Ukraine-Krieg - Gaslieferungen aus Russland
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Ukraine-Krieg - Gaslieferungen aus Russland

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Bundesnetzagentur: "Gas einsparen, zukaufen, Speicher füllen"

Versorgungssicherheit war in Deutschland bisher garantiert. Mit dem Ukraine-Krieg hat sich das geändert. Wie kommen wir weg von der Abhängigkeit vom russischen Gas? Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, sagt: "Einsparen ist das Gebot der Stunde."

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, fordert zum Energiesparen auf. Deutschland müsse sich bestmöglich auf einen möglichen Gasstopp aus Russland vorbereiten, so Müller im Interview mit Bayern 2-radioWelt.

Gas-Vorräte bis Herbst

Bei einem sofortigen Stopp würden die Vorräte derzeit noch bis Anfang Herbst reichen: "Aber dann hätten wir auch leere Gasspeicher. Insofern müssen wir jetzt alles tun, diese dramatische Situation zu ändern." Wie lange die Gasspeicher noch reichen, hänge unter anderem von Verbrauch und Wetter ab. Und: "Es hängt davon ab, wie stark die Industrie substituieren kann - also ersetzen.

"Momentan sind drei Dinge wichtig. Erstens: Gas einsparen. Zweitens: Gas zukaufen. Und drittens: Die Gasspeicher füllen." Klaus Müller

Warnstufe eins von drei erreicht

Derzeit befinde man sich in der Frühwarnstufe. Gefolgt von einer Alarmstufe gebe es noch eine Notfallstufe. Tritt diese in Kraft, würde die Bundesnetzagentur die Versorgung bestimmter Branchenkategorien bevorzugen. Als Beispiel nannte Müller die Lebensmittelversorgung und die Pharmaindustrie:

"Unsere Gas-Infrastruktur in Deutschland ist sehr, sehr komplex. Das versuchen wir abzubilden, zu berücksichtigen, um dann notfalls die am wenigsten schlechten Entscheidungen zu treffen." Klaus Müller
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Energieeffizient leben

Der Chef der Bundesnetzagentur forderte neben der Industrie auch die privaten Haushalte zum Stromsparen auf. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten bei wärmeren Wetter ihre Heizung runterdrehen oder ganz ausschalten:

"Es ist das Gebot der Stunde auf jeden Kubikmeter Gas zu verzichten, der nicht gerade wirklich absolut notwendig ist, damit wir die Gasspeicher füllen. Weil jedes Gas, das wir zukaufen auf dem Weltmarkt, das ist gerade so exorbitant teuer, das würden wir dann in den nächsten Monaten zu bezahlen haben." Klaus Müller

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