Archivbild: Real Supermarkt in München
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Aus für Supermarktkette Real: Letzte Filialen schließen 2024

Die angeschlagene Supermarktkette Real gibt auf. 18 Filialen sollen an Konkurrenten gehen, die restlichen 45 werden bis Ende März geschlossen. Auch Standorte in Bayern sind betroffen.

Der geplante Neustart der Supermarktkette Real ist gescheitert. Ende September hatte der Konzern ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet, eine Chance zur Fortsetzung des Geschäftsbetriebs, hieß es damals. Doch nun hat das Unternehmen, dessen Filialen zuletzt unter dem Namen "Mein Real" liefen, einen Schlussstrich angekündigt.

Nur wenige Standorte könnten übernommen werden

Wie die Supermarktkette in Mönchengladbach mitteilte, sollen 14 Märkte an den Konkurrenten Rewe übertragen werden, drei Filialen an Kaufland und ein Markt an Edeka. Das Bundeskartellamt müsse den Plänen teils noch zustimmen.

Die restlichen 45 Märkte sollen bis zum 31. März 2024 geschlossen werden. Für sie seien keine Abnehmer gefunden worden, heißt es. Dazu gehören auch Filialen in Bayern, unter anderem in Passau, Pocking, Amberg, Weiden und Zwiesel.

Zahlreiche Beschäftigte vor ungewisser Zukunft

Eigenen Angaben nach hat die Supermarktkette aktuell noch mehr als 5.000 Beschäftigte, die in den mehr als 60 Filialen und in der Verwaltung in Mönchengladbach arbeiten. Besonders betroffen sind in erster Linie die Beschäftigten, die in der Verwaltung beziehungsweise in den Geschäften arbeiten, die geschlossen werden sollen.

Bojan Luncer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Real GmbH, sagte, mit der Übertragung von 18 "Mein Real-Märkten" sei für etwa 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine langfristige Perspektive gesichert. Trotz intensiver Bemühungen sei die Schließung von Märkten angesichts der schwierigen Lage der Real GmbH jedoch unvermeidlich. Mit dem Betriebsrat würden Gespräche mit dem Ziel geführt, einen Interessenausgleich und Sozialplan abzuschließen.

Wechselhafte Geschichte

Ursprünglich gehörte Real zur Metro-Gruppe. Die Düsseldorfer hatten sich 2020 von der Supermarktkette getrennt. Die Kette mit 276 Filialen ging an das Investoren-Konsortium SCP Group. Diese wiederum gab rund 160 Läden an neue Betreiber weiter, unter anderem an Kaufland, Globus, Edeka und Rewe. Dadurch habe man Tausende Arbeitsplätze sichern können, heißt es bei Real. 2022 dann trennte sich SCP von den restlichen Standorten.

Doch die Real GmbH geriet immer mehr in Schwierigkeiten. Angesichts der kritischen wirtschaftlichen Verfassung habe SCP das Unternehmen im Interesse aller Stakeholder im Mai dieses Jahres wieder erworben. Doch es hat offensichtlich nichts mehr gebracht. Ende September folgte die Insolvenz in Eigenverwaltung, und in wenigen Monaten ist die Supermarktkette "Mein Real" voraussichtlich Geschichte.

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