Lämmer auf einer Weide
Bildrechte: pa/dpa-Zentralbild/Stephan Schulz

Lämmer auf einer Weide (Symbolbild)

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Tote Lämmer in Grafenau: War es ein Wolf?

Auf einer Weide im Landkreis Freyung-Grafenau sind fünf tote und drei verletzte Lämmer gefunden worden. Die Polizei geht davon aus, dass sie "von einem größeren Tier gerissen" worden sind. Das "Netzwerk Große Beutegreifer" hat sich eingeschaltet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Am Wochenende sind auf einer Weide Nähe Grafenau im Kreis Freyung-Grafenau fünf tote und drei verletzte Lämmer gefunden worden. Verursacher: unbekannt. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass die Tiere von einem "größeren Tier" gerissen worden sind.

  • Zum Artikel: "Wie Rhönschäfer ihre Herden vor dem Wolf schützen"

Polizei ermittelt und geht von "größerem Tier" aus

Der Besitzer der Lämmer gab an, sie am Samstagfrüh noch unversehrt gesehen zu haben. Wenig später lagen die jungen Schafe tot beziehungsweise verletzt auf der Wiese. Bei den getöteten Tieren sei der Hals durchgebissen gewesen, so der Besitzer zum Bayerischen Rundfunk. Der Anblick habe ihn schockiert. Zur Frage, ob ein Wolf für den Angriff verantwortlich gewesen sein könnte, wollte sich er sich nicht äußern.

Die Polizei ermittelt laut eigener Aussage in alle Richtungen: Der Verursacher könne ein streunender Hund oder ein Wolf gewesen sei, heißt es. "Wir gehen davon aus, dass ein einzelnes Tier die Lämmer gerissen hat", so der Polizeisprecher.

Dr. Marco Heurich, Wolf-Experte aus dem Nationalpark Bayerischer Wald, sagt zum Fall Grafenau: "Es ist schon möglich, dass ein herumstreunender Wolf Lämmer reißt. Allerdings halte ich es für relativ unwahrscheinlich, dass in diesem Fall in Grafenau ein Wolf aus dem Nationalpark verantwortlich ist. Auf Bayerischer Seite des Nationalparks ist bisher noch kein Wolfsriss bekannt. Letztendlich kann aber eine genetische Untersuchung Gewissheit bringen."

"Netzwerk Große Beutegreifer" in die Ermittlungen eingebunden

In die Ermittlungen eingebunden ist das "Netzwerk Große Beutegreifer". Die Gruppe besteht aus Jägern, Naturschützern, Förstern und Landwirten, die bayernweit im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) tätig werden. Sie dokumentieren im Rahmen des Wildtiermanagements Hinweise wie Fährten und Risse, die auf Wölfe, Bären oder Luchse zurückgeführt werden können.

HINTERGRUND: Im Bayerischen Wald werden immer wieder Wölfe gesichtet. Zum Beispiel ging Anfang des Jahres im Gebiet um den Lusen eine junge Wölfin in eine Fotofalle, die sich von ihrem Rudel im benachbarten Nationalpark Šumava getrennt hatte. In den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava gibt es zwei nachgewiesene Wolfsrudel.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!