Bunte Kabel ragen aus der Erde, im Hintergrund ein kleiner Bagger
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Glasfaserkabel ragen aus der Erde: Die Oberpfalz muss dranbleiben am Internetausbau, so das Ergebnis einer Wirtschaftsumfrage (Symbolbild).

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Wirtschaftsumfrage: Oberpfalz muss dranbleiben am Internetausbau

Langsames Internet auf dem Land? Diese Tage scheinen in der Oberpfalz gezählt. Zumindest, was das Festnetz-Internet angeht, so das Ergebnis einer Wirtschaftsumfrage. Beim mobilen Internet gibt es nach wie vor Defizite – und die Anforderungen steigen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Der Ausbau von schnellen Festnetz-Internetverbindungen kommt in der Oberpfalz voran, beim Mobilfunknetz sehen Wirtschaftsvertreter aber noch Nachholbedarf. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW), die am Mittwoch, 22. Mai, in Regensburg vorgestellt wurde.

Schnelles Internet für Cloud-Dienste und digitale Meetings

Ein Unternehmen, das an der Umfrage teilnahm, ist die Firma Spangler in Töging im Landkreis Neumarkt. Das Unternehmen bietet Automatisierungslösungen und Steuergeräte an. Cloud-Dienste, Digitale Meetings, aber auch die Fernwartung von Anlagen auf der ganzen Welt gehören zum Arbeitsalltag. Die aktuelle Internetgeschwindigkeit bei ihnen im ländlichen Raum reiche dafür, sagt die Geschäftsführende Gesellschafterin Tina Lambert.

Doch die Anforderungen würden steigen, die Netze müssten dafür weiter verbessert werden. "Wenn man jetzt an die ganzen KI-Programme denkt, das ist alles in der Cloud. Ohne Internet geht nichts." Ihr Unternehmen brauche am Standort "superschnelles Internet", aber auch bei den Mitarbeitern zu Hause, da immer mehr im Homeoffice arbeiten, sagt Lambert.

Mobiles Internet hängt hinterher

Während die Unternehmen immer besser mit schnellen Festnetz-Anschlüssen versorgt werden, hängt das mobile Internet weiter hinterher. Nicht einmal jede zweite befragte Firma in Bayern ist mit der Qualität des mobilen Datennetzes zufrieden, so die Umfrage der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft.

Der Oberpfalz-Vorsitzende der VBW, Johannes Helmberger, fordert hier schnelle Verbesserungen, insbesondere eine flächendeckende Abdeckung mit schnellen 5G-Mobilfunknetzen. "Sie brauchen ja nur von Regensburg nach München fahren. Dann sehen Sie, dass nicht nur 5G nicht funktioniert, sondern dass teilweise nicht einmal telefoniert werden kann. Viele Firmen können einfach nicht richtig arbeiten, wenn wir das in der Fläche nicht hinbekommen", sagte Helmberger.

Finanzminister mit Glasfaserausbau zufrieden

Auch Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) sagte am Rande der Vorstellung der Umfrage, dass es Nachholbedarf in diesem Bereich gebe. Beim Festnetz- und Glasfaserausbau zeigte sich der Minister aber zufrieden. Darauf dürfe man sich aber nicht ausruhen. "Es ist besser geworden, aber es muss selbstverständlich noch besser werden", so Füracker, der verspricht, dass entsprechende Förderprogramme fortgesetzt werden.

Füracker appelliert an Kunden: Nachfrage nicht groß genug

Gleichzeitig appelliert der Minister aber auch an die Kunden, bei einer schnellen Internetverbindung auch die entsprechenden Pakete zu buchen. "Der Ruf nach Glasfaser ist groß, aber die Nachfrage ist nicht groß genug, dass die Refinanzierung immer möglich ist", sagte Füracker. Anbieter würden in manchen Fällen aber nur Glasfaserleitungen verlegen, wenn diese dann auch in ausreichender Zahl genutzt und entsprechende Verträge mit höherer Internetgeschwindigkeit abgeschlossen werden.

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