Bildrechte: picture-alliance/dpa

Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Umweltverschmutzung: Strafbefehl gegen Bauernverbands-Funktionär

Der stellvertretende Präsident des Bayerischen Bauernverbands hat einen Strafbefehl wegen Umweltverschmutzung bekommen. Er soll in Günthersbühl im Nürnberger Land Silo-Sickerwasser illegal in den Boden geleitet haben.

Der Vize-Präsident des Bayerischen Bauernverbands Günther Felßner hat einen Strafbefehl erhalten. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wirft ihm vor, Sickerwasser aus seinen Silos in Güntersbühl illegal in den Boden geleitet zu haben. Deshalb muss er 150 Tagessätze oder fünf Monatsgehälter Strafe zahlen. Ob Felßner den Strafbefehl annehmen will oder eine Gerichtsverhandlung anstrebt, ist noch nicht bekannt.

Ein Jahr Ermittlungen

Auf Felßners Grundstück am Ortsrand von Günthersbühl im Nürnberger Land befinden sich drei Futtermittelsilagen. Aus denen sei Silosickerwasser in den Boden geleitet worden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Antje Gabriels-Gorsolke: "Hierdurch sollen der Boden, das Hangwasser und lokal das obere Grundwasser belastet worden sein."

Bauernverbands-Präsident als Umweltsünder?

Der Strafbefehl ist brisant, da der Landwirt Günther Felßner im Bauernverband hohe Ämter innehat. Neben dem Vize-Posten in Bayern ist er Präsident des Mittelfränkischen Bauernverbandes. Darüber hinaus ist Felßner Mitglied im Naturschutzbeirat der Regierung von Mittelfranken. Auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks erklärt der Bayerische Bauernverband Mittelfranken: "Es handelt sich um ein laufendes Verfahren, zu dem der Bayerische Bauernverband Mittelfranken keine Aussagen treffen kann." Von einem Rücktritt ist bislang nirgends die Rede.

Bei Einspruch kommt der Fall vor Gericht

Felßner kann den Strafbefehl annehmen und die Strafe zahlen. Dann gilt er allerdings als vorbestraft. Legt er Einspruch ein, käme es zu einem Prozess. Nach einem Bericht der Nürnberger Nachrichten hat er sich noch nicht entschieden. Er führt darin ein eigenes Gutachten an und beklagt, dass dieses von der Justiz nicht berücksichtigt worden sei. Für den BR war Günther Felßner bislang nicht erreichbar.