S-Bahn-Stammstrecke könnte teurer werden
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Die zweite S-Bahn-Stammstrecke in München könnte bis zu 7,8 Milliarden Euro kosten - und damit gut doppelt so viel wie zu Beginn veranschlagt.

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Zeitungsbericht: Zweite S-Bahn-Stammstrecke soll teurer werden

Die Bahn hat die Berechnungen einer bayerischen Expertengruppe bestätigt: Der Ausbau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke dauert laut internem Papier, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt, bis mindestens 2035 und soll bis zu 7.8 Milliarden Euro kosten.

Laut einem internen Papier der Bahn könnte sich die Fertigstellung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke sogar bis 2037 hinziehen und bis zu 7,8 Milliarden Euro kosten. Das geht aus einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" hervor, der das Papier vorliegt. Damit bestätigt die Bahn weitgehend die Berechnungen einer Expertengruppe des bayerischen Verkehrsministeriums, die Ende Juni veröffentlicht worden waren.

Kosten für den Freistaat sollen rund 4,5 Milliarden Euro betragen

Demnach treffen die Kosten den Freistaat besonders hart. Laut einer Hochrechnung des Konzerns soll dieser etwa 4,5 Milliarden Euro für die neue Strecke bezahlen. Auf den Bund entfielen demnach lediglich rund 2,3 Milliarden Euro, heißt es in dem SZ-Bericht. Etwa 200 Millionen Euro sollen von der Bahn kommen, etwa 300 Millionen von der Stadt.

Neue Wirtschaftlichkeitsprüfung im Herbst

Laut SZ soll im Herbst das Ergebnis der Prüfung vorliegen, ob der Bau der zweiten Stammstrecke zu dem hohen Preis noch voll förderfähig ist – sprich: ob der Nutzen die Kosten überwiege. Sollte sich das Gegenteil herausstellen, könnte das Projekt für den Freistaat noch teurer werden, weil dann der Bund seine Beteiligung deckeln dürfte.

OB Reiter zeigt sich verärgert

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte dazu der Süddeutschen: "Was mich neben der sehr unerfreulichen Informationspolitik der Bahn am meisten ärgert, ist, dass es am Ende die Münchnerinnen und Münchner sind und alle, die auf ein funktionierendes S-Bahnsystem angewiesen sind, die das Schlamassel von Bahn und Freistaat jetzt ausbaden müssen.“

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