Die Zahl beeindruckt: 500.000 Bäume wurden im Rahmen der Bergwaldoffensive in den vergangenen 10 Jahren zwischen Lindau und Berchtesgaden neu gepflanzt. Ziel der Offensive ist es, den Bergwald fit für den Klimawandel zu machen und ihn vorausschauend umzubauen.
Klimawandel schwächt die Fichte
In der Vergangenheit wurden viele Wälder als reine Fichtenbestände angelegt. Fichten wachsen schnell, liefern hochwertiges Holz und sind deshalb hochrentabel für die Forstwirtschaft. Doch mit der zunehmenden Hitze und Trockenheit durch den Klimawandel kann die Baumart vergleichsweise schlecht umgehen, die Wurzeln werden schwach. Gerade in Gebirgen und Steillagen ist das problematisch, denn hier haben Bäume eine wichtige Funktion: Sie dienen als Schutzwälder.
Bäume schützen vor Lawinen
Die Bergwaldoffensive will dem vorbeugen und setzt seit zehn Jahren auf alternative Baumsorten, wie Buchen, Weißtannen und Bergahorn. Diese verschiedenartige Vegetation ist stark genug, um Lawinen und Murenabgänge aufzuhalten. Insgesamt sind so 800 Hektar stabiler Mischwald entstanden. Ministerin Michaela Kaniber bezeichnete die Initiative gegenüber dem BR als "absolute Erfolgsgeschichte": "Wir sind dankbar und hoffen natürlich, dass wir durch diese starke Bepflanzung auch unsere Klimaziele besser erreichen können“, sagte die Ministerin beim offiziellen Termin am Immenstädter Horn.
18 Millionen investiert
Der Freistaat Bayern lässt sich den Waldumbau ganze 18 Millionen Euro kosten – gut investiertes Geld, wie es vom Forstministerium heißt. Diese Vorsorge sei immer noch billiger als die Wiederaufforstung nach einem schweren Sturm. Deshalb soll die Initiative auch weiterlaufen, schließlich gebe es noch viele tausend Hektar Bergwald umzubauen.
Zusammenarbeit gefragt
Dafür müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen: Die Bergwaldoffensive setzt auf die Zusammenarbeit von Privatwaldbesitzern, Gemeinden mit eigenem Wald sowie Jägern, Landwirten und Tourismusunternehmen. Die Bergwaldoffensive hält Runde Tische ab, wo es beispielsweise um die Verlegung eines Wanderwegs geht, um einen jungen Wald besser zu schützen, oder aber um große Maßnahmen, wie den Einsatz von Hubschraubern beim Holzeinschlag.