Ein Polizist steht am Montagnachmittag in Passau vor einem Mann, der sich auf dem Asphalt festgeklebt hat
Bildrechte: BR/Katharina Häringer

Ein Polizist steht am Montagnachmittag in Passau vor einem Mann, der sich auf dem Asphalt festgeklebt hat

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Trotz Zwangsgeld: Klimaaktivisten kleben sich in Passau fest

Obwohl die Stadt Passau im April angekündigt hatte, für Klebeaktionen ein Zwangsgeld von bis zu 10.000 Euro zu verhängen, haben sich erneut Klimaaktivisten in Passau auf den Asphalt geklebt. Das Zwangsgeld nehmen sie in Kauf, hieß es auf Nachfrage.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Klimaaktivisten in Passau haben heute kurz nach 16 Uhr den Verkehr in der Stadtmitte lahmgelegt. Sie klebten sich in der Nähe des Busbahnhofs unmittelbar neben dem Volksfest "Oide Dult" auf dem Boden fest. Und das, obwohl eine hohe Geldstrafe dafür fällig werden wird.

  • Zum Artikel: Härtere Strafen für Klimaaktivisten – Ampel gegen Unions-Antrag

Stadt will Straßenblockaden nicht tolerieren

Es ist die erste Klebeaktion, bei der ein Zwangsgeld fällig wird. Anfang April hatte die Stadt angekündigt, für Festkleben ein Zwangsgeld von 5.000 bis 10.000 Euro zu verhängen. "Straßenblockaden werden nicht toleriert", hieß es damals in der Mitteilung.

Passanten ohne Verständnis für Klimakleber

Die Aktivisten sagten dem BR am Montagnachmittag, sie würden das Geld in Kauf nehmen. Es sei das geringere Übel, als nichts zu tun und der Klimakatastrophe zuzuschauen. Passanten, die die Klimaaktion in Passau mitbekamen, beschimpften die Aktivisten zum Teil heftig und sehr aggressiv.

Nach etwa einer halben Stunde war die Aktion vorbei. Polizisten lösten die festgeklebten Aktivisten - einen 48-jährigen Mann aus Regensburg und eine 25-Jährige aus dem Landkreis Kusel - von der Straße. Wie hoch das Zwangsgeld für sie ausfallen wird, ist noch unklar.

Strafverfahren gegen alle drei Beteiligten

Eine 24-jährige Frau aus dem Landkreis München protestierte am Montagnachmittag ebenfalls in Passau. Sie klebte sich aber nicht fest, sondern saß mit einem Banner in der Hand auf der Fahrbahn.

Gegen alle drei Beteiligten wurden Strafverfahren wegen des Verdachts der Nötigung eingeleitet, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Kriminalpolizeiinspektion Passau übernahm die Ermittlungen.

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Gegendemonstranten und Passanten machen ihrem Ärger gegen die Klimakleber Luft

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