Producer Johannes Honsell
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Johannes Honsell

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Trauer um "Checker Tobi"-Macher Johannes Honsell

Als Miterfinder des Kinderformats "Checker Tobi" hat er große Fragen für die Kleinen beantwortet. Jetzt ist er im Alter von 45 Jahren überraschend gestorben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Filmemacher und Journalist Johannes Honsell ist tot. Er ist am 27. Dezember in München an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.

Honsell war Miterfinder des erfolgreichen Kinder-Formats "Checker Tobi" und Macher des Films "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" (Koproduktion BR und ARD), der im Herbst dieses Jahres mehr als eine Million Zuschauer in die Kinos lockte. Im deutschen Kinoranking landete der Film sogar auf Rang zwei und damit vor dem Konzertfilm von Taylor Swift.

Er holte das Abenteuer in den Kinosessel

Selbst Vater eines Jungen übersetzte er große Themen in die Sprache der Kleinen. Der Klimawandel, das Gehirn, der Tod, die Angst - Honsell und seinem Team waren selbst die größten Fragen nicht zu groß, um sie abenteuerlich, sensibel und kindgerecht zu beantworten.

Mit seinem Doku-Spielfilm "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" ließ er Kinder jeden Alters vom Kinosessel aus um die Welt reisen, nach Vietnam, in die Mongolei, in den Amazonas-Regenwald. Er ließ sie Abenteuer erleben, indigene Völker treffen, Wüsten durchstreifen, Höhlen erforschen.

Honsell hinterlässt Frau und Sohn

Birgitta Kaßeckert, Leiterin der Redaktion Kinder beim Bayerischen Rundfunk: "Wir sind erschüttert über den unerwarteten Tod von Johannes Honsell. Der BR verdankt ihm viel. Ohne ihn gäbe es unser erfolgreiches, preisgekröntes Kinder-Wissensformat 'Checker:in' so nicht." Honsell hat das Format mit- und weiterentwickelt - als Autor, Regisseur und Producer der Produktionsfirma megaherz."

Honsell habe "mit 'Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen' als Regisseur und Buchautor Maßstäbe gesetzt: eine weltumspannende, berührende Abenteuergeschichte in beeindruckenden Bildern, die Spaß macht, schwierige Themen nicht ausklammert – und die zeigt, wie kostbar und schützenswert unsere Erde ist. Auch das war Johannes Honsell: Das Tiefe und das Leichte", so Kaßeckert.

"Johannes war klug, kreativ, tiefgründig, eigenwillig, hartnäckig, humorvoll und warmherzig. Wir verlieren einen großartigen Filmemacher und trauern um einen ganz besonderen Menschen. Wir haben viel von ihm gelernt, fachlich und menschlich. Und das wird uns weiterhin begleiten. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seinem Sohn."

Der 45-Jährige hatte sowohl die deutsche als auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Er war 1978 in Rosenheim geboren und wuchs in Salzburg auf. Nach seinem Geschichtsstudium in München absolvierte er die Deutsche Journalistenschule.

Multitalent: Honsell schrieb, drehte, produzierte

Honsell war ein Tausendsassa, einer, der Geschichten auf allen Wegen erzählte: in Zeitungen, Filmen, auf der Kleinkunstbühne, im Fernsehen. Er schrieb für den Spiegel, für die taz und die Süddeutsche Zeitung und wechselte später in die Welt des Films und Fernsehens. Schon früh drehte er Dokumentationen, etwa über das Leben der Obdachlosen am Pariser Autobahnring Périphérique, über die Menschen, die am Gründungstag von Israel geboren wurden, über Leihmutterschaft in den USA. Bei der Produktionsgesellschaft megaherz entwickelte er dann "Checker Tobi" und holte die heutigen Gesichter des Formats mit an Bord: die Moderatoren Tobias Krell und Marina Blanke.

Honsell produzierte und führte Regie bei etlichen Ausgaben und wurde für die "Checker"-Folge "Leben- und Sterben-Check" für den Grimme-Preis nominiert. Er war stets bereit, sein Wissen und seine Erfahrung, die er sich über Jahre und viele Projekte hart erarbeitet hat, zu teilen. Bis zuletzt war er Dozent an der Deutschen Journalistenschule, wo er Nachwuchsjournalisten seine Liebe zu Film und Fernsehen mitgab.

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