Im Deutschen Museum in München sind viele Ausstellungen heute zum vorerst letzten Mal zu sehen, weil ein weiterer Teil des Gebäudekomplexes dann jahrelang saniert wird. Betroffen sind auch zwei besonders beliebte Attraktionen: die Hochspannungsanlage mit der Blitzeshow und das Bergwerk.
Zum Finale setzt sich Museumschef in Faradayschen Käfig
Rund 15 Millionen Menschen dürften die Blitzeshow in ihrer fast 70-jährigen Geschichte gesehen haben. Zum Abschluss wollen es die Verantwortlichen noch mal "richtig krachen" lassen, so die Ankündigung. Von 10 bis 16.30 Uhr wird die Hochspannungsanlage fast durchgängig laufen: Künstliche Blitze schlagen in Modellgebäude ein, und im Stundentakt wird der berühmte Faradaysche Käfig unter Strom gesetzt. Bei der letzten Vorführung will sich Generaldirektor Wolfgang Heckl selbst in die Drahtgitterkugel hineinsetzen und damit demonstrieren, wie gut man dort vor elektrischen Feldern geschützt ist.
Abgebaut wird ab morgen aber auch das Museumsbergwerk, das sich jeder dritte Besucher angeschaut hat. Es wird komplett zerlegt und in Kisten verpackt. 16 Monate wird das dauern. Inwieweit alles nach der Gebäudesanierung wieder aufgebaut wird, hängt ganz wesentlich vom Geld ab.
Bergwerk kommt zurück – irgendwann
Das Bergwerk ist besonders aufwendig. Gut zehn Millionen Euro wären nötig, dafür reicht das aktuelle Budget nicht aus. Es bräuchte wohl erst einmal eine großzügige Spende. Ein Sprecher zeigt sich auf Anfrage von BR24 aber zuversichtlich: Längerfristig werde es das Bergwerk in irgendeiner Form bestimmt wieder geben, sagte er. Ganz "ohne" könne er selbst sich das Museum gar nicht vorstellen.
Eines der größten Technikmuseen der Welt
Das Deutsche Museum in München ist eines der größten Wissenschafts- und Technikmuseen der Welt. Bereits 1903 wurde es gegründet, seit 2015 läuft eine umfassende Sanierung. Die Arbeiten am ersten Museumsteil sind mittlerweile abgeschlossen. 19 neue Dauerausstellungen wurden dort konzipiert – von Atomphysik und Gesundheit über Foto und Film bis zu Elektronik und Musikinstrumenten. Dazu gibt es noch die Ausstellung "Deutscher Zukunftspreis". Insgesamt 8.000 Exponate sind zu sehen.
Große Wiedereröffnung des sanierten Museumsteils
Am 8. Juli wird dieser bereits sanierte Museumsteil wiedereröffnet. Damit alles reibungslos klappt, wird vorher noch ein Probebetrieb durchgespielt. Schließlich müssen nicht nur Besucherinnen und Besucher, sondern auch alle Mitarbeitenden, Dienstleister und Servicekräfte im wahrsten Sinne neue Wege gehen. Evakuierungsübungen gehören ebenfalls zum Programm.
Der andere Teil des Komplexes, der nun saniert wird, ist ab 29. Juni geschlossen. Pünktlich zum 125-jährigen Bestehen des Museums im Jahr 2028 sollen dann aber wirklich alle Arbeiten erledigt und das Museum rundum erneuert sein. Kostenpunkt nach jetzigem Stand: 750 Millionen Euro.
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