Michail Gorbatschow (l.) mit Trachtenhut und Gamsbart 1992 im Münchner Hofbräuhaus, rechts neben ihm Theo Waigel.
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Michail Gorbatschow (l.) mit Trachtenhut und Gamsbart 1992 im Münchner Hofbräuhaus, rechts neben ihm Theo Waigel.

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Theo Waigel trauert um seinen Freund Gorbatschow

Er hat ihn sehr geschätzt - für seine Offenheit, seinen Humor und vor allem seinen Mut: Theo Waigel über seinen guten, persönlichen Freund Michail Gorbatschow.

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Tief betroffen zeigt sich Theo Waigel vom Tod Michail Gorbatschows. Ein großartiger Politiker und ein persönlicher Freund, das sei Michail Gorbatschow für ihn gewesen, erklärt Theo Waigel im Gespräch. Geschätzt habe er seine Offenheit, seinen Humor und vor allem seinen Mut, sich gegen seine Berater und den Großteil des Politsystems zu stellen.

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Michail Gorbatschow - ein Held, der auch weinen konnte

Die beiden Männer hatte eine langjährige Freundschaft verbunden. 1987 hatten sie sich zum ersten Mal in Moskau getroffen. Zahlreiche Begegnungen auch hierzulande folgten. Besonders in Erinnerung bleibe ihm das Treffen 1991, als Gorbatschow die Macht verloren hatte. Als Waigel ihm sagte, viele Deutsche hätten in diesen Stunden für ihn gebetet, sei Gorbatschow in Tränen ausgebrochen. Ohne ihn wäre die Deutsche Einheit nicht zustande gekommen, so Waigel. Er habe das letzte Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts zum besten der deutschen und europäischen Geschichte gemacht.

Gorbatschow: "Ich drücke ganz fest Deine Hand"

Erst vor zwei Jahren – zum 30-jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung – hätten sie noch einmal Kontakt gehabt. In seinem Brief hatte Gorbatschow zum Abschied geschrieben: "Ich drücke ganz fest Deine Hand." Das habe ihn sehr berührt, so Waigel. Gern hätte er Gorbatschow noch einmal getroffen. Gorbatschow, Friedensnobelpreisträger von 1990, war am Dienstagabend im Alter von 91 Jahren in Moskau gestorben.

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