Ein ICE der Deutschen Bahn fährt über eine Bahn-Trasse.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

An Weihnachten werden offenbar keine GDL-Bahnstreiks erfolgen.

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Bahn-Streiks über Weihnachten? GDL-Chef Weselsky gibt Entwarnung

20 Stunden lang hatte die Gewerkschaft GDL vergangene Woche den Bahnverkehr bestreikt. Anschließend hat sie zur Urabstimmung über gar unbefristete Streiks aufgerufen. Doch die Arbeit über Weihnachten niederzulegen ist laut dem GDL-Chef keine Option.

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Wer an den Weihnachtstagen mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Familie fahren will, der kann nun aufatmen: Der Chef der Lokführergewerkschaft (GDL), Claus Weselsky, hat Streiks bei der Deutschen Bahn in diesem Zeitraum ausgeschlossen. "Die GDL hat noch nie über Weihnachten gestreikt und wird es auch dieses Jahr nicht tun", sagte Weselsky der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag). "Die Weihnachtszeit ist eine friedliche – und das wird sie auch bleiben."

In der vergangenen Woche standen von Mittwochabend bis Donnerstagabend bereits weite Teile des Fern-, Regional- und Güterverkehrs wegen eines Warnstreiks still. Die GDL hat ihre Mitglieder inzwischen im aktuellen Tarifkonflikt zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufgerufen.

Urabstimmung bei GDL angelaufen

Sollten drei Viertel der Mitglieder bei der Urabstimmung zustimmen, wären damit auch unbefristete Ausstände beim Staatskonzern sowie bei Privatbahnen möglich. Mit einem Ergebnis der Urabstimmung rechnet die GDL bis kurz vor oder kurz nach Weihnachten. Weitere Warnstreiks seien bis dahin nach wie vor nicht ausgeschlossen, betonte ein Sprecher. Die Urabstimmung sei angelaufen. Allen Mitgliedern muss die GDL dafür entsprechende Unterlagen zuschicken und auf deren Antworten warten.

Mit der Urabstimmung will sich GDL-Chef Claus Weselsky den Arbeitskampf vor allem rechtlich absichern. Zu lange Warnstreiks könnten von den Arbeitsgerichten verboten werden. Für Streiks nach einer Urabstimmung gibt es keine Vorgaben, was Dauer und Häufigkeit angeht.

Bahn will weiterverhandeln

Die Bahn hatte die Urabstimmung am Wochenende als "irrational" kritisiert. "Die Lokführergewerkschaft sucht nur den Konflikt, zur Kooperation ist sie nicht in der Lage", teilte der Konzern mit. Trotzdem soll im Tarifstreit weiterverhandelt werden. Der vereinbarte Verhandlungstermin in der neuen Woche finde selbstverständlich statt, sagte ein Sprecher am Wochenende. "Es sei denn, die GDL streikt am Verhandlungstermin selbst." Die Bahn wolle im Sinne der Mitarbeiter und Fahrgäste eine Lösung am Verhandlungstisch. Die Gespräche sind für Donnerstag und Freitag geplant.

Mit Informationen von dpa

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