegen Daten aus 47 Ländern der WHO-Region Afrika zugrunde, die zusammen eine Milliarde Einwohner zählen.

17.45 Uhr: Greizer Landrätin will Lockerungen trotz vieler Infektionen

Trotz der hohen Zahl von Coronavirus-Infektionen im Thüringer Landkreis Greiz will Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) in der kommenden Woche mit Lockerungen bei den Beschränkungen beginnen.

"Einerseits ist es wichtig, die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, andererseits können wir unserer Wirtschaft, unserer Gastronomie keine weiteren Blockaden aufbürden", erklärte Schweinsburg am Donnerstag.

In Greiz lag bis Donnerstag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche laut Landesregierung bei 87,6 (Stand 7. Mai, 10.00 Uhr). Damit war der Ostthüringer Landkreis bundesweit unter allen Kreisen und kreisfreien Städten der einzige, wo der kritische Wert von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner noch überschritten wurde. Diese Quote gilt nach einem Beschluss des Bundes und der Länder als Obergrenze, bei deren Überschreitung künftig strikte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vorgesehen sind.

Die Landrätin sagte, Ziel sei es, dass der Kreis sich soweit als möglich an der für nächste Woche angekündigten Thüringer Verordnung orientiere. "Denn es macht in meinen Augen wenig Sinn bei uns alles zu verbieten, was wenige Kilometer weiter möglich ist", so die CDU-Politikerin.

16.43 Uhr: Bayern startet Maskenverbund

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat am Donnerstagnachmittag den Maskenverbund Bayern gestartet. Dabei handelt es sich um drei Unternehmen, die für den Freistaat Einwegmasken produzieren. Das Unternehmen PIA Automation hat innerhalb von sieben Wochen eine Montagemaschine entwickelt und gebaut, die sie nun serienmäßig an Kunden ausliefert. Mit einer der ersten Maschinen produziert das Unternehmen Zettl in Niederbayern Masken. Das Vlies für die Masken kommt von der Sandler Gruppe aus Oberfranken. Aiwanger hält es für möglich, den Verbund künftig zu erweitern um weitere Firmen, darunter weitere Produzenten oder auch Vermarkter.

16.27 Uhr: Von der Leyen macht Virologen Piot zum Corona-Berater

Der belgische Virologe Peter Piot wird Corona-Sonderberater von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Er werde helfen, die Entwicklung und den Einsatz von Impfstoffen, Tests und Behandlungsmöglichkeiten zu beschleunigen, erklärte von der Leyen am Donnerstag in Brüssel. Piot ist Direktor der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Der vom belgischen König zum Baron gemacht Arzt gilt als einer der Entdecker des Ebolavirus und hat über zehn Jahre das Aids-Programm der Vereinten Nationen geleitet.

16.26 Uhr: Bundestags-Abgeordnete verzichten auf Diäten-Erhöhung

Wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise verzichten die Abgeordneten des Bundestags auf Geld. Die Parlamentarier beschlossen am Donnerstag einstimmig, dass die automatische Erhöhung ihrer Diäten in diesem Jahr ausgesetzt wird. "Es ist das richtige Signal in einer schwierigen Zeit", erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, und verwies auf die teils dramatischen Einbußen für Arbeitnehmer und Selbstständige.

Die sogenannte Abgeordnetenentschädigung soll Verdienstausfälle ausgleichen, die den Parlamentariern durch ihr Mandat entstehen, und gleichzeitig deren Unabhängigkeit garantieren. Derzeit gibt es pro Monat 10.083,47 Euro, worauf allerdings noch Einkommensteuer gezahlt werden muss.

15.38 Uhr: Niederlande lockern Maßnahmen - Holland-Besuch bald wieder möglich

Auch die Niederlande haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiter gelockert und auch einen Plan für Urlauber vorgelegt. Was heißt das für den Grenzverkehr, Besuche und den Holland-Urlaub der Deutschen?

Touristen dürfen ab dem 1. Juli wieder in die beliebten holländischen Feriengebiete reisen. Dann können alle Campingplätze und Ferienparks wieder voll geöffnet werden. Bisher galt das nur eingeschränkt, auch mussten auf Campingplätzen Duschen und WCs geschlossen bleiben. Da es nie ein Einreiseverbot gab, können auch deutsche Urlauber dann wieder Unterkünfte mieten.

15.35 Uhr: Lufthansa verhandelt über Hilfspaket in Höhe von neun Milliarden Euro

Die wegen der Corona-Krise schwer angeschlagene Lufthansa verhandelt nach eigenen Angaben mit der Bundesregierung über ein Rettungspaket in Höhe von neun Milliarden Euro. In den Verhandlungen werde auch über eine Beteiligung des Staates in Höhe von 25 Prozent plus eine Aktie gesprochen, teilte die Lufthansa am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Die Verhandlungen und der Prozess der politischen Willensbildung dauerten noch an.

15.25 Uhr: Seehofer gegen vorzeitige Grenzöffnung

Bundesinnenminister Horst Seehofer lehnt eine vorzeitige Grenzöffnung ab. "Es besteht Einvernehmen in der Bundesregierung, die Kontrollen zunächst bis zum 15. Mai fortzusetzen", sagt der CSU-Politiker zu "Bild". Die Grenzkontrollen seien Teil des bisherigen Erfolgs bei der Eindämmung des Infektionsgeschehens. Über das weitere Vorgehen solle in der nächsten Woche entschieden werden. Dazu gebe es Gespräche mit den Bundesländern und den angrenzenden Nachbarstaaten.

15.20 Uhr: Münchner Polizei zieht Bilanz zu Ausgangsbeschränkungen

Das Polizeipräsidium München hat am Donnerstag nach dem Wegfall der Ausgangsbeschränkungen eine Bilanz ihrer Kontrollen gezogen. Demnach wurden vom 21. März bis einschließlich 5. Mai im Stadtgebiet und im Landkreis rund 250.000 Überprüfungen durchgeführt. In dem Zeitraum wurden 7.800 Verstöße angezeigt, etwa 7.000 betrafen die Nichteinhaltung der Ausgangsbeschränkungen, das entspricht einer Quote von drei Prozent. Zur Überwachung der Allgemeinverordnung waren neben den regulären Streifen 200 zusätzliche Polizeikräfte zur Unterstützung im Einsatz.

15.07 Uhr: LGL meldet 44.064 Infizierte in Bayern

In Bayern gibt es derzeit insgesamt 44.064 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind (Stand 07.05.20, 10 Uhr). Das sind 257 Menschen mehr als gestern (06.05.20), wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit Sitz in Erlangen auf seiner Internetseite mitteilte. Demnach sind in Bayern mittlerweile 2.071 Menschen gestorben, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Im Vergleich zu gestern sind das 28 Todesfälle mehr. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist die Oberpfalz immer noch der am stärkste betroffene Regierungsbezirk in Bayern. Dort liegt die Fallzahl pro 100.000 Einwohnern bei 435,60.

14.57 Uhr: WHO meldet deutlichen Anstieg häuslicher Gewalt wegen Corona-Beschränkungen

Rettungsdienste in ganz Europa verzeichnen vor dem Hintergrund der Corona-Beschränkungen einen starken Anstieg an Notrufen wegen häuslicher Gewalt. Aus den verschiedenen europäischen Ländern sei im April eine Zunahme von Notrufen von Frauen um bis zu 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gemeldet worden, die von Gewalt durch ihre Partner betroffen seien, sagte der Europa-Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Kluge, am Donnerstag bei einer von Kopenhagen aus geleiteten Online-Pressekonferenz.

14.57 Uhr: Neue Plattform zeigt lokale Entwicklung von Corona-Infektionszahlen

Ein von den Universitäten Eichstätt-Ingolstadt und Frankfurt/Main entwickeltes Online-Portal zeigt ab sofort die langfristige Entwicklung von Corona-Infektionszahlen in ganz Deutschland an. Auf der Plattform cov2blog.de könnten Nutzer für alle 412 Melderegionen bundesweit den Verlauf der Erkrankungen seit Ende Februar nachvollziehen, teilte die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt am Donnerstag mit.

14.45 Uhr: Mehr als 33 Millionen Arbeitslose wegen Corona-Pandemie in den USA

33 Millionen Arbeitslose binnen sieben Wochen: Die Arbeitslosigkeit in den USA wächst wegen der Coronavirus-Pandemie weiter stark an. In der vergangenen Woche meldeten sich rund 3,17 Millionen Menschen neu arbeitslos, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Damit verloren im Zeitraum von sieben Wochen mehr als 33 Millionen Menschen ihren Job.

Im Vergleich zu den Vorwochen ist die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe aber rückläufig. In der Vorwoche hatten sich rund 3,85 Millionen Menschen neu arbeitslos gemeldet. Ende März waren es binnen einer Woche sogar knapp 6,9 Millionen Arbeitslose gewesen.

14.37 Uhr: Bund stellt weitere Hilfe für Hotels und Restaurants in Aussicht

Die Bundesregierung stellt weitere Hilfen für Gastronomie und Hotels in der Corona-Krise in Aussicht. Diese Branchen seien besonders betroffen, auch wenn jetzt Schritt für Schritt wieder geöffnet werde, sagte der Mittelstands- und Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Daher müssen wir für die besonders hart getroffenen Branchen zusätzliche Unterstützung bereit stellen, damit die Unternehmen und deren Mitarbeiter Sicherheit haben." Man arbeite "mit Nachdruck" mit den verschiedenen Akteuren zusammen. "Besonders für das Rückgrat unserer Wirtschaft, den deutschen Mittelstand, braucht es Perspektiven und einen Weg aus der Krise."

14.15 Uhr: Bayern erlaubt Treffen zweier Haushalte ab diesem Freitag

Bereits von diesem Freitag an dürfen sich auch in Bayern wieder mehrere Angehörige von zwei Haushalten treffen - und zwar sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Raum. Die Lockerung der coronabedingten Kontaktbeschränkungen tritt am Freitag in Kraft, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur sagte.

14.10 Uhr: KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg öffnen bald wieder für Besucher

Ab kommendem Montag können die ehemaligen Konzentrationslager in Dachau und Flossenbürg wieder besucht werden. Die Wiedereröffnung erfolge vom 11. Mai an schrittweise unter Berücksichtigung der vorgegebenen Schutz- und Hygieneauflagen, sagte der Stiftungsdirektor der Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, am Donnerstag in München. "Die Gedenkstätten haben dazu umfassende Hygienekonzepte erarbeitet, die den Gästen größtmögliche Sicherheit gewährleisten."

14.06 Uhr: März-Tourismus in Bayern dramatisch eingebrochen

Der Tourismus in Bayern ist im vergangenen März wegen der Corona-Pandemie dramatisch eingebrochen. Wie das bayerische Landesamt für Statistik in Fürth nach vorläufigen Ergebnissen der Monatserhebung im Tourismus am Donnerstag mitteilte, meldeten die knapp 11.000 geöffneten Beherbergungsbetriebe im Freistaat nur eine Million Gäste. Das sei ein Rückgang um 61,5 Prozent im Vergleich zu März 2019. Die Zahl der Übernachtungen sei um 53,4 Prozent auf rund 3,2 Millionen eingebrochen.

Von den Rückgängen seien alle Betriebsarten betroffen: Die höchsten Einbußen hätten im Vergleich zum März 2019 die Jugendherbergen, Campingplätze und Hotels verzeichnet. Bei allen dreien habe es rund 65 Prozent weniger Gästeankünfte gegeben sowie rund 60 Prozent weniger Übernachtungen.

13.59 Uhr: Todeszahlen in Spanien gehen weiter zurück

Die sinkende Zahl der Coronavirus-Todesfälle in Spanien hält an. Die Gesundheitsbehörden des Landes meldeten am Donnerstag rund 200 neue Todesfälle mit dem neuen Coronavirus. Im April gab es in Spanien täglich mehr als 900 Tote. Das Land hat knapp 257.000 Infektionen mit dem Virus angegeben. Spanien ist laut den Zahlen der John-Hopkins-Universität hinter den USA das Land mit den meisten gemeldeten Infektionen. Seit 26. April hat das Land die Ausgangsbeschränkungen langsam gelockert.

13.10 Uhr: Wieder mehr Gerichtsverhandlungen

Die Gerichte in Bayern fahren ihren Betrieb langsam wieder hoch. "Es ist nun die richtige Zeit, den Justizbetrieb schrittweise zu erweitern", sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU). "Wir werden jetzt nach und nach verhandeln, was in den letzten Wochen verschoben wurde", so der Präsident des Oberlandesgerichtes (OLG) München, Peter Küspert.

In den vergangenen Wochen hatten wegen der Corona-Pandemie nur dringende Verhandlungen stattgefunden, jetzt soll es langsam wieder Richtung Normalbetrieb geben - aber mit Schutzmaßnahmen. So kann im Gericht eine Maskenpflicht angeordnet werden, der Mindestabstand von anderthalb Metern soll eingehalten werden, und Richter können bei Bedarf Trennscheiben aufstellen lassen.

13.00 Uhr: Immer mehr Corona-Fälle in Brasiliens Regierung

Jüngster bestätigter Fall ist der prominente Sprecher von Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro, Armeegeneral Otávio Rego Barros. Er befinde sich zu Hause und komme "allen empfohlenen Vorschriften" nach, teilte das Präsidialamt mit. Zuvor hatte es bereits mehr als 20 Corona-Infektionen im direkten Umfeld des ultrarechten Präsidenten Bolsonaro gegeben, der Kontaktbeschränkungen ablehnt, darunter Minister und der Kommunikationschef.

Bolsonaro selbst erklärte, er sei negativ getestet worden. Seine Testergebnisse machte er aber nicht öffentlich. Eine Tageszeitung hat ihn auf Herausgabe der Testergebnisse verklagt - ein Bundesrichter gab dem Blatt am Mittwoch Recht.

12.30 Uhr: Über 150.000 Corona-Tote in Europa

In Europa sind bislang bereits mehr als 150.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Laut einer auf amtlichen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP lag die Zahl der Todesopfer heute Morgen bei 150.138 bei insgesamt gut 1,64 Millionen nachgewiesenen Infektionen.

Die meisten Todesopfer innerhalb Europas gab es in Großbritannien (mehr als 30.000), Italien (mehr als 29.600), Spanien (rund 26.000) und Frankreich (rund 25.800). Russland meldete eine neue Rekordzahl von Neuinfektionen - 11.231 neue Fälle binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der bislang in Russland nachgewiesenen Infektionen stieg auf mehr als 177.000.

11.35 Uhr: Schon seit März massive Flaute im Hotelgewerbe

Die Corona-Krise hat bereits im März zu einem massiven Einbruch der Übernachtungszahlen in Bayern geführt. Eine Million Gäste in den Beherbergungsbetrieben weniger - das entspreche einem Rückgang von 62 Prozent, erklärte das Landesamt für Statistik. Insbesondere ausländische Gäste blieben aus. Die Zahl der Übernachtungen sank um 53 Prozent auf 3,2 Millionen. Betroffen waren alle Regierungsbezirke, besonders stark aber Mittelfranken.

Dabei hatte Bayern erst vom 18. März an touristische Übernachtungen untersagt. Doch schon davor hatten sich die Absagen von Messen, Freizeitangeboten und Veranstaltungen bemerkbar gemacht. Für den April erwartet das Landesamt "noch größere Auswirkungen".

10.40 Uhr: Bundestag macht Elterngeld "coronasicher"

Das Elterngeld wird wegen der Corona-Krise flexibler. Der Bundestag verabschiedete in Berlin einen Gesetzentwurf, wonach Väter und Mütter, die während der Pandemie in systemrelevanten Berufen arbeiten und etwa in den Krankenhäusern dringend gebraucht werden, ihre Elterngeldmonate aufschieben können. Bislang müssen Eltern diese bis zum 14. Lebensmonat des Kindes nehmen.

Eltern die in Kurzarbeit sind, müssen zudem nicht befürchten, dass das Kurzarbeitergeld ihr Elterngeld mindert. Werdende Eltern in Kurzarbeit können die Monate mit geringen Einkommen für die Elterngeldberechnung ausklammern. Auch der Partnerschaftsbonus soll nicht entfallen, wenn die Eltern mehr oder weniger arbeiten als geplant. Die Regelungen treten - nach der Bundesratsbefassung - rückwirkend zum 1. März in Kraft und gelten zunächst bis Ende dieses Jahres

10.25 Uhr: RKI beendet wöchentliche Pressekonferenzen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) beendet seine regelmäßigen Pressebriefings, die zuletzt zweimal in der Woche stattfanden. Ab der kommenden Woche werde es diese nicht mehr geben, teilt RKI-Vizepräsident Lars Schaade mit. Zu Beginn der Virus-Krise sei es wichtig gewesen, das Geschehen durch häufige Unterrichtungen der Öffentlichkeit einzuordnen. Ab jetzt soll es nur noch anlassbezogene Pressekonferenzen geben.10.00 Uhr: Corona-Maßnahmen für Studierende und Wissenschaftler in der Kritik

Der Bundestag hat Anreize für Bafög-Empfänger beschlossen, in systemrelevanten Bereichen auszuhelfen. Wer in der aktuellen Krise neben Studium und Ausbildung eine Aufgabe im Gesundheits- oder Sozialwesen oder in der Landwirtschaft übernommen hat, dessen Einkünfte sollen nicht aufs Bafög angerechnet werden. Für Wissenschaftler werden Regeln zur Befristung von Verträgen gelockert, so dass Forschungsprojekte, die sich verzögern, weitergeführt werden können.

Oppositionspolitiker kritisierten das Gesetz von Union und SPD scharf als "Scheinlösung" und sprachen von "unterlassener Hilfeleistung". Grüne, FDP und Linke forderten eine Öffnung des Bafögs unabhängig vom Einkommen der Eltern für Studierende, die wegen der Krise ihren Job verloren haben. Die Gewerkschaften kritisieren besonders das Vorhaben von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU), Studenten statt direkter Hilfen nur KfW-Kredite zur Verfügung zu stellen.

10.00: Weihe des Augsburger Bischofs Meier wird im Juni nachgeholt

Die wegen der Corona-Krise ausgefallene Weihe des neuen Augsburger Bischofs Bertram Meier soll am 6. Juni nachgeholt werden. Der Bayerische Rundfunk wird die Bischofsweihe an diesem Tag ab 10.00 Uhr live übertragen. Auch bei dem neuen Termin sollen strenge Hygienevorgaben gelten. Deswegen werden wohl auch sehr viel weniger Menschen an dem Gottesdienst im Augsburger Dom teilnehmen können als bei einer Bischofsweihe sonst üblich.9.30 Uhr: Sportartikelhersteller Puma erhält Hilfskredit von 900 Millionen Euro

Nach Adidas bekommt nun auch Konkurrent Puma wegen der Coronakrise einen Millionenkredit von der staatseigenen KfW-Bank. Wie das Unternehmen bekannt gab, stellt die KfW eine Kreditlinie von 625 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt beträgt die neue Kreditlinie bei der KfW und weiteren elf Banken 900 Millionen Euro. Adidas bekam drei Milliarden Euro, davon 2,4 Milliarden von der KfW.

Wegen der Coronakrise brachen Puma im ersten Quartal des Jahres mit nur noch 36, 2 Millionen Euro fast zwei Drittel des Gewinns weg. Die Umsätze gingen dagegen mit 1,3 Milliarden Euro nur leicht um 1,5 Prozent zurück.

8.30 Uhr: Aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Instituts

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Morgen mit 166.091 angegeben. Das sind 1.284 mehr als gestern. Die Zahl der Todesopfer steigt laut RKI um 123 auf 7.119. 139.900 Personen gelten als genesen.

7.45 Uhr: LGL-Präsident Zapf hält Lockerungen für angemessen

Der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf, hält die von Bund und Ländern beschlossenen Lockerung für angemessen. "Wir haben ja in Bayern nicht alles komplett geöffnet, sondern es ist ein kluger, durchdachter Plan", sagte Zapf im Interview mit dem BR (Bayern 2, radioWelt am Morgen). Wie stark die Infektionszahlen nach Beginn der Lockerungen wieder nach oben gehen werden, könne er nicht mit Gewissheit prognostizieren. "Wir haben ja alle überhaupt keine Erfahrung mit diesen Maßnahmen", so Zapf. 6.00 Uhr: Aiwangers Schnelltests verzögern sich

Die von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger für Anfang Mai angekündigten Corona-Schnelltests werden erst in einigen Wochen zur Verfügung stehen. Ein Sprecher des Ministeriums teilte mit, Grund seien internationale Lieferengpässe bei bestimmten Bestandteilen der Tests. Ende März hatte Aiwanger "Ultraschnelltests" für das Coronavirus angekündigt. 5.00 Uhr: Grüne und FDP kritisieren Corona-Beschlüsse

Die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern stoßen auf Kritik aus den Reihen der Opposition. Die Grünen vermissen klare Perspektiven für Familien und vor allem Kinder. Die Vize-Fraktionschefin Katja Dörner sagte, die Pläne zur Öffnung der Kitas blieben vage, Familien wüssten weiterhin nicht, worauf sie sich einstellen müssen. FDP-Parteichef Christian Lindner gehen Lockerungen nicht schnell und nicht weit genug.

Mittwoch, 06. Mai 2020

22.50 Uhr: Polen verschiebt Präsidentschaftswahl

Die für den 10. Mai geplante Präsidentenwahl in Polen wird verschoben. Wenn der Oberste Gerichtshof die dann an diesem Tage nicht abgehaltene Wahl für ungültig erklärt habe, werde man einen neuen Termin festlegen, teilte der Vorsitzende der nationalkonservativen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, laut Nachrichtenagentur PAP mit. Ursprünglich wollte die nationalkonservative Regierungspartei die Wahl trotz der Corona-Pandemie unbedingt am Sonntag abhalten - und schlug deshalb eine reine Briefwahl vor. Dagegen hatten unter anderem mehrere ehemalige Staats- und Regierungschefs des Landes protestiert.

21.10 Uhr: ARD: Tonassistent des Hauptstadtstudios bei Demonstration angegriffen

Bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen in Berlin ist nach ARD-Angaben ein Tonassistent des Hauptstadtstudios von einem Teilnehmer getreten worden. Dieser habe sich "spontan aus der Menge gelöst", teilte das ARD-Hauptstadtstudio am Mittwochabend mit. Die Berliner Polizei habe sofort reagiert und den Angreifer festgenommen. "Kameramann und Tonassistenten geht es gut."

Die Berliner Polizei hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass ein Demonstrant ein ARD-Kamerateam attackiert habe und daraufhin festgenommen worden sei.

21.00 Uhr: DFL-Präsidium beschließt Neustart der 1. und 2. Bundesliga

Der Saison-Neustart im Profifußball ist für den 15. Mai terminiert. Die DFL informierte die 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga am Mittwochabend per Rundschreiben, dass das DFL-Präsidium als zuständiges Gremium beschlossen hat, die Saison am 15. Mai fortzusetzen. Das bestätigte die DFL auf Anfrage des Sport-Informations-Dienstes (SID). Die Politik hatte zuvor grünes Licht für den Neustart trotz der Coronakrise gegeben.

20.33 Uhr: Spanien verlängert Ausnahmezustand in Corona-Krise

Spanien hat den nationalen Ausnahmezustand in der Corona-Krise um mindestens zwei Wochen verlängert. Das Parlament stimmte am Mittwoch mit 178 zu 75 Stimmen für eine Verlängerung, 97 Abgeordnete enthielten sich. "Das Risiko der Epidemie zu ignorieren und den Ausnahmezustand sehr schnell aufzuheben, wäre absolut falsch, ein totaler, unverzeihlicher Fehler", warnte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez. Spanien ist eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder, nach offiziellen Angaben starben mehr als 25.000 Menschen, mehr als 220.000 infizierten sich.

19.21 Uhr: Bundesratspräsident Woidke kritisiert unterschiedliche Lockerungen

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat das Vorangehen anderer Länder mit weiteren Lockerungen der Corona-Regeln kritisiert. Es verunsichere die Menschen in Deutschland: "Es wird der Eindruck erweckt, es gibt einen Wettbewerb zwischen den Bundesländern: Wer ist nun der Schnellste, wer ist der, der am ehesten lockert?"

Der Erfolg im Umgang mit dem Coronavirus, der Lockerungen erst ermöglicht habe, sei auch wegen des bisher weitgehend einheitlichen Handelns erreicht worden, sagte Woidke. "Wir sind darauf angewiesen, uns miteinander abzustimmen, und vor allen Dingen, die Entscheidungen zu treffen auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse."

18.20 Uhr: KfW-Milliardenkredit für Autovermieter Sixt

Deutschlands größter Autovermieter Sixt bekommt von der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und weiteren Banken einen Kredit in Höhe von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Der Kapitalmarkt sei für den Familienkonzern mit Hauptsitz in Pullach bei München ohne externes Rating gegenwärtig nicht zugänglich, sagte Vorstandschef Erich Sixt. Der Autovermieter hat bereits im März einen Teil der Mitarbeiter für drei Monate in Kurzarbeit geschickt, weil der Umsatz infolge der Corona-Krise weggebrochen ist.

17.45 Uhr: Lockerungen in Russland und Großbritannien

Kremlchef Putin erlebt in der Corona-Krise rasant sinkende Zustimmung in der Bevölkerung. Nun will Russlands oberster Krisenmanager den Menschen nach mehr als sechs Wochen Zwangsferien die Rückkehr ins Arbeitsleben ermöglichen - trotz massiv steigender Corona-Zahlen. Putin sagte , dass die Verantwortung für die Wiederöffnung von Betrieben in den jeweiligen Regionen liege und abhängig sei von den Infektionszahlen. Zugleich mahnte er bei einer im Fernsehen übertragenen Videokonferenz mit der Regierung vor übereilten Schritten.

Auch der britische Premierminister Boris Johnson will in der kommenden Woche einige Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie wieder lockern. Zu schnell dürfe dies aber nicht geschehen, sonst drohe eine zweite Ausbruchswelle, warnte der Regierungschef am Mittwoch im Parlament. Das würde wiederum die Wirtschaft noch härter treffen. Seinen genauen Plan will Johnson am Sonntag vorstellen.

16.43 Uhr: Merkel rät weiter zur Vorsicht bei Großeltern-Besuchen

Trotz Lockerungen in der Corona-Krise rät Kanzlerin Angela Merkel weiter zu besonderer Vorsicht im Umgang mit älteren Menschen. Enkelkinder und Großeltern, Jüngere und Ältere bräuchten besonderen Schutz, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch nach einer Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder auf eine Frage, ob Enkelkinder wieder ihre Großeltern besuchen könnten. "Das hat sich ja jetzt nicht verändert", sagte Merkel. Wie auch bei Menschen, die in Pflegeheimen lebten, sei es besser, wenn es eine konstante Kontaktperson gebe.

16.41 Uhr: Regierung will Anfang Juni Konjunkturprogramm vorlegen

Die Bundesregierung will Anfang Juni ein Konjunkturprogramm vorlegen. Das kündigte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in Berlin nach den Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder an. Das Programm solle in der Woche nach Pfingsten vereinbart werden. "Wir werden ein Konjunkturprogramm brauchen."

Zuvor hatte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) angekündigt, die Bundesregierung wolle bis Ende Mai oder Anfang Juni ein Konjunkturprogramm vorlegen. Infolge der Corona-Krise stürzt Deutschland nach Prognosen der Bundesregierung und führender Ökonomen in eine schwere Rezession. Die Regierung will mit einem Konjunkturprogramm die Wirtschaft wieder ankurbeln.

16.28 Uhr: Hessen will Veranstaltungen mit 100 Personen wieder zulassen

Hessen will Veranstaltungen mit 100 Teilnehmern wieder zulassen. "100 ist die Richtzahl und die kann im Einzelfall auch größer werden", sagt Ministerpräsident Volker Bouffier. Entscheidend sei das Hygienekonzept. Bei großen Räumen wie einer Messehalle könnten vielleicht auch Veranstaltungen mit 200 Teilnehmern möglich sein, bei kleinen Sälen aber vielleicht auch nur 50 Teilnehmer zugelassen werden. Die Details werde Hessen am Donnerstag entscheiden.

16.25 Uhr: Merkel weist Kritik der Wirtschaft zurück

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Kritik von Wirtschaftsverbänden an zu zaghaften Schritten beim Hochfahren der Wirtschaft zurückgewiesen. Sie sagte, in weiten Teilen der Wirtschaft seien keinerlei Verbote verhängt worden. Deutschland sei im Vergleich zu anderen Ländern einen "mutigen Weg" gegangen und habe nicht die "halbe Produktion" stillgelegt. Mit Blick auf die Beratungen vom Dienstag zur schwierigen Lage der Autobranche sagte Merkel, das Kaufverhalten habe sich geändert.

16.18 Uhr: Bayerische Theater öffnen wohl nicht vor Herbst wieder

Die Theater in Bayern können vorerst nicht auf eine Rückkehr zum normalen Spielbetrieb hoffen. "Es wird ein schwerer Sommer für viele Theater- und Konzertveranstalter", sagte Kunstminister Bernd Sibler (CSU) am Mittwoch nach einer Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst in München. Es sei aber Zeit für einen Neustart unter den veränderten Bedingungen. Derzeit richte man alle Planungen darauf aus, zur neuen Spielzeit im Herbst wieder zu beginnen, allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vor vollen Sälen. Im Gespräch sei auch, die Theaterferien vorzuziehen, um früher mit dem Probenbetrieb starten zu können. Ein früherer Beginn etwa bei Veranstaltungen unter freiem Himmel sei denkbar.

16.17 Uhr: Notfallmechanismus laut Merkel bei regionalen Corona-Ausbrüchen wichtig

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dringt auf ein schnelles Gegensteuern bei möglichen regionalen Corona-Ausbrüchen. Dafür sei ein mit den Ländern vereinbarter "Notfallmechanismus" wichtig, sagte sie am Mittwoch in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten. "Wenn regionale Infektionsherde wieder auftreten, muss man direkt besondere Maßnahmen wieder einsetzen können."

Die Länder sollen laut Beschluss sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt wird.

16.16 Uhr: Weitere Lockerung der Kontaktbeschränkungen auch in Bayern in Sicht

Nach einem gemeinsamen Beschluss von Bund und Ländern ist auch in Bayern eine weitere Lockerung der coronabedingten Kontaktbeschränkungen in Sicht. Dem Beschluss zufolge, der auch von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unterstützt wurde, sollen sich im öffentlichen Raum künftig auch mehrere Angehörige von zwei Haushalten treffen dürfen. Söder sagte nach der Videoschalte in Berlin, das könne man so machen, das sei ja "der Lebensrealität entsprechend". Er ließ aber zunächst noch offen, wann die Staatsregierung die Regelung für Bayern übernehmen wird.

16.02 Uhr: Notbremse kann neuen Lockdown laut Söder verhindern

Als wichtigsten Teil der Beschlüsse bewertet Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Vereinbarung, dass bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen in einem bestimmten Gebiet wieder verschärfte Einschränkungen greifen sollen. "Diese Notbremse, das ist sozusagen die Notfall-Police", sagt Söder. "Dann muss man einschreiten." Mit regionalen Pandemieplänen könnten dann eine Ausbreitung "und ein neuer Lockdown fürs ganze Land" verhindert werden.

15.58 Uhr: Schüler und Vorschüler vor dem Sommer einmal in Schule und Kita

Jeder Schüler und jedes Vorschulkind soll vor dem Sommer möglichst noch mindestens einmal in die Schule oder in die Kita gehen. Darauf haben sich die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrer Schaltkonferenz am Mittwoch verständigt. "Die Einzelheiten regeln die Länder", heißt es in einem gemeinsamen Beschluss.

Vereinbart wurde, dass die Notbetreuung in den Kitas spätestens ab dem 11. Mai überall ausgeweitet werden soll. In einigen Ländern ist das bereits passiert. Auch weitergehende Kita-Öffnungspläne haben mehrere Länder schon bekanntgegeben.

15.58 Uhr: Besuche durch feste Kontaktperson in Pflegeheimen laut Merkel möglich

Menschen in Pflegeheimen oder ähnlichen Einrichtungen dürfen wieder regelmäßigen Besuch von "einer festen Kontaktperson" erhalten, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel mitteilt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagt zur Pandemie-Entwicklung, es dürfe ein leichtes Aufatmen geben, schränkt aber ein: "Die Sorge bleibt. Es kann sich jederzeit wieder ändern."

15.56 Uhr: Athen plant Neustart des Tourismus am 1. Juli

Die griechische Regierung will den unter der Corona-Krise leidenden griechischen Tourismus wiederbeleben. "Wir werden am 1. Juli den Tourismus für das Ausland öffnen", sagte der griechische Staatsminister Giorgos Gerapetritis am Mittwoch im griechischen Parlament. Bis zum 15. Mai werde die Regierung in Athen Einzelheiten dazu mitteilen, hieß es. Zudem werde der Bereich finanzielle Unterstützung bekommen.

Dies hatte Anfang der Woche auch der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN angekündigt.

15.53 Uhr: Merkel kündigt Verlängerung von Kontaktbeschränkung bis 5. Juni an

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine Verlängerung der Corona-Kontaktbeschränkungen bis zum 5. Juni angekündigt. Künftig dürfen sich aber auch Menschen aus zwei Haushalten im öffentlichen Raum treffen, wie sie am Mittwoch nach Spitzenberatungen mit den Regierungschefs der Länder sagte. Deutschland sei jetzt an einem Punkt, "an dem wir sagen können, dass wir das Ziel, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, erreicht haben", sagte Merkel.

15.37 Uhr: Länder sollen über schrittweise Öffnung der Gastronomie entscheiden

Die Bundesländer sollen über eine schrittweise Öffnung der Gastronomie in der Corona-Krise entscheiden. Darauf verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Die Länder sollten in eigener Verantwortung vorgehen - vor dem Hintergrund des jeweiligen Infektionsgeschehens sowie landesspezifischer Besonderheiten.

15.35 Uhr: Mindestens 90.000 Pfleger weltweit mit Coronavirus infiziert

Weltweit haben sich nach Verbandsangaben mindestens 90.000 Krankenpfleger mit dem Coronavirus angesteckt. Mehr als 260 von ihnen seien an Covid-19 gestorben, sagt der Vorsitzende des Internationalen Rats der Krankenpfleger (ICN), Howard Catton, in Genf. Die Zahl der Infektionen könne aber auch mehr als doppelt so hoch liegen, weil es dazu in vielen Ländern keine Erhebungen gebe.

15.21 Uhr: Mehr als 40.000 Infizierte in Bayern

In Bayern sind inzwischen 43.807 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind 2043 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Mittwoch (Stand 10.00 Uhr) auf seiner Homepage mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag bei 35.800 Menschen.

15.16 Uhr: Erstes Staatsexamen: Wegen Corona Freiversuch für angehende Lehrer

Angehenden Lehrern soll bei den Prüfungen zum ersten Staatsexamen kein Nachteil aufgrund der Corona-Pandemie entstehen. Für die seit März ausgesetzten Prüfungen solle den Lehramtsstudierenden ein Freiversuch gewährt werden, teilte das bayerische Kultusministerium am Mittwoch mit.

Den Studierenden könne so die Möglichkeit eröffnet werden, die abgelegten Prüfungen einmal öfter zu wiederholen als vorgesehen.

15.16 Uhr: Dänemark dämpft Erwartungen an Grenzöffnung für deutsche Urlauber

Urlauber aus Deutschland werden weiterhin vorerst nicht nach Dänemark einreisen können. Die in der Corona-Krise ergriffenen Maßnahmen hätten zwar schwere Folgen für den Tourismus, sagte Justizminister Nick Hækkerup am Mittwoch im Parlament in Kopenhagen auf eine Frage der Opposition, ob die Grenze für deutsche Touristen wieder geöffnet werden sollte. So wie die Situation derzeit aussehe, sollten Touristen seiner Ansicht nach aber nicht nach Dänemark einreisen dürfen, da sie möglicherweise eine Coronavirus-Infektion mit ins Land bringen könnten.

15.03 Uhr: Bundesagentur ruft Betriebe dazu au trotz Corona Lehrlinge auszubilden

Die Bundesagentur für Arbeit hat die Unternehmen in Deutschland dazu aufgerufen, im Kampf gegen die Corona-Krise die Ausbildung von Nachwuchs nicht zu vernachlässigen. "Wir wissen, dass Betriebe in der aktuellen Situation unsicher sind und vielleicht die Besetzung von Ausbildungsstellen für dieses Jahr zumindest zurückstellen", sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele, am Mittwoch in Nürnberg. "Ich möchte an alle Ausbildungsbetriebe appellieren, ihre Bemühungen nicht zu verringern."

15.01 Uhr: Politik erlaubt Geisterspiele der Fußball-Bundesliga ab Mitte Mai

Die Fußball-Bundesliga darf die derzeit wegen der Corona-Krise unterbrochene Saison ab der zweiten Mai-Hälfte mit Geisterspielen fortsetzen. Darauf einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Schalte am Mittwoch, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

14.49 Uhr: Minister Herrmann: Fan-Randale vor leeren Stadien unwahrscheinlich

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält in der Debatte um eine Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebes Aufruhr von Fans vor dann verschlossenen Fußballstadien für unbegründet. "Dass jemand vor dem leeren Stadion randaliert, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich", sagte Herrmann am Mittwoch in München. "Ich glaube, dass die allermeisten Fans in der jetzigen Situation schon froh wären, wenn es wenigstens ein Fußballspiel im Fernsehen gäbe und nicht nur die Wiederholung von vor fünf Jahren."

14.44 Uhr: Bayerische Grüne fordern überarbeitete Konzepte für die Schule

Eine stabile digitale Infrastruktur für das Lernen zu Hause, Unterstützung für benachteiligte Schüler auch in Zeiten von Corona und genügend Schutz für Lehrer und Schüler - das fordern die Landtags-Grünen in insgesamt acht Anträgen. Die Corona-Krise zeige "wie durch ein Brennglas, wo es überall in der Bildungspolitik in Bayern hakt", sagte die Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze am Mittwoch.

Die sogenannte Bildungsschere habe sich in der Corona-Krise vergrößert, hieß es. Daher müssten Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen vorrangig berücksichtigt werden, damit sie bei Bedarf an die Schulen zurückkehren können.

14.10 Uhr: Musikwirtschaft fordert staatliche Hilfe

Jetzt sind auch die Konzertveranstalter offiziell im Club der Hilfe-Fordernden: die deutsche Musikbranche hat ein staatliches Hilfsprogramm in der Corona-Pandemie gefordert. Konzerte sind abgesagt, Clubs dicht, auch Läden mussten vorübergehend schließen - "zur Überbrückung der aktuellen Notlage fordert die Musikwirtschaft insgesamt 582 Millionen Euro nicht rückzahlbare staatliche Hilfe", so die Verbände. Das entspreche etwa einem Zehntel der Einbußen, die zu erwarten seien, wenn die Einschränkungen sechs Monate andauern würden.

14.00 Uhr: Kontaktbeschränkungen bis mindestens 5. Juni

Bund und Länder haben die coronabedingten Kontaktbeschränkungen in Deutschland grundsätzlich bis 5. Juni verlängert. Allerdings einigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Schalte am Mittwoch auch auf eine Lockerung. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen sollen sich künftig auch Angehörige von zwei Haushalten treffen dürfen und der unterbrochene Trainingsbetrieb im Breiten- und Freizeitsport unter freiem Himmel wieder erlaubt sein.

Alle Beschlüsse der Politik hier.

13. 20 Uhr: Covid-19 schon seit 2019 virulent?

Es verdichten sich Hinweise, dass das neue Coronavirus nicht erst seit Anfang 2020 weltweit im Umlauf ist. Wissenschaftler der Universität von London veröffentlichten am Mittwoch eine Studie, wonach das Virus Ende 2019 auftauchte und sich bereits dann in rasantem Tempo rund um die Erde ausbreitete. Bei Analysen von Genproben, die von mehr als 7.500 Covid-19-Patienten stammten, seien zudem Mutationen des Virus entdeckt worden. Womöglich lasse sich daran erkennen, wie sich das Virus mit seiner Verbreitung weiterentwickle.

12.20 Uhr: Länder übernehmen Verantwortung für Folgen der Lockerungen

Die Bundesländer übernehmen Verantwortung für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen - müssen aber auch auf mögliche negative Folgen reagieren. In einer Telefonschalte mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verständigten sich Bund und Länder darauf, dass die Länder sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen sofort ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werden muss.

12.05 Uhr: Ansturm auf Campingplätze

Der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD) registriert angesichts erster Lockerungen der Corona-Maßnahmen einen Buchungsansturm auf Campingplätze. "Kaum kündigt ein Bundesland konkrete Öffnungspläne an, steigen die Buchungen rasant", sagte BVCD-Geschäftsführer Christian Günther den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Derzeit betreffe das vor allem Campingplätze in Niedersachsen, die ab dem 11. Mai wieder öffnen dürfen.11.52 Uhr: Auto-Neuzulassungen im April stark eingebrochen

Die Zahl der Auto-Neuzulassungen ist im April wegen der Corona-Krise dramatisch eingebrochen. Sie sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 61,1 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg mitteilte. Knapp 121.000 Neuwagen wurden in dem Monat zugelassen. Einen Zuwachs erzielte einzig der US-Elektroautobauer Tesla mit rund zehn Prozent. 11.38 Uhr: Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie

Das Kabinett hat zur Unterstützung der Gastronomie in der Corona-Krise eine Senkung der Mehrwertsteuer für die Branche beschlossen. Das verlautete aus Regierungskreisen. Für Restaurants gilt damit ab Juli für ein Jahr der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent. Der Branchenverband Dehoga kritisierte allerdings bereits, dass Kneipen, Bars oder Clubs, die ausschließlich Getränke anbieten, nicht von der Steuerentlastung profitieren würden.

11.32 Uhr: Weniger Lehrstellen durch Corona-Krise

Die Corona-Krise beschleunigt nach Angaben von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) den Rückgang der Ausbildungsplätze in Deutschland. Derzeit werde ein Minus bei den angebotenen Lehrstellen von knapp acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet, sagte die CDU-Politikerin in Berlin. Allerdings könne es laut Bundesagentur für Arbeit auch noch zu einem Aufholprozess im August und September kommen.

11.13 Uhr: EU-Kommission erwartet wegen Corona Rezession von "historischen Ausmaßen"

Die EU-Kommission erwartet wegen der Corona-Krise eine beispiellose Rezession. "Europa erlebt einen wirtschaftlichen Schock, der seit der Großen Depression ohne Beispiel ist", erklärte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni am Vormittag. Die Brüsseler Behörde geht in ihrer Frühjahrsprognose für das Jahr 2020 von einem Einbruch der EU-Wirtschaftsleistung von 7,7 Prozent aus, wobei Deutschland mit einem Minus von 6,5 Prozent weniger hart getroffen würde als etwa Frankreich und Italien.

10.45 Uhr: Mediziner warnt vor Corona-Folgeschäden für Fußballer

Der geplante Neustart der Bundesliga könnte für die Fußballer enorme gesundheitliche Konsequenzen haben. Sportmediziner Wilhelm Bloch von der Deutschen Sporthochschule Köln warnt vor möglichen Folgeschäden einer Coronavirus-Infektion. "Ein Sportler sollte sich schon Gedanken darüber machen, dass eine Infektion das Karriereende sein kann", sagte Bloch im Sportschau-Interview. Auch bei jungen Menschen ohne Vorerkrankungen kann Covid-19 einen schweren Krankheitsverlauf entwickeln. Dies geschehe, so vermuten Virologen, wenn eine hohe Dosis des Virus aus der Luft gleich in die Lunge eingeatmet werde und die Infektion nicht im Rachen, sondern sofort in der Lunge beginne.

Heute soll unter anderem über die Wiederaufnahme der Spiele in der 1. und 2. Bundesliga ohne Zuschauer entschieden werden.

10.42 Uhr: Mehr Buchungsanfragen für Ferienhäuser

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) verzeichnet in der Corona-Krise inzwischen steigende Buchungsanfragen vor allem für Ferienwohnungen und Ferienhäuser. Angesichts sich abzeichnender Lockerungen für Reisen in Deutschland dürfte sich die Zahl jetzt noch deutlich erhöhen, sagte DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz. Es sei aber wichtig, dass die Urlauber auf bundesweit einheitliche Regelungen und Schutzstandards vertrauen könnten.

10.41 Uhr: Viele Diskriminierungsfälle im Zusammenhang mit Corona

Im Zuge der Corona-Krise steigt nach Angaben der Antidiskriminierungsstelle des Bundes die Zahl der Diskriminierungsfälle. Seit Beginn der Pandemie seien mehr als 100 Anfragen zu Diskriminierungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus eingegangen, teilte die Behörde mit. Es ging demnach in mehr als der Hälfte der Fälle um Benachteiligungen aufgrund der ethnischen Herkunft, außerdem um Diskriminierungen wegen einer Behinderung, des Alters oder der Geschlechtsidentität. "Die Fälle reichen von unverhohlenem rassistischem Verhalten in der Öffentlichkeit bis hin zu körperlichen Übergriffen", sagte der kommissarische Leiter der Antidiskriminierungsstelle, Bernhard Franke.

10.08 Uhr: IAA Nutzfahrzeuge-Messe abgesagt

Die für den 24. bis 30. September in Hannover geplante Messe "IAA Nutzfahrzeuge" wird abgesagt. Der direkte Austausch auf einer Messe ist im Rahmen der Corona-Pandemie nicht mehr mit dem Anspruch der IAA vereinbar, begründet der Verband der Automobilindustrie (VDA) die Maßnahme. Der VDA richtet die Messe alle zwei Jahre aus. "Die nächste IAA Nutzfahrzeuge findet im September 2022 statt", erklärt der Verband.

9.21 Uhr: Mehr als 10.000 Corona-Infizierte im Gesundheitswesen

Die Zahl der Coronavirus-Infizierten im Gesundheitswesen ist innerhalb von zwei Wochen deutlich gestiegen. Die Zahl der registrierten Fälle habe um mehr als ein Drittel auf 10.101 zugenommen, berichtete die "Augsburger Allgemeine" unter Berufung auf Daten des Robert Koch-Instituts. Die Zahl der in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorbenen Berufstätigen im medizinischen Bereich habe sich seit Mitte April auf 16 verdoppelt. Die tatsächlichen Zahlen könnten noch höher liegen, da nur für zwei Drittel aller Corona-Infektionen entsprechende aufgeschlüsselte Daten vorlägen, hieß es.

9.00 Uhr: Aktuelle Zahlen des RKI

Das Robert-Koch-Institut in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen heute mit 164.807 angegeben - ein Plus von 947 seit gestern. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle legt um 165 auf 6.996 zu. Die Zahl der Genesenen wird mit 137.400 angegeben.

8.30 Uhr: Industrie brechen Aufträge weg

Deutschlands Industrie hat in der Corona-Krise so wenig Aufträge wie seit Jahrzehnten nicht verzeichnet: Der Auftragseingang fiel im März um 15,6 Prozent im Vergleich zum Februar, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das sei der stärkste Rückgang seit Beginn der Statistik 1991. Weniger Aufträge kamen sowohl aus dem Ausland als auch aus dem Inland.

8.00 Uhr: Trautner mahnt zu Geduld

Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner mahnt in der Corona-Krise zu Geduld. Im Interview mit B5 aktuell sagte die CSU-Politikerin: "Wir müssen auch lernen, mit dem Virus zu leben." Es sei weiterhin wichtig, die Hygieneregeln einzuhalten. Trautner räumte angesichts der geplanten Kita-Öffnung ein, dies sei in Kindergärten problematisch, weil Kinder sich Hygienemaßnahmen noch nicht so aneignen könnten und es schwer sei, den Abstand zu beachten

5.00 Uhr: Bund plant offenbar umfangreiche Corona-Lockerungen

Kanzlerin Merkel will bei dem heutigen Gespräch mit den Ministerpräsidenten offenbar umfangreiche Lockerungen vereinbaren. Das berichtet die Deutsche Presse Agentur und beruft sich auf eine Beschlussvorlage des Bundes. So sollen alle Geschäfte unabhängig von der Größe wieder öffnen dürfen und alle Schüler bis zu den Sommerferien nach und nach wieder an die Schulen zurückkehren. Im Profifußball soll offenbar grünes Licht dafür gegeben werden, dass in der 1. und 2. Bundesliga wieder gespielt werden kann.

2.00 Uhr: Trump besucht Maskenfabrik ohne Maske

US-Präsident Donald Trump hat die medizinische Maskenfabrik des Honeywell-Konzerns in Phoenix, Arizona, besucht - ohne dabei selbst einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. In den Produktionshallen ist ein Schild zu sehen, auf dem steht "Achtung: Gesichtsmaske in diesem Bereich erforderlich, Danke!" Im Gegensatz zu den Arbeitern trägt auch Honeywell-Chef Darius Adamczyk wie Trump keine Maske. Trump betonte vor Ort die Notwendigkeit einer schnellen Wiedereröffnung der US-Wirtschaft - trotz des Virus.

1.00 Uhr: Deutlich höhere Zahl von Hartz-IV-Beziehern erwartet

Die Bundesregierung rechnet infolge der Corona-Krise mit einem starken Anstieg beim Bezug von Hartz IV-Leistungen. Aufgrund der Pandemie geht das Bundesarbeitsministerium davon aus, dass es in den kommenden sechs Monaten bis zu 1,2 Millionen zusätzliche Bedarfsgemeinschaften geben wird, wie das Ministerium auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Bundestag mitteilte.

Dienstag, 05. Mai 2020

22.33 Uhr: Luftverkehrsbranche gegen leere Mittelsitze

Die Internationale Luftverkehrsvereinigung (IATA) hat sich gegen den Vorschlag gestellt, zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus die Mittelsitze in Flugzeugen freizulassen. "Temperaturmessungen, Gesichts- und Atemmasken gehören zu den vielen Maßnahmen, die wir empfehlen", sagte IATA-Chef Alexandre de Juniac in Genf. "Den Mittelsitz leer zu lassen, gehört nicht dazu." Nach Einschätzung der IATA ist das Risiko einer Ansteckung in Flugzeugen ohnehin gering.

Auf die Fluggesellschaften kämen "dramatische Kostensteigerungen" zu, wenn die mittleren Sitze leer blieben, warnte der Verband. Abstandsregelungen in Flugzeugen würden "die Wirtschaftlichkeit der Luftfahrt grundlegend verändern".

Die maximale Auslastung der Maschinen würde laut der IATA auf 62 Prozent sinken - weit unter der Gewinnschwelle von 77 Prozent. Die Ticketkosten müssten deshalb zwischen 43 Prozent und 54 Prozent steigen, nur um die Kosten zu decken.

22.15 Uhr: US-Regierung prüft Auflösung der Corona-Arbeitsgruppe

Die US-Regierung prüft nach Angaben von Vizepräsident Mike Pence die Auflösung der ranghoch besetzten Coronavirus-Arbeitsgruppe im Weißen Haus. Dies könne Ende Mai oder Anfang Juni geschehen und sei ein Zeichen des "enormen Fortschritts" im Kampf gegen das neuartige Coronavirus, sagte Pence. Wenn die von ihm geleitete Gruppe aufgelöst werde, würden die beteiligten Behörden, darunter der Katastrophenschutz (Fema), die Federführung übernehmen, sagte Pence. Zweck der Corona-Arbeitsgruppe ("Task Force") war es unter anderem, die nötigen Behörden der Regierung zu mobilisieren und deren Handeln zu koordinieren.

Bislang sind in den USA den Forschern der Universität Johns Hopkins zufolge rund 1,2 Millionen Ansteckungen nachgewiesen worden, rund 70 000 Menschen kamen ums Leben.

22:00 Uhr: Airbnb will 1.900 Stellen streichen

Der Apartment-Vermittler Airbnb will wegen der Corona-Pandemie laut US-Medien in großem Stil Stellen streichen. Die Mitarbeiterzahl sinke um rund ein Viertel, etwa 1.900 Jobs weltweit seien betroffen, zitierten das Wall Street Journal aus einer E-Mail von Airbnb-Chef Brian Chesky an die Beschäftigten. Die Krise habe den Tourismus zum Stillstand gebracht, Airbnb sei stark getroffen, der Umsatz dürfte dieses Jahr um mehr als die Hälfte sinken, führte Chesky demnach aus. Airbnb hat für 2020 einen Börsengang angekündigt, doch angesichts der Schwierigkeiten sind die Zweifel inzwischen groß. 20.57 Uhr: Trump pocht trotz steigender Infektionszahlen auf Öffnung

Obwohl sich die Lage in den USA weiter zuspitzt und davon ausgegangen wird, dass die Zahl der Corona-Infektionen deutlich steigt, dringen US-Präsident Donald Trump und auch Gouverneure einiger Bundesstaaten auf eine rasche Wiedereröffnung der Wirtschaft. "Wir müssen unser Land öffnen", sagte Trump. Es sei Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen. 20.45 Uhr: Wirtschaftsminister wollen Gastro-Betriebe ab 9. Mai öffnen

Die Wirtschaftsminister der Länder streben in einem Zeitraum vom 9. bis 22. Mai eine bundesweite, kontrollierte Öffnung des Gastgewerbes an. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagabend nach einer Videokonferenz mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.

Die Empfehlung soll als Grundlage für die anstehenden Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch dienen.

Bayern hatte bereits einen eigenen Plan für Gaststätten präsentiert. Mit entsprechenden Abstandsregelungen dürfen Restaurants ihre Außenbereiche am 18. Mai wieder öffnen. Auch Biergärten dürfen mit genügend Abstand zum nächsten Gast somit bald wieder besucht werden - allerdings sollen sie laut Söder nur bis 20 Uhr geöffnet sein. Die Innenräume der Speiselokale sollen eine Woche später am 25. Mai folgen, dabei soll es vermehrt Einzeltische geben. 20.28 Uhr: Auch Söder für Obergrenze bei Corona-Neuinfektionen

In der Diskussion um Lockerungen in der Corona-Krise hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in einem BR extra für einen vorsichtigen und besonnenen Weg ausgesprochen. Dabei unterstützt er Kanzlerin Angela Merkel, die sich für eine Obergrenze bei Neuinfektionen einsetzt, ab der wieder zu den bisherigen harten Maßnahmen zurückgekehrt werden soll.

18.50 Uhr: Wenig Neu-Infektionen in Italien

In Italien sind 236 weitere Menschen in Verbindung mit einer Coronavirus-Infektion gestorben, wie die Behörden mitteilen. Dies war ein größerer Anstieg als am Vortag mit 195 Toten. Seit Beginn der Zählung am 21. Februar verzeichnet Italien damit 29.315 Tote in Verbindung mit der Pandemie. Die Zahl der Neu-Infektionen verlangsamte sich dagegen auf 1075 von 1221 tags zuvor und damit auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten.

18.15 Uhr: Pläne für Ausstieg aus Grenzkontrollen werden konkreter

Die Grenzen zwischen Deutschland und seinen Nachbarn könnten ab Mitte Mai wieder durchlässiger werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther bereits konkret über ein Konzept gesprochen, wie man dann eine Eindämmung des Coronavirus und geltende Quarantäne-Regelungen gegebenenfalls auch ohne formelle Grenzkontrollen sicherstellen könnte. In einem gemeinsamen Lagebild des Gesundheitsministeriums und des Innenressorts heißt es, geplant sei eine "schrittweise Grenzöffnung" im Norden.

Auch zwischen dem Bundesinnenministerium und anderen Bundesländern mit Grenzen, an denen aktuell Kontrollen stattfinden, werde bereits über entsprechende Konzepte beraten, hieß es.

18.00 Uhr: Schulze: Staatshilfen für die Luftfahrt an Vorgaben knüpfen

Bundesumweltministerin Svenja Schulze fordert, staatliche Hilfen für die Luftfahrt an konkrete Auflagen zu knüpfen. "Staatshilfen müssen so eingesetzt werden, dass sie nicht nur eine kurzfristige Unternehmenssicherung erreichen, sondern auch längerfristig zu einer modernen, ökologisch tragfähigen Unternehmensstrategie führen", sagte die SPD-Politikerin dem "Handelsblatt". Andere Länder machten Vorgaben für effizientere Flotten oder die Reduzierung von Kurzstrecken-Flügen, dies halte sie für richtig. Denkbar sei auch, dass Fluggesellschaften verbindlich zusagen, über die verpflichtende Quote hinaus mehr Kerosin aus grünem Wasserstoff abzunehmen.

17.15 Uhr: Opernfestspiele von Verona fallen aus

Die diesjährigen Opernfestspiele von Verona sind wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die Entscheidung sei unvermeidlich, und man bedauere sie sehr, teilte der Veranstalter Fondazione Arena di Verona mit. Das alljährlich stattfindende Festival in Veronas antikem römischen Amphitheater sollte am 13. Juni starten und bis 5. September dauern.

15.00 Uhr: Autogipfel ohne konkrete Beschlüsse

Bei den Gesprächen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vertretern der Automobilindustrie sind keine Entscheidungen über Hilfen für die Branche in der Corona-Krise getroffen worden. Die Teilnehmer der Telefonkonferenz vereinbarten stattdessen, sich weiter in einer Arbeitsgruppe über "konjunkturbelebende Maßnahmen" auszutauschen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte. Ergebnisse sollen Anfang Juni besprochen werden. Die Hersteller und die Autoländer Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen haben sich für Kaufprämien ausgesprochen.

14.45 Uhr: Koalition plant keine Corona-Impfpflicht

Die große Koalition hat Spekulationen über eine Impfpflicht gegen das Coronavirus zurückgewiesen. "Ein für alle Mal: Eine Corona-Impfpflicht stand nie im Gesetzentwurf, zu keinem Zeitpunkt", sagte SPD-Fraktionsvize Bärbel Bas. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. Er hat auch die Pläne für einen Corona-Immunitätsnachweis vorerst getoppt.

14.30 Uhr: Fallzahlen in Bayern steigen nur leicht

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle ist in Bayern auf insgesamt 43.596 gestiegen - das sind 189 mehr als gestern. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen mit. Demnach sind in Bayern 1.974 Menschen gestorben, die mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert waren. Damit gibt es im Vergleich zu gestern 24 Todesfälle mehr. 35.190 Personen gelten als genesen. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist die Oberpfalz immer noch der am stärksten betroffene Regierungsbezirk.

13.00 Uhr: Bayern beschließt vorsichtige Lockerungen

Nach wochenlangen Verboten und Beschränkungen hat das bayerische Kabinett eine weitreichende Lockerung der harten Anti-Corona-Maßnahmen beschlossen. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für ein vorsichtiges Öffnen. Die Erfolge sind eindeutig", sagte Ministerpräsident Markus Söder. Das Stufenplan betrifft unter anderem Altenheime, Kindergärten, Handel, Gaststätten und Hotels. Alle Einzelheiten finden sie hier.

12.10 Uhr: RKI rechnet mit weiteren Infektionswellen

In der Corona-Pandemie ist laut dem Robert Koch-Institut (RKI) mit weiteren Ansteckungswellen zu rechnen. "Das ist eine Pandemie. Und bei einer Pandemie wird dieses Virus so lange Krankheiten hervorrufen, bis 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung infiziert sind", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Es werde "mit großer Sicherheit" eine zweite Welle geben, dessen sei sich die Mehrheit der Wissenschaftler sicher. Viele gingen auch von einer dritten Welle aus. Vor diesem Hintergrund wird laut Wieler auch die geplante App zur Kontaktnachverfolgung von Infizierten auch zu einem späteren Zeitpunkt noch gebraucht.

11.48 Uhr: Tourismusverband fordert einheitliche Regeln

In der Debatte um weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen hat der Deutsche Tourismusverband DTV ein bundeseinheitliches Vorgehen gefordert. Zwar begrüßte der Verband die Pläne einzelner Bundesländer für ein schrittweises Anfahren des Tourismus. DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz meinte aber auch: "Einen Fleckenteppich gilt es sowohl zum Wohl der Branche als auch der Urlauber unbedingt zu verhindern." Notwendig sei eine gemeinsame Task-Force von Bund, Ländern und den wichtigsten touristischen Verbänden. Es gehe um eine Branche mit fast drei Millionen Beschäftigten. "Dazu hätte es eigentlich einen Tourismusgipfel statt eines Autogipfels geben müssen", sagte Kunz.

11.09 Uhr: Großbritannien hat die meisten Virus-Toten in Europa

In Großbritannien sind mehr als 32.000 Menschen mutmaßlich an der vom Coronavirus ausgelösten Lungekrankheit Covid-19 gestorben - so viele wie sonst nirgends in Europa. Das nationale Statistikamt ONS teilte mit, dass in Englang und Wales 29.648 Verstorbene gezählt wurden. Nimmt man die im Zusammenhang mit dem Virus in Schottland und Nordirland verstorbenen Patienten hinzu, ergeben sich 32.313 Tote. Das sind mehr als in Italien, das bislang die meisten Todesfälle in der Pandemie verzeichnet hat.

10.28 Uhr: General Electric streicht mehr als 10.000 Stellen

Der US-Industriekonzern General Electric (GE) streicht wegen der Auftragsflaute in der Corona-Krise massiv Stellen in seiner Luftfahrtsparte: Mehr als 10.000 weitere Jobs würden wegfallen, teilte GE mit. Im März hatte der Konzern bereits 2.600 Stellen in der Sparte gestrichen - insgesamt wird die Belegschaft der Sparte, die unter anderem Triebwerke für Flugzeuge herstellt, damit um 25 Prozent reduziert. Betroffen seien alle Regionen. GE stellt Triebwerke für Boeing und Airbus her.

10.26 Uhr: Lehrerpräsidentin für individuelle Lösungen

Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, Simone Fleischmann, hat sich in der Corona-Krise gegen eine einheitliche Lösung für alle Schulen ausgesprochen. "Eigenverantwortlichkeit vor Einheitsmodell" sei die Devise, sagte Fleischmann. Jede Schule habe eine andere Klientel, andere Räume und anderes Personal. So rechne man etwa damit, dass etwa ein Drittel der Lehrer zur sogenannten Risikogruppe zähle. Man warte auf das Signal der Staatsregierung, dass die Schulen vor Ort über Regelungen entscheiden dürfen, sagte Fleischmann vor den Beratungen des Kabinetts zur Pandemie.

Für die Lehrer gelte die Prämisse: "Je mehr Live-Unterricht, desto besser" - dies aber auf virologischer Basis. Die Lehrerschaft setze auf drei Bausteine: Notbetreuung hochfahren, Live-Unterricht und Coaching für das Lernen zu Hause.

9.03 Uhr: Schulze fordert klare Regeln für Lockerungen

Vor der Sitzung des bayerischen Kabinetts fordert die Grünen-Fraktionschefin im Landtag, Katharina Schulze, nachvollziehbare Regeln für das persönliche Leben während der Corona-Krise. Auf Twitter schrieb Schulze, die Staatsregierung solle ihre "Fürsorgepflicht" ernstnehmen und Voraussetzungen für Lockerungen schaffen. Neben ausreichend Schutzmaterial und der Ausschöpfung von Testkapazitäten, sprach sich die Politikerin auch für eine bessere Ausstattung der Gesundheitsämter und eine "datenschutzkonforme App" aus. Die bayerische Verordnung kritisierte Schulze als "schlampig und grundrechtsinvasiv". Es sei unklar, warum Menschen in Baden-Württemberg ihre Familien besuchen dürften, in Bayern jedoch nicht.

Das bayerische Kabinett will am Vormittag über Strategien zu Lockerungen der bestehenden Beschränkungen beraten.

8.49 Uhr: 163.860 Infizierte in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 163.860 angegeben - ein Plus von 685 seit dem Vortag. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt, registrierte bislang 6.831 Todesfälle. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 135.100.

"Die Zahl der übermittelten Infektionsfälle sinkt weiter. Das ist eine sehr gute Nachricht", sagt RKI-Präsident Lothar Wieler. Die Reproduktionsrate werde auf 0,71 geschätzt – das heißt jede infizierte Person überträgt die Krankheit durchschnittlich auf 0,71 Personen.

7.55 Uhr: Südkorea nähert sich bei Neuinfektionen der Nulllinie

Südkorea hat die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 auf einen einstelligen Wert gedrückt. Das Zentrum für Seuchenkontrolle meldete nur drei neue Ansteckungen. Anfang März hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch bei um die 500 gelegen. Außerdem seien zwei Infizierte gestorben, hieß es. Die Gesamtzahl der festgestellten Infektionen lag damit bei 10.804, die der Verstorbenen bei 254.Das Land hat knapp 52 Millionen Einwohner und die Pandemie wesentlich effektiver in den Griff bekommen als viele andere Länder.

07.30 Uhr: Spahn fordert einheitliches Vorgehen bei Lockerungen

Nach dem Vorpreschen einzelner Bundesländer bei der Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen plädiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für ein gemeinsames Vorgehen. Er verstehe die Debatte, aber es sei genauso wichtig, "dass wir auch Verlässlichkeit und Vertrauen geben durch klare Kriterien und ein gemeinsames Vorgehen", sagt der Minister im Deutschlandfunk.

7.00 Uhr: Städtetag rechnet mit beispiellosen Einbußen

Der Deutsche Städtetag erwartet infolge der Corona-Krise beispiellose finanzielle Einbußen für die Kommunen. Die Belastungen liegen nach einer neuen Prognose bei mindestens 20 Milliarden Euro in diesem Jahr. "Die kommunalen Haushalte werden so hohe Einbußen erleiden, wie wir sie in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gesehen haben", sagte der Präsident des Städtetages und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, der dpa.

Mindestens 15 bis 20 Prozent der Gewerbesteuer würden im Bundesdurchschnitt wegbrechen, möglicherweise noch mehr. Mitte Mai werden die Ergebnisse der aktuellen Steuerschätzung erwartet. Der Städtetag erneuerte die Forderung, Bund und Länder müssten einen kommunalen Rettungsschirm aufspannen.

6.09 Uhr: US-Behörde befürchtet 3.000 Todesopfer pro Tag

Die US-Gesundheitsbehörde CDC warnt vor einer dramatischen weiteren Zuspitzung der Corona-Krise in den Vereinigten Staaten. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen könnte bis Anfang Juni laut der internen Prognose um das etwa Achtfache auf 200.000 steigen, wie "New York Times" und "Washington Post" berichteten. Die Zahl der täglich verzeichneten Todesfälle könnte auf 3.000 anwachsen.

Schon jetzt sind die USA das mit Abstand am härtesten von der Pandemie getroffene Land der Welt. Die jetzt bekannt gewordene Prognose bedeutet, dass sich die aktuelle Zahl von etwa 69.000 offiziell verzeichneten Corona-Toten in den USA in den nächsten Monaten verdoppeln könnte. Das Weiße Haus versuchte, die Relevanz der CDC-Prognose zu relativieren. Es handle sich um ein "internes" Dokument, das nicht mit anderen Behörden abgestimmt und auch nicht dem Krisenstab vorgelegt worden sei. US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag eingeräumt, dass bis zu 100.00 Menschen in den USA der Pandemie zum Opfer fallen könnten.

1.17 Uhr: Weltweit mehr als 250.000 Tote

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind nach Angaben von US-Forschern weltweit mehr als eine Viertelmillion Menschen nach einer Infektion gestorben. Die Universität Johns Hopkins in Baltimore verzeichnete knapp 3,6 Millionen nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus und mehr als 251.000 Todesfälle. Die von der Universität veröffentlichten Infektions- und Todeszahlen sind in der Regel höher als jene der Weltgesundheitsorganisation (WHO), weil sie regelmäßiger aktualisiert werden. In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Die WHO hatte bis Montag mehr als 3,4 Millionen bestätigte Infektionen und knapp 240.000 Todesfälle gemeldet.

00.41 Uhr: Forscher isolieren Antikörper

In Israel haben Forscher Coronavirus-Antikörper isoliert. Der Schritt sei ein "bedeutender Druchbruch" in Richtung einer möglichen Behandlung der COVID-19-Pandemie, sagt Verteidigungsminister Naftali Bennett. Der am Israel Institute for Biological Research (IIBR) entwickelte "monoklonale neutralisierende Antikörper" könne das krankheitserregende neuartige Coronavirus in den Körpern der Träger neutralisieren", hieß es.

Montag, 04. Mai 2020

23.15 Uhr: Verschobene Parlamentswahl in Serbien findet im Juni statt

Die wegen der Coronavirus-Pandemie verschobene Parlamentswahl in Serbien soll im Juni stattfinden. Präsident Aleksandar Vucic gab am Montag den 21. Juni als neuen Wahltermin bekannt. Die Wahl sollte ursprünglich am 26. April stattfinden. Serbiens Regierung hat wegen der Pandemie den Notstand ausgerufen und strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt. Jede Nacht gilt zwischen 18.00 und 05.00 Uhr eine komplette Ausgangssperre. Die Regierung hat das Parlament inzwischen aufgefordert, den Notstand und die Ausgangssperre aufzuheben. Serbien hat bislang mehr als 9.000 Coronavirus-Infektionen und knapp 200 Todesfälle bestätigt. Zuletzt waren die Zahlen zurückgegangen.

22.18 Uhr: Tschechische Grenze bis 13. Juni geschlossen

Tschechien behält seine Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich mindestens bis zum 13. Juni bei. Das beschloss das tschechische Kabinett heute Abend. Begründet wird dies mit dem Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. Kontrollen im reisefreien Schengen-Raum sind unter außergewöhnlichen Umständen für bis zu 30 Tage möglich. Sie können aber immer wieder verlängert werden. Für die Dauer des Ausnahmezustands, den Tschechien zuletzt bis zum 17. Mai verlängert hatte, gilt ein Einreisestopp für Ausländer. Ausnahmen gibt es unter anderem für Lkw-Fahrer, Diplomaten und grenzüberschreitende Pendler. Tschechen dürfen grundsätzlich ausreisen, müssen aber nach der Rückkehr für zwei Wochen in Quarantäne oder einen negativen Coronavirus-Test vorlegen.

Trotz der erheblichen Einschränkungen beschloss das Kabinett nun, ab dem 11. Mai die Wiederaufnahme des regulären internationalen Reiseverkehrs mit Bus, Bahn und Flugzeug zuzulassen. Er war Mitte März unterbrochen worden. Die Staatsbahn CD kündigte Verhandlungen über das weitere Vorgehen mit den ausländischen Partnerbahnen an.

22.04 Uhr: Briten testen Tracking-App

Die britische Regierung will auf einer Insel vor der Südküste Englands eine Tracking-App für den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie testen. Die App, die vom staatlichen Gesundheitsdienst NHS entwickelt wurde, soll erst auf der Isle of Wight und ab Ende Mai im ganzen Land genutzt werden, wie Gesundheitsminister Matt Hancock mitteilte. Ab Dienstag soll das Gesundheitspersonal auf der Insel die App testen, im Laufe der Woche dann alle Inselbewohner. Die Smartphone-App solle dabei helfen, das neuartige Coronavirus zu verfolgen und isolieren, sagte Hancock. Die Abstandsregeln müssten auf der Isle of Wight und auch überall sonst im Land aber weiter eingehalten werden.

21.56 Uhr: Seehofer verlängert Grenzkontrollen

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die wegen der Corona-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen zu Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg, und Dänemark bis zum 15. Mai verlängert. Auch für Flüge aus Spanien und Italien gilt die Verlängerung. So sollen die Infektionsgefahren durch das Coronavirus weiter erfolgreich eingedämmt werden, hieß es in einem Schreiben des Ministeriums. Die Kontrollen waren Mitte März angeordnet worden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Menschen, die weder Deutsche noch dauerhaft hier ansässig sind, dürfen seither nur noch aus einem "triftigen Reisegrund" nach Deutschland kommen. Einreisen dürfen etwa EU-Bürger, die durch Deutschland in ihr Heimatland reisen oder Lastwagenfahrer. Die Einreise ist zudem auf bestimmte Grenzübergänge beschränkt.

Nach derzeitigem Stand könnte es mit dem 15. Mai erste Öffnungen geben. So hat sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf eine schrittweise Öffnung der Grenze zu Dänemark ab Mitte Mai verständigt. "Wir haben heute telefoniert und miteinander verabredet, einen konkreten Fahrplan zu entwickeln, in welchen Schritten ab spätestens 15. Mai eine Öffnung der Grenze zu Dänemark erfolgen kann", sagte Günther der dpa.

21.34 Uhr: Pfingsturlaub an Ostsee möglich

Ab dem 9.Mai sollen zunächst in Mecklenburg-Vorpommern Gaststätten unter strikten Hygieneauflagen für Einheimische öffnen dürfen, am 18. Mai auch Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen. Zum 25. Mai soll dann das seit Mitte März geltende Einreiseverbot für Touristen aus anderen Bundesländern aufgehoben werden. Damit wäre nach dem verpassten Ostergeschäft Pfingsturlaub Ende Mai an der Ostsee oder in der Mecklenburgischen Seenplatte wieder für alle Bundesbürger möglich.

Der Fremdenverkehr, der im industrieschwachen Nordosten als eine tragende wirtschaftliche Säule gilt, hatte besonders unter den coronabedingten Zwangsschließungen zu leiden. Mecklenburg-Vorpommern gilt als beliebtestes Reiseziel der Deutschen im Inland. Im Vorjahr waren im Nordosten 34 Millionen touristische Übernachtungen registriert worden. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sind im Gastgewerbe und Tourismus des Landes rund 131.000 Menschen beschäftigt.

21.26 Uhr: Griechenland hofft auf Touristen

Nach den ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen hat Griechenland dem Tourismussektor Hoffnung auf einen Beginn der Urlaubssaison Anfang Juli gemacht. "Im besten Fall kann Griechenland seine Tourismusaktivitäten ab dem 1. Juli aufnehmen, und wir arbeiten daran, dieses Ziel zu erreichen", sagte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis dem Sender CNN. Er betonte weiter, dass Griechenland Besucher nur unter "sehr spezifischen Auflagen" akzeptieren würde und unter der Voraussetzung, dass sich die Pandemie in einem Abwärtstrend befinde. "Nehmen wir an, dass die Leute einige Tests machen, bevor sie das Flugzeug nehmen, und dass sie genau beobachtet werden, dann könnte sich das touristische Erlebnis nur geringfügig von den Vorjahren unterscheiden", so der Regierungschef. Derzeit müssen Reisende, die in Griechenland ankommen, bei ihrer Ankunft am Flughafen getestet und dann in ein Quarantäne-Hotel gebracht werden, bis die Testergebnisse vorliegen. Selbst wenn der Test negativ ausfällt, muss sich der Besucher für 14 Tage an einem den griechischen Behörden gemeldeten Aufenthaltsort abschotten.

21.09 Uhr: Indonesien fordert Zugang zu Corona-Arzneimitteln

Indonesien fordert für Entwicklungsländer den "gleichen Zugang" zu Arzneien gegen das Coronavirus wie ihn andere Länder haben. "Schuldenerlass und Schuldenrückzahlungsverpflichtungen von offiziellen Gläubigern müssen zur Finanzierung der Handhabung von Covid-19 umgelenkt werden", fordert Präsident Joko Widodo.

20.51 Uhr: Israel kündigt Lockerungen an

Zunächst werde die Beschränkung aufgehoben, der zufolge sich die Bürger nur in Ausnahmefällen mehr als 100 Meter von ihrem Zuhause entfernen durften. Die Israelis dürften sich wieder frei bewegen, sagte Netanjahu. Auch Großeltern könnten wieder besucht werden. "Aber ohne Umarmungen und Küsse", betonte Regierungschef Benjamin Netanjahu. Von Donnerstag an sollten dann auch Einkaufszentren und Freiluft-Märkte wieder geöffnet werden. "Wir wollen die Wirtschaft wieder ankurbeln", so Netanjahu. Bis Ende des Monats könnten an den Schulen wieder alle Klassen unterrichtet werden, so der Regierungschef. "Wenn alles gut läuft, werden wir in zwei Wochen auch Versammlungen von bis zu 50 Menschen erlauben", sagte Netanjahu. Am 31. Mai sollten Versammlungen von bis zu 100 Leuten erlaubt werden. Am 14. Juni wolle man dann alle Versammlungsbeschränkungen aufheben. In den kommenden Wochen sollten auch schrittweise mehr Sportaktivitäten erlaubt werden. Bedingung für alle Lockerungen sei jedoch, dass die Zahl der Neuinfektionen nicht wieder über mehr als 100 Menschen am Tag steige, betonte Netanjahu.

20.20 Uhr: US-Aussagen über Virus-Herkunft laut WHO spekulativ

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Aussagen der US-Regierung zur Herkunft des neuartigen Coronavirus aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan als "spekulativ" bezeichnet. "Wir haben von der US-Regierung keine konkreten Daten oder Beweise über die angebliche Herkunft des Virus erhalten, sodass dies aus unserer Perspektive weiterhin spekulativ ist", sagte WHO-Experte Michael Ryan in Genf. Am Sonntag hatte US-Außenminister Mike Pompeo China in der Debatte über den Ursprung des Coronavirus erneut scharf angegriffen. Es gebe "überwältigende Beweise" dafür, dass der neuartige Erreger aus einem Labor in Wuhan stamme, sagte Pompeo. Der US-Außenminister warf Peking mit Blick auf die Corona-Krise eine "kommunistische Desinformationskampagne" vor. China blockiere außerdem weiterhin die Beteiligung von Experten aus westlichen Ländern an den Untersuchungen zum Coronavirus.

19.56 Uhr: Autoländer fordern Kaufprämie

Der Bund soll der von der Coronakrise gebeutelten Autobranche nach dem Willen Bayerns, Baden-Württembergs und Niedersachsens mit Kaufprämien helfen. Mit dieser gemeinsamen Forderung wollen die Ministerpräsidenten der "Autoländer", Söder, Weil und Kretschmann, beim Autogipfel morgen im Kanzleramt auftreten. Demnach empfehlen die drei Länder 4.000 Euro Prämie beim Kauf eines Elektroautos oder eines Plugin-Hybrid-Fahrzeugs mit reinem Batterieantrieb oder mit Brennstoffzelle. Verbrenner mit neuer Abgasnorm sollen demnach mit 3.000 Euro bezuschusst werden. Wer seinen alten Verbrenner verschrotten lässt, soll darüber hinaus 1.000 Euro bekommen. Bundeskanzlerin Merkel will morgen mit den Chefs der Autokonzerne, der IG Metall und mehreren Ministern beraten, wie die Schlüsselbranche der deutschen Industrie mit ihren 800.000 Arbeitsplätzen wieder in Schwung kommt. Mehr dazu hier.

19.44 Uhr: Finnland plant weitere Lockerungen

Vom 1. Juni an sollen Restaurants und öffentliche Dienste wie Bibliotheken und Sporteinrichtungen wieder öffnen, kündigt Innenministerin Maria Ohisalo an. Auch die erlaubte Größe von Versammlungen werde dann von höchstens zehn auf maximal 50 Personen erweitert. Notwendige Reisen in Länder des Schengen-Raums würden ab dem 14. Mai wieder zugelassen. Die Notstandsregeln blieben aber in Kraft. In der vergangenen Woche hatte die Regierung beschlossen, die Schulen ab dem 13. Mai wieder zu öffnen.

19.41 Uhr: Madonna gibt eine Million für Impfstoff

Popstar Madonna hat eine Million Dollar für die weltweite Suche nach einem Impfstoff und Medikamenten gegen das Coronavirus gespendet. Dies gab EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bei einer internationalen Geberkonferenz bekannt, die insgesamt 7,4 Milliarden Euro an Zusagen von Regierungen und Organisationen brachte. Madonnas Million ist nach Angaben aus EU-Kreisen in dem Gesamtergebnis enthalten. Ziel der Organisatoren ist, vor allem die Entwicklung eines Impfstoffs zu beschleunigen und dann dafür zu sorgen, dass alle Länder weltweit ihn zu erschwinglichen Preisen bekommen können. Mehr dazu hier.

19.35 Uhr: "Mein Schiff 3": nur acht Infizierte

An Bord des seit Freitag unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 3" sind von rund 2900 Crew-Mitgliedern bislang insgesamt nur acht positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Reederei Tui Cruises mit. Mittlerweile lägen zwei Drittel der Testergebnisse vor; die restlichen würden am Dienstag erwartet. Bis auf weiteres werde das Schiff in Cuxhaven bleiben. Die Besatzung aller Tui-Cruises-Schiffe ist seit mehr als vier Wochen in Isolation: Der letzte Kontakt der Mein-Schiff-Flotte zur Außenwelt war nach Unternehmensangaben am 23. März - an dem Tag seien die letzten Gäste von Bord gegangen.

19.30 Uhr: Italien will mehr Frauen bei Beratungen

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte will mehr Frauen in die Expertengremien aufnehmen, die seine Regierung in der Corona-Krise beraten. Mit ihren "fachlichen Qualitäten" könnten sie dem Land "entscheidend" weiterhelfen, sagte Conte. Auch der Zivilschutz und alle Ministerien sollen demnach den Frauenanteil in ihren Beratergremien erhöhen, die bisher hauptsächlich aus Männern bestehen. Conte reagierte damit auf einen Aufruf mehrerer Senatorinnen, die mehr Frauen in den verschiedenen Expertengremien verlangt hatten. Die italienische Regierung lässt sich bei ihrem Fahrplan für die Lockerungen von einem Gremium aus Ökonomen, Juristen, Soziologen und anderen Experten beraten, das von dem früheren Vodafone-Chef Vittorio Colao geleitet wird.

19.01 Uhr: Länder kündigen Lockerungen an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt erste Lockerungen an. Ab Mitternacht wird das Verbot der Reisen zwischen Städten aufgehoben. Ausgenommen sind jedoch Istanbul, Ankara und Izmir. Am kommenden Wochenende sollen Senioren und Jugendliche zeitweise ihre Heime wieder verlassen dürfen. Ab dem 11. Mai dürfen Einkaufszentren, Friseure und Bekleidungsgeschäfte öffnen. Universitäten sollen den Lehrbetrieb am 15. Juni wieder aufnehmen.

Bulgarien will den Notstand wegen der Corona-Krise nicht über den 13. Mai hinaus verlängern. Einige Beschränkungen würden aber noch zwei weitere Monate in Kraft bleiben, kündigt Finanzminister Wladislaw Goranow an.

18.50 Uhr: Seniorenbeirat fordert Lockerungen

Der Seniorenbeirat der Stadt Landshut bittet die Staatsregierung, das von ihr verordnete generelle Besuchsverbot in Pflegeeinrichtungen, Altenheimen und Seniorenresidenzen nach und nach moderat zu lockern. Das generelle Besuchsverbot sei ursprünglich im Interesse der Gesundheit der in den Heimen wohnenden Menschen gerechtfertigt gewesen. Nach Mitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) stellten die verordneten Schutzmaßnahmen mit zunehmender Dauer aber auch eine erhebliche gesundheitliche Gefahr für viele Bewohnerinnen und Bewohner dar. Sie bauten körperlich sehr schnell ab, weil ihre Angehörigen häufig Teil des Pflegesettings sind oder weil sie sich nicht mehr ausreichend bewegten.

18.48 Uhr: Fussballer Kalou suspendiert

Hertha BSC hat seinen Profi Salomon Kalou nach dessen Internet-Video mit brisanten Aufnahmen aus der Spielerkabine mit sofortiger Wirkung suspendiert. Der Fussballer hatte am Montagmittag gezeigt, wie er auf dem Vereinsgelände und in der Kabine einige Mitspieler und Mitarbeiter des Klubs per Handschlag begrüßt. Damit verstieß Kalou gegen die Abstandsregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Salomon Kalou habe mit dem Video aus der Kabine "gegen teaminterne grundlegende Regeln verstoßen und ein Verhalten gezeigt, welches weder der Situation angemessen ist noch den Verhaltensregeln des Vereins entspricht", hieß es in einer Mitteilung des Fußball-Bundesligisten. Mehr dazu hier.

17.45 Uhr: Theater erarbeiten Konzept für Öffnung

Die bayerischen Theater wollen ein Konzept für Proben- und Vorstellungsbetrieb in der Corona-Krise erarbeiten. Darauf verständigten sich 25 Intendanten von Staatstheatern, städtischen Bühnen und Privattheatern bei einem Treffen in Regensburg. Eine Arbeitsgruppe der Theaterleiter will nun einen Leitfaden erstellen, mit welchen Hygiene- und Betriebsvorschriften die Kulturarbeit wieder aufgenommen werden kann. Bereits in der kommenden Woche sollen erste Vorschläge vorliegen.

17.15 Uhr: Spahn will sich beim Immunitätsausweis Zeit lassen

In der Debatte um mögliche Ausweise über eine Immunität gegen das Coronavirus hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betont, zunächst keine gesetzliche Regelung zu wollen. "Die Frage, ob im Falle von Corona zusätzlich ein Immunitätsausweis sinnvoll ist, sollten wir als Gesellschaft in Ruhe abwägen und debattieren", erklärte er: "Dieser laufenden Debatte wollen wir nicht vorgreifen und regeln dazu vorerst gesetzlich nichts."

In dieser Woche berät der Bundestag in erster Lesung das inzwischen bereits zweite Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei epidemischer Lage während der Corona-Krise. Im Entwurf ist vorgesehen, dass durch den - derzeit noch nicht sicheren - Nachweis der Immunität gegen das neuartige Coronavirus wie mit einem Impfpass dokumentiert werden kann, dass man sich nicht mehr anstecken kann. Spahn erklärte nun: "Alle Bürgerinnen und Bürger, die beim Arzt einen Antikörpertest machen, haben bereits heute das Recht, sich das Ergebnis aushändigen zu lassen. Das bleibt so."

Spahn erteilte Spekulationen um eine mögliche Impfpflicht gegen Corona eine Absage. Sein Eindruck sei, dass sich die allermeisten sofort freiwillig impfen lassen würden, sobald es eine Impfung gibt, sagte er: "Wo Freiwilligkeit zum Ziel führt, braucht es keine gesetzliche Pflicht."

16.35 Uhr: Behörden warnen vor Corona-Betrug

In mehreren Bundesländern haben die Behörden vor neuen Betrugsmaschen in Zusammenhang mit der Corona-Soforthilfe gewarnt, bei denen es offenbar um das illegale Abfischen von Daten geht. Das Bayerische Wirtschaftsministerium wies Unternehmen auf gefälschte E-Mails zur Corona-Soforthilfe hin. Konkret geht es um eine vermeintlich vom Ministerium versendete E-Mail mit dem Betreff "Corona Zuschuss – Bestätigung und Belehrung". Darin werden die Firmen aufgefordert, eine Bescheinigung für das Finanzamt auszufüllen und an den Absender zurückzusenden. Das Wirtschaftsministerium forderte alle Empfänger dieser E-Mail auf, die Nachricht zu ignorieren.

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) berichtete über Betrugsversuche mit einer gefälschten E-Mail-Adresse, über die ebenfalls Daten von Soforthilfeempfängern abgefischt werden sollen. Auch in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein wurde gewarnt - es sollen noch weitere Bundesländer betroffen sein.

16.18 Uhr: Ausgangsbeschränkungen machen Erdbebenmessung auf Zugspitze genauer

Die Ausgangsbeschränkungen während der Corona-Krise sorgen für mehr Ruhe in der Erdkruste und und so werden auch auf der Zugspitze genauere Erdbebenmessungen möglich, berichten Geophysiker der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie betreiben seit 2006 ein Seismometer auf 2.650 Metern Höhe knapp unterhalb des Zugspitzgipfels, das nun präziser messen könne: Der Shutdown führe zu mehr Ruhe im Berg. Dadurch würden kleinere Erdbebensignale in den Messungen sichtbar.

"Kleinere Beben mit geringen Ausschlägen lassen sich häufig gar nicht richtig erkennen, da sie im Rauschen der alltäglichen Störungen durch Verkehr und Industrie verschwinden", teilten die Forscher mit. Durch die Verringerung dieser Faktoren würden solche Mikrobeben nun viel besser sichtbar. Gerade auf der Zugspitze mit zu normalen Zeiten täglich knapp 2.000 Besuchern sei dieser Unterschied sehr deutlich zu sehen.

16.00 Uhr: Deutschland gibt 525 Millionen für Impfstoff-Entwicklung

Deutschland gibt gut eine halbe Milliarde Euro für die Entwicklung eines Impfstoffs und Methoden zur Diagnose oder Behandlung von Covid-19. Bei einer Online-Geberkonferenz sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) 525 Millionen Euro zu. Die Verpflichtungen für die globale Gesundheit werde man mit insgesamt 1,3 Milliarden Euro weiterführen, ergänzte Merkel. Zudem stellte die Kanzlerin mehr Mittel für humanitäre Hilfe in Aussicht.

15.43 Uhr: Zehn Spieler und Betreuer aus Fußball-Bundesliga positiv auf Corona getestet

Zehn Spieler und Betreuer aus der 1. und 2. Fußball-Bundesliga sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilt der Liga-Verband DFL nach einer Testreihe mit allen 1.724 Spielern, Trainern und anderen Personen aus dem Umfeld der Mannschaften mit. Die Betroffenen würden zunächst isoliert. Eine zweite Welle von Tests soll noch in dieser Woche stattfinden. Die Bundesliga hofft auf eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs ohne Zuschauer Mitte Mai.

Bisher waren nur drei positive Ergebnisse beim Bundesligisten 1. FC Köln bei den ersten Kontrollen am vergangenen Donnerstag bekannt geworden, bei der zweiten Testreihe am Sonntag gab es beim FC ausschließlich negative Ergebnisse.

15.37 Uhr: Corona-Impfstoff für alle kostet laut UN 37,5 Milliarden

Die Entwicklung von Impfstoffen und wirksamen Arzneien gegen das Coronavirus und die Verteilung in aller Welt wird nach Einschätzung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres rund 40 Milliarden Euro kosten. Nötig sei das größte öffentliche Gesundheitsprogramm der Geschichte, erklärte Guterres zur internationalen Geberkonferenz der EU-Kommission.

Er begrüße die Zusagen diverser Länder, um bei der Online-Konferenz auf 7,5 Milliarden Euro Anschubfinanzierung zu kommen. "Aber um jeden überall zu erreichen, werden wir wahrscheinlich fünf Mal so viel brauchen", betonte Guterres. Er kündigte eine weitere Konferenz Ende Mai an, um die Anstrengungen am Laufen zu halten.

15.29 Uhr: Peking und Washington streiten über Ursprung des Coronavirus

China hat Äußerungen von US-Außenminister Mike Pompeo zurückgewiesen, der die Herkunft des neuartigen Coronavirus aus einem Labor in Wuhan als erwiesen ansieht. Die "irrsinnigen Äußerungen" Pompeos verschärften die Spannungen zwischen den Regierungen in Peking und Washington, hieß es im Staatsfernsehen CCTV.

Pompeo hatte am Sonntag dem US-Fernsehsender ABC gesagt, es gebe "überwältigende Beweise" dafür, dass der neuartige Erreger aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan stamme, Näheres dürfe er nicht sagen. China sei bekannt dafür, "die Welt zu infizieren und minderwertige Labore zu betreiben". Zu Spekulationen, das Virus sei absichtlich freigesetzt worden, äußerte sich der frühere CIA-Direktor nicht.

US-Präsident Donald Trump hatte China mit neuen Strafzöllen gedroht. Neben den USA verlangen auch eine Reihe weiterer Staaten von China mehr Transparenz. Den chinesischen Behörden zufolge ging das Coronavirus von einem Fisch- und Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen über. Seit Monaten gibt es aber Spekulationen, das Virus könnte im Wuhan-Institut für Virologie freigesetzt worden sein.

15.02 Uhr: Diskussion über Immunitätsnachweise dauert an

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Pläne verteidigt, beim Coronavirus einen Nachweis für eine Immunität zu ermöglichen. Er wundere sich etwas über die Debatte, sagte der CDU-Politiker in Penzberg: "Das haben wir ganz normal bei anderen Virus-Erkrankungen auch." Man könne jederzeit zum Arzt gehen und sich den Nachweis von Antikörpern etwa gegen Hepatitis und Masern eintragen lassen.

Spahn machte deutlich, dass es vorerst keine Regelungen dazu geben soll, inwiefern solche Immunitätsnachweise Ausnahmen von Alltags-Beschränkungen ermöglichen könnten. Das Gesundheitsministerium erklärte zugleich, es halte nicht länger an einem Passus in dem Entwurf fest, dass man mit einem Immunitätsnachweis von Beschränkungen wie in der Corona-Krise ausgenommen werden könnte.

Neben der Opposition hatte sich zuletzt auch SPD-Chefin Saskia Esken skeptisch über Pläne für Immunitätsnachweise geäußert: "Bei Covid-19 ist noch unklar, ob es dauerhafte Immunität gibt, und ein Impfstoff ist nicht in Sicht. Es gibt zudem irritierende Ideen, so ein Immunitätsstatus könnte über Zugang und Teilhabe entscheiden." Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sagte, einige Menschen könnten sich absichtlich infizieren, "um die Vorteile einer bescheinigten Immunität nutzen zu können".

14.32 Uhr: Bundesregierung will weiter gemeinsames Vorgehen in Corona-Krise

Die Bundesregierung strebt trotz der zunehmenden Unterschiede in der Corona-Politik der einzelnen Bundesländer weiterhin ein gemeinsames Vorgehen an. Bei der Lockerung der Auflagen könne es "natürlich regionale und lokale Nuancen" geben, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Das Wichtige sei dabei, dass Bund und Länder "auf einem gemeinsamen Pfad" unterwegs seien und eine "gemeinsame Strategie" verfolgten.

Seibert wollte das unabgestimmte Vorgehen einiger Landesregierungen bei Corona-Lockerungen nicht ausdrücklich kritisieren. Die abweichenden Entscheidungen der Landesregierung hingen jeweils auch mit den unterschiedlichen "regionalen Gegebenheiten" zusammen, sagte er. Die Spitzen von Bund und Ländern würden ihre regelmäßigen Konsultationen über eine "einheitliche Strategie" aber fortsetzen, um "Leitlinien in den großen Lebensbereichen" zu vereinbaren.

Dazu würden Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten bei ihren Beratungen am Mittwoch Entscheidungen fällen.

14.21 Uhr: 43.407 Corona-Fälle in Bayern gemeldet

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle ist in Bayern auf 43.407 gestiegen. Das seien 203 mehr als gestern, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit. Demnach sind in Bayern mittlerweile 1.950 Menschen gestorben, die mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert waren. Damit gibt es im Vergleich zu gestern 17 Todesfälle mehr. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist die Oberpfalz weiter der am stärksten betroffene Regierungsbezirk. Dort liegt die Fallzahl pro 100.000 Einwohnern bei 427,49. In Schwaben – das im Verhältnis die wenigsten Fälle hat – liegt dieser Wert bei 194,73. Von der Gesamtzahl der Fälle in Bayern gelten laut LGL 34.610 als genesen.

14.14 Uhr: Frankreich streitet über Lockerungspläne

Eine Woche vor den geplanten Lockerungen der Coronavirus-Beschränkungen in Frankreich wird Kritik an den Vorgaben der Regierung laut. Gemeinsam mit mehr als 300 Amtskollegen forderte die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, in einem öffentlichen Brief an Staatschef Emmanuel Macron eine Verschiebung der Wiederaufnahme des Schulunterrichts. Der Zeitplan sei "in den meisten unserer Gemeinden unhaltbar und unrealistisch". Die Gemeinden hätten nicht genug Zeit, um die Wiederaufnahme vorzubereiten.

Verkehrsunternehmen und sie staatliche Eisenbahngesellschaft SNCF beklagten in einem Schreiben an Premierminister Édouard Philippe, die Einhaltung eines Mindestabstands zwischen Fahrgästen sei nur schwer kontrollierbar. Wegen der Vorgaben könne es zu Störungen und Ausfällen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr kommen.

Frankreich will die strengen Ausgangsbeschränkungen vom 11. Mai an schrittweise lockern. Außerdem wird in dem stark von der Krise betroffenen Land über eine Verlängerung des Ausnahmezustands im Gesundheitsbereich um zwei Monate bis zum 24. Juli nachgedacht.

14.01 Uhr: Söder "unglücklich" über Vorpreschen bei Lockerungen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist nach eigenen Worten "ein bisschen unglücklich" über das Vorpreschen mehrerer Bundesländer bei der Lockerung der Maßnahmen gegen die Corona-Krise. Es gebe mittlerweile eine Fülle von Beschlüssen in den Länderkabinetten, die über die Vereinbarungen von Bund und Ländern in der vergangenen Woche hinausgingen, sagte Söder im oberbayerischen Penzberg.

Söder forderte als Konsequenz aus dem unabgestimmten Vorgehen der Bundesländer "ein neues, ein effizienteres Verfahren zwischen Bund und Ländern". Dies müsse nun besprochen werden. Es sei auch weiter notwendig, vorsichtig und umsichtig vorzugehen. "Wir dürfen die Erfolge, die wir haben, nicht verstolpern." Wissenschaftliche Maßstäbe müssten Grundlage der Entscheidungen sein.

13.22 Uhr: Moskau stampft 10.000 Klinik-Betten aus dem Boden

Wegen der dramatisch steigenden Zahl von Corona-Infizierten baut Russlands Hauptstadt Moskau weitere provisorische Krankenhäuser. Eine Not-Klinik mit 4.000 Betten werde auf einem riesigen Ausstellungsgelände entstehen, sagte Moskaus Vize-Bürgermeisters Petr Birjukow der Staatsagentur Tass. Rund 2.000 Arbeiter seien rund um die Uhr im Einsatz. Birjukow zufolge bereitet die Millionenstadt derzeit an 44 Stellen neue provisorische Kliniken mit insgesamt 10.000 Betten vor.

Im größten Land der Erde schnellt die Zahl der Infektionen seit Tagen in die Höhe. Am Montag meldeten die Behörden 10.581 neue Fälle. Landesweit gibt es nach offiziellen Angaben mehr als 145.200 nachgewiesene Infektionen. Bisher starben 1.356 Menschen mit dem Virus. Gut 18.800 erholten sich wieder.

13.01 Uhr: Niedersachsen will Corona-Beschränkungen lockern

Die Gastronomie in Niedersachsen kann einem Fünf-Stufen-Plan der Landesregierung zufolge am 11. Mai wieder anlaufen. Restaurants, Gaststätten, Cafés und Biergärten sollen mit einer maximalen Auslastung von 50 Prozent sowohl im Innen- als auch im Außenbereich öffnen können, dabei soll eine Reservierungspflicht gelten. Das gab Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) in Hannover bekannt. Eine weitere Öffnung der Gastronomie sei ab 25. Mai möglich. Endgültig beschlossen werden soll der Stufenplan nach den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch.

Auch soll demnach die bislang geltende 800-Quadratmeter-Regelung für Geschäfte ab Montag entfallen. Einzelhandelsunternehmen dürfen in Niedersachsen dann unabhängig von ihrer Verkaufsfläche öffnen, wobei Abstandsregeln und andere Maßnahmen eingehalten werden müssen.

Auch die Kindertagesbetreuung soll schrittweise erweitert werden. Ab Montag können Tagesmütter und Tagesväter wieder Kinder betreuen. Ab dem 18. Mai soll die Notbetreuung in den Kitas deutlich ausgeweitet werden. Im Schnitt können dann bis zu zehn Kinder pro Notgruppe betreut werden. Ab 1. August soll dann der Regelbetrieb in den Kitas wieder aufgenommen werden.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte, Niedersachsen lege damit "als erste Landesregierung" einen Plan vor, der zeige, "wie wir in nächsten Monaten aus dem Zustand der Tiefkühlung in Alltag" kommen. Den Stufenplan will Weil bei den Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch zur Diskussion stellen.

Stühle mit Absperrband
Bildrechte: pa / dpa
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Stühle mit Absperrband

12.41 Uhr: Karliczek erwartet Impfstoff nicht vor Mitte nächsten Jahres

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat vor zu großen Erwartungen mit Blick auf eine schnelle Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus gewarnt. "Wir dürfen keine Wunder erwarten", sagte sie bei einer Telefonkonferenz. Nach wie vor gehe man davon aus, dass Impfstoffe frühestens Mitte nächsten Jahres breit zur Verfügung stehen könnten. Und dann müsse man immer noch damit rechnen, dass sie nicht alle Erwartungen erfüllten. "Vielleicht schützen sie nur vor einer schweren Erkrankung, vielleicht müssen sie regelmäßig aufgefrischt werden", ergänzte Karliczek. Aber auch das wäre nach ihren Worten "immer noch ein großer Gewinn".

Die Ministerin kündigte ein "großangelegtes Sonderprogramm" zur Impfstoffentwicklung und -herstellung in Deutschland an. Dabei solle es um die Unterstützung von Unternehmen und Forschergruppen gehen und um den Ausbau von Studienkapazitäten bei der Impfstofferprobung. Sie könne sich beispielsweise vorstellen, dass in späteren Phasen klinischer Studien auch Menschen aus sogenannten systemrelevanten Berufen und Risikogruppen auf freiwilliger Basis teilnähmen, um die Zahl der Probanden zu erhöhen. Karliczek nannte als Beispiel Polizisten, Lehrer oder medizinisches Personal.

12.31 Uhr: Stars fordern Schutz für Brasiliens Ureinwohner

Unterstützt von Stars wie Paul McCartney, Meryl Streep und Brad Pitt hat der preisgekrönte Fotojournalist Sebastião Salgado Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro aufgefordert, die Ureinwohner vor der Corona-Pandemie zu schützen. "Die indigenen Völker Brasiliens stehen mit dem Aufkommen der Covid-19-Pandemie vor einer ernsthaften Bedrohung für ihr eigenes Überleben", schrieb Salgado in einem offenen Brief, der auch von Pop-Ikone Madonna und Hollywood-Star Richard Gere unterzeichnet wurde.

Präsident Bolsonaro müsse daher "dringende Maßnahmen" zum Schutz der Ureinwohner ergreifen, forderten Salgado und seine Mitstreiter. Zusätzlich unterstützt wurde das Anliegen des renommierten brasilianischen Fotojournalisten durch eine Petition, die bereits rund 50.000 Unterschriften gesammelt hat.

12.20 Uhr: Weltausstellung Expo 2020 um ein Jahr verschoben

Die für diesen Herbst geplante internationale Weltausstellung in Dubai wird angesichts der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben. Sie soll laut der Website der Veranstalter nun vom 1. Oktober 2021 bis zum 31. März 2022 stattfinden.Wie das zuständige Internationale Büro der Weltausstellung (BIE) in Paris mitteilte, sei die notwendige Zweidrittel-Mehrheit durch die Mitgliedstaaten für die Verschiebung bereits erreicht, obwohl die Abstimmung dazu noch bis Ende Mai laufe. Dubai hatte als Veranstalter bereits vor mehreren Wochen die Verschiebung der Expo um ein Jahr beantragt.

12.08 Uhr: Roche will Antikörper-Test noch im Mai ausliefern

Noch im Mai will das Pharmaunternehmen Roche einen neuen Test auf Antikörper gegen das neuartige Coronavirus an Gesundheitseinrichtungen in Deutschland ausliefern. Das vereinbarte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und das Unternehmen im oberbayerischen Penzberg. "Der neue Test ist eine wichtige neue Wegmarke im Kampf gegen das Virus", sagte Spahn. Drei Millionen Tests sollten noch im Mai ausgeliefert werden, für die dann kommenden Monate seien je fünf Millionen Tests zur Auslieferung in Deutschland vereinbart.

Um die Produktionskapazitäten für den neuen serologischen Test Elecsys Anti-Sars-CoV-2 auszubauen, will Roche seine Anlagen in Penzberg für rund 170 Millionen Euro ausbauen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine Notfallgenehmigung der US-Gesundheitsbehörde FDA für den Test bekommen. Diese ist einem Sprecher zufolge für alle Länder gültig, die die CE-Kennzeichnung für Produkte akzeptieren. Das seien alle Länder der Europäischen Union.

11.57 Uhr: Reisebranche rechnet mit fast 11 Milliarden Umsatzeinbußen.

Die Lage der Reisewirtschaft in der Corona-Krise hat sich dem Branchenverband DRV zufolge weiter verschärft. Der Verband rechnet mit Umsatzeinbußen von mindestens 10,8 Milliarden Euro bis Mitte Juni. "Das Geschäft der Reisebüros und Reiseveranstalter ist durch staatliche Anordnung fast vollständig zum Erliegen gekommen", sagte Verbandspräsident Norbert Fiebig in Berlin. Eine Besserung sei nicht in Sicht. Die weltweite Reisewarnung aufgrund der Corona-Pandemie war jüngst bis Mitte Juni verlängert worden. "Vor Ende der Pfingstferien in Deutschland werden keine Auslandsreisen möglich sein", sagte Fiebig.

Hinzu kämen die Belastungen durch die Rückabwicklung gebuchter Reisen. Fiebig forderte ein staatliches Soforthilfeprogramm. Zwei von drei Unternehmen sähen sich bereits von einer Insolvenz bedroht: "Die Politik kann nicht länger völlig tatenlos hinnehmen, wie Reisebüros und Reiseveranstalter ihre Existenz verlieren."

11.39 Uhr: Portugal lockert Corona-Lockdown

Portugal hat nach sechs Wochen mit einer Lockerung der strikten Ausgangssperre begonnen. Zunächst durften kleinere Geschäfte mit einer Fläche von bis zu 200 Quadratmetern wieder öffnen, darunter Buch-, Friseur- und Schuhläden sowie Autohäuser. In öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften gibt es aber eine Maskenpflicht. Auch Sport im Freien ist nun wieder erlaubt. Dafür sollten auch einige Strandabschnitte geöffnet werden.Ministerpräsident António Costa hatte vergangene Woche einen Drei-Phasen-Plan zum "schrittweisen und vorsichtigen" Ausstieg aus dem Lockdown vorgestellt. Er appellierte dabei aber an die Bürger, weiterhin Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

Portugal ist im Vergleich zu anderen Ländern Europas - und speziell zum Nachbarn Spanien - bisher vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Grund war vor allem eine schnelle Reaktion auf das Virus. Die Zahl der bestätigten Fälle liegt derzeit bei rund 25.000. Mehr als 1.000 Menschen starben.

11.20 Uhr: Heinsberg-Studie rechnet mit 1,8 Millionen Infizierten

In Deutschland könnten sich nach Ergebnissen der Heinsberg-Studie mittlerweile möglicherweise 1,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. Dies ergebe eine Schätzung auf der Grundlage einer Modellrechnung, teilte die Universität Bonn mit.

Die Forscher um den Virologen Hendrik Streeck zogen für ihre Schätzung die Dunkelziffer der Infizierten in der untersuchten Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg und die dort errechnete Sterblichkeitsrate bei einer Corona-Infektion heran. Daraus errechneten sie basierend auf Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag mit rund 162.600 offiziell gemeldeten Infektionen eine theoretische Zahl für Deutschland. Das RKI selbst geht davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt.

Ein Forscher-Team um Streeck hatte in der Ortschaft 919 Einwohner in 415 Haushalten befragt und Corona-Tests vorgenommen. In dem Ort hatten sich nach einer Karnevalssitzung Mitte Februar viele Bürger mit dem neuartigen Virus infiziert. Die Gemeinde gilt daher als Epizentrum des Virus. Die Situation ist allerdings nur bedingt vergleichbar mit anderen Regionen Deutschlands. Darauf weisen die Forscher auch hin.

"Mit unseren Daten kann nun zum ersten Mal sehr gut geschätzt werden, wie viele Menschen nach einem Ausbruchsereignis infiziert wurden", erklärte Studienleiter Streeck. "Welche Schlüsse aus den Studienergebnissen gezogen werden, hängt von vielen Faktoren ab, die über eine rein wissenschaftliche Betrachtung hinausgehen. Die Bewertung der Erkenntnisse und die Schlussfolgerungen für konkrete Entscheidungen obliegen der Gesellschaft und der Politik."

11.05 Uhr: Corona treibt Arbeitslosigkeit in Österreich auf Rekordhoch

In Österreich ist die Arbeitslosigkeit im April aufgrund der Corona-Krise stark angestiegen und hat einen neuen historischen Höchststand erreicht. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer stieg im Vorjahresvergleich um 58,2 Prozent auf 571.000 Menschen, teilte der Arbeitsmarktservice (AMS) mit. Die Arbeitslosenquote stieg um 5,5 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent. Betroffen waren alle Altersgruppen, in allen Branchen und in allen Bundesländern. Die Covid-19-Krise habe seit Mitte März zu einem "extremen Anstieg der Arbeitslosigkeit" geführt, so der AMS.

9.55 Uhr: Neuseeland meldet null Neuinfektionen

In Neuseeland ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals seit Wochen auf null gesunken. Innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden habe es zum ersten Mal seit dem 11. März keine neuen Infektionsfälle gegeben, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Dies sei zwar Grund zur Freude, die Nation müsse dennoch wachsam bleiben. Es handele sich nur um eine Momentaufnahme. Neuseeland hatte seine Ausgangssperren am 29. April gelockert. Bislang zählt das Land 1.487 Corona-Fälle. 20 Menschen starben bisher.

8.14 Uhr: Japan verlängert Notstand bis Monatsende

Japans Regierung hat trotz erster Anzeichen sinkender Neuinfektionen mit dem Coronavirus eine Verlängerung des Notstands bis Ende Mai beschlossen. Das berichteten japanische Medien. Zuvor hatte ein Expertengremium der Regierung sich für eine Verlängerung des zunächst bis zum 6. Mai angesetzten Notstands ausgesprochen. Der Notstand in Japan bedeutet allerdings keine Ausgangssperren wie in Europa. Die Bürger sind lediglich dazu aufgefordert, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Viele Geschäfte, Restaurants und Kaufhäuser sind geschlossen.

Bislang wurden in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt nach offiziellen Angaben rund 15.700 Infektionsfälle und 551 Todesfälle registriert.

7.18 Uhr: Bayerische Polizeigewerkschaft für Lockerung der Corona-Regeln

Die Gewerkschaft der Polizei Bayern (GdP) fordert weitere Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise. Auch eine Öffnung von Biergärten und Gaststätten sei in naher Zukunft denkbar, sagte der GdP-Landesvorsitzende Peter Schall der Münchner "Abendzeitung". "Vielleicht könnte man in Biergärten ein Limit von 50 Gästen festlegen, die Zugangskontrollen müssten von einem Sicherheitsdienst überwacht werden." Die Gäste müssten zudem Abstand halten, sagte Schall.

6.52 Uhr: Mehr als 100.000 Infizierte in Brasilien

In Brasilien haben sich nach offiziellen Angaben nun mehr als 100.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Wie das Gesundheitsministerium in Brasília bekanntgab, lag die Zahl der Corona-Infizierten bei 101.147. Mindestens 7.025 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bislang gestorben. Den Daten der Johns-Hopkins-Universität in den Vereinigten Staaten zufolge liegt Brasilien in absoluten Zahlen damit auf Platz neun der am schwersten betroffenen Länder weltweit. Die Dunkelziffer der Infizierten dürfte unter anderem aufgrund fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse noch weit höher liegen.

Präsident Jair Bolsonaro verharmlost das Coronavirus. Er hält nichts von Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Im Streit über den Umgang mit dem Virus entließ er Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta, der eine strenge Linie vertreten hatte.

5.56 Uhr: Über 163.000 Infektionen registriert

In Deutschland ist die Zahl der festgestellten Infektionen um 679 auf 163.175 gestiegen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle stieg um 43 auf 6.692.

5.25 Uhr: Minister Müller: Corona besiegen wir nur weltweit

Aus Sicht von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sollte ein künftiger Impfstoff gegen das Coronavirus weltweit günstig zur Verfügung gestellt werden. Vor einer von der EU-Kommission initiierten Geberkonferenz sagte Müller der "Rheinischen Post": "Egal wer den Impfstoff zuerst hat: Es muss sichergestellt sein, dass er überall auf der Welt und zu einem erschwinglichen Preis verfügbar ist. Denn Corona besiegen wir nur weltweit, sonst kommt es in Wellen zurück."

Die Geberkonferenz im Internet soll den Auftakt eines Spendenmarathons bilden und nach dem Willen der EU-Kommission zunächst Zusagen für 7,5 Milliarden Euro zusammenbringen.

1.51 Uhr: Trump rechnet mit Coronavirus-Impfstoff zum Jahresende

US-Präsident Donald Trump rechnet mit einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus noch in diesem Jahr. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bis zum Ende des Jahres einen Impfstoff haben werden", sagte Trump bei einer Veranstaltung des Senders Fox News in Washington, wo er sich Wählerfragen stellte.

Der prominente US-Regierungsberater und Immunologe Anthony Fauci hatte am Donnerstag im Sender CNN gesagt, er rechne im Idealfall im Januar mit einem Impfstoff. Er könne dies aber nicht garantieren. Es gebe zahlreiche Unsicherheitsfaktoren, die einen Impfstoff verzögern könnten.

00.42 Uhr: Frankreich: Keine Quarantäne bei Einreise aus EU-Land oder Großbritannien

Die wegen der Corona-Pandemie geplanten Quarantäne-Regeln in Frankreich fallen weniger strikt aus als zunächst angekündigt. Menschen, die aus der EU, dem Schengenraum oder Großbritannien einreisen, seien davon ausgenommen, teilte der Elysée-Palast in Paris mit. Dies gelte unabhängig von der Nationalität der Einreisenden.

Die Regelungen für Franzosen und andere EU-Bürger, die aus anderen Regionen nach Frankreich reisen oder zurückkehren, sollen den Angaben zufolge in den kommenden Tagen präzisiert werden. Die Mitte März wegen der Corona-Pandemie eingeführten verschärften Grenzkontrollen, insbesondere an der Grenze zu Deutschland, würden aber fortgesetzt, teilte das französische Innenministerium mit.

Reisende nach Frankreich, die aus einem EU-Land, dem Schengenraum oder Großbritannien einreisen, werden von einer obligatorischen, zweiwöchigen Quarantäne befreit. Das teilte das französische Konsulat in Großbritannien mit. Einzelheiten sollen in Kürze in einem Dekret erläutert werden.

00.35 Uhr: Spenden-Show für Opfer der Corona-Krise in Indien

Bollywood-Stars sowie US-Schauspieler Will Smith und Rollig Stones-Sänger Mick Jagger haben in einer Online-Show Spenden für Corona-Hilfsmaßnahmen in Indien gesammelt. Zehntausende Menschen schauten sich die fast fünf Stunden lange Show an, bei der unter anderem der "König von Bollywood", Shah Rukh Khan, Witze erzählte und sang. Auch der Kapitän der indischen Cricket-Mannschaft, Virat Kohli, zählte zu den mehr als 70 Prominenten, die sich beteiligten.

Die von den Bollywood-Regisseuren Karan Johar und Zoya Akhtar organisierte Show unter dem Motto "I for India" (Ich für Indien) wurde live im Online-Netzwerk Facebook übertragen. Jagger und Smith legten das Augenmerk auf das Schicksal der vielen Wanderarbeiter in dem Schwellenland, von denen viele wegen der Ende März verhängten Corona-Ausgangsbeschränkungen arbeitslos wurden. Laut vorläufiger Bilanz kamen durch die Show Spenden in Höhe von 37,5 Millionen Rupien (453.000 Euro) zusammen. Sie gehen an mehr als hundert Organisationen, die unter anderem Lebensmittel verteilen.