Eine Maschine vom Typ A400M bei der Landung in Usbekistan
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Eine Maschine vom Typ A400M bei der Landung in Usbekistan

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Evakuierungseinsatz der Bundeswehr nimmt Tempo auf

In Afghanistan ist der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr inzwischen in vollem Gange. Mehr als 400 Menschen wurden bisher ausgeflogen. Rund um den Flughafen Kabul harren Hunderte Afghanen aus - sie hoffen auf einem Platz in einem Rettungsflieger.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Bundeswehr hat die Evakuierungsflüge aus Afghanistan fortgesetzt. In der Hauptstadt Kabul hob am Vormittag eine weitere Maschine mit 176 Menschen an Bord ab, wie Außenminister Heiko Maas (SPD) auf Twitter mitteilte.

Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan am Sonntag hat die Bundeswehr damit mehr als 400 Menschen in Sicherheit gebracht. Das Verteidigungsministerium kündigte an: "Wie evakuieren, solange es geht, so viele deutsche Staatsangehörige, Ortskräfte und weitere gefährdete Personen."

Insgesamt sind für Mittwoch vier deutsche Evakuierungsflüge vorgesehen. Ziel ist zunächst Taschkent in Usbekistan - von dort aus werden die Geretteten mit Chartermaschinen der Lufthansa nach Deutschland gebracht.

Bundeskabinett billigt Bundeswehreinsatz

Das Bundeskabinett billigte unterdessen den Mandatsantrag für die Bundeswehrmission. Demnach können bis längstens zum 30. September bis zu 600 Soldatinnen und Soldaten für die Mission eingesetzt werden. Die Kosten werden mit voraussichtlich 40 Millionen Euro angegeben.

Die normalerweise im Vorfeld erforderliche Zustimmung des Bundestages soll nachträglich eingeholt werden. Begründet wird dies mit "Gefahr in Verzug" angesichts der schwierigen Sicherheitslage in Afghanistan.

Hunderte Afghanen harren rund um Flughafen aus

Die Taliban waren am Sonntag in Kabul einmarschiert und damit knapp 20 Jahre nach dem Einmarsch westlicher Truppen in Afghanistan an die Macht zurückgekehrt. Derzeit bemühen sich zahlreiche westliche Länder, ihre Staatsbürger und Ortskräfte, die Angst vor Racheaktionen der Taliban haben, in Sicherheit zu bringen - neben Deutschland unter anderem die USA, Frankreich und Großbritannien. Das US-Militär flog bis Dienstag mehr als 3.200 Menschen aus Afghanistan aus.

In Kabul harren derweil weiter Hunderte Menschen rund um den Flughafen aus und hoffen darauf, einen Platz in einem Rettungsflieger zu ergattern. In der Stadt kursieren fälschlicherweise Gerüchte, wonach alle, die es auf den Flughafen schaffen, auch evakuiert werden. Deshalb fahren viele Menschen dorthin. Sie versuchen, über Sprengschutzmauern oder andere Wege auf das Gelände zu kommen. Am Mittwoch hieß es, das US-Militär entscheide abhängig von der jeweiligen Lage über Öffnung und Schließung bestimmter Zugänge zum Flughafen.

Im Video: Machtübernahme durch die Taliban - die aktuelle Lage in Afghanistan im BR24live

Konflikt in Afghanistan
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Wie geht es nach der Machtübernahme durch die Taliban weiter in Afghanistan?

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