Feuerwehren im Einsatz nach dem Brand in der Abu-Sifin-Kirche.
Bildrechte: picture alliance / AA | Stringer

Feuerwehren im Einsatz nach dem Brand in der Abu-Sifin-Kirche.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Brand in Kirche bei Kairo: Mindestens 41 Tote

Ein Brand in einer koptischen Kirche in Gizeh nahe Kairo hat mindestens 41 Menschen das Leben gekostet, 14 weitere wurden verletzt. Die Polizei vermutet als Brandursache einen Kurzschluss.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Bei einem Brand in einer koptischen Kirche im Großraum Kairo sind nach Angaben der Glaubensgemeinschaft mindestens 41 Menschen getötet worden. Mindestens 14 weitere seien verletzt worden, teilte die Kirche mit Verweis auf Informationen aus dem Gesundheitsministerium auf Facebook mit.

Feuer in ägyptischer Abu-Sifin-Kirche

Das Feuer sei in der Abu-Sifin-Kirche in der Stadt Gizeh ausgebrochen, die etwa 20 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Kairo liegt. Die Einsatzkräfte haben das Feuer nach eigenen Angaben unter Kontrolle gebracht. Er habe alle staatlichen Stellen mobilisiert, um die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, erklärte der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi auf seiner Facebook-Seite. Er rief Kopten-Papst Tawadros II. an, um sein Beileid auszudrücken. Die Behörden des Landes würden nach dem tragischen Vorfall sämtliche Unterstützung zur Verfügung stellen.

Innenministerium: Defekte Klimaanlage hat Brand ausgelöst

Lokale Medien veröffentlichten Bilder eines ausgebrannten Raumes voller Kirchenbänke und mit Heiligenbildern an der Wand. Das Feuer brach Berichten zufolge gegen Ende eines Gottesdienstes am Sonntagmorgen aus. Das Innenministerium erklärte, eine defekte Klimaanlage in einem oberen Stockwerk der Kirche habe den Brand ausgelöst. Augenzeugen sagten der privaten Zeitung "Al-Masry Al-Youm" zufolge, nach einem Stromausfall sei es dort zu einem Kurzschluss gekommen. In Kairo herrschten am Sonntag die für August üblichen Temperaturen um 35 Grad Celsius.

Staatsanwaltschaft will genaue Ursache klären

30 Krankenwagen waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Einsatz, um die Opfer zu versorgen und in Krankenhäuser in der Nähe zu bringen. Die Krankenwagen seien schon Minuten nach dem Notruf am Brandort eingetroffen und hätten 55 Menschen in Krankenhäuser gefahren. Auch ein Team der Staatsanwaltschaft machte sich auf den Weg, um den Brandort zu untersuchen und die genauen Ursache weiter zu klären.

Kopten sind größte christliche Gemeinschaft im Nahen Osten

Etwa 10 bis 15 Millionen der insgesamt der 103 Millionen Ägypter sind koptischen Glaubens. Die Kopten sind damit die größte christliche Gemeinschaft im Nahen Osten. Obwohl sie zahlreich sind, fühlen sich die Kopten von vielen Ämtern ausgeschlossen und kritisieren etwa, dass die Gesetze für den Bau von Kirchen sehr viel strenger als für den Bau von Moscheen seien.

Abdel Fattah al-Sisi ist der erste ägyptische Präsident, der jedes Jahr an der koptischen Weihnachtsmesse teilnimmt. Er ernannte kürzlich zum ersten Mal in der Geschichte des Landes einen koptischen Richter zum Vorsitzenden des Verfassungsgerichts.

Mit Material von AFP und dpa.

Europäische Perspektiven

BR24 wählt regelmäßig Inhalte von unseren europäischen öffentlich-rechtlichen Medienpartnern aus und präsentiert diese hier im Rahmen eines Pilotprojekts der Europäischen Rundfunkunion.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!