Ein Schiff mit ukrainischem Getreide wird entladen
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Ein Schiff mit ukrainischem Getreide wird entladen

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Abkommen zu Getreideexport aus Ukraine um zwei Monate verlängert

Kurz vor seinem Auslaufen ist das internationale Abkommen zum Getreideexport aus dem Kriegsland Ukraine um zwei Monate verlängert worden. Damit scheint die Gefahr einer weiteren globalen Nahrungsmittelverknappung vorerst abgewendet.

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Das Abkommen war im Juli 2022 unterzeichnet worden, um trotz des russischen Angriffskriegs die sichere Ausfuhr von ukrainischem Getreide durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer zu ermöglichen. Nun gelang es unter Vermittlung der Türkei, eine Verlängerung der Vereinbarung zu erreichen.

Getreide-Abkommen: Einigung kurz vor Fristende

"Dank der Bemühungen unseres Landes, der Unterstützung unserer russischen Freunde, des Beitrags unserer ukrainischen Freunde wurde beschlossen, das Getreideabkommen im Schwarzen Meer um zwei weitere Monate zu verlängern", erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Russland bestätigt die Verlängerung des Abkommens inzwischen.

Ohne eine neue Vereinbarung wäre das Getreideabkommen am Donnerstag ausgelaufen. Russland hatte bis dahin zudem ausdrücklich eine Frist gesetzt, um seine Bedenken gegen eine Verlängerung aus dem Weg zu räumen. Andernfalls hatte der Kreml mit einem Ausstieg gedroht.

Globale Versorgungslage drohte sich zu verschlechtern

Russland hat nach dem Überfall auf die Ukraine die Getreideexporte des Nachbarlandes blockiert. Das Abkommen war dann im vergangenen Sommer unter Vermittlung der UNO und der Türkei unterzeichnet worden, um die Auswirkungen des Krieges auf die globale Nahrungsmittelversorgung abzumildern. Seitdem wurde die Vereinbarung immer wieder verlängert, meist unmittelbar vor dem jeweiligen Auslaufen - so wie auch jetzt.

Die Ukraine spielt für die internationale Nahrungsmittelversorung eine große Rolle, da sie ein wichtiges Getreide-Exportland ist. Vor dem Krieg hatten die Ukraine und Russland zusammen ein Viertel der weltweiten Getreideexporte bestritten. Ein Ende des Getreide-Abkommens hätte die Versorgungssituation gerade für ärmere Länder verschärft, da die Preise dann massiv angestiegen wären.

Russland drohte mit Ausstieg

Das Abkommen erlaubt es Russland nun auch, trotz der internationalen Sanktionen gegen das Land Dünger und Lebensmittel zu exportieren. Moskau beklagte aber, diese Regelung werde nicht eingehalten und hatte deshalb immer wieder damit gedroht, einer Verlängerung des Abkommens nicht zuzustimmen.

Russische Hersteller von Düngemitteln hätten Probleme, ihre Waren zu exportieren, obwohl das Abkommen das beseitigen sollte, beklagte der Kreml immer wieder, die Vereinten Nationen versicherten, sich um eine Beseitigung von Exporthindernissen für Dünger und Getreide aus Russland zu bemühen.

Mit Informationen von AFP

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