Zum Jahresende wird in Deutschland das einheitliche Ladekabel für Handys, Tablets und Spielkonsolen zur Pflicht.
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Zum Jahresende wird in Deutschland das einheitliche Ladekabel für Handys, Tablets und Spielkonsolen zur Pflicht.

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Bundestag gibt grünes Licht für einheitliches Ladekabel

Mit dem Kabelchaos ist wohl bald Schluss: Bis Ende des Jahres soll ein einheitliches Ladekabel für tragbare Elektrogeräte wie Handys, Tablets und Spielkonsolen eingeführt werden. Der Bundestag verabschiedete einstimmig ein entsprechendes Gesetz.

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Das Laden elektronischer Geräte wie Smartphones oder Laptops soll einheitlicher und damit für Verbraucher leichter werden. Der Bundestag billigte am Donnerstag mit den Stimmen der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP eine entsprechende Novelle des sogenannten Funkanlagengesetzes. Auch Union und AfD votierten für das Vorhaben, das Gesetz wurde ohne Gegenstimmen verabschiedet.

Einheitliches Ladekabel: Ab 2026 auch für Notebooks

Bis Ende 2024 wird damit USB-C als neuer Standard für Smartphones, Digitalkameras, Kopfhörer, Tablets, tragbare Videospielekonsolen, Tastaturen, E-Reader, Navigationsgeräte, Headsets und tragbare Lautsprecher vorgeschrieben, sofern diese mit einem Kabel aufgeladen werden können. Ab 2026 wird dieser Ladestandard dann auch für Notebooks gelten - jeweils für neue Geräte.

Einheitliches Ladekabel verhindert Elektroschrott

Mit dem Gesetz werden EU-Vorgaben in deutsches Recht umgesetzt. Früheren Angaben von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zufolge soll so auch weniger Elektroschrott anfallen. Bislang sind es durch verschiedene Ladegeräte rund 11.000 Tonnen Elektroschrott pro Jahr.

Die technische Vereinheitlichung soll zudem die Gerätenutzer finanziell entlasten. "Es erleichtert den Alltag der Verbraucherinnen und Verbraucher, und es ist auch gut für die Umwelt", sagte die Vorsitzende des parlamentarischen Digitalausschusses, Tabea Rößner (Grüne).

Linke wittert Gesetz "mit Hintertür"

Die Linke enthielt sich bei der Abstimmung des Gesetzes. Ihr Abgeordneter Ralph Lenkert beklagte nämlich eine "Hintertür" im Gesetz, die die Hersteller zwar zu einheitlichen Ladekabeln verpflichte, aber Variationen bei Ladeleistung und Ladesoftware erlaube. "So hat man den Wettbewerb nur vom Stecker auf die Software verlagert - und das reicht nicht aus."

Verbrauchern soll künftig die Wahl gelassen werden, ob sie ein Ladegerät zusammen mit einem neuen Gerät kaufen wollen oder nicht.

Mit Informationen von dpa und Reuters

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