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Vergewaltigungen in Bayern um fast 50 Prozent gestiegen

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Vergewaltigungen um fast 50 Prozent gestiegen

In Bayern hat die Polizei einen deutlichen Anstieg von Vergewaltigungen verzeichnet. Nach Angaben des Innenministeriums gab es im ersten Halbjahr 685 solcher Straftaten. Das entspricht einer Zunahme von fast 50 Prozent.

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Bei der großen Mehrzahl der Tatverdächtigen - sowohl in diesem Jahr als auch im Vorjahr - handele es sich um Deutsche, betonte Innenminister Herrmann. Damit lasse sich der Anstieg insgesamt hauptsächlich auf deutsche Täter zurückführen. Mehr als 120 Vergewaltigungen wurden allerdings von Ausländern begangen. Damit haben sich die Zahl in diesem Täterkreis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. Der Gesamtanteil der Zuwanderer an allen sexuellen Vergehen lag bei 18 Prozent (2016: 14 Prozent).

"Erschreckender Anstieg"

Die Gründe für die Steigerung der Gesamtzahl an Vergewaltigungen seien zunächst unklar. "Unsere Polizeiexperten arbeiten derzeit an einer detaillierten Analyse", sagte Herrmann. 

"Das Ganze macht uns sehr besorgt. Es ist ganz eindeutig, dass die Mehrzahl der zusätzlichen Tatverdächtigen eindeutig auch deutsche Tatverdächtige sind. Wir haben insgesamt schon einen erschreckenden Anstieg bei den Vergewaltigungen." Innenminister Joachim Herrmann

Auf jeden Fall sollten Sexualstraftaten noch gezielter bekämpft werden, auch in den Asylunterkünften. "Neben einer erhöhten Polizeipräsenz gehören dazu auch gezielte Präventionsmaßnahmen", sagte der Innenminister. Herrmann forderte zudem, bei der Registrierung von Flüchtlingen neben Fingerabdrücken auch DNA-Proben zu nehmen.

Zahl anderer Straftaten gesunken

Abgesehen von den Vergewaltigungen ist die Zahl der Straftaten bayernweit gesunken. Bereinigt um ausländerrechtliche Verstöße - dabei geht es vor allem um illegale Grenzübertritte von Flüchtlingen - zählten die Statistiker 282.000 Straftaten - knapp 20.500 weniger als im Vorjahreszeitraum. So ging die Zahl der Wohnungseinbrüche um knapp 14, die der Diebstähle um fast 11 Prozent zurück.