Die Ausstellung Triennale in der Kunsthalle Schweinfurt.
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"Triennale Franken" – Ausstellung der Kunsthalle Schweinfurt

"Triennale Franken" – Ausstellung der Kunsthalle Schweinfurt

Zum fünften Mal veranstaltet die Kunsthalle Schweinfurt die sogenannte "Triennale Franken" – eine Ausstellung von zehn Kunstschaffenden mit biografischem Bezug zu Franken. Sie alle haben sich in ihren Exponaten mit dem Thema "Wahrheit" beschäftigt.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Zehn Künstler, zehn Zugänge zur Wahrheit – so beschreibt Julia Weimar, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kunsthalle Schweinfurt, die "Triennale Franken". Und obendrein hat auch der Betrachter seine eigene Wahrheit, seine eigene Geschichte. Die Ausstellung in der Kunsthalle ist bereits eröffnet worden. Ein weiterer Ausstellungsort ist die evangelische St. Johanniskirche.

Kurator Lenssen: Kunst und Wahrheit untrennbar verbunden

Jürgen Lenssen, Gründer des Würzburger Museums am Dom, war von der Kunsthalle Schweinfurt als Kurator berufen worden und hatte im vergangenen Jahr acht Künstler und zwei Künstlerinnen eingeladen, sich mit einigen Arbeiten zum Thema Wahrheit zu beteiligen. "Die wesentliche Aufgabe der Ausstellung ist es, bei dem Besucher die Frage nach der Wahrheit zu wecken vielleicht sogar das Streben nach ihn in Gang zu setzen", so Lenssen. Kunst und Wahrheit seien untrennbar miteinander verbunden.

Künstlerische Annäherungen an die Wahrheit

Die Künstler nähern sich der Wahrheit ganz unterschiedlich. Birgitta Volz aus Nürnberg beispielsweise nimmt die Rinde von Bäumen als Druckvorlage und erkennt danach Gesichter und Figuren – zum Beispiel eine Madonna mit Kind.

Der Installationskünstler Udo Breitenbach aus Partenstein im Landkreis Main-Spessart kommentiert das Thema Populismus, Fake-News und Verschwörungstheoretikern mit seinem "Falschen Propheten": Auf den ersten Blick ein Windrichtungsanzeiger, wie er auf vielen Kirchen montiert ist. "Das zeigt einen Pfeil. Da ist einer, der genau weiß, wo es lang geht, der den Hut aufhat und das herauströtet – aber eigentlich ein Holzkopf ist", erklärt Breitenbach sein Exponat.

Unentdeckte Wahrheiten?

In "Vaterhaus 3.0" hat sich Jürgen Hochmuth aus Würzburg mit seinem Vater beschäftigt, einem Verwaltungssoldaten, der zunächst bei der Wehrmacht und später – nach dem zweiten Weltkrieg – bei der Bundeswehr war. Passbilder seines Vaters hat Hochmuth vergrößert und bearbeitet. Er fand auch viele geschwärzte Dokumente. Was es damit auf sich hat? "Diese Vätergeneration hat mit ihren Kindern nicht über diese bitteren Kriegserfahren gesprochen. Sie sind stumm geblieben", erklärt der 1945 geborene Hochmuth und fügt hinzu, dass man sich vor manchen Wahrheiten vielleicht auch schützen müsse.

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Vaterhaus 3.0 – Schatten des Erinnerns oder Schemen des Verschwindens

Die Exponate zur Triennale sind noch bis zum 5. September in der Schweinfurter Kunsthalle und in der St. Johanniskirche zu sehen. Dazu gibt es ein umfassendes Begleitprogramm mit Musik, Lyrik und Führungen.

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