Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen) spricht bei Pressekonferenz mit ihrem Amtskollegen aus Moldau im Auswärtigen Amt.
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Die Bundesaußenministerin hat sich erneut für eine deutliche Verbesserung der Lage für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen eingesetzt.

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Baerbock: Lage im Gazastreifen "jeden Tag Hölle"

Außenministerin Baerbock hat Israel aufgefordert, schnell humanitäre Hilfslieferungen für den Gazastreifen möglich zu machen. Den Worten müssten nun Taten folgen, sagte die Grünen-Politikerin. Der Bevölkerung fehlt es nach wie vor am Notwendigsten.

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Die deutsche Außenministerin macht Druck: Sie fordert Israel auf, Hilfslieferungen in den Gazastreifen rasch passieren zu lassen. Die Ankündigung der israelischen Regierung, dafür den Hafen in Aschdot und den Grenzübergang Erez öffnen zu wollen, sei ein wichtiger Schritt, sagte Baerbock in Berlin. Einen, auf den man monatelang hingearbeitet habe. Jetzt dürfe es keine Ausreden mehr geben.

Baerbock: Lage im Gazastreifen "jeden Tag Hölle"

Ziel sei es, die hungerleidende Bevölkerung im Gazastreifen endlich – wie sie betont - mit dem Notwendigsten zu versorgen. Die Menschen seien seit Monaten dringend auf die Lieferung von Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten angewiesen

Gemeinsam mit den Vereinten Nationen, aber auch mit Jordanien sind in den vergangenen Tagen konkrete Pläne erarbeitet worden, wie humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gebracht werden könnte. Die Lage dort – so Baerbock – sei jeden Tag die Hölle. Sie sei aber auch die Hölle für die über Hundert verschleppten israelischen Geiseln.

Hoffnung auf Feuerpause und Freilassung der Geiseln

Die deutsche Außenministerin hofft auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen in Kairo. Auch wenn es weh tue, alle müssten sich zu Kompromissen durchringen. Baerbock appellierte vor allem an diejenigen, die noch Einfluss auf die Terrororganisation Hamas haben. Sie müssten auf eine Freilassung der Geiseln drängen. Nur so sei eine humanitäre Feuerpause möglich, die dann zu einem nachhaltigen Waffenstillstand führen könne.

Israel hält an Bodenoffensive in Rafah fest

Aus israelischen Regierungskreisen hieß es derweil, man wolle vor einer geplanten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen 40.000 Zelte zur Unterbringung von fast einer halben Million Palästinenser kaufen. "Ich bestätige, dass eine Ausschreibung eröffnet wurde, die für den Gazastreifen bestimmt ist", sagte eine Regierungsquelle am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Auf der Website des israelischen Verteidigungsministeriums wurde eine Ausschreibung über den Kauf von 40.000 Zelten für je zwölf Menschen veröffentlicht.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die bevorstehende Offensive am Montag in einer Videobotschaft ungeachtet internationaler Kritik bestätigt und davon gesprochen, dass bereits ein Termin dafür feststehe. Israel zufolge ist die Stadt an der Grenze zu Ägypten die letzte verbliebene Hochburg der radikalislamischen Hamas in dem Palästinensergebiet. Die westlichen Verbündeten Israels, darunter die USA und Deutschland, hatten sich gegen eine Offensive in Rafah ausgesprochen.

Mit Material von AFP.

Karte: Die militärische Lage im Gazastreifen

Hinweis: Diese Informationen sind nicht vollständig unabhängig überprüfbar. Sie werden vom ISW, einem gemeinnützigen, überparteilichen Politikforschungsinstitut mit Sitz in den USA, einmal pro Tag zur Verfügung gestellt. Dadurch kann es zu Verzögerungen im Vergleich zum aktuellen Geschehen kommen.

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