Archivbild: Grenzkontrolle an österreichisch-slowakischer Grenze
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Archivbild: Grenzkontrolle an österreichisch-slowakischer Grenze

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Auch Österreich führt Grenzkontrollen zur Slowakei ein

Österreich hat nach Polen und Tschechien angekündigt, ebenfalls wieder Kontrollen an der Grenze zur Slowakei einzuführen. Damit sollen Ausweichrouten von Schleppern verhindert werden. Die Grenzkontrollen sollen um Mitternacht starten.

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Nach Tschechien und Polen hat auch Österreich am Dienstag die Wiedereinführung von Kontrollen an der Grenze zur Slowakei angekündigt. Österreich und Tschechien teilten getrennt voneinander mit, die Maßnahme werde am Mittwoch in Kraft treten und mindestens zehn Tage lang gelten.

Innenminister: Grenzkontrollen im Kampf gegen Schlepper

"Wir müssen mit aller Vehemenz das Geschäft der Schleppermafia stören", sagte Österreichs Innenminister Gerhard Karner.

Auch der tschechische Innenminister Vit Rakusan erklärte die Grenzkontrollen als Maßnahme zur Bekämpfung von Schleppern. Der Schritt sei eng mit den Nachbarländern abgestimmt, auch mit Polen, das ähnliche Kontrollen an seiner Grenze zur Slowakei beschlossen hat. Die tschechische Polizei teilte mit, sie plane den Einsatz von 130 Beamten, die entlang der gesamten Grenze und nicht nur an den offiziellen Grenzübergängen eingesetzt werden sollten.

Zuvor hatte der polnische Innenminister Mariusz Kaminski erklärt, er habe seine Amtskollegen in Deutschland, der Slowakei, Österreich und Tschechien sowie die Europäische Kommission über die neuen Kontrollen informiert. In den vergangenen Wochen habe man an der Grenze zur Slowakei 551 illegale Migranten entdeckt und festgenommen.

Kritik aus der Slowakei: Brauchen europaweite Lösung

Der slowakische Ministerpräsident Ludovit Odor kritisierte die Entscheidung und sagte, es sei notwendig, eine europaweite Lösung für das Problem der Migration zu finden. Seine Regierung werde möglicherweise am Mittwoch auf den tschechischen Schritt reagieren. Auch Deutschland hat angekündigt, die Polizeistreifen entlang der Schleuserrouten an der Grenze zu Polen und Tschechien zu verstärken.

Die Slowakei sieht sich derzeit mit einer steigenden Zahl von Migranten konfrontiert, die auf dem Weg nach Westeuropa ins Land kommen. Die Geflüchteten, vor allem junge Männer aus dem Nahen Osten und Afghanistan, kamen zumeist über die sogenannte Balkanroute.

Mit Informationen von Reuters und dpa.

Im Video - Kontroverse um stationäre Grenzkontrollen:

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