Bildrechte: dpa/pa/Uwe Anspach

Archivbild: Kinder beim Malen in Hort

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Betreuungsplätze nur für jeden zweiten Grundschüler in Bayern

Hortplätze und Mittagsbetreuungsangebote für Grundschüler sind vielerorts in Bayern Mangelware: Nur für ungefähr jedes zweite Kind im Grundschulalter gibt es derzeit Plätze in Ganztagsschulen, Horten oder einer Mittagsbetreuung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Das geht aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Landtags-SPD hervor, die der dpa vorliegt. Die SPD-Landtagsabgeordneten Simone Strohmayr und Martin Güll erneuerten deshalb kurz nach Schuljahresbeginn ihre Forderung nach einem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung: Alle Grundschulen in Bayern müssten ein ganztägiges Angebot haben. "Das heißt nicht, dass das jeder annehmen muss, macht ja in den Kindertagesstätten auch nicht jeder. Aber es muss ein Angebot geben", verlangten die beiden SPD-Politiker.

Hort, Mittagsbetreuung, Ganztag

Von rund 430.000 Grundschülern wurden nach Angaben des Kultus- und des Sozialministeriums zum Stichtag 31. Dezember 2016 knapp 89.000 in Kindertageseinrichtungen betreut - das ist ein Anteil von rund 20 Prozent. Gut 50.000 von ihnen hatten einen Hortplatz, die anderen einen Platz in einem Haus für Kinder oder einem Tagesheim. Knapp 27.000 Kinder besuchten zum Jahreswechsel eine gebundene Ganztagsklasse, etwa 22.000 ein offenes Ganztagsangebot. In gebundenen Ganztagsklassen werden Schüler ganztägig im Klassenverband unterrichtet, in offenen Klassen werden die Kinder nach Schule und Mittagessen von Pädagogen betreut. Eine verlängerte Mittagsbetreuung bis 15.30 oder 16.00 Uhr, die von freien Trägern, Initiativen oder Kommunen angeboten wird, besuchten zum Jahreswechsel 45.000 Grundschüler . Rund 39.000 Kinder hatten einen Platz in einer regulären Mittagsbetreuung, wo sie aber bis maximal 14.00 Uhr betreut werden.

Kritisch ist die Lage in München

Besonders problematisch ist die Lage in München. Vor der Einschulung besuchen hier laut Statistik drei Viertel aller Kinder mehr als sechs Stunden am Tag einen Kindergarten. Davon bekommen aber nicht alle einen Platz in einem Hort oder einer Mittagsbetreuung. Wieder andere müssen lange Fahrtwege teils quer durch die Stadt in Kauf nehmen. "Wenn die Eltern arbeiten, brauchen sie nachmittags Unterstützung", kritisierten Strohmayr und Güll.