Unter dem Hashtag #PrayForTheAmazon kursieren auf Twitter zahlreiche Bilder, die aufrütteln sollen. Tote oder sterbende Tiere, lichterloh brennende Wälder.
Doch während der brasilianische Regenwald tatsächlich brennt und mehrere Bundesstaaten den Notstand ausriefen, zeigen viele der Bilder im Umlauf nicht die aktuellen Flammen und deren Folgen.
Viele Bilder aus Kontext gerissen und irreführend
Wir unterstellen den Account-Inhabern nicht, dass sie absichtlich Fakes verbreiten. Problematisch sind die Bilder aber, da sie unter dem Hashtag den Eindruck erwecken, die aktuellen Brände zu zeigen. Sie stammen jeweils aus einem anderen Kontext - und damit führen sie in die Irre.
Gibt man die Bilder etwa in der Google Bilder-Rückwärtssuche oder in der Bildersuche der Suchmaschine Yandex ein, tauchen viele der Bilder in anderem Kontext auf - und vor allem teilweise schon vor Jahren.
Beispiel: Das Bild, auf dem zu sehen ist, wie Wild vor einem Waldbrand im Fluss steht, führt bei Yandex zu unzähligen Treffern. Einer der Links etwa geht zu einem Beitrag aus dem Jahr 2017. In einer Fotocommunity wurde es schon 2009 besprochen.
Ein anderes Bild in einem Tweet von Tukomi Hiroshi, das brennende Nadelbäume auf Hügeln an einem Fluss zeigt, stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus den USA. Dort tauchte das Bild auf einer Webseite bereits Ende des vergangenen Jahres auf - und zur Illustration in einer Bildergalerie einer Regierungs-Seite.
Ein anderes Foto, das sich stark unter dem Hashtag verbreitet, zeigt einen Affen, der einen anderen, scheinbar toten oder sterbenden Affen im Arm hält. Auch dieses Bild lässt sich zum Beispiel in einem Artikel von 2017 wiederfinden. Das Motiv stammt aus Indien.
Das Bild in diesem Tweet, das einen in einem Feuer verendeten Leguan zeigt, illustrierte ebenfalls bereits 2014 einen Artikel.