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Weniger Gewaltkriminalität und Wohnungseinbrüche

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat die bayerische Kriminalstatistik 2017 vorgestellt. Demnach hat sich die Sicherheitslage im Freistaat deutlich verbessert. Von Lena Deutsch

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

586.206 Straftaten gab es 2017 in Bayern, das ist ein Rückgang um 4,6 Prozent (2016: 614.520). Dazu zählen auch die versuchten Straftaten. Das ist laut Innenministerium der niedrigste Wert seit 1991. Pro 100.000 Einwohner sind es 4.533 Straftaten - das bedeutet die niedrigste Kriminalitätsbelastung seit 30 Jahren.

Ausländerrechtliche Verstöße herausgerechnet

Um die relevanten Kriminalitätsfelder wie Gewalt, Drogenhandel oder Einbrüche abzubilden, wurden die äusländerrechtlichen Verstöße herausgerechnet. Darunter fallen illegale Einreisen oder Verstöße gegen die Residenzpflicht.

Rückgang bei Gewalt und Diebstahl

Laut der bayernweiten Kriminalstatistik sind die Zahlen insbesondere in den Bereichen der Gewaltkriminalität (-3,3 Prozent), der Vermögens- und Fälschungsdelikte (-5,1 Prozent) und der Diebstähle (-9,5 Prozent) zurückgegangen. Insbesondere gibt es im Bereich der Diebstähle fast ein Fünftel weniger Wohnungseinbrüche als im Jahr 2016 - das ist der niedrigste Wert seit fünf Jahren. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl kommen auf 100.000 Einwohner in Bayern 47 Einbrüche, 2016 waren es noch 58. Gleichzeitig stiegen die Rauschgift- sowie die Internetkriminalität jeweils um fast vier Prozent an.

Zunahme bei Sexualstraftaten

Eine besonders starke Zunahme gab es bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 2017 waren es rund 26 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Hauptgrund für den Anstieg ist laut dem bayerischen Innenminister aber vor allem die umfangreiche Novellierung des Sexualstrafrechts vom November 2016. Unter anderem ist es seitdem auch eine Vergewaltigung, wenn sich der Täter über den erkennbaren Willen des Opfers hinweg setzt. Es muss dazu keine Gewalt angewendet werden. Ein statistischer Vergleich zu den Vorjahren ist laut Herrmann deshalb nicht möglich.

Steigender Anteil an tatverdächtigen Zuwanderern

Bei der Kriminalitätsentwicklung spielt Herrmann zufolge der steigende Anteil an tatverdächtigen Zuwanderern eine wichtige Rolle. 2017 nahm die Zahl der tatverdächtigen Zuwanderer um rund vier Prozent zu, insgesamt wurden 27.427 erfasst. Darunter machen Syrer die größte Gruppe aus, gefolgt von Afghanen und Irakern. Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung erhöhte sich der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen leicht.

Auch die Zahl der festgestellten Gewaltdelikte mit Zuwanderern als Tatverdächtige stieg im letzten Jahr - und zwar um 7,5 Prozent. Rund 58 Prozent wurden außerhalb der Asylbewerberunterkünfte begangen. 2016 war das Verhältnis noch umgekehrt (circa 42 Prozent). In der Mehrheit der Fälle (57 Prozent) wurden die Gewaltdelikte von Zuwanderern untereinander begangen.