Innenstadt von Rosenheim am 20. August 2021.
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Innenstadt von Rosenheim am 20. August 2021.

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Verschärfte Corona-Regeln in Rosenheim ab Samstag

In der Stadt Rosenheim wurde an drei aufeinanderfolgenden Tagen die 7-Tage-Inzidenz von 50 überschritten. Aktuell liegt der Wert bei 129. Deswegen treten dort ab Samstag neue Corona-Regeln in Kraft.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Am Donnerstag hatte die Stadt Rosenheim mit einer Inzidenz von über 100 den höchsten Wert in Bayern gerissen. Ab Samstag (21. August) treten nun schärfere Corona-Regeln in Kraft.

  • Inzidenzwert in Rosenheim über 100 - Höchster Wert in Bayern

Kontaktbeschränkungen

In Rosenheim dürfen ab Samstag nur noch zehn Personen aus höchstens drei Haushalten zusammentreffen. Kinder unter 14 Jahren und Geimpfte oder Genesene werden nicht mitgezählt.

Veranstaltungen

Öffentliche und private Veranstaltungen sind in geschlossenen Räumen nur noch mit maximal 25 und unter freiem Himmel mit maximal 50 Personen möglich. Hier werden Geimpfte und Genesene mitgezählt. Alle anderen müssen über einen Testnachweis verfügen.

Öffentliche Einrichtungen

Freizeitparks, Schwimmbäder, Saunen, Spielhallen und ähnliche Einrichtungen dürfen nur bei 3G-Nachweis (geimpft, genesen oder getestet) betreten werden. Ein entsprechender Nachweis muss vorgezeigt werden.

Bei Konzerten oder im Kino gilt ebenfalls die Testpflicht, wenn man nicht geimpft oder genesen ist. Das negative Testergebnis kann schriftlich oder elektronisch nachgewiesen werden. Auch ein Selbsttest ist gültig, wenn er unter Aufsicht vorgenommen wurde. Neben Geimpften und Genesenen sind auch Kinder bis zum sechsten Geburtstag von der Testpflicht befreit.

Gastronomie

Auch in der Gastronomie greift nun die 3G-Regel, wenn mehrere Hausstände an einem Tisch sitzen. In Hotels müssen alle Gäste, die nicht geimpft oder genesen sind, alle 48 Stunden einen Testnachweis vorlegen.

Schulen

An den Schulen gilt wieder uneingeschränkt die Maskenpflicht. Das ist allerdings - bis auf Sommerschulen - wegen der Ferien derzeit ohne Bedeutung.

Gesundheitsamt: "Eine Katastrophe mit Ansage"

"Es ist eine Katastrophe mit Ansage", so kommentiert Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Gesundheitsamtes in Rosenheim, die aktuelle Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in der Stadt. Der Sommer sei, was das Infektionsgeschehen anbelangt, definitiv vorbei. "Wir befinden uns mitten in der vierten Welle". Im Sommer des letzten Jahres war die Marke 100 erst am 22. Oktober gerissen worden.

Grund für den rasanten Anstieg der Fallzahlen sind laut Gesundheitsamt neben einigen Ansteckungen auf zwei Festivals vor allem zahlreiche Reiserückkehrer (seit 1. August 100 Fälle), die sich im Ausland angesteckt und das Virus im Reisegepäck nach Hause mitgebracht haben.

Viele Neuinfektionen durch Reiserückkehrer

Auffällig sei, dass es sich – vor allem in der Stadt – bei den Reisezielen um Länder Südosteuropas, wie Kroatien, Kosovo, Albanien, Slowenien und Nordmazedonien, handle. Dort hätten zum Teil Familienbesuche stattgefunden, so das Gesundheitsamt. Aber auch in anderen Reiseländern, wie Türkei, Italien und Österreich, sei es zu Ansteckungen gekommen. Auffallend sei zudem, dass aufgrund der hohen Übertragbarkeit der Delta-Variante ein Indexfall in der Regel viele weitere Familienmitglieder ansteckt.

"Unachtsamkeit, Leichtsinn und das bewusste Ignorieren der Hygiene- und Abstandsregeln sind zusammen mit der hohen Übertragbarkeit der Delta-Variante und einer zu geringen Impfquote in unserer Region die Zutaten für die Suppe, die wir nun gemeinsam auslöffeln müssen", so Hierl weiter. Die Zeit, dass durch eine Steigerung des Impffortschritts breiter Bevölkerungsmassen und die Schaffung einer Herdenimmunität ein exponentieller Anstieg der Infektionszahlen mit einer vierten Welle verhindert werden könne, sei verpasst.

Anzahl der stationären Behandlungen noch überschaubar

Die Situation in den Kliniken in Stadt und Landkreis Rosenheim ist noch überschaubar: In den letzten Tagen lagen 21 bis 30 Patienten auf Normalstationen und sieben bis neun Menschen auf Intensivstationen. Das Gesundheitsamt rechnet aber damit, dass auch diese Zahlen bald ansteigen werden.

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