490 schwere Unfälle mit Traktoren gab es im vergangenen Jahr in Bayern, wie aus Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik hervorgeht. In mehr als der Hälfte der Fälle waren die Fahrerinnen und Fahrer von Traktoren Hauptverursacher. 20 Menschen starben. Bei den Traktorunfällen gibt es prozentual deutlich häufiger Tote oder Schwerverletzte als im Durchschnitt aller Verkehrsunfälle. Die Zahlen sind über die Jahre relativ konstant, mit leicht sinkender Tendenz.
Sind junge Fahrer das Problem?
Immer wieder gibt es Diskussionen darüber, dass schon 16-Jährige den Traktorführerschein machen dürfen. Denn Unfallforscher sagen: Zwischen Auto und Bulldog kracht es auch deshalb so oft, weil den jugendlichen Fahrern die Reife fehle.
Der Leiter der Unfallforschung der Deutschen Versicherungswirtschaft, Siegfried Brockmann, glaubt etwa, dass die Jugendlichen im Straßenverkehr mehr Risiken eingehen, weil sie überzeugt sind, ihr Gefährt im Griff zu haben. Ein großer Traktor mit Anhänger sei nicht anders zu bewerten als ein Lkw. Auch die Tempobegrenzung beim Bulldog auf 40 km/h beziehungsweise 25 km/h mit Anhänger mache keinen Unterschied.
Statistisch belegen kann man allerdings nicht, dass die Gruppe der jungen Traktorfahrer besonders häufig in Unfälle verwickelt ist: Aufgeschlüsselte Unfallzahlen für die Gruppe der 16- bis 18-Jährigen gibt es nicht.
Abbiegen ist die größte Gefahr
Die meisten Traktorunfälle ereignen sich dem Statistikamt zufolge außerhalb von Ortschaften. Laut Unfallforschern passieren Unfälle mit Traktoren sehr häufig beim Abbiegen und Einbiegen von Feldwegen auf die Straße. Fahrerinnen und Fahrer hätten zum Beispiel durch überhängende Ladung vielfach schlechte Sicht zur Seite und nach hinten und Blinker seien immer wieder schlecht sichtbar oder defekt.
Im Video: Bulldogfieber – Von alten Traktoren und Sammlern
Bulldogfieber
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